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Fernsehbeitrag warnt vor kirchlichen „Schwulenheilern“


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Rolf

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Fernsehbeitrag warnt vor kirchlichen „Schwulenheilern“






Hamburg (idea) – Scharfe Kritik an Evangelikalen, die praktizierte Homosexualität als Sünde ansehen und diese Neigung für veränderbar halten, wird in einem Film des schwulen Journalisten Christian Deker geübt. Die ARD strahlte den Beitrag des Norddeutschen Rundfunks (NDR) „Die Schwulenheiler 2“ am 7. April in der Reihe „Panorama – die Reportage“ aus. Der Wissenschaft zufolge könne man Homosexuelle nicht umpolen, genauso wenig wie Heterosexuelle, so Deker. Einige Gruppen in der EKD ignorierten das jedoch. Als Beispiele für Organisationen, die Homosexualität für sündhaft und veränderbar hielten, nennt Deker unter anderem die Deutsche Evangelische Allianz, den als „strenggläubig“ bezeichneten Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften) und die ökumenische Kommunität „Offensive Junger Christen“ (OJC).

Präses Diener: Veränderung muss von Gott her kommen

In dem Beitrag kommt unter anderen der Vorsitzende der Allianz und „Gnadauer“ Präses, Pfarrer Michael Diener (Kassel), zu Wort. Er verweist darauf, dass er an sein Gewissen und die Heilige Schrift gebunden sei. Dies gebe ihm nicht die Möglichkeit und die Freiheit, „homosexuelle Beziehungen zu segnen oder zu begleiten“. Im Blick auf Menschen, die Probleme mit ihrer homosexuellen Neigung haben, sagte Diener: „Die Veränderung muss von Gott her kommen, sie muss vom Menschen gewollt sein, und er muss sie selbst anstreben.“ Der Prior der OJC, Konstantin Mascher (Reichelsheim/Odenwald), sagte in dem Film, der wissenschaftliche Diskurs zur Frage der Veränderbarkeit von Homosexualität sei noch nicht abgeschlossen. Die OJC mache jedoch die Erfahrung: „Menschen erleben Veränderung.“

Pastor: „Ausgelebte Homosexualität“ entspricht nicht dem Willen Gottes

Der landeskirchliche Pastor Gero Cochlovius (Hohnhorst bei Hannover) spricht sich in dem Beitrag dafür aus, Homosexuellen, die unter ihrer Situation leiden, Hilfen anzubieten. Der Bibel zufolge entspreche „ausgelebte Homosexualität“ nicht dem Willen Gottes. Deshalb sei es richtig, den Begriff „Sünde“ zu verwenden. Ein weiterer landeskirchlicher Pastor, Olaf Latzel in Bremen, der die gleiche Position wie Cochlovius vertritt, lehnte ein Interview ab. Er begründete dies vor laufender Kamera damit, dass der Journalismus des NDR „so grottenschlecht“ sei. Latzel war im Januar wegen einer islamkritischen Predigt in den Medien scharf angegriffen worden.

Psychiater warnt vor Therapieversuchen für Homosexuelle

Der Leiter des Instituts für Sexualforschung am Universitätsklinikum Hamburg, der Psychiater Peer Briken, warnt vor Versuchen, die sexuelle Orientierung zu ändern. Dies könne zu Depressionen bis hin zu Selbstmordversuchen führen. Die Kirche solle ihre Mitglieder darüber aufklären, dass es sich bei Homosexualität um „eine Variante der Natur“ handele.

EKD-Repräsentant: Deutliche Mehrheit lehnt Therapie für Homosexuelle ab

Nach Einschätzung des Vizepräsidenten des EKD-Kirchenamtes, Friedrich Hauschildt (Hannover), gibt es in der Kirche eine „deutliche Mehrheitsmeinung“, dass Homosexualität eine Prägung sei, „die kein Krankheitszustand ist und nicht therapiert werden soll“. Zur Frage, warum die evangelische Kirche Gruppen, die zu „gefährlichen Umpolungen“ aufriefen, dulde und Diskriminierung zulasse, sagte Hauschildt, es habe keinen Sinn, bestimmte Gruppen zu verurteilen – weder Homosexuelle noch die, die Homosexuelle verurteilen: „Das ist nicht Aufgabe der Kirche.“ Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), sagte, für ihn sei nach wie vor das Leitbild Ehe zentral. Es lasse sich aber nicht dadurch stärken, dass man homosexuelle Lebensgemeinschaften abwerte. Bei diesen sollten die gleichen Maßstäbe für das verbindliche, lebenslange Zusammenleben gelten wie in der Ehe. Abschließend sagte Autor Deker in dem Beitrag, solange es Menschen gebe, die das Leben von Homosexuellen als Fehler bezeichneten, werde es auch „gefährliche Therapien“ geben: „Höchste Zeit für die Kirche, ihren Kurs zu ändern.“

Mascher: Dem Beitrag fehlt journalistische Objektivität

OJC-Prior Mascher kritisierte den Beitrag in einer Stellungnahme für die Evangelische Nachrichtenagentur idea. Er vermisse die journalistische Objektivität. Der Redakteur nehme sein Schwulsein zum Ausgangspunkt der Reportage, von dem aus alles Weitere bewertet werde. Die Zurückhaltung der Interviewten sei verständlich, weil das Thema sehr komplex und emotional zu aufgeladen sei, um mit der gebotenen Umsicht auf die vorgebrachten Vorwürfe des Journalisten zu reagieren. Mascher: „Ein wirklich investigativer Journalismus würde ernsthaft der Frage nachgehen, ob es Menschen gibt, die eine Veränderung in ihrer homosexuellen Orientierung erfahren haben und sie zu Wort kommen lassen.“ Der Beitrag ende mit der „reichlich anmaßenden Empfehlung“ für die Kirche, was sie in den eigenen Reihen zu tun und zu lassen habe.

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