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Die Kirche sollte zum Thema Sex zehn Jahre schweigen


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Rolf

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Die Kirche sollte zum Thema Sex zehn Jahre schweigen






Bad Blankenburg (idea) – Sexuelle Enthaltsamkeit ist eine himmlische Existenzweise. In der Ewigkeit wird es laut der Bibel keinen Sex mehr geben. Das sagte der Theologe Prof. Roland Deines (Nottingham/England) auf der Studienkonferenz des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT), die vom 13. bis 16. September im thüringischen Bad Blankenburg tagte. Angesichts der übermäßigen kirchlichen Diskussion über Sexualität habe sich bei ihm eine große Himmelssehnsucht breit gemacht, so Deines. Er empfiehlt der Kirche, in den nächsten zehn Jahren keine Stellungnahmen zum Thema Sex abzugeben, sondern sich dazu ausschließlich in Verkündigung und Seelsorge zu äußern. Nach Deines Beobachtung hat sich die Kirche in Bezug auf Sexualethik weitgehend vom biblischen Verständnis verabschiedet. Stattdessen werde die Bibel vor allem als an die damalige Zeit gebundene Aussage verstanden. Nach der Heiligen Schrift sei praktizierte Sexualität ausschließlich der Ehe vorbehalten und solle in Liebe geschehen. Deines: „Alles andere sexuelle Ausleben ist bestenfalls ein ungeordneter Zustand, im schlimmeren Fall eine Sünde und kann im Extremfall ein Ausschlussgrund vom Himmel sein.“ Vorehelicher Sex falle in eine Grauzone. Dieser „ungeordnete Zustand“ solle in die Ehe überführt werden. Jede Form ungebundener Sexualität, etwa Sex mit Prostituierten, lehne die Bibel ab. Zu Selbstbefriedigung mache die Bibel keine Aussage. Zugleich werde im Neuen Testament die Bedeutung von Sexualität relativiert. So spiele Fortpflanzung im Neuen Testament – anders als im Alten – keine Rolle. Der Apostel Paulus mache deutlich, dass es für Christen Wichtigeres gebe als die Ehe. Sowohl Jesus Christus als auch Paulus und wahrscheinlich auch der Leiter der Jerusalemer Gemeinde und Bruder von Jesus, Jakobus, seien ehelos geblieben. Deines zufolge bilden sexuelle Sünden in der Bibel eine Klasse für sich. Der Leib gehöre zur Identität eines Menschen und sei ein Kommunikationsmittel zwischen Mensch und Gott.


Kirche soll sich nicht auf Homosexuelle fixieren

Deines ging auch auf das Thema Homosexualität ein. Nach seinen Worten sind etwa zwei Prozent der Bürger homosexuell. Die Kirche solle sich von der ideologischen Fixierung auf eine Randgruppe lösen und nicht mehr als zwei Prozent ihrer Energie auf diese Minderheit verwenden. Deines rechnet damit, dass die Diskussion um praktizierte Homosexualität nur der Beginn weiterer sexueller Debatten ist. So werde künftig auch die Zulässigkeit polyamoröser Partnerschaften (sexuelle Beziehungen zu mehr als einem Partner), Inzest (Sex zwischen Verwandten) und Zoophilie (Sex mit Tieren) diskutiert werden. Deines: „Es geht um die Verflüssigung jeglicher Geschlechternormen.“ Anstatt sich auf ein Geschlecht und einen Partner festlegen zu müssen, wolle der Mensch beliebig viele neue Rollen einnehmen können.

Johann-Tobias-Beck-Preis an Prof. Volker Gäckle verliehen

Während der Tagung wurde der Johann-Tobias-Beck-Preis des AfeT verliehen. Die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an den Rektor der Internationalen Hochschule Liebenzell, Prof. Volker Gäckle (Bad Liebenzell/Nordschwarzwald). Gewürdigt wurde damit seine Habilitationsschrift über das „Allgemeine Priestertum“ im Frühjudentum und im Neuen Testament. Dies sei „eine anspruchsvolle, exegetisch solide und in ihren differenzierten Darlegungen kraftvolle Untersuchung“, begründete der AfeT-Vorsitzende, Prof. Christoph Raedel (Gießen), die Entscheidung. Die Frage, warum Christen im Neuen Testament auch „Priester“ des Höchsten genannt würden, habe für das Selbst- und Sendungsverständnis von Kirchen und Gemeinden in reformatorisch-erwecklicher Tradition eine große Bedeutung. Der Preis ist die bedeutendste theologische Auszeichnung der deutschsprachigen evangelikalen Bewegung. Er ist nach dem Tübinger Theologieprofessor Johann Tobias Beck (1804–1878) benannt und wird seit 1987 jährlich zur Förderung schriftgemäßer theologischer Literatur vergeben. Ziel des AfeT ist es, die Zusammenarbeit unter evangelikalen Theologen zu fördern. Ihm gehören mehr als 100 in Forschung und Lehre tätige Theologen aus Landes- und Freikirchen an.

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