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Die "Geistfalle"


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Rolf

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Die "Geistfalle"





- Gefangen im Bann der Sekte Wort + Geist Röhrnbach


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Rolf Wiesenhütter


Verstehen von Hintergründen, Gefahren und Umgang mit einer auf deutschem Boden entstandenen Sekte. Erklärungen über Philosophie, religiöse Vorstellungen, Techniken der Psychomanipu-lation, esoterischer Einflüsse und okkulter Praktiken. Empfehlungen für Aussteiger sowie Umgang mit Angehörigen, Freunden und Bekannten, die in dieser Sekte gefangen sind, aus seelsor-gerlicher Verantwortung.

Paperback
24,80 EUR

inkl. MwSt.

Seitenanzahl: 528

ISBN: 978-3-7323-1747-9

Größe: 14,8 cm x 21,0 cm



Vorwort

Eine bibeltreue Gemeinde zu finden ist gar nicht so einfach.
Nach statistischen Erhebungen aus dem Jahr 2011 gibt es weltweit
etwa 30.000 verschiedene Denominationen, die sich christlich nen-
nen. Allein in Deutschland geht man von mehr als 8.000 Kirchen,
Freikirchen und Sekten aus, die sich auf die Bibel berufen. Mit
Recht muss man sich der Frage von Simon Petrus anschließen, die
schon vor zweitausend Jahren lautete: Wohin sollen wir denn
gehen?“ (Joh.6;67-69). Sekten sind alles andere als ungefährlich. Bei
allem Respekt vor einem biblischen Glaubensbekenntnis müssen
wir heute zugeben, dass sich in der christlichen Landschaft ein
Wildwuchs breit gemacht hat, der Inhalte zum Besten gibt, durch
welche die tatsächliche gute Botschaft des Wortes Gottes verächt-
lich gemacht wird. Selbst die großen Volkskirchen können sich
davon nicht freisprechen. Wir erleben heute eine breitgefächerte
Verwässerung des Evangeliums, die dazu führt, dass die christli-
chen Werte mit Füßen getreten werden. Eine Anbiederung an eine
unbiblische Politik, die nicht mehr dem Gott der Bibel, sondern
dem Antichristen huldigt, zerstört unsere Gesellschaft, hebelt unse-
re Familien aus und zementiert Lebensstile per Gesetz, die von der
Bibel ausdrücklich als Sünde benannt sind. Andersdenkende wer-
den inzwischen von denen diskriminiert, die selbst nicht diskrimi-
niert werden wollen.

In diesem Umfeld entstehen Sekten. Wesentliche Komponenten
menschlichen Zusammenlebens sind bereits verlorengegangen
oder werden massiv zurückgedrängt. Unterordnung ist Funda-
mentalismus, konstruktive Kritik wird mit Herabsetzung gewür-
digt. Persönliche Autonomie ist das Maß aller Dinge, der Mensch
steht im Mittelpunkt, dreht sich um sich selbst und ist absolut abs-
tinent gegen jede noch so wünschenswerte Korrektur. Der Zeitgeist
produziert eine menschenfeindliche Viruserkrankung und das
Christentum ist längst davon betroffen und infiziert. Im christli-
chen Alltag sind die Menschen empfindlicher als rohe Eier. Jeder
Satz will wohl überlegt sein. Substantielle Äußerungen sind gefähr-
lich, weil sie schnell missverstanden werden können. Kleine Miss-
verständnisse führen aber inzwischen dazu, dass Menschen ihrer
Gemeinschaft den Rücken kehren, denn ein neues Toleranzver-
ständnis hat Einzug gehalten. Danach ist jede Auffassung als rich-
tig anzusehen. Widerspruch wird sofort als Intoleranz gewertet,
der man sich nicht aussetzt, sondern sie bekämpft. In der religiösen
Welt hat man daraus die Konsequenzen gezogen. Lehre und Liebe
werden als Gegensätze definiert mit der Konsequenz, dass Lehr-
fragen, und damit die Frage nach Wahrheit, hinter dem Liebesge-
bot zurückstehen müssen. Im ökumenischen Selbstverständnis hat
man inzwischen eine Formel gefunden die lautet: Gott will Ein-
heit in Vielfalt.“ Im religiösen Alltag bedeutet das nichts anderes,
als dass Inhalte immer bedeutungsloser werden und oft genug
bringt man der Wahrheit nur noch Zynismus entgegen. Die Frage
nach Wahrheit bleibt auf der Strecke, jeder kann seine eigenen
Überzeugungen behalten, Hauptsache man kritisiert sich nicht
untereinander. Die Konsequenz daraus ist, dass Gottes Wort un-
terwandert wird. Man hat die göttliche Ehe, die unzertrennbar aus
Wahrheit und Liebe, als Grundlage wahrhaftigen Lebens bestand
und unverzichtbar für ein lebenswertes Leben ist, eingetauscht, um
etwas zu sein vor der Welt, Anerkennung zu erheischen und Vor-
teile zu generieren.

