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Warum boomt die charismatische Bewegung in Afrika?


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Rolf

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Warum boomt die charismatische Bewegung in Afrika?






Conrad Mbewe



Conrad Mbewe ist Pastor der Kabwata Baptist Church in Zambia, Afrika. Er ist einer der
Hauptsprecher der Strange Fire Konferenz im Oktober 2013.


Ich denke, dass die charismatische Bewegung in Afrika sich wie ein wildes Buschfeuer ausbreitet, hat
seinen Grund darin, dass die afrikanische religiöse Weltanschauung nicht in Frage gestellt sondern
einfach übernommen wird. Afrikanische Religiosität wird einfach in Bibelverse und christliche
Begriffe gekleidet, obwohl diese etwas völlig anderes bedeuten.


Die spiritistische Weltanschauung Afrikas

Lassen Sie mich erklären, was ich meine. Die spiritistische Weltanschauung Afrikas hat vier Säulen:

1. Gott
2. Engel und Dämonen
3. Ahnengeister
4. der Mensch

Aufgrund dieser Realität stellen Afrikaner die Existenz Gottes nicht in Frage, wie viele Menschen es in
der westlichen Welt tun. Der wahre Gott ist gegenwärtig. Er ist der Schöpfer und höchster Herrscher
und Erhalter des gesamten Universums. In der afrikanischen spiritistischen Weltanschauung ist Gott
jedoch sehr weit entfernt. Zwischen ihm und dem Menschen liegen zwei Ebenen in der geistigen
Welt.

Die eine Ebene ist die der Engel und Dämonen (böse Engel) und die andere ist die der Geister der
Verstorbenen, die dem Menschen näher ist. Folglich können die Segnungen des liebevollen und
fürsorglichen Gottes den Menschen nicht erreichen, es sei denn, dass die geistigen Wesen, die in den
zwei Ebenen zwischen Gott und Mensch stehen, zufriedengestellt werden. Daher ist es wichtig, die
Ahnengeister zufriedenzustellen und die Dämonen zu besiegen. Nur auf diese Weise kann der Segen
Gottes auf den Menschen kommen.

In dieser Hinsicht spielen afrikanische Zauberer eine Rolle. Sie sind die Menschen mit einer
geheimnisvollen Macht, die Mächte in den beiden geistigen Ebenen in die Schranken zu weisen. Sie
sagen uns, was wir tun müssen, um die Geister der Ahnen zu besänftigen. Sie streiten an unserer
Stelle auch mit den Dämonen durch Trance, Tanz und Weihrauch.

Wenn eine Person krank wird, keine Arbeit bekommt, keine Ehefrau findet oder keine Kinder
bekommen kann, kein Erfolg im Geschäftsleben hat, usw., dann geht diese Person zum Zauberer, der
alleine die Fähigkeit besitzt, in die geistige Welt zu schauen. Ihm wird gesagt, dass ihn entweder der
Geist einer verstorbenen Person oder ein böser Geist plagt. Manchmal ist es auch eine lebende
Person. Der Grund, warum ein Zauberer Einfluss auf dein Leben nehmen kann, ist, dass er Zugang zu
diesen beiden Ebenen (Ahnengeister/böse Geister) hat. Mit Hilfe des Zauberers kann eine Person
diese Geister entmachten, damit der Segen Gottes wieder im Leben eines Menschen fließen kann.

Was auch immer sich ereignen mag, die Macht des Zauberers kann die Wahrheit nicht erklären;
vielmehr handelt es sich um irrationale Hirngespinste. Der Zauberer beherrscht das allgemeine
Denken durch seine gespenstische Geheimniskrämerei und seine Fähigkeit, dich um den Verstand
zubringen und dich sodann als befreit zu erklären. Natürlich tut er dies nicht, weil er es gut mit dir
meint. Für diesen Dienst musst du bezahlen.

Zusammenfassendes Urteil über die charismatische Bewegung

Die moderne charismatische Bewegung in Afrika hat praktisch das gesamte irreführende Weltbild
afrikanischer Religiosität übernommen und in Bibelverse und christliche Begriffe gekleidet. Der
einzige Unterschied besteht darin, dass die Ebenen der Ahnengeister und der bösen Geister jetzt zu
einem Mischmasch von Verwirrung geworden ist.

Aus diesem Grund gilt der Unsinn als allgemein anerkannt, dass Dämonen zu spiritistischen
Ehemännern oder Ehefrauen werden und Ehen zerstören. Dies ist auch der Grund dafür, dass die
Irrlehre der Generationenflüche so populär geworden ist. Im afrikanischen Verständnis ist es möglich,
dass Unglück von den Verstorbenen auf die Lebenden übergehen kann.

In den charismatischen Kreisen Afrikas hat der „Mann Gottes“ [der „Gesalbte“] die Rolle des
Zauberers eingenommen. Er ist derjenige, der mit geheimnisvoller Macht umgeben ist und der die
beiden Ebenen der Geister durchbrechen kann, was dem normalen Sterblichen unmöglich ist. Wenn
der Segen trotz unserer Gebete nicht fließt, nehmen wir eine eine Abkürzung und gehen in eine
Gemeinde, wo wir Hilfe erwarten. Dies erklärt den Zulauf in diesen Kreisen.

