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Die Kirche muss das geistliche Leben stärken


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Rolf

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Die Kirche muss das geistliche Leben stärken






Wetzlar (idea) – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will sich mit der fortschreitenden Säkularisierung und den abnehmenden Kirchenmitgliederzahlen nicht abfinden. „Wir sind herausgefordert, das geistliche Leben immer wieder neu zu beleben“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) vor der EKD-Synode, die vom 10. bis 13. November in Düsseldorf tagt. Freilich stehe die negative Bevölkerungsentwicklung dem Ziel eines Wachsens „gegen den Trend“ entgegen, das 2006 in einem Impulspapier des Rates der EKD formuliert worden war. Die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder ist jährlich etwa um ein Prozent auf 23,6 Millionen gesunken. Der Gottesdienstbesuch an normalen „Zählsonntagen“ verharrt mit 3,7 Prozent der Mitglieder auf niedrigem Niveau. Außerdem übersteigt die jährliche Zahl der Austritte (141.500) die der Eintritte (53.300) um weit mehr als das Doppelte. Damit könne man nicht zufrieden sein, räumte Schneider ein. Erfreulich sei aber, dass die Beteiligung am Abendmahl zunehme. Auch gebe es durchaus wachsende Gemeinden, selbst in weithin säkularisierten Großstädten wie Berlin.

Austritte: Das Band zu Mitgliedern ist oft dünn

Die Austrittszahlen zeigten freilich, „wie dünn das Band zwischen Gemeinden und Gemeindegliedern sein kann“. Seiner Erfahrung nach seien Amtshandlungen wie Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung die besten Möglichkeiten, mit fernstehenden Menschen in geistlichen Kontakt zu kommen. Für ein besonders gutes Instrument halte er auch die Kurse „Erwachsen glauben“, die in Zusammenarbeit zwischen der EKD und der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste entwickelt wurden. Er bete, „dass möglichst viele Menschen neu zum christlichen Glauben kommen“.

EKD ist nicht identisch mit „Rot-Grün

Für unberechtigt hält der Ratsvorsitzende den Eindruck, dass sich die EKD vornehmlich mit Gesellschaftspolitik beschäftige. Sie habe in den vergangenen Jahren Orientierungshilfen etwa zum Abendmahl, zur Taufe und zum Gottesdienst herausgegeben. Er halte es aber auch für „unbiblisch“, den Begriff „geistlich“ gesellschaftlichen Stellungnahmen abzusprechen. Nächstenliebe zeige sich ebenso im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. Schneider wies auch den zum Beispiel von Unionspolitikern erhobenen Vorwurf zurück, dass die EKD Positionen vertrete, die sich überwiegend mit „Rot-Grün“ deckten. Die Kirche dürfe sich nicht in ein „Lagerdenken“ begeben: „Wir betreiben keine Gesellschaftspolitik für bestimmte politische Farben, sondern aus unserem Verständnis des Evangeliums heraus.“

Nur in der Kirche: „Ein ‚Schwarzer’ vertritt eine ‚Grüne’“

Zudem seien Politiker aller demokratischen Parteien in der Synode, den Kammern und anderen Gremien der EKD vertreten. Schneider wies auch Kritik an der bisherigen Synodenpräses, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) zurück, die als Spitzenpolitikerin ihrer Partei im Bundestagswahlkampf ihre kirchlichen Ämter ruhen ließ und als neue Bundestagsfraktionsvorsitzende das Präsesamt niedergelegt hat. Vizepräses Günther Beckstein (CSU) habe sie bisher gut vertreten. Schneider: „Auch das geht nur in der Kirche: Ein ‚Schwarzer’ vertritt eine ‚Grüne’!“ Der ehemalige bayerische Ministerpräsident ist bisher der einzige Kandidat für ihre Nachfolge an der Spitze des „Kirchenparlaments“. Die Wahl findet am 10. November bei der EKD-Synode statt.

Klassische Ehe wird nicht abgeschafft

Schneider verteidigte ferner erneut die umstrittene Orientierungshilfe der EKD zu Ehe und Familie. Das im Juni veröffentlichte Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein Familienbild, das auch andere dauerhafte Lebensgemeinschaften, etwa gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder sogenannte „Flickenteppich-Familien“ einschließt. Es ist auf scharfe Kritik innerhalb und außerhalb der Kirche gestoßen. Wie Schneider betonte, sollte die klassische Ehe damit keineswegs abgeschafft oder abgewertet werden; sie gelte weiterhin als „Leitbild“ in der Kirche.

Alternative Formen können ein „Lebensraum des Segens“ sein

Aber man wolle ebenfalls das Leben etwa von Alleinerziehenden oder gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften würdigen. Auch diese könnten „ein Lebensraum des Segens“ sein, wenn dort Werte wie lebenslange Liebe, Treue, Fürsorge und Gerechtigkeit gelebt würden. Er halte es geradezu für eine missionarische Aufgabe zu überlegen, wie die Kirche Menschen, die in diesen Formen leben, geistlich erreichen könne. Im Blick auf die Kritik an einer mangelnden theologischen Substanz des Papiers sagte Schneider, man wolle diese Grundsatzfragen noch stärker in den Blick nehmen. Aber die Autoren der Orientierungshilfe hätten keineswegs den Auftrag gehabt, eine theologische Ausarbeitung zu erstellen; insofern werde das Papier oft an Zielen gemessen, die es nicht habe.

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Rolf

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Wenn ausgerechnet Herr Schneider die Säkularisierung anprangert, dann muss man sich fragen, ob der Mann noch was merkt. Der steht für den Zeitgeist, wie nie ein Ratsvorsitzender vor ihm.


Herzliche Grüße


Rolf
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