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Freikirchen gründen über 200 Gemeinden in zehn Jahren


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Rolf

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Freikirchen gründen über 200 Gemeinden in zehn Jahren






Das Thema Gemeindegründung ist in Freikirchen ein großes Thema.

Wetzlar (idea) – Freikirchen haben in den letzten zehn Jahren über 200 Gemeinden in Deutschland gegründet. Das ergab eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Für die Landeskirchen sei Gemeindegründung dagegen kein Thema, sagte EKD-Pressesprecher Carsten Splitt (Hannover). Die Kirchengemeinden seien ohnehin überall in der Fläche vertreten.

18 Projekte in größter deutscher Freikirche

Dagegen erklärte der Leiter des Dienstbereichs Mission im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Joachim Gnep (Wustermark bei Berlin), Gemeindegründung sei innerhalb seines Bundes ein großes Thema. Um es voranzubringen, habe man dafür 2012 einen Referenten berufen: Pastor Klaus Schönberg (Waldeck/Nordhessen). Ein Gründertag der Freikirche Mitte Januar in Dorfweil (Taunus) zählte über 50 Teilnehmer. Schönberg begleitet gegenwärtig 18 Gründungsprojekte. Sechs seien bereits offiziell von der Freikirche anerkannt, zwölf neue – davon vier in den östlichen Bundesländern – warteten noch darauf.

Wenn nur noch sieben Gottesdienstbesucher kommen

Eine Gemeinde in Hamburg-Harburg mit nur noch sieben Besuchern werde gegenwärtig eine durch eine polnische und eine afrikanische Gemeinde neu belebt, die sich in ihren Räumen träfen. Schönberg geht davon aus, dass die drei Gruppen zu einer interkulturellen Gemeinde zusammenwachsen. Er erwartet, dass dieser Weg aufgrund vieler überalterter Gemeinden zu einem Zukunftsmodell wird. In Solingen unterstützt die Freikirche eine Gründungsinitative, die sich besonders um sozial Schwache kümmert. Seitdem ein Mitarbeiter eine Fußballgruppe für Behinderte ins Leben gerufen habe, unterstütze ihn sogar die Bevölkerung beim Aufbau der Gemeinde. Ein ungewöhnliches Modell verfolgt eine Gründung in Marburg unter Federführung des Ehepaares Kathy und Gerrit Pithan. Sie ist Theologin und er Gymnasiallehrer. Das Projekt „Weiter Raum Marburg“ richtet sich vor allem an Intellektuelle. Dort sollen Menschen eine geistliche Heimat finden, denen eine traditionelle Gemeinde zu eng erscheint. Unter anderem ist daran gedacht, im Gottesdienst auch Dichterlesungen durchzuführen.

Brüdergemeinden: Neustart in Zwickau, Frankfurt am Main und München

Die zu dieser Freikirche gehörende Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden (AGB) unterhält 13 Gemeindegründungen, sagte AGB-Geschäftsführer Reinhard Lorenz (Bergneustadt). Verheißungsvoll sei das Projekt „Stadtlicht“ in Zwickau: Dort seien 90 Prozent der 94.000 Einwohner keine Christen. Die Folgen seien zerbrochene Beziehungen, kaputte Ehen, Einsamkeit, Frust, Gewalt, Fremdenhass und Sucht. Dieser Herausforderung wolle sich die Initiative durch Kleingruppen stellen und ein sozial- missionarisches Jugendprojekt starten, aus dem eine Gemeinde entstehen soll, so Lorenz. Eine weitere Initiative gibt es in Frankfurt am Main. In dem 15.000 Einwohner zählenden Neubauviertel Riedberg soll sich eine Gemeinde für junge Familien bilden, bestätigte der dort ehrenamtlich tätige Mitarbeiter Paulus Birker. Noch befinde man sich in der Planungsphase. Birker rechnet damit, noch in diesem Jahr in Schulen mit Gottesdiensten zu beginnen. In München soll aus einer sozialdiakonischen Arbeit im Stadtteil Kleinhadern mit dem Schwerpunkt „Kinder fördern“ ebenfalls eine Gemeinde entstehen. Bisher werden dort in einem Nachbarschaftstreff bis zu 150 Kinder und Jugendliche erreicht. Unter anderem erhalten sie Nachhilfe. „Wir beten darum, dass daraus eine Gemeinde wird“, sagte Mitarbeiter Jochen Sahm (München).

Freie evangelische Gemeinden: 67 neue Gemeinden seit 2006

Seit 2006 ist das Thema Gemeindegründung im Bund Freier evangelischer Gemeinden präsent (FeG). „Damals haben wir das Projekt ‚100 in 10’ gestartet“, sagte der Leiter der Inlandsmission, Sascha Rützenhoff (Witten). Innerhalb von zehn Jahren wollte die Freikirche 100 Gemeinden gründen. Bisher seien 70 entstanden. Nur drei hätten wieder aufgegeben werden müssen. Auch wenn das Projekt Ende 2015 auslaufe, werde man weitermachen, so Rützenhoff: „Wenn wir nachsitzen müssen, ist das nicht schlimm.“ Für besonders innovativ hält Rützenhoff eine Gründung in Potsdam. Die vor drei Jahren entstandene Gemeinde „Mittendrin“ betreibe gleichzeitig das christliche Kulturcafé „Zweitwohnsitz“. In Berlin habe die überregional bekannte FeG-Gemeinde Berlin-Projekt eine Tochtergemeinde „Projekt:Kirche“ gestartet. Das Ungewöhnliche: Man verabrede sich über das soziale Netzwerk Facebook zu den Gottesdiensten, die an verschiedenen Orten stattfinden. Statt einer Predigt gebe es oft einen „Predigt-Slam“ – Kurzansprachen, die von unterschiedlichen Rednern gehalten würden.

EmK: Neustart mit einem Kletterzentrum in Metzingen

In der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) gab es nach Angaben des zuständigen Referenten Eberhard Schilling (Nürnberg) in den vergangenen zehn Jahren zehn Neu- oder Wiedergründungen von Gemeinden, die aufgegeben worden waren. In Metzingen habe die örtliche EmK ihr Gemeindeleben beenden müssen. Da das Kirchengebäude nicht verkäuflich war, habe man dort ein Kletterzentrum eingerichtet. Aus diesem Angebot sei eine neue Gemeindearbeit entstanden. „Die Gemeinde versammelt sich allerdings sonntags in einer Kneipe“, so Schilling. In Karlsruhe habe man eine EmK-Jugendkirche ins Leben gerufen. Wie er weiter sagte, will die EmK in allen ihren zehn Distrikten in Deutschland jeweils eine neue Gemeinde gründen – allerdings ohne zeitlichen Druck.

Pfingstkirche: 95 neue Gemeinden

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden betreut gegenwärtig 95 Gemeindegründungen, wie Pressesprecher Horst Werner (Erzhausen bei Darmstadt) mitteilte. Zudem ist die Zahl der Gemeinden seit dem Jahr 2000 um 190 auf zurzeit 783 gestiegen. Eine Übersicht über alle neue Gemeinden in Deutschland will die Konsultation für Gemeindegründung erarbeiten, in der Mitarbeiter aus 35 Landes- und Freikirchen, Gemeinschaftsverbänden und Initiativen zusammengeschlossen sind. „Aber manche Gemeindebünde und Gruppen machen daraus ein großes Geheimnis“, sagte der Baptistenpastor Jürgen Tischler (Springe), der das einzige umfassende übergemeindliche Forschungsprojekt Deutschlands betreut. Er rechnet damit, dass vor allem in Deutschland lebende Ausländer bald viele Gemeinden gründen werden.

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