Die Massen erwarten nicht einen Prediger, der ihnen den Weg der Vergebung vor Gott erklärt. Nein!
Sie wollen, dass der „Mann Gottes“ für sie betet. Dies erklärt auch, warum die „Männer Gottes“ eine
so große Rolle im Denken der Charismatiker spielen. Im Evangelikalismus früherer Tage waren
„Männer Gottes“ in erster Linie damit betraut, das Wort Gottes zu verkündigen, aber aus
charismatischer Sicht sind es in erster Linie Priester, die das innere Heiligtum betreten, um den
Menschen Segnungen zu bringen.

Dies erklärt auch, warum die Antworten dieser „Männer Gottes“ auf fast alle Probleme „Befreiung“
oder „Durchbruch“ sind. Gottes Segen muss die geistigen Ebenen durchbrechen, um den Menschen zu
erreichen. Die Gebete des „Mannes Gottes“ werden Befreiung schaffen, weil er durch eine
Gebetsnacht den Durchbruch schafft. „Befreiung“ und „Durchbruch“ sind die Schlüsselbegriffe dieser
Bewegung.

Dies erklärt ferner, dass Gebet in der charismatischen Bewegung Afrikas ein Kampf ist. Tatsächlich
werden betende Charismatiker als „Gebetskrieger“ bezeichnet. Obgleich sie sich an Gott wenden,
richten sie ihre Aufmerksamkeit sehr schnell von Gott weg, um mit ihren bloßen Händen gegen die
Geister in der unsichtbaren Welt zu kämpfen. Dies hört sich fast immer so an: „Wir binden jeden
unreinen Geist in Jesu Namen! Wir setzen den Geist frei, der jedes Joch in Jesu Namen zerbricht!“

Diese „Gebetskrieger“ schreien aus voller Stimme und singen den Namen Jesu. Sie kommen ins
Schwitzen, wenn sie sich in den Kampf mit diesen Geistern einlassen, da sie jeden Muskel anspannen,
bis sie den Sieg errungen haben (so denken sie). Erst dann, wenn sie den Durchbruch geschafft haben,
kann der Segen Gottes fließen. Dies ist nichts weiter als die religiöse Tradition Afrikas unter dem
Deckmantel des Christentums.

Beachten Sie ferner, dass Lehre nicht unbedingt eine Stärke der charismatischen Bewegung in Afrika
ist. Ihre Vertreter überleben mit Hilfe einiger immer wiederkehrender Verse wie „durch seine
Wunden sind wir geheilt“ oder „wir sind nicht der Schwanz, sondern der Kopf“, usw. Es gibt
überhaupt keine Anstrengungen, die Schrift gründlich auszulegen. Vielmehr werden Phrasen
wiederholt und Menschen in eine Art Trance versetzt, wie die Zauberer es tun; damit beherrschen sie
das Denken der meisten Menschen. Die Leute lieben dies und beten darum! Die „Männer Gottes“
werden dadurch steinreich, während die Massen zu ihnen strömen.

Das ist nicht das Christentum

Was mir Sorgen bereitet, ist, dass all dies so offenkundig ist und die Menschen es dennoch nicht
erkennen. Oder, sollten sie es erkennen, warum werden die Christen nicht davor gewarnt. Weil viele
das Bad in der Masse lieben, haben sie es zugelassen, dass die traditionelle afrikanische Religion
durch die Hintertür(e) in die Gemeinde gekommen ist. Die Wahrheit ist ein Opfer dieser Entwicklung
geworden. Aus diesem Grunde freue ich mich nicht über den Zuwachs von Gemeinden oder Diensten
unter diesem Banner.

Wir müssen unsere warnende Stimme unter Christen erheben. Ich weiß, dass Charismatiker
Gemeinden füllen und Massen anziehen. Aber dies ist nicht wahres Christentum. Es führt nicht in den
Himmel. Es liegt lediglich ein schwacher christlicher Schein auf all diesem Treiben. Die afrikanische
Religiosität wurde nicht durch das Christentum ersetzt.

Viele Afrikaner haben mit der Bibel in der Hand den christlichen Glauben verraten. Dies ist sehr
traurig. Die Bibel lehrt nicht, dass Gott dem Menschen so fern ist, dass er ihn nur dann segnen oder
einen Durchbruch schenken kann, wenn ein Bevollmächtigter auf der Bühne erscheint. Nein! Die Bibel
spricht von einem Gott, der uns nahe ist. Die einzige Barriere, die uns von Gott trennt, ist unsere
Sünde; und Jesus hat das Sündenproblem am Kreuz für uns gelöst.

Hören Sie! Engel und Dämonen existieren, aber sie sind keine unantastbaren geistigen Wesen, die
eine Person mit einer Salbung zum Durchbruch erforderlich macht, bevor ein Christ Gottes Segen
empfangen kann. Es handelt sich lediglich um Wesen, die entweder die Befehle Gottes oder des
Teufels ausführen. Sie können sich nicht zwischen uns und Gott stellen.

Letztlich brauchen wir keine „Männer Gottes“, die uns jeden Sonntag die Hände auflegen, damit wir
Gottes Segen empfangen. Es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und uns – das ist der Mensch Jesus
Christus. Alle anderen müssen als Betrüger abgelehnt werden und verdienen nur Abscheu.



Conrad Mbewe, Why Is the Charismatic Movement Thriving in Africa?

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Leicht gekürzte Übersetzung aus dem Englischen von G. W.

Veröffentlicht auf

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Veröffentlicht auf www.das-wort-der-wahrheit.de Oktober 2013
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