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Unzucht!


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Rolf

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Unzucht






Moralisch sauber– macht das heute noch Sinn?


Eine biblische Exegese von Rolf Wiesenhütter


„Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohllautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach! 9 Welches ihr auch gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein.“ (Phil.4;8-9)
Wir leben heute in einer Gesellschaft, die durch das Motto geprägt ist: „Tu das, was dir Spaß macht. Und das intensiv!“ Nicht nur das Recht über den „eigenen Bauch“, sondern Freizügigkeit in jeder Hinsicht wird großgeschrieben. Es wäre unredlich zu leugnen, dass diese Geisteshaltung auch auf Christen abfärbt und bereits Einstellungsänderungen bewirkt hat. Die Frage, die uns beschäftigen muss, beschäftigte schon die ersten Menschen im Paradies. Sollte Gott gesagt haben, oder habe ich etwas missverstanden? Dahinter steckt die Generalfrage, die sich immer wieder in diesem Leben an uns richtet. Meine Entscheidung ist gefragt. Ich muss wählen zwischen der Wahrheit und der Lust. Oder um es anders auszudrücken: Gestatte ich dem Zeitgeist, Gottes Wort zu relativieren?

Was wir in der Bibel lesen

Gott gibt uns in seinem Wort, der Bibel, eindeutige Hinweise, was Er in moralischer Hinsicht als Sünde bezeichnet. Wir wollen uns einige Begriffe, die wir dazu im Neuen Testament finden, kurz ansehen, um unser Gewissen auch in solchen Fragen zu schärfen. Vielleicht denkst du, dass ein solches Thema nicht besonders erbaulich ist. Es mag sein, dass es „schönere“ Gedanken in der Bibel gibt. Aber ganz offensichtlich haben wir es nötig, diese sündigen Taten und Herzenszustände vorgestellt zu bekommen, um davon abgeschreckt zu werden, ihnen nachzugehen. Denn wir finden diese Sünden in der Bibel ausdrücklich genannt! Gott hasst die Sünde, und Er macht uns an verschiedenen Stellen in seinem Wort deutlich, dass Menschen, die die nun folgenden Sünden begehen, keinen Platz im Reich Gottes haben können.

„Wisset ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen! Weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.“ (1. Kor 6,9-10)
Die hier genannten Sünden sind letztlich nur ein „Ausschnitt“ aus dem Katalog der moralischen Verfehlungen, über die das Wort Gottes spricht und vor denen es uns eindrücklich und ausdrücklich warnt. Wenn ein Christ meint, diese Dinge wären nicht so schlimm, stellt er sich direkt gegen die Heiligkeit Gottes. Und auch heute noch gilt: „Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Gal 6,7). Gott lässt sich nicht spotten! Macht es heute noch Sinn, moralisch sauber zu leben? Ja! Wenn du deinem Retter treu bleiben willst, dann wird sein Segen dich begleiten. Dafür lohnt sich Verzicht! Wenn wir ganz auf der Seite Gottes stehen, werden wir uns dieser moralischen Sünden enthalten, sie fliehen. Ganz praktisch bedeutet das, ein Leben zu führen, das für Gott ist und sich von der Welt und ihren Gedanken sowie Gesinnungen trennt. Auf dieser Grundlage wollen wir fragen, was es bedeutet, wenn innerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen Unzucht Einzug hält.

WAS IST „Unzucht“?

Im biblischen Sprachgebrauch bezieht sich „Unzucht“ (griechisch: pornéia) auf unerlaubte sexuelle Beziehungen außerhalb einer biblisch gültigen Ehe. Hierzu gehören Ehebruch, Prostitution, sexuelle Beziehungen zwischen Unverheirateten, sowie die manuelle Reizung der Geschlechtsteile einer Person, mit der man nicht verheiratet ist. Je nach dem Textzusammenhang wird „porneia“ auch mit Hurerei übersetzt. Im Gegensatz zu der Meinung mancher Christen ist Gottes Wort sehr eindeutig. Wir finden klare Aussagen im Alten wie im Neuen Testament. Dazu eine Auswahl an Bibelstellen:
„Du Menschenkind, es waren zwei Weiber, einer Mutter Töchter. Die trieben Hurerei in Ägypten in ihrer Jugend; daselbst ließen sie ihre Brüste begreifen und den Busen ihrer Jungfrauschaft betasten.“ (Hesekiel 23;2-3)
„Dabei gab sie aber die Unzucht, die sie mit den Ägyptern getrieben hatte, nicht auf, denn diese hatten schon in ihrer Jugend mit ihr geschlafen und ihren jugendlichen Busen getätschelt und sie mit ihrer Unzucht beschmutzt.“ (Hesekiel 23;8)
„Weil du mich vergessen und dich völlig von mir abgewandt hast, spricht Gott, der Herr, musst du die Folgen deiner Unzucht und Hurerei tragen.“ (Hesekiel 23;35)
„Ich wollte dich von deinem Schmutz befreien, aber du hast dich nicht reinigen lassen. Deshalb wirst du wegen deiner Unzucht und Unreinheit schmutzig bleiben, bis ich meinen Zorn an dir ausgelassen habe.“ (Hesekiel 24;13)
„Aus dem Herzen kommen böse Gedanken wie zum Beispiel Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, Lüge und Verleumdung.“ (Matthäus 15;19)
„Ich kann kaum glauben, was mir über die Unzucht unter euch berichtet wird; so schlimme Dinge, dass nicht einmal die Menschen, die Gott nicht kennen, so etwas tun.“ (1.Korinther 5;1)
In einem früheren Brief schrieb ich euch, ihr solltet nichts mit Menschen zu schaffen haben, die sich auf Unzucht einlassen. Doch damit meinte ich nicht Ungläubige, die Unzucht treiben, habgierig sind und stehlen oder Götzen anbeten. Wenn ihr solche Leute meiden wolltet, müsstet ihr ja die Welt verlassen. Was ich meinte, war, dass ihr keinen Kontakt zu jemandem haben sollt, der sich als gläubig bezeichnet und doch Unzucht treibt. (1. Korinther 5;9-11)
„Deshalb haltet euch fern von aller Unzucht! Keine andere Sünde hat so große Auswirkungen auf den Körper wie diese, denn Unzucht ist eine Sünde gegen den eigenen Körper.“ (1.Kor.6;18)
„Wenn ihr den Neigungen eurer sündigen Natur folgt, wird euer Leben die entsprechenden Folgen zeigen: Unzucht, unreine Gedanken, Vergnügungssucht…“ (Galater 5;19)

