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Religionsdialog: Finde den Fundamentalisten


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Rolf

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Religionsdialog: Finde den Fundamentalisten






Der Religionskritiker Michael Schmidt-Salomon hält die Bibel für eine „gefährliche Schrift“, die zum „Abschlachten der Anderen“ aufruft. Der Theologe Rolf Schieder meint, wer die Bibel derart selektiv liest, ist ein Fundamentalist.


Beide trafen am Donnerstag in Berlin aufeinander. In der Hauptstadt soll ein jüdisch-muslimisch-christliches Bet- und Lehrhaus entstehen. Obwohl das Gebäude noch längst nicht eröffnet ist, laden die Verantwortlichen schon jetzt zu Gesprächsrunden über Religion und Glaube ein.

Am Donnerstag trafen Schmidt-Salomon, der auch Vorstandssprecher der humanistischen Giordano-Bruno-Stiftung ist, und Schieder, Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Humboldt Universität, zu einer Debatte um das Thema „Toleranz und Gewalt. Taugen die Religionen vor allem für eine Kriminalgeschichte?“ aufeinander.

Offenbarung: Einer der brutalsten Texte?

Schmidt-Salomon erklärte, Bibel und Koran sähen Menschen wie ihn, die an nichts glaubten, in der Hölle und äußerten „sadistischste Vorstellungen“ davon, was Atheisten in der Ewigkeit zustoßen werde. Die Johannesoffenbarung sei einer der brutalsten Texte, der jemals geschrieben wurde. Die Heilige Schrift sei „gefährlich“ und ein „Aufruf zur Abschlachtung der Anderen“. Zur Bibel sagte er: „Wenn Gott die geschrieben hat, dann hat er einen schweren Sprachstil gepflegt für die nachkommenden Generationen.“ In diesem Zusammenhang warnte er vor religiösen Menschen, etwa Evangelikalen. Dass sie an eine reale Hölle glaubten, könne sich auch auf ihren Umgang mit Andersgläubigen im Diesseits auswirken. „Das muss problematisiert werden“, forderte der Autor. Fundamentalisten sind für ihn all jene, die religiöse Bücher nicht historisch-kritisch lesen.

Schieder hingegen warnte vor einem unvorsichtigen Gebrauch des Wortes Fundamentalismus. Untersuchungen in Deutschland zeigten, dass Evangelikale hierzulande eben nicht in diese Kategorie fielen. Ein Fundamentalist ist für Schieder derjenige, der religiöse Schriften selektiv liest. Entsprechend sei zum Beispiel die Offenbarung in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Gewaltdarstellungen seien dort keine Aufforderung zum Handeln. „Die Pointe ist doch gerade, dass Gott Gerechtigkeit schafft und nicht der Mensch“, sagte er. So plädierte der Theologe für eine intensive Auseinandersetzung der Religionen miteinander. Wer den Glauben reflektiere und die Wahrheit des Anderen in seine Überlegungen einbeziehe, werde seltener zum Fanatiker.

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