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Ökumene-Bombe: Papst kündigt Vollkommenen Ablass an


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Rolf

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Quelle: TOPIC Nr. 04/2015




Ökumene-Bombe: Papst kündigt Vollkommenen Ablass an






Besonders für evangelikale Theologen aus der Weltweiten Ev. Allianz (WEA) wie Prof. Dr. Thomas
Schirrmacher müsste es ein Schock sein. In zahlreichen Gesprächen zwischen WEA-Vertretern und dem Papst entstand in den letzten Monaten der Eindruck: Eigentlich sind wir uns theologisch näher als gedacht (s. TOPIC 8 und 12/2014). Evangelikal und katholisch: Das passt immer besser. Doch jetzt das! Papst Franziskus hat ein außerordentliches „Heiliges Jahr“ angekündigt. Das sogenannte „Jubiläum der Barmherzigkeit“ soll am 8. Dezember 2015 beginnen und am 20. November 2016 enden. Wer in dieser Zeit als Katholik nach Rom pilgert und dort gewissen geistlichen Übungen nachgeht, bekommt vom Papst den „Vollkommenen Ablass“.
Was ist nun der Vollkommene Ablass? Nach katholischer Lehre wird die ewige Schuld durch die Beichte und die folgende Absolution vergeben. Eine zeitliche Strafe bleibt jedoch bestehen. Sie wird im sogenannten Fegefeuer abgebüßt. Durch einen Ablass kann diese Zeitstrafe im Fegefeuer – auch für Verstorbene – verkürzt oder ganz gestrichen werden. Doch der Ablass bedeutet mehr für die katholische Kirche, als es von außen betrachtet erscheinen mag.
Ausgerechnet der derzeitige Vorsitzende der Theologischen Kommission derWeltweiten Ev. Allianz (WEA), der Bonner Theologe Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, der in der letzten Zeit theologische Gespräche mit dem Papst führte, erklärt die Bedeutung des Ablasses in seinem Buch „Der Ablass“ (ISBN 3-937965-25-4) so: „Der Ablass als eine katholische Lehre, also eine Lehre, die allen anderen Konfessionen gänzlich unbekannt ist, steht in engster Verbindung nicht nur mit rein katholischen Lehren, sondern auch im weiteren Umfeld mit anderen grundsätzlichen rein katholischen Lehren, wie der päpstlichen Schlüsselgewalt, dem Kirchenverständnis, der Sünde als Sünde gegen die Kirche, Gebet und Messe für Verstorbene, dem Bußsakrament oder der Sicht, dass Tradition die Offenbarung des Heiligen Geistes an die Kirche und die Päpste im Laufe der Geschichte ist. Vom Ablass ausgehend könnte man nahtlos konfessionskundlich praktisch alles erläutern, was die katholische Kirche von anderen Konfessionen, etwa den evangelischen oder orthodoxen, unterscheidet.“
Schirrmacher legt in seinem 2005 erschienenen Buch anhand der Bibel dar, dass Jesus für alle Strafen gestorben ist – ob zeitlich oder ewig – und die gesamte Schuld, die ein Mensch gegenüber Gott hat, auf sich genommen hat. Von daher, so der WEA-Theologe, „schmälert“ der Ablass „den Kreuzestod Christi“.
Wann werden außerkatholische Theologen endlich begreifen, dass es eine Ökumene, so wie sie sich Protestanten oder Orthodoxe vorstellen, mit der kath. Kirche niemals geben kann? Mag sich Franziskus nach außen hin als der evangelikalste aller katholischen Kirchenführer präsentieren, so weiß der Jesuit doch immer noch, wo in seiner Kirche der „theologische Hammer“ hängt, mit dem jegliches mühsam zusammengebasteltes ökumenisches Gebilde zertrümmert werden kann.

TOPIC Nr. 04/2015
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