Das Ergebnis ist ein religiöser Sauertopf, in dem sich hundert-
tausend todbringende Bakterien tummeln. In diesem Umfeld ent-
stehen Sekten, die wie Pilze aus dem Boden hervorschießen. Wer
sich dort hinein begibt, wird augenblicklich infiziert. Wird die per-
sönliche Autonomie der eigenen Deutungshoheit, bezogen auf die
Bibel, infrage gestellt, konstatiert man daraus eine unüberbrückba-
re Ablehnung mit der Folge, dass man sich umgehend trennt. Die
eigene Interpretation wird wichtiger als die Frage nach Wahrheit.
Gleichzeitig muss aber dem Sendungsbewusstsein Rechnung ge-
tragen werden das darauf beruht, die eigene Überzeugung durch-
zusetzen. So entstehen Sekten. Um einen schnellen Anfang zu er-
möglichen, beginnt man in den Reihen der eigenen Ortsgemeinde
Gesinnungsgenossen zu rekrutieren. Ist die Gruppenbildung ge-
lungen, tritt man mit seinen Forderungen vor die Gemeindelei-
tung. Überall da, wo man Gottes Wort noch ernst nimmt, wird der
Anspruch erfolglos bleiben. Daraufhin kommt es zur Spaltung,
und es entsteht eine neue Gemeinschaft, die sich selbst als die ein-
zig Richtige versteht. In den letzten Jahren hat man sich gar er-
dreistet, solche Abspaltungen als Reformation“ zu betiteln. Kor-
rekturen innerhalb der bestehenden Gemeinde sind die Riegel des
persönlichen Ego, der Machtansprüche und einem unbiblischen
Erfolgspostulat vorgeschoben.

In dieser Linsensuppe der Selbstverwirklichung um jeden
Preis“ ist im niederbayrischen Röhrnbach die Sekte Wort+Geist“
entstanden. Nach meiner persönlichen Überzeugung handelt es
sich bei dieser Sekte um die schlimmste, jemals in Deutschland
entstandene Sekte überhaupt. Für diese Auffassung versuchte man
mich bereits zu verklagen, allerdings war dieses Unterfangen nicht
von Erfolg gekrönt. Das Landgericht in Passau entschied, dass die
Äußerungen persönlicher Einschätzung im Rahmen der grundge-
setzlich verbrieften freien Meinungsäußerung zulässig und hinzu-
nehmen ist, sofern der unbefangene Leser oder Hörer dies als per-
sönliche Meinung erkennen kann. Ich mache daher ausdrücklich
darauf aufmerksam, dass die nachfolgenden Inhalte dieses Buches
in der Sache auf der Grundlage von dreitausend Tonträgern der
Sekte beruhen, die mir von Aussteigern massenhaft zur Verfügung
gestellt wurden. Die wiedergegebenen Zitate sind eins zu eins
dem gesprochenen Wort getreu erfasst und durch Quellennach-
weis eindeutig belegt. Weitere Quellen sind die Bücher des Sekten-
gründers und seiner Mitarbeiter, sowie Musik CD`s. Darüber hin-
aus erfolgen Bewertungen aus Gesprächen und Briefen hunderter
Aussteiger oder deren Angehörigen, mit denen ich in Kontakt
stand und noch stehe. Viele Geschädigte äußerten sich, meist ano-
nym im von mir betriebenen Internetforum (www.irrglaube-und-
wahrtheit.ch). Alle Zitate von Personen, deren Namen hier aus
Gründen eines notwendigen Informantenschutzes nicht preisgege-
ben werden, sind mir bekannt, die Inhalte sind gerichtsrelevant
beweisbar. Nach mehr als siebenjähriger Beobachtung der Sekte
habe ich mir in meiner Eigenschaft als Theologe und Seelsorger
einen Eindruck verschaffen können, den ich hier wiedergebe, da
die bisherigen Veröffentlichungen in Print-, Ton- und Bildmedien
die tatsächliche Gefährlichkeit dieser Sekte nicht herauszustellen
vermochten. Gleichwohl betone ich ausdrücklich, dass alle Schluss-
folgerungen und Bewertungen meinerseits auf der Grundlage mei-
ner persönlichen Meinung und Meinungsfreiheit erfolgen. Dieses
Buch soll Licht in das Dunkel einer Sekte bringen, die sich mit der
Zeit immer intensiver von der Öffentlichkeit abgeschottet hat. Al-
lerdings hat dies der Zerstörung von Menschen, Beziehungen und
Gemeinden durch massive Irreführung bisher keinen Abbruch
getan.


Rolf Wiesenhütter im Januar 2015
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