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Die postmoderne Dekonstruktion der biblischen Wahrheit


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Rolf

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Die postmoderne Dekonstruktion der biblischen Wahrheit







Wir leben in einer Zeit der gewaltigsten und schonungslosesten Angriffe auf den christlichen Glauben




Prof. Johan Malan, Mossel Bay, Südafrika (Dezember 2012)

Wir leben in einer Zeit der gewaltigsten und schonungslosesten Angriffe auf den christlichen Glauben seit Anfang der Kirchengeschichte. Der gegenwärtige Angriff erfolgt nicht in erster Linie auf der physischen Ebene, mit dem Ziel Christen zu verfolgen oder zu quälen, sondern vielmehr auf der geistlichen und dogmatischen Ebene, in der Absicht sie ganz und gar irrezuleiten. Diese Angriffe sind Ausdruck einer letzten und entschlossenen Anstrengung des Reiches der Finsternis, um den christlichen Glauben vollständig auszulöschen und durch das antichristliche Bündnis der falschen Weltreligionen zu ersetzen.

Die Veränderungen, die durch diesen Prozess des Glaubensabfalls herbeigeführt wurden, sind so umfangreich, dass sie den Weg zu einer völlig neuen Weltsicht ebnen, die als Postmodernismus oder Globalismus bezeichnet wird. Worin bestehen diese Veränderungen? Während der geschichtlichen Zeit der Moderne, und besonders während der Aufklärung im 18. und 19. Jahrhundert, übte der christliche Glaube einen großen Einfluss auf die Denkweise und das Leben der Menschen in der westlichen Welt aus. Er bildete die Basis der christlichen Zivilisation, indem die Achtung vor der Bibel sich in christlichen Verfassungen, christlichen Schulsystemen, christlicher Moral und verschiedenen anderen Institutionen der Gesellschaft niederschlug. Gottes Vormachtstellung wurde von vielen Menschen anerkannt, auch wenn es in einer Vielzahl der Fälle einfach nur dem Namen nach war.

Durch den postmodernen Globalismus ist eine bedeutende Veränderung der grundlegenden und wesentlichen Prinzipien des christlichen Glaubens in Gang gesetzt worden. Der postmoderne Mensch macht sich von allen Religionen oder Ideologien frei, die seine Glaubens- oder Verhaltensfreiheit in irgendeiner Weise behindern. Das Recht auf eine freie Entscheidung wird allen Menschen aller religiösen Überzeugungen zugestanden, was zu einer inklusivistischen Form des religiösen Globalismus führt. Alle Menschen können glauben, oder sie können sich entscheiden, nicht zu glauben, so wie es ihnen gefällt. Sie können auch so leben, wie sie wollen, vorausgesetzt sie schaden niemandem.

Das biblische Christentum ist ein Stolperstein auf dem Weg der postmodernen Reformen, da es nicht integrativ ist, weil es sich nicht anderen Religionen und Moralvorstellungen anpasst. Deshalb steht es dem Erscheinen eines universellen, multireligiösen Messias im Wege, der sich aufmachen wird, die Welt unter seinem Banner des Globalismus zu vereinen. Aus diesem Grunde wurde in den vergangenen Jahren eine wachsende Bewegung erkennbar, die darauf abzielt, die Grundlagen des christlichen Glaubens umzustürzen. Die folgenden fünf christlichen Grundsätze wurden gezielt von dem Prozess der postmodernen Transformation ins Visier genommen, meist auch in derselben Reihenfolge, wie sie unten erwähnt sind:


1. Ablehnung der wörtlichen Interpretation der Bibel

Der Ausgangspunkt für die Dekonstruktion der biblischen Wahrheit ist die Ablehnung der wörtlichen, grammatikalisch-historischen Interpretation der Bibel. Auf diese Weise werden die ersten Samen des Zweifels an klaren Schriftaussagen gesät, besonders im Hinblick auf die biblischen Prophetien. Mittels dieser Methode nehmen sich die Menschen die Freiheit, die Bibel umzuinterpretieren, indem sie sie vergeistlichen und versinnbildlichen, um jedes Ergebnis zu erreichen, das ihnen gefällt. Das Einzige, was sie konsequent machen, ist, dass sie die wörtliche Erfüllung der biblischen Prophetien ablehnen, weil das nicht ihrer eigenen Sichtweise entspricht.

