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Pornografisierung der Schule


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Rolf

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Pornografisierung der Schule






22. Oktober 2014,


Vor Kurzem stand dort vor dem Kindergarten meines Sohnes, zu einer Zeit, wo Kinder mittags abgeholt werden, ein Lieferwagen mit einer Werbung für ein Bordell.
Vor kurzem berichtete mir meine Frau von einer Begebenheit vor dem Kindergarten unseres Sohnes. Ganz in der Nähe ist ein kleiner Supermarkt und so parken dort, neben Eltern, die ihre Kinder abholen, nicht selten auch Autos von Einkäufern. An diesem Tag stand dort vor dem Kindergarten, zu einer Zeit, wo Kinder mittags abgeholt werden, ein Lieferwagen mit einer Werbung für ein Bordell. Abgebildet war ein nackter Hintern einer Frau aus dem ein Zettel mit Details zu dem Etablissement ragte.

Das ist jetzt schon ein paar Wochen her, aber noch immer ist das Bild im Kopf unseres bald vierjährigen Sohnes präsent, der das natürlich nicht mit irgendwas Sexuellem in Verbindung bringt, aber doch direkt gefragt hat, wieso „die Frau einen Zettel im Popo hat“? Bei so Kleinen hört man die Synapsen beinahe klicken, die dieses Bild mit anderen – ganz normalen – häuslichen Situationen in Zusammenhang bringen, die bislang gar nicht erläuterungsbedürftig waren. Das alles hat dann – natürlich – keine sexuelle Konnotation, birgt aber das Risiko einer Verfälschung natürlicher Gewohnheiten wie dem gemeinsamen Bad mit der kleinen Schwester. Fragen, die in diesem Bereich eher niedlich waren und seitens von Eltern beantwortet werden können, gehen dann in eine ganz andere Richtung.

Nun könnte man so ein Erlebnis als ein Plädoyer für eine frühzeitige Sexualaufklärung verwenden: Wenn Kinder schon so früh mit Bildern wie den oben beschriebenen konfrontiert werden, sollte man dann nicht steuernd eingreifen und seitens Kindergarten und Schule bereits für „Aufklärung“ über alle Spiel- und Abarten der Sexualität sorgen? Das allerdings ist eine fataler Trugschluss, verlagert er doch die Probleme, die Erwachsene für Kinder mit lösen sollten, in die Sphäre der Kinder: Nur weil sich die Welt da draußen nicht beherrschen kann, jedes Gefühl für den Wert und die nicht nur moralische sondern auch psychologische Bedeutung der Sexualität verloren hat, jeder meint, seine sexuellen Vorlieben den anderen unter die Nase reiben zu müssen, sollen Kinder in einem viel zu frühen Alter mit solchen Themen konfrontiert werden?

Im Focus – an dem ich in der Vergangenheit in der Causa Tebartz-van Elst kein gutes Haar gelassen habe, der sich aber in den letzten Monaten dadurch auszeichnet über vom Mainstream abweichende Einstellungen zumindest objektiv zu berichten – ist dazu ein spannender Beitrag zu lesen, in dem der Vorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg, Bernd Saur, vor einer „Pornografisierung der Schule“ warnt:


Für zehn- bis vierzehnjährige Schülerinnen und Schüler – nach dem Gesetz also Kinder – sei der Bereich der Sexualität eine hoch sensible, zutiefst private, intime und mit einer natürlichen Schamgrenze geschützte Zone, betonte Saur. Die „Übersexualisierung“ entspreche einem Anschlag auf ihr natürliches und überaus schützenswertes Empfinden, einer eklatanten Verletzung der Schamgrenze.

Die „erzwungene Entblößung wäre eine staatlich sanktionierte Vergewaltigung der Kinderseele, ein Überstülpen von Neigungen und Phantasien Erwachsener auf Schulkinder“. Es gelte, diese „vor entwicklungspsychologisch nicht vertretbaren Übergriffen durch entfesselte, offensichtlich komplett enttabuisierte Sexualpädagogen zu schützen“. Der Staat dürfe „hier nicht übergriffig werden“.

Damit wird hoffentlich deutlich, dass es bei der Kritik auch am Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg nicht um die Ablehnung gesellschaftlich weitgehend anerkannter Lebensstile geht, sondern darum, das Thema Sexualität nicht in einem Rahmen und in einer Art zu vermitteln, die dem Thema und den kindlichen Adressaten nicht angemessen sind.

Man muss nicht katholisch, man muss kein Christ, man muss nicht mal besonders konservativ und erst recht nicht „verklemmt“ sein, um das Thema Sexualität nicht in dem Rahmen vor Kindern behandelt sehen möchte, wie es Bernd Sauer in seinem Beitrag beschreibt oder wie es auch kürzlich in einem FAZ-Beitrag recht explizit wiedergegeben wurde. Hier ein paar Zitate aus dem letzteren Artikel:


Mitglied der Gesellschaft für Sexualpädagogik ist auch die Kasseler Professorin Elisabeth Tuider. Zusammen mit Sielert hat sie ein Buch veröffentlicht: „Sexualpädagogik weiter denken“, Untertitel: „Postmoderne Entgrenzungen“. Tuider hat mit einigen Kollegen, alle in der GSP, außerdem das Standardwerk „Sexualpädagogik der Vielfalt“ verfasst. Das Autorenteam will Kindern und Jugendlichen durch „Praxismethoden“ beibringen, wo der „Penis sonst noch stecken“ könnte – um den Aspekt der „Vielfalt“ deutlich zu machen. […]

