Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Verax Institut: Befürwortern und Gegner der Transformation


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34139 Beiträge
  • Land: Country Flag
Ringvorlesung an der STH Basel
Kommentar zur Ringvorlesung an der STH Basel





Liebe Freunde des Verax Instituts




Skizzen und Beobachtungen bei der Ringvorlesung an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule STH Basel

Beate Gsell

Basel. Die Gegensätze zwischen Befürwortern und Gegner der Transformation könnten nicht grösser sein und dennoch unternahm die Staatsunabhängige Theologische Hochschule STH Basel den Versuch, „zu einer umfassenden und gerechten Würdigung beider Seiten beizutragen“. Am 19. und 26. März sowie am 2. April 2014 lud sie zu öffentlichen Vorlesungen ein. Dr. Rolf Hille und Dr. Peter Beyerhaus nahmen eindeutig eine ablehnende Haltung ein, während Dr. Stefan Schweyer (STH), Dr. Matthias Burri (IGW) und Dr. Andreas Loos (Theologisches Seminar St. Chrischona) die Transformatons- Theologie vertraten, die im Laufe der vergangenen Jahre von den meisten evangelikalen Institutionen – Ausbildungsstätten, Freikirchenverbänden und Missionsgesellschaften – übernommen wurde. Die Gegensätze blieben auch nach der Veranstaltungsreihe bestehen, denn keiner der Referenten nahm an den jeweilig anderen Vorlesungen teil, jeder trug seine Argumente vor, leider gingen sie nicht aufeinander ein. Man konnte den Eindruck bekommen, dass sie aneinander vorbeiredeten.

Weltevangelisierung oder Weltveränderung?

Alarmiert durch das Buch von Dr. Martin Erdmann „Der Griff zur Macht“ kam es unter Federführung von Dr. Peter Beyerhaus im März 2013 zur Veröffentlichung des „Tübinger Pfingstaufrufs“ zur Erneuerung des biblisch-heilsgeschichtlichen Missionsverständnisses. Es geht um die Frage Weltevangelisierung oder Weltveränderung? Dass diese Frage nicht nur theoretisch behandelt wird und nicht nur die Mission betrifft, veranschaulichen mittlerweile die meisten Freikirchen, die auf den Transformationszug aufgesprungen sind und sich statt für Sünde, Buße und Bekehrung auszusprechen, für UN-Ziele, Gerechtigkeit und Weltfrieden engagieren. Die Verteilung der Ressourcen hat sich verändert und verlagert sich von der Verkündigung auf soziale Projekte.

Ökumenischer Rat der Kirchen und Evangelikale ziehen am selben Strang
Dr. Peter Beyerhaus (85), bekannter Missionswissenschaftler und Experte der Ökumene, zog in Basel deutliche Parallelen zwischen der liberalen ökumenischen Bewegung der Weltkirchen und den heutigen Evangelikalen. Die Ironie des Schicksals ist, dass die Freikirchen einst als geistliche Erneuerungsbewegung zur liberalen Theologie entstanden sind und bibeltreue Verkündigung der Bibelkritik entgegenstellten. Jetzt ziehen sie mit der Ökumene am selben Stang, wie Beyerhaus an vielen Beispielen verdeutlichte. Er sagte: „Das messianische Friedensreich soll vor Jesu Wiederkunft auf dieser Erde aufgerichtet werden. Mit diesem neuen Missionsprogramm werden politische Ziele verknüpft, wie zum Beispiel in der Micha-/Stopp-Armut-Initiative. Der Boden der klassischen evangelischen Schriftauslegung wird verlassen. Der Mensch mit seinen Wünschen und Problemen wird zum Mittelpunkt, nicht Gott!“ Missionare, die sich als politisch engagierte Entwicklungshelfer verstehen sollen, seien von dieser ungeheuren Aufgabe überfordert. Beyerhaus kritisierte, dass Dr. Thomas Schirrmacher im Namen der evangelikalen Weltweiten Evangelischen Allianz voll die Linie des Ökumenischen Rates bejaht, wie in der 10. Vollversammlung in Busan (Südkorea) im November 2013 geschehen. Im Tübinger Aufruf unterstreicht Beyerhaus, dass Gerechtigkeit und Friede nicht auf dieser Erde verwirklicht werden, weil der gefallene Mensch dazu nicht in der Lage ist. Die Schwerpunktverschiebung von Verkündigung zu sozialem Handeln wird kritisiert; der Mensch ist nicht der Macher, das käme einer Werkgerechtigkeit gleich. Ausserdem dürfe im missionarischen Einsatz nicht die Verkündigung vom Sühnetod Jesu unterschlagen werden.

Transformation ist Verführung

Auch Dr. Rolf Hille, langjähriger Funktionär der Evangelischen Allianz, betonte den Vorrang des Evangeliums vor Sozialem: „ Nur Christen können evangelisieren, soziale Arbeit können alle machen. Prediger dürfen nicht von politischen Massnahmen aufgesogen werden. Die Verschiebung von Verkündigung zur sozialen Arbeit ist eine Verführung von Theologen. Die Verkündigung muss im Zentrum sein.“ Die Evangelikalen sollten sich kein schlechtes Gewissen einreden lassen, denn sie seien schon immer sozial tätig gewesen, betonte Hille. Aber er kritisierte, dass in der Transformationsideologie die Verkündigung entweder zu kurz komme oder ganz unterschlagen werde. Die Transformation sei vielmehr der Motor für eine „Veränderung in revolutionärem Sinn“, das Neue Testament beinhalte aber keinen Aufruf zur Revolution. Die zunehmenden Spannungen wegen der Unvereinbarkeit von Transformation und Evangelium würden zu einer Zerreissprobe in der Evangelischen Allianz führen. Rolf Hille räumte ein, dass Prälat i.R. Rolf Scheffbuch ihn einmal scharf kritisiert habe, dass er die Micha-Initiative in der Deutschen Evangelischen Allianz zuliesse. Als 2013 die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Busan stattfand, waren evangelikale Christen geschockt von den widerchristlichen Aussagen und veranstalteten eine Demonstration in der südkoreanischen Stadt. Wegen der Spannungen sagten diese die Generalversammlung der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) 2014 in Seoul ab. Hille gibt der Micha-Initiative keine Chance: „Jeder Blinde konnte sehen, dass das so nicht klappt. Selbst riesige UNO-Programme schaffen es nicht! Wie soll es der WEA gelingen? Die WEA hat nicht einmal Geld, ihren Generalsekretär zu bezahlen.“

