Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Warnung vor wissenschaftlichem "Fundamentalismus"


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34184 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!






Warnung vor wissenschaftlichem "Fundamentalismus"




Harvard-Forscher: "Nicht darauf bestehen, dass Wissenschaft Gott ausschließt"


Alpbach - Der Harvard-Forscher Gerald Gabrielse hat bei den Alpbacher Technologiegesprächen vor religiösem und wissenschaftlichen "Fundamentalismus" gewarnt. US-Wissenschafter seien sich der Gefahr eines religiösen Fundamentalismus sehr wohl bewusst und über die Anstrengungen betroffen, "Intelligentes Design" als wisssenschaftliche Alternative zur biologischen Evolution an US-Schulen zu lehren. "Gleichzeitig sollten aber auch wir Forscher einem wütenden Wissenschafts-Fundamentalismus fürchten und widerstehen, der darauf besteht, dass Wissenschaft Gott ausschließt und Religion als Wahn der Ungebildeten und Schwachen sieht", sagte Gabrielse.

Als Beispiel für diesen "wissenschaftlichen Fundamentalismus" nannte der Physik-Professor Richard Dawkins jüngstes Buch "The God Delusion", in dem Gott als Virus bezeichnet werde, der ausgelöscht werden müsse. Die "wissenschaftlichen Fundamentalisten" würden den Anspruch erheben, dass Wissenschaft notwendigerweise Gott ausschließe. "Das ist auch eine religiöse Behauptung, nicht eine wissenschaftliche", sagte Gabrielse.

Sich selbst bezeichnete er als "ein Mensch der Wissenschaft, der auch eine Person des Glaubens" sei. "Die Tatsache, dass ich nicht wissenschaftlich verstehen kann, wie Gott auf meine Gebete antworten kann oder will, hält mich nicht davon ab es zu tun", sagte der Physiker. (APA)

"Wissenschaft ist keine Demokratie"

Hans Wigzell, Berater der schwedischen Regierung, zu Forschung und deren Unterstützung
Alpbach - Um im Bereich von Innovation eine Top-Performance zu halten, ist für Hans Wigzell, wissenschaftlicher Berater der schwedischen Regierung, eines entscheidend: Es müssen "die wirklich guten Wissenschafter" unterstützt werden, wie der ehemalige Chef des Karolinska Institute am Freitag am Rand der Alpbacher Technologiegespräche sagte - und noch hinzufügte: "Wissenschaft ist keine Demokratie".

Innovativste EU-Staaten


An der Gruppe der innovativsten EU-Staaten hat sich auch beim jüngsten "Europäischen Innovationsanzeiger 2006" nichts verändert: Schweden liegt vor Finnland, Dänemark und Deutschland. Bereits in den 1990er Jahren konnte Schweden die Drei-Prozent-Marke bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung F&E) - EU-Ziel für 2010 - knacken. Die Forschungsquote bewegt sich heute nahe der vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch bei den Zitierungen aus Peer-Review-Journalen sowie bei der Anzahl der Start-up-Unternehmen pro Einwohner steht das Land gut da: "Es gibt durchaus ein paar Parameter, die recht schön aussehen", so Wigzell.

Um die "relativ gute Position" zu halten, muss man laut Wigzell verstehen, "dass sich die Welt sehr schnell ändert. Wettbewerb kommt aus ganz neuen Ländern". So hätten beispielsweise nur sehr wenige Leute vor 20 oder 30 Jahren Singapur im Zusammenhang mit Forschung und Entwicklung diskutiert. Will man eine Position wie jene Schwedens halten, "muss man sich sehr schnell weiterbewegen." Und man muss die "wirklich guten", auch junge Wissenschafter unterstützen. Das bereite dem politischen Feld manchmal Probleme.

"Förderung von Exzellenz"

Vom "Gießkannenprinzip" bei der Forschungsförderung hält Wigzell nichts. Lange habe es den politischen Ansatz gegeben, "insbesondere die schwachen Felder zu unterstützen". Doch zielführend ist für den Experten nur die Förderung von Exzellenz in ausgewählten Bereichen. Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang nicht leicht beantworten lässt, laute: "Wo wird gute Wissenschaft wirklich entstehen?"

Ein Beispiel in diesem Zusammenhang ist für den ehemaligen Vorsitzenden des Nobelpreiskomitees für Medizin die Bildverarbeitung: Hier gebe es in Schweden "außerordentlich gute Wissenschaft". Darauf aufbauend würden etwa "eine Reihe guter Action-Filme" wie etwa "Big Wave" gedreht. "Wer hätte das gedacht? Wenn man gute Leute findet, gilt: Unterstützt sie wie verrückt", so Wigzell.

"Vorhandenem zur Bewegung verhelfen"

Dem Aufbau von Exzellenz-Universitäten steht der Experte aber kritisch gegenüber. Auch der Planung des European Institute of Technology (EIT) kann er nichts abgewinnen: "Die Vorgabe, der Beste in der Ausbildung, der Beste in der Wissenschaft und der Beste in Innovation zu sein, kann nicht funktionieren." Der Aufbau benötige viel Zeit. "Ich würde eher sagen, dass man sich die vorhandenen Universitäten vornimmt, die sich in Richtung Exzellenz bewegen, und man diesen zur Bewegung verhilft."

Die gute Performance von Schweden in Bezug auf F&E sowie Innovationsleistung führt Wigzell zum Teil auf die Geschichte zurück. Seit Anfang der 1940er Jahre hätten die Regierungen sehr viel Augenmerk auf die Forschungsunterstützung gelegt. Man habe früh erkannt, das Forschung einen großen Ertrag für Reichtum und die Entwicklung der Gesellschaft hat. Weitere Punkte, die einen Beitrag leisteten: eine gute Wirtschaftsentwicklung sowie gut ausgebildetes Personal.

Förderung und Veröffentlichung

Österreich bewegt sich puncto F&E für Wigzell sehr positiv. Doch aufgrund der geringen Landesgröße sei es auch wichtig, dass man Allianzen schmiedet. Grundsätzlich sei es wichtig: "Die Wissenschaft ist nicht nur für die Wissenschaft selbst, sondern auch für die Gesellschaft da. Das muss unterstützt werden." So müssten etwa Forschungsergebnisse aus den Hochschulen auch wirklich den Weg in den Markt finden und die universitäre Grundlagenforschung vom Staat gefördert werden. (APA)


  • 0