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Ist die reformatorische Rechtfertigungslehre verhandelbar?


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Rolf

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Neue Paulus Perspektive: Ist die reformatorische Rechtfertigungslehre verhandelbar?






Dr. Martin Erdmann

Aus aktuellem Anlass sende ich Ihnen diese Informationen zu. N. T. Wright wurde vor einigen Jahren von der STH Basel und dem Bibelseminar St. Chrischona zu einem am 27. Januar 2014 stattfindenden Studientag in die Schweiz eingeladen. Dies ist ein Skandal (um es milde auszudrücken). Es besteht keinerlei Zweifel darüber, welche Art Theologie der ehemalige Bischof der Anglikanischen Kirche vertritt. Eine apologetische Veranstaltung, in der klar Gegenposition zur Theologie N. T. Wrights bezogen werden würde, wäre das einzig angebrachte, aber nicht eine solche, die dem vielleicht bekanntesten Befürworter der Neuen Paulus-Perspektive, eine öffentliche Plattform bietet, seine die Kernsubstanz des christlichen Glaubens – die Bedeutung des Kreuzes Christi – uminterpretierenden Gedanken zu verbreiten. Aus meiner Sicht ist der Hinweis auf eine „kritische Auseinandersetzung“ mit Wrights Theologie vonseiten der Veranstalter ein – um es metaphorisch auszudrücken – bloßes Feigenblatt

Mein ehemaliger Student Peter Neudorf schrieb 2009 seine Magisterarbeit KREUZ ALS SIEG – N. T. WRIGHTS EXEGETISCHE. BEGRÜNDUNG DES CHRISTUS VICTOR SÜHNEMODELLS unter meiner Betreuung in der Abteilung für Neues Testament der Theologischen Fakultät University of the Free State (Südafrika). Auf 125 Seiten wird darin deutlich im direkten Bezug auf die Schriften N. T. Wrights mit einem Schwerpunt auf exegetische und dogmengeschichtliche Fragen aufgezeigt, dass N. T. Wright eine Variante des “Christus Victor”-Modell der Sühnelehre vertritt, nicht die durch die Reformatoren Luther und Calvin bekannt gewordene und, wie ich meine, einzig biblische Lehre des stellvertretenden Sühneopfers von Jesus Christus. Das Ergebnis des Sterbens Jesu am Kreuz war, N. T. Wright zufolge, also nicht die Bezahlung der Sündenschuld mittels des vergossenen Bluts von Jesus Christus anstelle des zum Glauben gekommenen Sünders, sondern ein ganz anderes: Der kosmische Sieg über die Mächte des Bösen (eine vielleicht zu knapp formulierte Kernaussage des „Christus Victor“-Modells der Sühnelehre. Es müsste noch mehr dazu gesagt werden, aber dies ist in dieser Nachricht nicht möglich).

Nach Einreichung der Magisterarbeit von Peter Neudorf wurde Prof. Jacob Thiessen von der Theologischen Fakultät University of the Free State beauftragt, Co-Referent zu sein. Somit ist bekannt, dass sich Prof. Thiessen genau mit den klarformulierten Argumenten gegen die Theologie N. T. Wrights, die über das hinausreichen, was Wrights Befürwortung der Neuen Paulus-Perspektive anbelangt, befasste und anschließend sein schriftliches Gutachten der Universität einreichte (da ich Studienleiter war, wurde mir dieses Gutachten nicht vorgelegt). Kurze Zeit später wurde Peter Neudorfs Magisterarbeit mit hoher Auszeichnung von der Theologischen Fakultät University of the Free State angenommen.

Fakt ist, dass Dr. Jürg Buchegger-Müller als NT-Dozent an der STH Basel jahrelang Vorlesungen über die Neue Paulus-Perspektive als ein Befürworter dieser theologischen Sicht, die besonders durch N. T. Wright propagiert wurde, halten durfte. Die STH Basel hat auf ihrer Webseite über längere Zeit öffentlich bekannt gegeben, ein fünfjähriges Studienprojekt über die Neue Paulus-Perspektive unter Mitwirkung von Professoren, Dozenten und Studenten durchzuführen. Als vermeintlicher Höhepunkt dieses Studienprojekts wurde die Einladung an N. T. Wright ausgesprochen, als Hauptredner eines Studientags Ende Januar 2014 zur STH Basel und nach Änderung des Austragungsortes zum Bibelseminar St. Chrischona zu kommen. Dieser Studientag findet nun am 27. Januar statt (siehe unten). Dass Dr. Jürg Buchegger-Müller ein Befürworter der Neuen Paulus-Perspektive während seiner Zeit als NT-Dozent an der STH Basel war, geht aus der mehrseitigen Sonderveröffentlichung in der STH-Postille Nr. 5 / 2007 hervor, die an alle Freunde und Unterstützer dieser Hochschule gesandt wurde.

Erst nachdem Anfragen an die STH Basel als Reaktion auf zwei Vorträge gegen die Neue Paulus-Perspektive auf der von mir organisierten Verax Konferenz 2012 in Aesch (bei Basel) und Unna (bei Dortmund) gerichtet worden waren (Referent: Pfarrer Reinhard Möller), wie sich die Hochschule zur Neuen Paulus-Perspektive stelle, wurden die Hinweise auf das fünfjährige Studienprogramm unter Leitung von Prof. Jacob Thiessen postwendend auf der Webseite der Hochschule gelöscht. Warum wohl?

Videoaufnahmen der Vorträge von Pfarrer Reinhard Möller auf der Verax Konferenz 2012 in Aesch, Schweiz.

Reinhard Möller. Ist die reformatorische Rechtfertigungslehre verhandelbar? (hier)

Reinhard Möller. Die Neue Paulus-Perspektive - eine Irrlehre (hier)

An der Einladung von N. T. Wright zum Studientag im Januar 2014 hielt man jedoch trotz in der Öffentlichkeit geäußerter Kritik fest. Einige Auswirkungen dieser Entscheidung (siehe Interview mit N. T. Wright in IDEA) machen sich jetzt schon bemerkbar. Und der besagte Studientag ist noch nicht einmal Geschichte. Ich wiederhole, was ich oben geschrieben habe: Es ist ein Skandal.



Die Veröffentlichung dieses Rundbriefs erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Dr. Martin Erdmann.
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