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Warum das Motto “Wer heilt, hat recht” nicht rechtens ist


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Rolf

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Astronom Freistetter: Warum das Motto “Wer heilt, hat recht” nicht rechtens ist






8. Juli 2015



Felizitas Küble



In der sog. “Alternativ-Medizin”, aber auch in esoterischen oder charismatischen Kreisen hört man immer wieder das Totschlag-Argument “Wer heilt, hat recht”, sobald kritische Anfragen einer Antwort bedürfen.

Abgesehen davon, daß der Zweck bzw. Erfolg noch lange nicht automatisch die Mittel heiligt, ist dieser Grundsatz auch für sich allein betrachtet sehr fragwürdig.


Der Astronom und Publizist Florian Freistetter veröffentlicht regelmäßig Kolumnen in der österreichischen Tageszeitung “Standard”, so auch am 7. Juli 2015 online zu diesem Thema:

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Der Autor erklärt, daß bei diesem Spruch “Wer heilt, hat recht” oft die Kausalität (Ursächlichkeit) mit der Korrelation verwechselt wird, also der ungefähren Gleichzeitigkeit oder Nacheinanderfolge von Ereignissen.

Freistetter schreibt eingangs:

“Ist es nicht müßig, über Homöopathie zu diskutieren, Bachblüten zu kritisieren oder darauf hinzuweisen, dass all diese angeblichen Therapien mit echter Medizin nichts zu tun haben, wenn doch am Ende kranke Menschen wieder gesund werden? Wer heilt, hat eben recht und dabei interessiert es keinen, ob die “Schulmedizin” mit der Methode ein Problem hat.”

Doch der simple Spruch, der auf den ersten Blick so einleuchtend erscheint, ist deshalb noch lange nicht beweiskräftig, wie der Astronom weiter ausführt:

“Denn es macht einen Unterschied, ob eine Therapie kausal für die Verbesserung des Zustands einer kranken Person verantwortlich war. Oder ob ein “Heiler” einfach nur anwesend war, während eine Krankheit von selbst verschwand bzw. sich der Zustand aus Gründen, die nichts mit dem Heiler selbst zu tun haben, veränderten. Es handelt sich dabei um das klassische Problem von Korrelation und Kausation. Wir Menschen neigen dazu, Dinge, die zeitlich kurz hintereinander stattgefunden haben, automatisch in eine Ursache-Wirkung-Beziehung zu stellen.”

Man könne sich gewiß glücklich schätzen, so der Verfasser, wenn man sich nach einer alternativmedizinischen Behandlung besser fühle als vorher:

“Aber dass tatsächlich etwas stattgefunden hat, das den medizinischen Begriff “Heilung” verdient, ist damit noch lange nicht belegt. Und schon gar nicht, dass irgendwer “recht” hat. Denn selbst wenn wirklich eine echte Heilung eingetreten ist, ist nicht automatisch klar, ob sie auch genau aus den vom Heiler behaupteten Gründen passiert ist.”

Dazu kommt der psychologische Placebo-Effekt, der mancherlei Symptome zu lindern vermag, manchmal auch positiv auf die Krankheit selber wirkt, zumal er unsere Selbstheilungskräfte stärkt.


Zudem wird die Alternativ-Medizin oft ergänzend zur Schulmedizin angewandt, aber ein Erfolg dann gerne den Globulis, der Akupunktur oder der “Bachblüten”-Methode etc. zugeschrieben.
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