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"Rückgang religiöser Erziehung ist beunruhigend"


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Rolf

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EKD-Experte: "Rückgang religiöser Erziehung ist beunruhigend"






Mit Blick auf die Zukunft sind Deutschlands evangelische Kirchengemeinden gespalten: Etwa die Hälfte sieht ihre Entwicklung als befriedigend bis positiv, die andere Hälfte ist skeptisch bis pessimistisch. Dies erklärte der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Prof. Gerhard Wegner, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Wegner verweist auf eine Studie seines Instituts, für die 4.000 Kirchenvorsteher in rund 800 Gemeinden der 20 Landeskirchen befragt wurden. Danach sehen etwa 23 Prozent der Kirchengemeinden ihre Entwicklung sehr positiv, weitere 33 Prozent empfinden sie als befriedigend. Gut 31 Prozent sind zwar jetzt zufrieden, aber skeptisch im Blick auf die Zukunft; etwa 14 Prozent sehen kein Licht am Ende des Tunnels.

Wegner zufolge stehen Kirchengemeinden, die nicht auf die Kirchenleitung warten, sondern auf die eigene Kraft setzen, besser da. Sie seien dann erfolgreich, wenn sie sich Ziele setzen, diese kontrollieren und Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar benennen: "Wer nur diffus vor sich hinarbeitet, wie das leider noch häufig der Fall ist, kommt nicht weit." Neben einem klaren Profil brauchten Gemeinden auch eine breite Verwurzelung in ihrem Umfeld. Sie dürften keine religiöse Wagenburg-Mentalität entwickeln, sondern müssten für ihre Nachbarn da sein. Zudem zeichne erfolgreiche Gemeinden ein gewisses Selbstbewusstsein aus: "Wer selbst von Gott begeistert ist, kann auch andere begeistern."

Rückgang religiöser Erziehung ist beunruhigend

Wegner äußerte sich auch zur Kinder- und Jugendarbeit. Im Grunde wisse jeder, dass diese Vorrang haben sollte. Dennoch passiere auf diesem Feld zu wenig. Der Rückgang religiöser Erziehung in den Familien sei beunruhigend. Im Osten Deutschlands bezeichneten sich nur noch zwölf Prozent aller Jugendlichen als religiös erzogen, in Westdeutschland seien es 25 Prozent. Wegner: "Menschen, die von Kindheit an mit dem christlichen Glauben vertraut sind, sind inzwischen eine klare Minderheit." Der Kirche gelinge es immer weniger, den Glauben von einer Generation an die nächste weiterzugeben. Für Kinder aus einem evangelischen Elternhaus sei die Konfirmation früher etwas Selbstverständliches gewesen, heute nur noch eine Möglichkeit. Die Jugendlichen verhielten sich wie typische Kunden: "Sie gehen mal zum Konfi-Unterricht hin, gucken, ob es ihnen gefällt, und wenn es ihnen nichts bringt, dann bleiben sie eben weg. Die Kirche muss heute um die Kinder sozusagen als Kunden werben."

Großteil der Kirchenaustritte erfolgt mit Mitte 20

Wegner zufolge erfolgt der Großteil der Kirchenaustritte mit Mitte 20: "Dann sind die Leute mit Ausbildung oder Studium fertig, verdienen ihr erstes eigenes Geld und entdecken bei der Gehaltsabrechnung, dass sie Kirchensteuer zahlen." Wer austritt, finde auf die Frage "Wozu zahle ich eigentlich Kirchensteuer?" keine Antwort mehr. Wegner: "Die Leute haben meistens gar nichts gegen die Kirche, sie ist ihnen nur gleichgültig." Den evangelischen Kirchen empfiehlt Wegner, "sich auf die zukunftsträchtigen Felder zu konzentrieren": auf die Familien sowie die Kinder- und Jugendarbeit. Das sei aufwendig, lohne sich aber. Zudem brauche die Kirche "weniger Planwirtschaft, mehr Marktwirtschaft". Im Moment zähme das staatskirchliche Erbe das Potenzial. Es gelte aber, die Selbstorganisationskräfte der Gemeinden zu stärken.

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