Was also ist Unzucht? Unzucht sind sexuelle Beziehungen, die gegen die Regeln der Bibel verstoßen. Damit ist Unzucht letztlich Sünde gegen die Liebe, gegen die Treue, gegen die Fürsorge, gegen das christliche Zeugnis von Gott. Die Gemeinderegel nach Paulus sieht für Unzüchtige den Ausschluss aus der Gemeinde vor. In den biblischen Texten wird porneia meistens mit Unzucht übersetzt. Die etymologische Ableitung des Wortes beleuchtet die Gesinnung, die sich dahinter verbirgt. Unzucht ist also die Liebe, keine Liebe im wirklichen Sinne ist. Der große und grundlegende Irrtum daran ist, dass die Person, mit der solche Liebe ausgeübt wird, nicht wirklich als Person, sondern als Ding betrachtet wird. Sie ist nur ein Werkzeug, mit dem die Forderungen der Lust und Leidenschaft befriedigt werden. Wahre Liebe ist die völlige Einheit zweier Persönlichkeiten, so dass sie zu einem Wesen verschmelzen und jeder seine eigene Erfüllung in der Einheit mit dem anderen findet. Hurerei dagegen beschreibt ein Verhältnis, bei dem einer der Partner nach Belieben beiseitegelegt werden kann, weil so wesentliche Elemente wie Verantwortung und respektvolle Hingabe fehlen. Es zeigt ein Verhältnis, in dem weder Einheit zustande kommt noch Achtung für die Persönlichkeit des anderen Platz haben kann.
„Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht,…“ (Galater 5;19)
Bezeichnenderweise beginnt Paulus seine Liste im Laster Katalog in Galater 5 mit dieser Sünde. Zur Zeit der Apostel herrschten in der griechisch-römischen Welt Sittenlosigkeit und Unmoral. Gesetze zur Beseitigung der chaotischen Zustände gab es nicht. „Das Schamgefühl schien von der Erde verschwunden zu sein“, schreibt ein Historiker über diese Zeit. In Griechenland hatte man sich noch nie vorehelicher und außerehelicher Beziehungen geschämt. Demosthenes schreibt, als ob es die größte Selbstverständlichkeit wäre, was es ja auch tatsächlich war: „Wir halten uns Mätressen zum Vergnügen und Konkubinen zur täglichen Befriedigung des Körpers. (Deipnosophistae 573 b). Es braucht uns also nicht zu überraschen, dass Paulus seine Aufzählung der Werke des Fleisches mit den sexuellen Sünden beginnt. Er lebte in einer Welt, in der solche Sünden überhandnahmen. In diese Welt brachte das Christentum eine wunderbare Kraft, die Möglichkeit, in Reinheit zu leben.

Womit haben wir es aktuell zu tun? Mit einem Problem, mit dem sich schon der Priester Eli im Alten Bund auseinandersetzen musste. Der Priester Eli bezeichnet den außerehelichen sexuellen Umgang klar als Sünde.
„Eli war inzwischen sehr alt geworden. Er hörte, wie unverschämt Hofni und Pinhas die Israeliten behandelten, und wusste auch, dass sie oft mit den Frauen schliefen, die beim Eingang zum Heiligtum ihre Arbeit verrichteten. Da sagte er zu ihnen: Ganz Israel beschwert sich bei mir über euch. Warum treibt ihr es auch so schlimm? Man erzählt sich die schrecklichsten Geschichten! Ihr verführt durch eure Machenschaften das Volk Gottes zur Sünde. Wenn jemand an einem Menschen schuldig wird, nimmt Gott ihn vielleicht noch in Schutz. Wenn jemand sich aber direkt gegen den Herrn versündigt, wie ihr es ständig tut, dann kann niemand mehr als Vermittler für ihn einspringen.“ (1.Samuel 2;22,23,25)

Soll man solche Menschen aus der christlichen Gemeinde ausschließen?

Diese Frage stellt sich aus unserer Sicht nicht. Die Bibel lehrt uns, dass derjenige, der bewusst gegen Gottes Wort sündigt, sich selbst ausschließt. „Wenn ein Böser sündiget, verstrickt er sich selbst; aber ein Gerechter freuet sich und hat Wonne.“ (Sprüche 29;6) Sünde bezeichnet im christlichen Verständnis den unvollkommenen Zustand des von Gott getrennten Menschen und seine falsche Lebensweise. Bei Paulus erscheint die Sünde als eine unheimliche Macht, die das Leben sowie das Zusammenleben bestimmt und die Menschen zu Sklaven ihrer Leidenschaften macht, denen sie entsprechend ausgeliefert sind (Römer 6,12-14). Der lebendige Gott duldet keine Sünde in der Gemeinde. So aber jemand umkehrt und Buße tut, so soll ihm Vergebung zuteilwerden und der Weg zurück in die Gemeinschaft der Gläubigen steht offen.




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