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Papst findet Zustimmung im Protestantismus


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Rolf

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Papst findet Zustimmung im Protestantismus







Kassel/Recklinghausen/Stuttgart (idea) – Papst Franziskus erhält für seine jüngsten Äußerungen zur Homosexualität auch Zustimmung aus dem Protestantismus. Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro hatte er vor Journalisten unter anderem betont, dass die katholische Kirche die Würde jedes Menschen, ungeachtet seiner sexuellen Ausrichtung, achte. Eine homosexuelle Neigung sei keine Sünde, wohl aber praktizierte Homosexualität. Mit der Aussage „Wenn jemand homosexuell ist und guten Willens nach Gott sucht – wer bin ich, darüber zu urteilen“ erregte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche großes Aufsehen. Der Leiter des evangelischen Fachverbandes für Sexualethik und Seelsorge „Weißes Kreuz“, Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel), erklärte jetzt auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, der Papst habe „sehr weise“ gesprochen. Auch Trauernicht sieht zwar praktizierte Homosexualität, nicht aber eine derartige Neigung als Sünde an. Ferner teile er die Meinung, dass es nur Gott zukomme, „ein letztes Urteil zu fällen“. Zudem sollte man in dieser Frage von Extremen wegkommen; alle Christen seien begnadigte Sünder. Deshalb sei es für sie unangebracht, über andere zu richten.

„Homosexuelle und Kirche“: „Rom“ grenzt immer noch aus

Die Ökumenische Arbeitsgruppe „Homosexuelle und Kirche“ (HuK) begrüßt die Wortwahl und die Haltung von Papst Franziskus. Doch grenze dieser immer noch Lesben, Schwule und Bisexuelle aus, die ihre Sexualität in Verantwortung vor Gott lebten. Liebe, Achtung und Fürsorge, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gelebt würden, verdienten den Respekt der Kirche, erklärte HuK-Pressesprecher Markus Gutfleisch (Recklinghausen). Die Verurteilung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen widerspreche „der Mitte des christlichen Glaubens“. Den Worten des Papstes müssten Taten folgen, so Gutfleisch. Das bedeute: „Eine Akzeptanz der gelebten Homosexualität ist ebenso notwendig wie eine Neuausrichtung der gesamten katholischen Sexualmoral.“

Schwuler Pfarrer lobt EKD-Papier zu Ehe und Familie

Unterdessen geht die Diskussion um die umstrittene Orientierungshilfe des Rates der EKD zu Ehe und Familie weiter. Das am 19. Juni veröffentlichte Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab. Es vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt. Die Orientierungshilfe ist selbst in den Reihen der EKD, besonders unter theologisch konservativen Protestanten, sowie in der katholischen Kirche auf meist heftige Kritik gestoßen, während es von der Mehrheit der evangelischen Kirchenleiter verteidigt wird. Der schwule Pfarrer der Stuttgarter Metropolitan Community Church (MCC), Axel Schwaigert, begrüßt das Papier: „Endlich hat auch die Ehe den Anschluss an den heutigen Stand der theologischen Wissenschaft und vieler Schwesterkirchen gefunden.“ Die EKD erkenne die Lebenswirklichkeit von vielen Familien und Paaren an, „die im Wissen um Gottes Segen, der auf ihnen liegt, anders leben, als traditionelle Familienbilder es wollen“. In einer Pressemitteilung schreibt Schwaigert, er sei seit 13 Jahren Pfarrer einer Kirche, die seit 45 Jahren Schwule bzw. Lesben traue. Dabei feiere man „den Segen, den Gott schon in diese Beziehungen gelegt hat“.

Scharfe Kritik an Missionswissenschaftler Beyerhaus

Hart ins Gericht geht Schwaigert mit dem Missionswissenschaftler Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen). Ihn verärgere und verletze dessen Offener Brief, in dem er dem EKD-Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider (Berlin), den Rücktritt nahelegt. Beyerhaus erfülle damit „wieder einmal seine Rolle des Sprechers für die ultrakonservativen Kreise der protestantischen Kirche, die versuchen, die Kirchen und die EKD unter Druck zu setzen“. Schwaigert: „Hier geht es um Macht und den Verlust von Macht.“

Beyerhaus: Nicht das segnen, was Gott nicht segnet

Beyerhaus sieht das EKD Papier als „Desorientierungshilfe“ an, das eine „aktuelle sittliche Gefahr“ darstelle. Die evangelische Kirche wende sich damit ab von dem „uns in der Bibel gewiesenen Leitbild der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als Stiftung Gottes, des Schöpfers“, heißt es in dem Schreiben des Ehrenpräsidenten der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften. Beyerhaus: „Bisher wusste man, dass die Kirche nicht das segnen darf, was Gott nicht segnet.“

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