Theologen, die die Bibel vergeistlichen, weigern sich zu glauben, dass die Endzeit durch einen weit verbreiteten Abfall charakterisiert sein wird (Mt 24,4; 1Tim 4,1), dass es eine große Trübsalszeit geben wird (Mt 24,21; Offb 6-19), genauso wie einen Antichrist, der mit den Mitteln dämonischer Macht herrschen und sich einer weltweiten Gefolgschaft von Anbetern erfreuen wird (Offb 13,1-4). Sie glauben weder an eine buchstäblich sich ereignende Schlacht von Harmageddon, bei der Christus Seine Feinde vernichten wird (Offb 16,13-16; 19,19-21), noch an ein tatsächliches Tausendjähriges Reich nach dem zweiten Kommen Christi (Offb 20,4-6).

Anstelle dieses Szenarios verkünden diejenigen, die von wörtlicher Bibelauslegung ablenken, Weltfrieden, ökumenische Einheit und Wohlstand für alle. Sie verleugnen nicht nur die Tatsache des göttlichen Gerichts in der Endzeit, sondern sie gehen noch weiter und leugnen sogar die Existenz des Teufels und der Hölle, sowie die ewige Verdammnis im Feuersee. Viele andere biblische Lehren werden auch der pragmatischen Uminterpretation unterworfen. Das Ergebnis dieser Herangehensweise an die Bibel führt zu einer immer weiter fortschreitenden lehrmäßigen Verschiedenheit in den christlichen Kirchen, in denen dann jeder seine eigenen Lehren verkündet und befolgt. Sie weichen alle mehr oder weniger von der Wahrheit ab, denn es gibt nur eine zentrale Wahrheit in der Bibel.

In dem Moment wo biblische Prophetien von Geheimnis umhüllt und ihrer ursprünglichen Bedeutung beraubt werden, ist der Weg offen, auch andere Lehren der Bibel auf andere und niedrigere Geltungsebenen herabzustufen. Auf diese Weise nehmen sich die Menschen die Freiheit, der Bibel ihre eigenen Ansichten überzustülpen, um unangenehmen Tatsachen zu entgehen. Sie beginnen damit, ein anderes Himmelreich aufzubauen und verlieren das zukünftige Himmelreich aus den Augen, was von Jesus Christus nach Seinem zweiten Kommen offenbart werden wird.


2. Die Ablehnung der Heiligung als ein weiteres Werk der Gnade


Das biblische Gebot der Heiligung ist der nächste christliche Grundsatz, der im Prozess des Abfalls verworfen wird. Ein Leben der Selbst-Demütigung in der Fülle des Heiligen Geistes und unter genauer Beachtung der moralischen Maßstäbe ist für den postmodernen Menschen nicht akzeptierbar. Ohne die Erlaubnis, sich nach Belieben von Gottes Wort abzuwenden, behindert dieses „restriktive“ Leben seine Freiheit, nach seinem eigenen Willen und seinen eigenen Ansichten zu handeln. Die Lehre von der Heiligung, die eindringlich in den Zeiten der Erweckung verkündet wurde (auch in Südafrika unter dem Wirken von Andrew Murray), wird nun gemeinhin in Frage gestellt und sogar vollständig abgelehnt.

Wenn das Gebot zur Heiligung (1Petr 1,15-16; Eph 5,18) ignoriert oder wegdiskutiert wird, wird nur Buße verkündet – nicht mehr. Die Folgen einer solchen Situation sind in 1Korinther 3 gut beschrieben. Obwohl die meisten Mitglieder jener Gemeinde wiedergeborene Gläubige waren, waren sie „unmündige Kinder im Glauben“, die fleischlich genannt wurden, überhaupt nicht geistlich (1Kor 3,1-4). Die Hauptcharakteristika ihres Verhaltens waren Neid, Streit und Entzweiung, genauso wie wechselnde lehrmäßige Vorlieben. Sie waren geistlich so unverständig und ohne Tiefe in ihren religiösen Erfahrungen, dass sie nicht erkannten, dass ihre Leiber Tempel des Heiligen Geistes waren, und dass sie ein heiliges Leben hätten führen sollen (1Kor 3,16-17).

