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Zehn Tage nach der Zerstörung des Gemeindezentrums in Grimma


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»Überwindet das Böse mit Gutem«:




Zehn Tage nach der Zerstörung des Gemeindezentrums in Grimma




Jesus.de-


Von Michaela Warnke



26.08.2007


Montagabend in Grimma. Das Pastorenehepaar der Elim-Gemeinde ist für ein paar Tage gemeinsam mit ihren Kindern in den Urlaub gefahren. Das Gemeindehaus ist für wenige Stunden unbeaufsichtigt. Am Abend kommt ein Mitglied der Gemeinde vorbei, um die Blumen zu gießen. Alles scheint so wie immer. Doch als die Frau das Gemeindehaus betreten will, entdeckt sie die eingeschlagenen Fensterscheiben. Ohne zu zögern informiert sie ihren Ehemann, der daraufhin die Polizei alarmiert.


Gottesdienstsaal glich Schlachtfeld

Am Montag den 13.08.2007 wurde in das Gemeindezentrum im sächsischen Grimma eingebrochen. Den Polizisten, die einige Zeit später am Tatort eintrafen, bot sich beim Betreten des Gemeindehauses ein erschreckender Anblick. Sie fanden einen Gottesdienstsaal vor, der einem Schlachtfeld glich: Direkt unter dem Kreuz stapelten sich Stühle und Möbelreste. Bibeln, Noten und Info-Blätter waren quer durch den ganzen Raum verteilt. In der Küche blieben weder Tassen noch Teller unversehrt, ein Scherbenmeer bedeckte den gesamten Fußboden, selbst das Kinderspielzeug wurde zerstört – Vandalismus ohne Sinn. Denn gestohlen wurde nichts. Den Tätern ging es ganz offensichtlich nur darum einen möglichst großen Schaden anzurichten.


Besonders traurig ist: Die Einbrecher, waren Jugendliche aus der Stadt. Sogar 6-Jährige sollen dabei gewesen sein, berichtete Pastor Rainer Pauliks. Die Halbstarken hatten sich genauestens darüber informiert, wann die Pastorenfamilie außer Haus und das Gemeindezentrum unbeaufsichtigt war. Denn die Tat fand mitten am Tag statt. Nachdem sie sichergestellt hatten, dass niemand mehr anwesend ist, verschafften sie sich mit Gewalt Zutritt zu dem Gemeindehaus und wüteten mehre Stunden darin. Sie zogen durch das gesamte Erdgeschoss und zerstörten alles, was ihnen in den Weg kam. Spielzeuge und sogar ganze Möbel wurden durch die eingeschlagenen Fenster nach draußen befördert. In der Werkstatt griffen die Täter zu Eisengegenständen, um damit weiteren Schaden anzurichten. Auch das Kaninchen der Familie Pauliks konnte der Zerstörungswut nicht entkommen. Die Pastorenfamilie fand das Tier bei ihrer Rückkehr tot auf.

Nach Vorne schauen


Knapp 1 ½ Wochen später zieht Rainer Pauliks Resumé: „Die einzelnen Gemeindemitglieder waren natürlich zunächst einmal schockiert über die Tat. Für sie war es schwierig nachzuvollziehen, wie jemand dazu in der Lage sein kann so etwas zu tun. Doch durch die vielen Hilfen und Spenden in den letzen Tagen ist die Stimmung wieder gestiegen. Die Gemeinde hat durch das Erlebte sogar an Mut und Zuversicht dazu gewonnen!“
Die Elim-Gemeinde sieht nach vorn und nicht zurück. Bereits am Sonntag nach der Zerstörungsorgie konnte dank der vielen Helfer wie gewohnt der Gottesdienst stattfinden.

Zusammengehörigkeit wurde gestärkt

4 Tage nach dem Überfall veranstalteten die benachbarte Luther Kirche als Initiator und drei weitere Gemeinden gemeinsam mit der Stadt Grimma ein Benefizkonzert in der Grimmaer Frauenkirche zu Gunsten der kleinen Freikirche. Und überraschenderweise - es kamen nicht nur Mitglieder der christlichen Gemeinden. Auch viele Bürger, Parteimitglieder und Vertreter der Stadt demonstrierten durch ihre Anwesenheit Solidarität. Für Pauliks war es „sehr schön“ die Anteilnahme aus der Bevölkerung zu sehen. „Das Konzert war eine große Ermutigung für uns als Gemeinde“, zieht der Pastor Bilanz. „Ich habe gemerkt, dass durch die vergangene Woche das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Gemeinden Grimmas enorm gestärkt worden ist.“

Bestrafung unangemessen


Obwohl die Jugendlichen nicht nur die Gemeinde sondern auch seine hochschwangere Frau und besonders seine zwei kleinen Kinder verängstigt haben, hält Pastor Pauliks es für abwegig sie für ihre Tat zu bestrafen. Er will die Randalierer viel mehr auffangen. „Sie zu verpflichten zu den christlichen Pfadfindern zu gehen, wäre wohl der beste Weg, diese Tat zu ahnden.“

Und das meint er nicht nur als Scherz. Pauliks legt sogar Wert darauf, dass die Eltern ihre Kinder unterstützen und dazu ermutigen die Pfadfindergruppe der Gemeinde zu besuchen. „Ansonsten sehe ich wirklich die Gefahr, dass die Kids mit ihrem Leben so richtig gegen die Wand fahren.“.

Gemeinde als Vorbild

Nicht nur dieses Detail beweist: Pastor und Gemeinde ziehen aus dem eigentlich Schlechten viel Gutes: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
Dieser Vers iaus Römer 12 ist der Gemeinde in Grimma in den vergangen 10 Tagen sehr wichtig geworden - und man verstand, ihn konsequent umzusetzen. Das beeindruckt.

Angst vor der Zukunft hat in Grimma niemand, zwar sind sie Ermittlungen in diesem Fall noch nicht ganz abgeschlossen, aber die gröbsten Schäden sind beseitigt und am Sonntag steht schon wieder der nächste Gottesdienst auf dem Programm. Wenn es nach Pastor Pauliks ginge, dann mit den Randalierern – als neue Freunde der Gemeinde.
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