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Leidenschaftlich für die eigene Glaubensüberzeugung...


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Rolf

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„Leidenschaftlich für die eigene Glaubensüberzeugung einstehen“






Berlin (idea) – Wie verhält sich der christliche Glaube zu anderen Religionen? Auf diese Frage soll ein neuer Grundlagentext der EKD Antwort geben. Er trägt den Titel „Christlicher Glaube und religiöse Vielfalt in evangelischer Perspektive“ und wurde am 12. Juni in Berlin vorgestellt. Erarbeitet hat ihn die Kammer für Theologie im Auftrag des Rates der EKD. Die veränderte gesellschaftliche Situation setze auch Ängste frei, „gleich ob man sie teilt oder nicht“, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm (München) im Vorwort des Textes. „Gegen solche Ängste helfen aber nur Aufklärung und Dialog, Eintreten für Minderheiten und Stärkung der demokratischen Kultur.“ Hierzu könne der Grundlagentext Orientierung bieten. Wie der Vorsitzende der Kammer für Theologie, Prof. Christoph Markschies (Berlin), bei der Vorstellung betonte, soll der Text zum friedlichen Miteinander der Religion in Deutschland beitragen. Evangelische Kirche nehme die gewachsene Pluralität nicht nur hin, sondern begrüße sie. Allerdings könne sie sich dazu nicht neutral verhalten: „Ein positives Verständnis religiöser Vielfalt wird gerade dadurch möglich, dass wir leidenschaftlich für unsere eigene Glaubensüberzeugung einstehen und die innere Freiheit spüren, anstatt Identität aus Abgrenzung zu gewinnen.“ Laut Markschies ist mit dieser Offenheit aber keine Gleichgültigkeit gemeint. Auch lehne der Text die Behauptung ab, „alle glaubten im Grunde doch dasselbe“.

Es braucht interreligiöse Kompetenz

Der Darstellung des Verhältnisses zum Islam und zum Judentum kommt in dem fünf Abschnitte umfassenden Grundlagentext eine besondere Bedeutung zu. „In einer Situation, in der das Zusammenleben mit Angehörigen anderer Religionen immer mehr zur Alltagserfahrung wird, bedarf es für den Umgang miteinander interreligiöser Kompetenz“, erklärte der Referent für Theologische Grundsatzfragen im Kirchenamt der EKD, Martin Hauger (Hannover). Allerdings dürfe interreligiöse Gemeinschaft nicht zum Bruch mit der eigenen Identität führen. Der Text widme sich daher auch praktischen Fragen wie dem Zusammenleben in einer interreligiösen Ehe, der Möglichkeit gemeinsamen Betens und der Frage, wie die Kirche ihre diakonischen Angebote weiter für Angehörige fremder Religionen öffnen kann.

Wer am Gebet Andersgläubiger teilnimmt, betet keine fremden Götter an

Beim Gebet Andersgläubiger dabei zu sein, bedeute nicht, fremde Götter anzurufen, heißt es in der Schrift. Man werde dem eigenen Glauben nicht dadurch untreu, „dass man Anteil nimmt, wenn andere Menschen ihren eigenen Glauben zum Ausdruck bringen“. In bestimmten Situationen, etwa bei Schulgottesdiensten oder bei öffentlichen Buß- und Gebetsfeiern nach Katastrophen, müsse das Zusammensein so gestaltet werden, dass alle Beteiligten Worte der Zuwendung zu ihrem Gott formulieren könnten – auch wenn sie keiner gemeinsamen Religion angehören. Biblisches Vorbild dafür sei die Geschichte des Propheten Jona. Als das Schiff, auf dem Jona vor seinem Auftrag flieht, in einen Sturm gerät, beten die Passagiere unterschiedlichen Glaubens jeweils zu ihrem Gott. „Christlicher Glaube und religiöse Vielfalt“ setzt die Reihe der Grundlagentexte zum Reformationsjubiläum (Rechtfertigung und Freiheit, 2014) und zur Kreuzestheologie (Für uns gestorben, 2015) fort. Das Papier soll als Impuls zum Gespräch und zur Verständigung über die geistlichen und theologischen Grundlagen der evangelischen Kirche auf dem Weg zum Jubiläumsjahr 2017 dienen.

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