Dieselbe Situation herrscht heute in den Gemeinden vor, wo noch Buße gepredigt wird, aber ohne irgendeinen Nachdruck auf Heiligung zu legen oder klar und deutlich biblische Prophetien zu lehren. Solche Christen haben weder eine eindeutige Zukunftserwartung, noch die Kraft oder Motivation sich gegen die Sünde, die Fleischlichkeit und die Weltlichkeit zu behaupten. Kein Wunder, dass viele Gläubige, besonders die Jugendlichen, das Interesse an solchen Gemeinden verlieren und dann von der Wahrheit immer weiter wegdriften.


3. Ablehnung des Gebotes wiedergeboren zu sein


In den Gemeinden, wo das prophetische Wort der Bibel kein Gewicht hat, und wo das Gebot der Heiligung nicht ernsthaft beachtet wird, entsteht ein idealer Nährboden für das Fallen des nächsten christlichen Grundsatzes, das ist die Lehre der Buße und Wiedergeburt. Das ist genau das, was heute in großem Ausmaß geschieht.

In vielen Gemeinden werden den Menschen falsche Grundsätze als Grundlage der Erlösung dargeboten. Diese Grundsätze reichen von guten Werken bis zur Kirchenmitgliedschaft und dem Ritualisieren von Sakramenten, genauso wie der irreführenden Annahme, dass alle, die für den Himmel auserwählt sind, schon von Geburt an oder seit ihrer Taufe als Kinder geistliches Leben haben und daher nicht Buße tun müssen.

Wenn in einer Gemeinde solche Verhältnisse die Oberhand gewinnen, reduziert sie sich selbst auf die Stufe einer Organisation ohne jegliche Spiritualität, die nur dem Namen nach christlich ist. Sie zeichnen sich nur durch eine Form von Frömmigkeit aus, bei der die erneuernde Kraft des Heiligen Geistes geleugnet wird (2Tim 3,5). Solche Menschen halten sich für Christen, aber sie haben nicht das Zeugnis, dass sie zu einem Zeitpunkt, als der HERR ihre Herzen und ihr Leben veränderte, wiedergeboren sind.

In dieser Situation der spirituellen Dunkelheit in ihren Seelen sind solche Kirchenmitglieder bereit und anfällig, die beiden grundlegendsten Grundsätze des christlichen Glaubens umzustürzen, d.h. die Autorität der Bibel als Wort Gottes, sowie die Göttlichkeit und den Sühnetod des HERRN Jesus Christus.


4. Ablehnung der Bibel als inspiriertes Wort Gottes


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Gemeindeglieder, die nur eine Art Frömmigkeit haben, erfreuen sich nicht der Wohltaten des Heiligen Geistes, dass er in ihren Herzen wohnt und ihnen die Augen ihrer Seele erhellt, damit sie die Geheimnisse des Evangeliums verstehen (Eph 1,18). Die meisten von ihnen werden zu Opfern der Theologie einer Vergeistigung und nehmen daher die biblische Wahrheit nicht ernstlich für bare Münze. Wegen des Fehlens ihrer Wiedergeburt und ihrer Heiligung können sie nicht die biblische Wahrheit verstehen, die geistlich zu beurteilen ist (1Kor 2,14).

Deswegen haben Mitglieder von ernstlich abgefallenen Gemeinden auch nicht die Erkenntnis, um der postmodernen Textkritik zu widerstehen, und sie zu widerlegen. Sie sind leichte Opfer für die Prämissen der Neuen Reformation, dass die Bibel von Menschen unter den Bedingungen ihrer primitiven Weltsicht der damaligen Zeit geschrieben wurde, dass sie viele Fehler und Widersprüche enthält, und dass sie voll von Mythen und Symbolik ist, die man nicht ernst nehmen kann. Für sie steht die Bibel auf demselben Niveau wie die heiligen Bücher anderer Religionen, und sie ist definitiv keine einzigartige Offenbarung Gottes an die Menschheit.

Unter solchen Umständen gibt es keine Hingabe unter die Autorität der Bibel; infolgedessen halten postmoderne Christen sich für vollständig frei darin, wie sie ihr eigenes Leben führen und welchen moralischen Prinzipien sie folgen. Das Ritual der Taufe gilt als ausreichend für die Errettung, was zu der Einstellung führt, dass alles, was man evangelikal oder fundamentalistisch nennen könnte, als unakzeptable Engstirnigkeit verworfen wird.


