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Über der Friedlichen Revolution war die Hand Gottes


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Rolf

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Über der Friedlichen Revolution war die Hand Gottes






Schwäbisch Gmünd (idea) – Über der Friedlichen Revolution von 1989 in DDR war die Hand Gottes. „Jeder, der dabei war, hat das gespürt. Und jeder, der sich daran erinnert, kann das immer noch spüren“, sagte die frühere Bürgerrechtlerin und CDU-Politikerin Vera Lengsfeld (Berlin) am 12. September beim Kongress „25 Jahre Friedliche Revolution“ in Schwäbisch Gmünd. Veranstalter ist die Evangelische Nachrichtenagentur idea in Zusammenarbeit mit dem christlichen Gästezentrum Schönblick. Dass damals kein Blut geflossen sei, bezeichnete sie als „das größte Wunder, das uns widerfahren ist“. Ein wesentlicher Grund dafür ist laut Lengsfeld die Tatsache, dass die Demonstranten, auf die eingeprügelt wurde, sich nicht wehrten. Auch hätten sie viele Provokateure, die die Stasi in die friedlichen Demonstrationen hineingeschmuggelt hatte, daran gehindert, Gewalt auszuüben. Die Politikerin bedauerte, dass es anlässlich dieses „wunderbaren Ereignisses“ kaum größere Tagungen gebe: „Wenn man bedenkt, wie die Franzosen ihre Revolution feiern, die ja auch sehr problematische Aspekte hat, ist es erstaunlich, dass wir Deutschen unsere friedliche Revolution so vernachlässigen.“

Viele Lehrer verklären die DDR bis heute

Sie sei immer wieder erstaunt, wie wenig vor allem junge Menschen über die DDR wüssten. So habe in einer Umfrage jeder zweite Schüler gesagt, die DDR sei keine Diktatur gewesen. Nach Lengsfelds Worten hat man dieses Unwissen auch den Lehrern zu verdanken, die nach der Wiedervereinigung übernommen worden seien: „Viele verklären die DDR bis heute vor ihren Schülern.“ Nach Führungen durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen in Berlin fragten sie immer wieder Schüler: „Warum hat uns das bisher niemand erzählt?“

„Die SED ist nach wie vor unter uns“

Nach Lengsfelds Beobachtung ist in Deutschland weithin in Vergessenheit geraten, „dass die SED nach wie vor unter uns ist“. Seit 1989 habe sie sich lediglich viermal umbenannt. Teile des Spitzenpersonals seien geblieben. An Gregor Gysi etwa bewunderten auch ihre Parteikollegen in der CDU, dass er ein sehr guter Rhetoriker sei. Aber dass er der letzte SED-Vorsitzende war, wisse kaum noch jemand, beklagte sie. Der Immunitätsausschuss des Bundestages habe 1998 festgestellt, dass seine Tätigkeit für die Staatssicherheit erwiesen sei. Wie Lengsfeld berichtete, war Rechtsanwalt Gysi 1988 nach ihrer Verurteilung wegen „versuchter Zusammenrottung“ – ohne ein Mandat von ihr; sie hatte einen anderen Anwalt – aktiv an ihrer Abschiebung beteiligt. Gysi bestreite nach wie vor, mit der Staatssicherheit in irgendeiner Form kooperiert zu haben. Lengsfeld: „Aus diesem Grund habe ich ihn angezeigt wegen eidesstattlicher Falschaussage.“ Der Fall liege noch bei der Staatsanwaltschaft Hamburg.

„Mein Grundvertrauen in die Menschen hat die DDR nicht erschüttern können“

Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg erklärte die ehemalige Bürgerrechtlerin, seit 1990 habe die Linkspartei – unter verschiedenen Namen – immer Stimmen verloren, bei der Bundestagswahl 2013 allein ein Viertel. Sie sehe die Linke deshalb keinesfalls im Aufwind. Zur Frage, ob sie nach ihren Erfahrungen in der DDR – auf sie waren 49 Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi angesetzt – Menschen noch vertrauen könne, sagte sie: „Diese Diktatur hat Menschen missbraucht und verkrüppelt, aber mein Grundvertrauen in die Menschen hat die DDR nicht erschüttern können.“

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