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Allianzvorsitzender sorgt für Aufregung in der evangelikalen


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Rolf

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Allianzvorsitzender sorgt für Aufregung in der evangelikalen Welt






Wetzlar (idea) – Hohe Wellen unter Evangelikalen schlagen Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Pfarrer Michael Diener (Kassel), zur Kontroverse um die Mitwirkung des EKD-Ratsvorsitzenden, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), im Kuratorium des Münchner Islamzentrums. Diener distanzierte sich in einem Interview mit dem Christlichen Medienmagazin „pro“ (Wetzlar) von manchen kritischen evangelikalen Stellungnahmen und gab dem Ratsvorsitzenden Rückendeckung: „Nicht jeder muss die Ansicht des Bischofs teilen. Aber es geht nicht an, dass die reflektierte und begründete Entscheidung eines kirchlichen Verantwortungsträgers, sich in einem Kuratorium eines islamischen Zentrums bewusst als Christ einzubringen, derartig mit Entrüstung und Pauschalisierungen begleitet wird.“ Evangelikale sollten die Entscheidung des Landesbischofs nicht als „christlich inakzeptabel“ darstellen. Die Deutsche Evangelische Allianz repräsentiert Evangelikale aus Landes- und Freikirchen. Ihre Gremien haben sich nach Informationen der Evangelischen Nachrichtenagentur idea noch nicht mit diesem Thema beschäftigt.

Mette: Danke, Michael Diener!

In der evangelikalen Bewegung gehen die Meinungen zu Dieners Aussagen weit auseinander: In Internetkommentaren und Sozialen Netzwerken erfährt der Allianzvorsitzende Lob und Tadel. So bedankt sich der Theologe und Publizist Jürgen Mette (Marburg), der dem Hauptvorstand der Allianz angehört, ausdrücklich bei Diener. Dieser habe Bedford-Strohm zu recht in Schutz genommen. Mette: „Es gibt zwei Wege der Auseinandersetzung mit dem Islam: Ignoranz, pauschale Kritik und Gewalt. Der bessere Weg: Dialog. Dazu hat sich der EKD-Chef in ein Gremium begeben. Dafür ist er von den Frommen gehauen worden.“ Einem weiteren Hauptvorstandsmitglied, dem Leiter der Biblisch Theologischen Akademie im Forum Wiedenest (früher: Missionshaus Bibelschule Wiedenest), Horst Afflerbach (Bergneustadt), „gefällt“ das Interview mit Diener ebenfalls. Positiv bewerten die Aussagen des Allianzvorsitzenden ferner folgende evangelikale Theologen: die Marburger Professoren Thorsten Dietz und Tobias Faix sowie Pfarrer Axel Nehlsen, Geschäftsführer des ökumenischen Netzes „Gemeinsam für Berlin“. Ferner „gefallen“ der Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese Dieners Aussagen. Sie ist Sprecherin des Arbeitskreises „Christinnen und Christen in der SPD“ und gehört wie Diener dem Kirchenparlament der EKD an.

Missionarisch engagierter Pfarrer ist „sehr traurig“

Scharfe Kritik übt hingegen der Essener Pfarrer Jürgen Blunck. Er wünschte sich, dass Diener geschwiegen hätte und fragt, wem dieser „öffentliche Rundumschlag“ gegen jene Christen nutze, die laut Diener „oft jede Form von Dialog, Gespräch, Zusammenarbeit mit Nichtchristen“ ablehnen. Der Allianzvorsitzende hatte auch „manche mit amerikanischen Millionen finanzierte missionarische Aktion“ in Osteuropa gerügt. Wie Blunck schreibt, ist er als langjähriger Vorsitzender der Evangelischen Allianz in Essen „sehr traurig“ über diese Aussagen. Blunck ist durch sein Engagement für einen missionarischen Gemeindeaufbau bekanntgeworden.

Hauptvorstandsmitglied kritisiert Bedford-Strohm

In Stellungnahmen für idea hatten führende Repräsentanten der evangelikalen Bewegung scharfe Kritik an der Mitwirkung des EKD-Ratsvorsitzenden im Kuratorium des Münchner Islam-Zentrums geübt. So erklärte der Leiter des Arbeitskreises Islam der Deutschen Evangelischen Allianz, Ulrich Neuenhausen (Bergneustadt), die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Islam und Christentum würden in der evangelischen Kirche zunehmend kleingeredet. Der Leiter des „Forums Wiedenest“ gehört dem Hauptvorstand der Allianz an. Der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands, Pfarrer Ulrich Rüß (Hamburg), forderte die bayerische Landessynode und den Rat der EKD auf, sich von der Haltung des Landesbischofs und Ratsvorsitzenden zu distanzieren. Das „Ja zum selbstbewussten, aber auch kritischen Dialog mit dem Islam“ dürfe nicht zur Aufgabe der christlichen Identität führen. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Bekennender Christen (ABC) in Bayern, Pfarrer Till Roth (Redwitz/Oberfranken), bejahte zwar das politische Bemühen, tolerante Muslime zu stärken: „Im gleichen Atemzug sollte aber ausgesprochen werden, dass es die besondere Aufgabe der Christen ist und bleibt, auch Muslimen das Evangelium von Jesus Christus zu bezeugen.“

Imperialistische Evangelisation in Osteuropa?

Diener ist im Hauptamt Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften). Wie er in dem Interview weiter erläuterte, gibt es aus seiner Sicht zwar relevante Kritikpunkte im Blick auf die Mitwirkung des Ratsvorsitzenden im Kuratorium. So werde in den Medien über eine mögliche Finanzierung dieses Zentrums aus Öl-Millionen diskutiert. Das finde er nicht gerade überzeugend: „Aber ganz ehrlich: So manche mit amerikanischen Millionen finanzierte missionarische Aktion in Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs konnte mich ebenso wenig überzeugen. War das wirklich christlich? Oder vielleicht eher imperialistisch? Wir sollten mit dem Finger nicht nur auf andere zeigen.“

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