5. Die Ablehnung der göttlichen Merkmale und des Sühnetodes Christi


Das fünfte und wichtigste Fundament, auf dem die christliche Glaube ruht, ist der Fels Jesus Christus, besonders im Hinblick auf seine Jungfrauengeburt, sein göttliches Wesen, seinen Sühnetod, seine leibhaftige Auferstehung und seine Himmelfahrt. Er ist das Wort, das Fleisch geworden ist, der Mensch gewordene Gott, der unter uns wandelte. Wenn die Bibel nicht länger als das inspirierte und unfehlbare Wort Gottes anerkannt wird, ist es naheliegend, dass Jesus Christus nicht länger als der vollkommene Gott-Mensch angesehen wird. Das Christentum wird nicht länger als einzigartig angesehen und deshalb zu den anderen Weltreligionen auf die gleiche Ebene herabgestuft.

Es ist wichtig festzustellen, wie weit die Dekonstruktion von Jesus in den abgefallenen Gemeinden vorangeschritten ist und wie die Gemeindeglieder darauf reagieren. Diese Praxis stellt einen Verrat dar gegenüber dem wahren Christus, und das schließt die bekennenden Christen ein, die sich weiterhin mit einer Kirche identifizieren, in der diese Irrlehren gebilligt und ohne Protest übernommen werden. Der HERR Jesus sagt, wenn wir Ihn verleugnen als den, der Er ist, wird Er uns auch verleugnen: „Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist“ (Mt 10,33). Niemand wird davon unberührt bleiben, wenn ein solcher Verrat begangen wird, denn er wird für den ewigen Schaden Verantwortung tragen, der dabei an seiner eigenen Seele entsteht.

Es liegt in unser aller Interesse zu ermitteln, in welchem Maß dieser wichtige Grundsatz, dass der HERR Jesus der einzige Retter der Welt ist, in den Kreisen, in denen wir uns bewegen, akzeptiert oder in Frage gestellt wird. Wir werden mit einer direkten Entscheidung konfrontiert, zwischen dem Jesus der Bibel und dem sogenannten „historischen Jesus“, der uns von agnostischen Theologen präsentiert wird. Der wahre Jesus ist der ewige, aus-sich-selbst-existierende Sohn Gottes, der von dem Heiligen Geist empfangen wurde, als er Menschengestalt annahm. Der „andere Jesus“, der das Ergebnis von spekulativen theologischen Überlegungen und zweifelhaften historischen Interpretationen ist, war ein gewöhnlicher Mann, der nicht auf übernatürliche Weise empfangen worden war, der nicht Gott war, nicht starb, um für unsere Sünden zu sühnen, und auch nicht aus dem Grab auferstand.

Der endzeitliche Angriff gegen die zentrale Person unseres Glaubens nahm beachtlich an Fahrt auf, seitdem 150 Wissenschaftler unter der Führung von Robert Funk 1985 das Jesus Seminar in Amerika gründeten. Ihren Untersuchungsergebnissen zufolge ist die Bibel nicht glaubhaft, da sie uns einen unwirklichen Jesus präsentiert, der weit entfernt ist von dem Jesus, der wirklich existierte. Sie behaupten, dass der historische Jesus nicht Gott war und keine übernatürlichen Eigenschaften hatte. Das Jesus Seminar greift nicht nur die biblischen Ansichten von Jesus an, sondern es lehnt auch die Vorstellung der Dreieinigkeit ab. Das, woran sie glauben, wird das Ende des christlichen Glaubens, wie er in der Bibel dargelegt ist, herbeiführen. Im Folgenden finden sich einige ihrer Aussagen über das Christentum:


§ Die Lehre vom Sühneopfer – die Behauptung, dass Gott seinen eigenen Sohn getötet hat, um seinen Durst nach Genugtuung zu stillen – ist sub-rational und sub-ethisch. Diese ungeheuerliche Lehre ist das Stiefkind eines primitiven Opfersystems, in dem die Götter besänftigt werden mussten, indem man ihnen ein spezielles Geschenk darbrachte, wie z.B. ein Kind oder ein Tier.

§ Jesus ist nicht von den Toten auferstanden, außer vielleicht in einem metaphorischen Sinn.

