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Vielen Kirchenmitgliedern geht der Glaube verloren


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Rolf

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Vielen Kirchenmitgliedern geht der Glaube verloren






Dresden (idea) – Die Weitergabe des christlichen Glaubens an die nachfolgende Generation sieht der scheidende EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), als ein „primäres Arbeitsfeld” der evangelischen Kirche an. In seinem letzten Ratsbericht vor der EKD-Synode brachte er am 9. November in Dresden seine Sorge zum Ausdruck, dass nur 22 Prozent der Kirchenmitglieder unter 25 Jahren eine religiöse Erziehung der eigenen Kinder für wichtig erachten. Besonderes Augenmerk müsse sich daher auf den schulischen Religionsunterricht, den Kindergottesdienst und Konfirmationsunterricht sowie auf Glaubenskurse für Erwachsene richten, sagte Schneider. Er amtiert seit 2010 als Ratsvorsitzender und tritt am 9. November von diesem Amt zurück, um sich auf die Betreuung seiner krebskranken Ehefrau Anne zu konzentrieren. Er wurde von den Synodalen mit anhaltendem Applaus im Stehen verabschiedet. In seinem Bericht ging er unter anderem auf die jüngste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD ein. Sie zeigt, dass mehr als zwei Drittel der drei Millionen evangelischen Kirchenmitglieder in „mittlerer Verbundenheit” zur Kirche leben. „Eine solche distanzierte Kirchenmitgliedschaft vererbt sich nicht; sie stirbt aus”, sagte Schneider. Wer nie oder ganz selten religiöse Praxis lebe, dem drohe der Glaube verloren zu gehen. Er werde in religiösen Dingen sprachlos und fremdele mit vielen Inhalten.

„IS” auch mit Gewalt begegnen

Schneider ging ferner auf die friedensethische Diskussion vor der Hintergrund der Gräueltaten der Terrororganisation „Islamischer Staat” (IS) an Christen, Jesiden und gemäßigten Muslimen ein. Er sehe in diesem Fall die „ultima ratio”, also rechtserhaltende Gewaltanwendung als letztes Mittel, als gegeben an. Bei allem Respekt für pazifistische Positionen sei für ihn der Beschluss der Bundesregierung, Waffen zur Unterstützung kurdischer Kämpfer zu liefern, nachvollziehbar. Zwar müsse humanitäre Nothilfe an erster Stelle stehen, aber wer dies tue, müsse sich auch Gedanken darüber machen, wie das Wüten des IS, das die Not verursacht, eingegrenzt und beendet werden kann. Das Evangelium rufe Christen auch nicht dazu auf, tatenlos zuzusehen, wie Menschen gequält, gefoltert, geköpft, vergewaltigt und versklavt würden.

Ukraine-Konflikt: Dialog mit Russland fortführen

Im Blick auf den Ukraine-Konflikt mit Russland würdigte Schneider die humanitäre Hilfe der Kirchen. Politisch dürfe man den Gesprächsfaden mit Russland nicht abreißen lassen. Ohne den Bruch der Völkerrechts im Blick auf die Annexion der Halbinsel Krim zu beschönigen, halte er dies für einen friedensethisch gebotenen Weg.

Zustände in Flüchtlingsheimen „Anlass zur Scham”

Schneider trat ferner dafür ein, Flüchtlinge in Deutschland gastfreundlich aufzunehmen. Er würdigte die Leistungen der Kirchengemeinden auf diesem Gebiet. Andererseits seien die Zustände in vielen Aufnahmeeinrichtungen „Anlass zur Scham”. Die Angst, dass ein ungebremster Zuzug von Flüchtlingen den eigenen Wohlstand gefährde, breche sich in Ablehnung und Gewalt Bahn.

Gegen Antisemitismus und Islamphobie

Schneider verurteilte ferner Judenhass und Antisemitismus, wie er auf anti-israelischen Protesten aus Anlass des Gaza-Krieges in Deutschland laut geworden war. Er wandte sich aber auch gegen eine „Islamphobie”, die den Islam pauschalisierend als gewalttätige Religion identifiziere. Er sei den muslimischen Verbänden in Deutschland sehr dankbar, dass sie sich von jeder Form des Antisemitismus distanziert hätten: „Wir brauchen einen Islam in unserem Land als Partner, mit dem wir zusammen islamistischen Milieus begegnen und islamistischen Terror wirksam bekämpfen.” Im Blick auf den Gaza-Krieg gelte es, Unrecht und Gewalt auf beiden Seiten zu benennen und Hilfe für leidende Menschen zu leisten. Nicht verhandelbar sei für ihn die Anerkennung des Existenzrechtes Israels, der Respekt vor den Landrechten von Palästinensern und eine Beendigung der Siedlungspolitik, der Verzicht auf Selbstmordattentate und Terror sowie die Entscheidung, eine Erziehung zur Feindschaft und Hass aufzugeben.

Nein zu aktiver Sterbehilfe

Der EKD-Ratsvorsitzende äußerte sich auch zur Debatte um die Sterbehilfe. Er selbst hatte mit einem Interview Aufsehen erregt, in der er sagte, er werde seine Frau Anne aus Liebe auch bei der Sterbehilfe begleiten, wenn sie das wünsche, auch wenn er selbst anderer Meinung sei. Im Ratsbericht betonte Schneider: „In Respekt und Demut vor der Lebensmacht Gottes lehnen wir als Kirche Selbsttötung und Beihilfe zur Selbsttötung grundsätzlich ab. Besonders jede erwerbsmäßige oder geschäftsmäßige Beihilfe würde die Selbsttötung zu einer normalen und unanstößigen Form individueller Selbstbestimmung erklären. Das ärztliche Leitbild sei weiterhin an der Hilfe zum Leben auszurichten; deshalb lehnten die Kirchen einen ärztlich assistierten Suizid ab. Gleichzeitig gelte es, Menschen, die anders denken und entscheiden, zu achten und zu begleiten. Die Positionen evangelischer Ethik ersetzten nicht die persönlich verantwortete Gewissensentscheidung des Einzelnen. Man müsse deshalb in der Kirche unterschiedliche Positionen zum assistierten Suizid respektieren.



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#2
Rolf

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Meiner Meinung nach hat Schneider Selbst die Hauptverantwortung dafür, dass die Kirchenmitglieder nicht mehr wissen was sie glauben sollen. In seiner Amtszeit wurde das Evangelium bis zur Unkenntlichkeit zerstört.

Herzliche Grüße


Rolf
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