Vermischung von biblischem und antibiblischem Inhalt

Während einzelne Theologen in Deutschland und immer mehr Gläubige in der Welt die Transformation ablehnen, wird in der Schweiz diese antibilische Lehre noch hofiert. Rhetorisch brillant zitierten die Theologen Dr. Schweyer, Dr. Burri und Dr. Loos Bibelworte, aus denen sie den Einsatz für ganzheitliches Christsein ableiteten. Während das Wort „missionarisch“ primär Buße und Bekehrung beinhaltet, umfasst „missional“ auch soziale Gerechtigkeit bis zur Verantwortung gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt. Aussagen von Dr. Schweyer, wie zum Beispiel „die Gemeinde soll einen grossen Horizont haben mit Fokus auf die Mitte, dem Wort Gottes und dem Gebet“ könnten auch die Gegner der Transformation zustimmen. Aber wie selbstverständlich verwendeten diese Theologen die Begriffe „missional“ und „Transformation“ und transportieren damit auch einen Inhalt, der der Bibel fremd ist. Dr. Schweyer setzt sich dafür ein, dass die Gemeinden ihren Transformationsauftrag wahrnehmen. Dr. Loos hat Schwachstellen in der missionalen Theologie erkannt und bemüht sich, dogmatische Ungenauigkeiten auszuräumen, damit missionale Theologie nachhaltig verankert wird. Seiner Meinung nach wird die Heilsgeschichte angesichts von Jesu Sterben nicht ernstgenommen. In Anspielung auf einen Buchtitel von Johannes Reimers stellte Loos entgegen, dass es eine Realität ist, dass sich die Welt von Christen nicht umarmen lassen will. Dr. Burri bekannte: „Ja, ich bin ein Vertreter der missionalen Theologie, aber ich bin kein Vertreter der Transformation.“ Diese Aussage unterstreicht die Widersprüchlichkeit, in die sich Theologen verstricken, denn die missionale Gemeindepraxis hat ja die Transformation zum Ziel. Er wünscht sich Dialog statt Grabenkampf sowie ein gemeinsames Vorangehen, spricht sich aber eindeutig für missionale Theologie aus. Sein Anliegen ist, die theologische Ausbildung zu reformieren, in der evangelikale und ökumenische Impulse Platz haben.

STH bezieht eindeutig Stellung für die Transformation

Wollte die STH die Quadratur des Kreises schaffen, indem sie beiden Richtungen gerecht werden wollte? Offensichtlich nein, denn mit der Dozententätigkeit von Dr. Schweyer, einem bekennenden Befürworter der Transformation, kann sie nicht deutlicher beweisen, auf welcher Seite sie steht. Die Teilnehmer der Ringvorlesung haben erkannt, dass man beide Seiten nicht gleichzeitig würdigen kann. Die Transformation, die Umgestaltung der Gemeinden (!) ist voll im Gang: diese werden von Tag zu Tag mehr ausgehöhlt und verlieren an geistlicher Substanz. Ob auch die Gesellschaft zum Guten transformiert wird, darauf geben die aktuellen Nachrichten über Kriege, wachsende Korruption und Kriminalität eine Antwort.

Kommentar zur Ringvorlesung an der STH Basel

Beate Gsell

Die Gemeinde Jesu leidet unter Hirten, die ihre Schafe von der grünen Aue wegführen: statt saftiges Gras geben sie dürres Gestrüpp, das sie als das Beste darstellen.
Die Gelehrten, die einmal an der Quelle von Gottes Offenbarung saßen, mischen in Gottes lebendiges Wasser todbringende Bazillen unter:
•Sie geben biblischen Begriffen nichtbiblische Bedeutungen (Leben als universelle Kraft anstatt das übernatürliche Leben durch Christus);
•sie verschleiern den neuen Inhalt durch Verwendung ähnlich klingender Worte (missional anstatt von missionarisch),
•und sie sind kreativ im Erfinden von neuen Vokabeln, wenn kein biblischer Bezug hergestellt werden kann (Transformation).

Nüchtern kommen sie zum Schluss, dass man klären müsse, was „Evangelium“ ist. Die Antwort suchen sie nicht in der Bibel, sondern bei Rednern, die im Trend stehen.
Wer eine Ideologie vertritt und unheilvolle Allianzen mit der Politik (Macht!) und Wirtschaft (Geld!) eingeht, der muss das „Evangelium“ zurechtstutzen. Im Chor der anderen Verbündeten sind Sünde, Leid erdulden, Weltuntergang und Gericht keine passenden Begriffe mehr.
Evangelikale Leiter, öffnet eure Augen und Ohren für Gottes Botschaft, steht auf und kehrt um! Weinet über euer Hinken auf beiden Seiten und über eure Menschenfurcht, die euren Mund für das echte Evangelium verschlossen hat. Fürchtet Gott!


Herzliche Grüsse,
Dr. Martin Erdmann


  • 0