Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Was hat Gott in der Verfassung zu suchen?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34024 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Was hat Gott in der Verfassung zu suchen?






Kiel (idea) – Über die Inhalte einer neuen Verfassung für Schleswig-Holstein sind sich die Landespolitiker weithin einig – bis auf einen Punkt: Soll ein Hinweis auf die „Verantwortung vor Gott“ in die Präambel aufgenommen werden? Darüber wurde am 9. Juli in einer Debatte im Kieler Landtag gestritten. Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hält den Gottesbezug für unverzichtbar. Immerhin gehörten rund 60 Prozent der 2,8 Millionen Schleswig-Holsteiner einer Kirche an. Wie auch Muslime und Juden führten sie ihre Existenz auf etwas zurück, das höher sei als sie selbst. Die deutsche Geschichte habe zudem gezeigt, wohin es führen könne, wenn sich Menschen nur auf ihre eigene Kraft und ihren Intellekt verließen, sagte Albig in Anspielung auf die Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Diesen Hinweis bezeichnete FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki als „ungehörig“. Er sei ein gläubiger Christ, lehne aber einen Gottesbezug in der Verfassung ab. Diese dürfe den Menschen keine Werteentscheidungen vorgeben.

Grüne: Kirchenpolitische Sprecherin gegen Gottesbezug

Die Christdemokraten votieren für den Gottesbezug. Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) leitet den Ausschuss für die Erarbeitung des Verfassungsentwurfs. Nach seiner Ansicht gesteht das Bekenntnis zur Verantwortung vor Gott ein, dass weder Staaten noch Menschen aus sich heraus vollkommen seien, sondern immer wieder neu der Rechtfertigung bedürften. Aus der Grünen-Fraktion kamen unterschiedliche Voten: Andreas Tietze – auch Präses der Nordkirchensynode – plädierte für den Gottesbezug, seine Parteifreundin Eka von Kalben dagegen. Sie ist kirchenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Die Verfassung tauge nicht für die Gretchenfrage „Wie hältst Du es mit der Religion?“, sagte ihre Kollegin Anke Erdmann. Gegner des Gottesbezugs argumentierten ferner mit der Säkularisierung der Gesellschaft und der weltanschaulichen Neutralität des Staates. Für die Aufnahme der „Verantwortung vor Gott“ haben sich die Kirchen und der muslimische Schura-Verband ausgesprochen. Dagegen ist der atheistisch orientierte Humanistische Verband. Endgültig sollen die Landtagsabgeordneten im Herbst namentlich über den Verfassungsentwurf abstimmen; er muss mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden. CDU und SPD haben jeweils 22 Sitze im Landtag, die Grünen zehn, die FDP und die Piraten je sechs sowie der SSW drei.



  • 0