Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Berliner CDU lehnt Homo-Ehe ab


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34022 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!








Berliner CDU lehnt Homo-Ehe ab






24.07.2015, | dpa, AFP


Berliner CDU lehnt Homo-Ehe ab. Der Berliner Landesverband der CDU ist mehrheitlich gegen die Homo-Ehe. (Quelle: dpa)

Die CDU ist offiziell gegen die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit der traditionellen Ehe - und auch der Berliner Landesverband soll von dieser Haltung zur Homo-Ehe in Zukunft nicht abweichen. Der Verband hatte seine Mitglieder dazu befragt und das Ergebnis nun bekanntgegeben. Eine Mehrheit von 45 Prozent der Teilnehmer sprach sich demnach gegen die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben aus, 35 Prozent stimmten dafür. Die Beteiligung lag bei knapp 40 Prozent.

Die Berliner Grünen kritisierten das Resultat, zufrieden zeigte sich die katholische Kirche. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein CDU-Verband seine Mitglieder über ein Sachthema abstimmen ließ. Die Frage lautete: "Sind Sie dafür, dass auch gleichgeschlechtliche Paare die Ehe eingehen dürfen?" Weniger als 40 Prozent der rund 12.500 Mitglieder kamen dem Aufruf zur Teilnahme nach und schickten bis zum Mittwoch vergangener Woche ihre Wahlunterlagen ab.

Das Ergebnis wurde mit einiger Spannung erwartet, nachdem sich die Berliner Parteiführung um den Vorsitzenden Frank Henkel und den Generalsekretär und CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Wegner für eine Öffnung der Ehe stark gemacht hatten. Henkel selbst hatte die Antwortmöglichkeit "eher ja" angekreuzt. "Von Enttäuschung kann bei mir überhaupt keine Rede sein", sagte er trotzdem bei der Vorstellung des Abstimmungsergebnisses.

Jüngere für die Homo-Ehe

Ginge es nur um die Meinung der jüngeren Parteimitglieder, wären die Christdemokraten künftig nicht länger als einzige Partei im Berliner Abgeordnetenhaus gegen die Homo-Ehe. In den Altersgruppen der 16- bis 29-Jährigen und der 30- bis 44-Jährigen stimmte jeweils die Mehrheit mit Ja. Die Mitglieder ab 60 Jahren stimmten jedoch mit 56 Prozent gegen die Homo-Ehe. Die Gruppe ist im Landesverband nicht nur besonders stark vertreten, sondern beteiligte sich auch überdurchschnittlich an der Abstimmung.

"Ich glaube, dass wir auf Dauer gleichgeschlechtliche Partnerschaften vollkommen gleichsetzen müssen", sagte Henkel. Allerdings gelte es, das Abstimmungsergebnis zu respektieren. Die Debatte der vergangenen Wochen sei "absolut vorbildlich" gewesen und das Instrument der Mitgliederbefragung "ein Zukunftsmodell" für die gesamte CDU. Das Ergebnis zeige, dass die CDU eine "moderne Volkspartei" mit teils widersprüchlichen Meinungen sei.

Kritk von der Opposition und dem Koalitionspartner

Markus Klaer, Vorsitzender des Berliner Verbands der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), zeigte sich dagegen "enttäuscht". Hoffnung mache ihm aber der gesellschaftliche Wandel, der sich auch im Wahlergebnis ablesen lasse, sagte Klaer.

Henkel sagte, das Ergebnis habe keine Auswirkungen auf die Koalitionsfähigkeit der Berliner CDU, etwa in Bezug auf ein mögliches schwarz-grünes Bündnis nach der Abgeordnetenhauswahl im kommenden Jahr. Die Berliner Grünen erklärten dagegen, das Ergebnis der Mitgliederbefragung zeige, dass der Hauptstadtverband der Christdemokraten "im Kern ein reaktionärer Verein" sei. Der Grünen-Bundespolitiker Volker Beck sagte: "Wir können nicht darauf warten, bis der letzte Hansel seine Vorurteile über Bord geworfen hat."

Der Koalitionspartner SPD reagierte enttäuscht und kritisch. Die Berliner CDU sei tief gespalten, sagte SPD-Chef Jan Stöß. "Die Mehrheit der Berliner CDU ist leider nach wie vor weit weg von der Lebensrealität in der Metropole Berlin." Die SPD wolle die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare beenden.

Linken-Chef Klaus Lederer sagte: "Die Berliner CDU erweist sich als das letzte Biotop konservativer Piefig- und Spießigkeit."

Katholische Kirche zufrieden

Lob bekam die CDU dagegen vom Erzbistum Berlin: Die hohe Wahlbeteiligung zeige das große gesellschaftliche Interesse am Thema Homo-Ehe. "Nach katholischem Verständnis gehören zu einer Ehe Mann und Frau", erklärte das Bistum.

Generalsekretär Wegner, der auch Großstadtbeauftragter der Bundes-CDU ist, hatte sich von der Befragung ein anderes Signal erhofft. Ein Ja zur Homo-Ehe hätte der Partei nach seiner Ansicht neue Wählerschichten in den Großstädten eröffnet.

Die CDU-Mitglieder konnten zwischen sieben Antworten wählen. "Voll und ganz" stimmten 35 Prozent zu, "eher" sieben Prozent. Für "teils/teils" entschieden sich zwei Prozent. Mit "eher nicht" votierten ebenfalls sieben Prozent. Für "gar nicht" entschieden sich 45 Prozent. Ein Prozent enthielt sich und drei Prozent fanden das Thema nicht wichtig.

  • 0