Als Methode möchten Tuider und ihre Mitstreiter ausdrücklich die „Verwirrung“ und die „Veruneindeutigung“ angewendet wissen. Kinder sollen zeigen, was sie sexuell immer schon mal ausprobieren wollten. Anweisung an die Pädagogen: „Die Leitung moderiert und nimmt, sofern sie will, an der Übung teil.“ Was die Kinder wollen, fragt keiner. Bei den Massagen für Zehnjährige, Stichwort „Gänsehaut“, genügt laut Anweisung jedenfalls dünne Kleidung, damit der unterschiedliche Druck und die verschiedenen Streichrichtungen auch erspürt werden können. Dabei dürfen verschiedene Massagetechniken angewendet werden, auch „vorgezeigt durch die Leitung“. Von außen sollte der Raum nicht einsehbar sein, empfehlen die Autoren. […]

„Das ist brandgefährlich“, sagt auch die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christina Hennen von der Vereinigung Deutscher Psychotherapeuten. Eine solche Sexualpädagogik sei der Versuch, die Schamgrenzen von Kindern und Jugendlichen aufzubrechen. Pädagogen, die die Abhängigkeit der Schüler ausnutzen, könnten so Gehorsam erzwingen, glaubt Hennen.

Sie hält den vermeintlichen Aspekt von „Vielfalt“ und „Ganzheitlichkeit“ für vorgeschoben. „Hier wird versucht, die Realität der Kinder auszublenden, auch mögliche negative Erfahrungen wie Missbrauch und Gewalt“, so die Psychotherapeutin. Sie hält diese Art der Sexualpädagogik für eine aufgewärmte Geschichte. Unter dem Vorzeichen von „Gender“ komme hier zurück, was schon in der Kinderladenbewegung und der Reformpädagogik als übergriffig erkannt wurde. „Die Kinder werden hier gezielt verwirrt. Dabei brauchen sie gerade in der Persönlichkeitsreifung natürlich Toleranz, aber auch Eindeutigkeit und Strukturen.“ Und biologische Unterschiede gebe es sehr wohl, sagt Hennen. Längst nicht alles sei anerzogen, auch nicht die sexuelle Ausrichtung.

Bei dem Protest gegen eine derart pervertierte schulische Sexualaufklärung geht es also um unsere Kinder, um ihre Psyche, um ihre kindliche Seele, die von selbsternannten Reformpädagogen zerstört werden sollen – das ist es jedenfalls, was die Begriffe von „Verwirrung“ und „Veruneindeutigung“ eigentlich bedeuten.

Interessanterweise ist das, was an Konsequenzen von Eltern, Lehrern, Psychologen und Gegnern des Bildungsplans in Baden-Württemberg vorgebracht wird, jedem intuitiv klar. Und trotzdem finden die Forderungen nach einer weiteren Sexualisierung der Schule – Sexualität quasi als Querschnittsthema in Schulen – weiterhin Gehör, entsprechende Pläne wie in Baden-Württemberg liegen in Nordrhein-Westfalen auf dem Tisch und sind in anderen Bundesländern sogar schon weiter implementiert. Man traut sich offenbar selbst aus Kreisen der CDU nicht, hier einzugreifen, und das, was hier gefordert wird, als das zu bezeichnen, was es ist: ein Missbrauch unserer Kinder durch Lobbygruppen der von der Norm abweichenden Sexualpraktiken. Niemand möchte sich den Vorwurf der Homophobie, Transphobie und wie sie alle heißen, einhandeln, niemand möchte sich dem Vorwurf eines vorgestrigen Weltbilds ausgesetzt sehen.

Aber hier geht es um viel mehr: Auf der einen Seite der Waageschale liegen die Toleranz- und Akzeptanzforderungen von Minderheitenlobbygruppen, auf der anderen die seelische und psychische Gesundheit unserer Kinder, mit noch nicht absehbaren Auswirkungen für deren weitere Entwicklung und insbesondere Bindungsfähigkeit. Dass dies seitens der Lobbygruppen zu einer Hopp-oder-Topp-Forderung gemacht wird, kann als Konsequenz nur bedeuten, uns schützend vor unsere Kinder zu stellen.

Und um mir nach diesem wie ich finde noch entspannten Beitrag zu einem emotionalen Thema noch ein bisschen Luft zu verschaffen: Unseren Kindern diese Art der Sexualaufklärung, die nebenbei keine Bildung mehr beinhaltet sondern tief in das Grundrecht der Eltern auf Erziehung ihrer Kinder eingreift, aufzuzwingen, und die Eltern durch die gesetzliche Schulpflicht bei diesem Kindesmissbrauch hilflos zusehen zu lassen – das erfordert Widerstand, das erfordert Ungehorsam, das erfordert die offensive Missachtung von Gesetzen, wenn das mal in Gesetzesform gegossen oder faktisch umgesetzt sein sollte! Der Staat als Vergewaltiger unserer Kinder? Legt Euch den Mühlstein besser selbst um den Hals (Matthäus 18,6-7)!
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