§ Gebet ist bedeutungslos, wenn es als Bitte verstanden wird, die man an einen externen Gott richtet, wegen einer Gunst oder Vergebung, weil Gott nicht in die Gesetzmäßigkeiten der Natur eingreift. Gebet als Lobpreis ist ein Relikt aus dem Zeitalter der Königsherrschaft im Nahen Osten des Altertums und ist unter der Würde einer Gottheit. Gebet sollte prinzipiell als Meditation verstanden werden – als Hören und nicht als Reden – und als Fürsorge und Aufmerksamkeitsbeweis für die Bedürfnisse unseres Nächsten.

§ Die Bibel enthält keine festgelegten, objektiven Verhaltensmaßstäbe, die das menschliche Verhalten alle Zeit bestimmen könnten.


(Weitere Informationen über die Ansichten des Jesus Seminars findet man auf www.patheos.com und da besonders in dem Abschnitt „Unmasking the Jesus Seminar“.)


Verschiedene Mitglieder des Jesus Seminar besuchten die theologischen Fakultäten südafrikanischer Universitäten, wo man sie mit Anerkennung und Beifall für ihre Aktivitäten empfing. Eine Reihe von dortigen Theologen schloss sich der Arbeit des Seminars eng an, den biblischen Jesus zu dekonstruieren und einen alternativen historischen Jesus zu konstruieren, der ein falscher Ersatz für den wahren Jesus ist. Südafrika ist, besonders seit der Jahrhundertwende, eine wichtige Arena für die Propagierung des historischen Jesus geworden. Diese Bewegung hat nicht nur das Ausbrechen einer extremen Gruppe, die sich selbst als Neue Reformation (New Reformation) bezeichnen, ausgelöst, sondern auch eine lebhafte Debatte über Jesus innerhalb der etablierten reformierten Kirchen eingeleitet, wo eine wachsende Zahl von Pastoren die postmoderne Dekonstruktion von Jesus und der Bibel unterstützt.

Die lebhafte Phase dieser Debatte wurde 2001 durch die Veröffentlichung des Buches Fatherless in Galilee von Prof. Andries van Aarde von der Universität in Pretoria eingeleitet. Van Aarde beschreibt den Jesus der Bibel als den Jesus des Glaubens, den kerygmatischen Jesus (d.h. den Jesus des Evangeliums), und auch den kultischen Jesus. Laut van Aarde haben die Jünger und Apostel subjektiv entschieden, Jesus zum Messias und zu Gott zu erklären, was der historische Jesus angeblich nie wollte. Er sagt, dass die Nachfolger Jesu den christlichen Glauben in einen Kult verwandelten, und dass der Wert, den sie dem Kreuz und der Auferstehung beilegten, einfach nur ihre eigene Idee war. Van Aarde beschreibt den historischen Jesus lediglich als den Sohn von Maria, genauso wie Ihn der Koran auch darstellt. Er unterstellt, dass Jesus ein uneheliches Kind war, das ohne Vater aufwuchs, abgesehen von seinen Phantasien über einem himmlischen Vater.

Die Ansichten über den unbiblischen Jesus, die van Aarde vorbrachte, erlangten sowohl bei vielen Theologen als auch bei gewöhnlichen Kirchenmitgliedern beträchtliche Zustimmung. Widerstand gegen diese Kampagne kam unter anderem von einer theologisch konservativen Gruppe, die sich Steeds Herformers (Still Reformed – weiterhin reformiert) nennen. Am 9. März 2012 gaben sie eine Stellungnahme an die Presse, in der sie Widerspruch gegen Prof. van Aardes Ansichten, in seinem umstrittenen Buch, erhoben, die ich im Folgenden zusammenfasse:

„Es gab keine Jungfrauengeburt; Jesus ist nicht aus dem Grab auferstanden; Jesus war nicht Teil der Dreieinigkeit (Trinität) und war nur ein gewöhnlicher Mensch; Jesus starb nicht für unsere Sünden; Jesus ist nicht in den Himmel aufgefahren; die Wunder von Jesus sind nur Metaphern (Bilder) und haben sich nicht wirklich ereignet; Jesus sah nur in Gott eine Vaterfigur, weil er wohl keinen Vater hatte; die Bedeutung Jesu sollte neu bedacht werden, sowohl im Licht der gegenwärtigen postmodernen säkularen Welt als auch im Licht des interreligiösen Dialogs; Jesus war ein Niemand unter Niemanden; Jesus war nur ein uneheliches Kind und seine Heiligkeit wurde nur später erdacht, analog zu den mythologischen Figuren anderer Kulturen“ (www.steedshervormers.co.za ).

Eine andere Veröffentlichung, die hohe Schockwellen in Südafrika und vielen anderen Ländern auslöste, war ein Buch von Prof. Pieter Craffert von der Universität in Südafrika, mit dem Titel The Life of the Galileen Shaman – Jesus of Nazareth in anthropological perspective (Das Leben des galiläischen Schamanen – Jesus von Nazareth aus anthropologischer Perspektive), herausgegeben 2008.

In diesem Buch sagt Craffert, dass „der historische Jesus als ein galiläischer Schamane angesehen werden kann“ (S.420). Er bezeichnet auch Mose und Elisa als frühere Schamanen in Israel. In einer Besprechung von Crafferts Buch sagt Prof. R. J. Miller (Juniata College, Pennsylvania, USA) unter anderem: „In Teil drei, Jesus and the shamanic complex, behauptet Craffert, dass Jesus glaubhaft als schamanische Person gesehen werden kann, weil er und seine Jünger oft veränderte Bewusstseinszustände sowie verschiedene Visionen (z. B. die Verklärung Jesu und sein Gehen auf dem See) erlebten, und aufgrund der Erlebnisse Jesu bei seiner Taufe und Versuchung. Man dachte, dass Jesus von Ahnengeistern besessen sei. … Die Heilungen Jesu, der Exorzismus (Dämonenaustreibung), die Naturwunder (d.h. Herrschaft über die Geister der Natur) und die Totenauferweckungen (Wiederherstellung der Geister der Toten), all das kann man als schamanische Tätigkeiten verstehen und das weist darauf hin, dass Jesus ein schamanischer heiliger Mann war.“ (

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)

Obwohl Prof. Miller seine Bewunderung für dieses Buch ausspricht, sagt er trotzdem: „[Craffert's] Unvermögen, historische Fakten in der historischen Fiktion zu erkennen, vermindert die Aussagekraft jeder historischen Methode.“ Dies ist ein hinreichender Beweis für die spekulative und unwissenschaftliche Art und Weise der Forschung über den historischen Jesus im Allgemeinen. Die Forschungsergebnisse dieser „Forscher“ sind es nicht wert, ernstlich zur Kenntnis genommen zu werden, und stellen in keiner Weise eine glaubwürdige Alternative zum biblischen Bericht über die historischen Ereignisse dar.


Gründe für die Dekonstruktion von Jesus


Was ist der Hauptgrund für die postmoderne Dekonstruktion, d. h. das Demontieren und die Ablehnung des biblischen Jesus? Das geschieht mit der Absicht, die Welt an einen „anderen Jesus“ zu verkaufen, der aus dem Reich der Finsternis kommt. Paulus sagt zu einer Gemeinde von irregeleiteten Christen:

„Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau Christus zuzuführen. Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben [und abgewandt] werden von der Einfalt gegenüber Christus. Denn wenn der, welcher [zu euch] kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen.“ (2Kor 11,2-4)

Unter dem Einfluss des betrügerischen Geistes, werden viele Menschen Nachfolger eines anderen Jesus, der der Bibel fremd ist. Wer ist der „andere Jesus“? Es weist entweder auf den Antichrist selbst hin oder auf einen seiner Vorläufer. Johannes sagt: „Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.“ (1Joh 2,22-23)

Wir sind entweder Nachfolger des wahren Christus oder des falschen Christus – es gibt da keinen Mittelweg zwischen beiden. Der HERR Jesus sagte zu den geistlichen Leitern der Juden, die ihn als Messias abgelehnt hatten: „Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen“ (Jo 5,43).

Trete klar für die Wahrheit ein: weiche auch nicht in der kleinsten Beziehung vom wahren Jesus der Bibel ab, da das bedeuten würde, eine Seiner heiligen Eigenschaften zu verleugnen und Ihn selbst in dieser Hinsicht abzuweisen. Wenn man zum Beispiel nur leugnen würde, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, dann würde man dadurch auch leugnen, dass Er vom Heiligen Geist empfangen wurde, und daraus folgend auch die Tatsache, dass Er der Sohn des himmlischen Vaters ist. Wenn das wahr wäre, dann wäre Jesus nur ein sündiger Mann gewesen, der nicht, so wie es das vollkommene Lamm Gottes tat, das Lösegeld für unsere Sünden hätte bezahlen können. Menschen, die das glauben, haben sich in ihren Herzen schon von dem wahren Christus entfremdet und sind folglich Nachfolger eines unbiblischen Jesus.

Wenn wir an einer Beziehung mit dem wahren Christus festhalten und den antichristlichen Lügen widerstehen, werden wir dem kommenden Terrorregiment des Antichristen entkommen. Paulus sagt: „Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird“ (2Thess 2,7-8).

Genauso sicher wie der wahre Christus vor 2000 Jahren in die Welt kam, wird Er am Ende des Gemeindezeitalters wiederkommen, um Seine gläubigen Jünger hinweg zu nehmen. Genauso buchstäblich wie das geschehen wird, wird es tatsächlich einen Antichristen geben, der offenbart wird und ein höchst gewaltsames Regiment für sieben Jahre auf der Erde errichten wird. Wir sind jetzt Zeugen der letzten Vorbereitungen für diese Offenbarung. Das ist der Grund, weswegen der wahre Jesus in Misskredit gebracht wird und sogar komplett abgelehnt wird, so dass der falsche Jesus an Seiner Stelle der Welt präsentiert werden kann.

Es ist offenkundig, dass wir in einem fortgeschrittenen Stadium der Dekonstruktion der biblischen Wahrheiten sind, und dass auf diese Weise, Vorbedingungen geschaffen sind für die Einrichtung der postmodernen Endzeitlügen. Seit einiger Zeit hat nun unsere Generation erlebt, wie die fünf wichtigen Grundlagen des christlichen Glaubens (wie oben beschrieben), d.h.


1. die wörtliche Auslegung der biblischen Prophetien;

2. die Lehre von der Heiligung;

3. die Lehre von der Wiedergeburt;

4. die Anerkennung der Bibel als irrtumsloses und inspiriertes Wort Gottes; und

5. der Glaube an Jesus Christus als den wahren Gott und das ewige Leben (1Jo 5,20), zerschlagen worden sind.


Was sollen wir tun im Hinblick auf all diesen Abfall, der um uns herum geschieht? König David fragte dieselbe Frage in einer Zeit, wo es großen Widerstand gegen die Wahrheit gab: „Wenn die Grundfesten eingerissen werden, was soll der Gerechte tun? Der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Der Thron des HERRN ist im Himmel; seine Augen spähen, seine Blicke prüfen die Menschenkinder. Der HERR prüft den Gerechten; aber den Gottlosen und den, der Frevel liebt, hasst seine Seele. Er lässt Schlingen regnen über die Gottlosen; Feuer, Schwefel und Glutwind ist das Teil ihres Bechers. Denn der HERR ist gerecht, er liebt Gerechtigkeit; die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen“ (Ps 11,3-7).

Wir leben jetzt in der Zeit der Prüfung, bevor das Gericht des HERRN sich ergießt, während der Trübsalszeit unter dem Regime des Antichristen. Der HERR reinigt seine Tenne gründlich, bevor er den Weizen in Seine himmlische Scheune sammelt und das Stroh mit Feuer verbrennt (Lk 3,17). Bist du fest auf die Wahrheit gegründet, oder bist du durch den starken Strom des Betrugs mitgerissen? Eine Sache, die wir mit Sicherheit wissen sollten, ist, dass die Gerechten im Himmel versammelt werden, wo sie den HERRN sehen werden (1Thess 4,16-17), während alle, die Kompromisse machen, und die sündhaften Menschen für den Zorn Gottes bestimmt sind. Für diejenigen, die bei dem biblischen Jesus Zuflucht genommen haben und Sicherheit zu Seinen Füßen gefunden haben, wird es Gnade und Entkommen geben, weil Er schon den Preis für unsere Sünden bezahlt hat. Sie werden nicht in das Gericht kommen, da sie von dem geistigen Tod in das ewige Leben hinübergegangen sind (Jo 5,24).


Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Johan Malan.

Prof.Johan Malan, The Postmodern Deconstructionof Biblical Truths.



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