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Lutheraner und Katholiken stimmen sich auf Reformationsjubil


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Rolf

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Neuer Schub für die Ökumene: Lutheraner und Katholiken stimmen sich auf Reformationsjubiläum 2017 ein






Jahrhundertelang haben sie sich angefeindet. Nun wollen Lutheraner und Katholiken näher zusammenrücken. Zum 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 ist ein gemeinsames Gedenken geplant - wahrscheinlich aber ohne Papst.

Der Lutherische Weltbund (LWB) und die römisch-katholische Kirche sehen das Reformationsjubiläum 2017 als Chance für die Ökumene. Mit dem Dokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" wird ein gemeinsames Gedenken an den 500. Jahrestag der Reformation vorbereitet. Zudem bekennen beide Seiten ihre Schuld an der Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert. Das Papier wurde am Montag in Genf von LWB-Präsident Munib Younan und dem "Ökumene-Minister" des Vatikans, Kurienkardinal Kurt Koch, vorgestellt.

Der Text löste ein geteiltes Echo aus. Während einige Bischöfe ihn als Fortschritt in der Ökumene begrüßten, warnten andere vor einer zu großen Annäherung der Lutheraner an die katholische Kirche. LWB-Generalsekretär Martin Junge sagte, das Papier werde der globalen Zusammenarbeit der Kirchen neuen Schub geben.

An der kirchlichen Praxis, etwa bei der Trennung beim Abendmahl, wird der Text nichts ändern. Es handelt sich zudem um ein rein lutherisch/römisch-katholisches Dialogpapier und kein lehramtliches Dokument. Andere reformierte evangelische Traditionen werden weitgehend ausklammert. Die Schrift wurde von einer lutherisch-katholischen Kommission für die Einheit vorbereitet, die der LWB und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen beauftragt hatten. Eine Expertengruppe arbeitete drei Jahre an den knapp 100 Seiten.

In vier Jahren jährt sich der legendäre Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg zum 500. Mal. Die römisch-katholische Kirche steht dem Reformationsjubiläum bislang weitgehend zurückhaltend gegenüber. Man könne nicht die Spaltung der Kirche feiern, hieß es. Frühere Jahrhundertgedenken hatten sich durch heftige wechselseitige Polemik ausgezeichnet. Auch daran wird in dem Papier "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" erinnert. Protestanten hätten dabei ihr eigenes Glaubensverständnis als überlegen gefeiert, während Katholiken evangelische Christen des Abfalls von der wahren Kirche beschuldigten.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßte den Ökumene-Text. Der Titel "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" deute den langen Weg der Klärungen an, den die lutherischen Kirchen mit der römisch-katholischen Kirche zurückgelegt hätten, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider. Zugleich kritisierte er, dass die Errungenschaften der Reformation nicht genug gewürdigt würden: "Neben der Last der Erinnerung sollte die gemeinsame Freude über die geistlichen Gaben der Reformation an die Christenheit nicht aus dem Blick geraten."

Unterdessen dämpfte Kurienkardinal Koch Erwartungen auf einen Deutschlandbesuch des Papstes zum Reformationsjubiläum. Die Frage nach einer Visite von Franziskus könne nicht einfach beantwortet werden, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen dem epd am Montag in Genf. Koch machte deutlich, dass der Vatikan das Reformationsjubiläum 2017 reserviert betrachte: "Beide Seiten können den Bruch nicht feiern." Die EKD hatte Papst Franziskus zu den Feierlichkeiten nach Deutschland eingeladen.

Für die katholische Deutsche Bischofskonferenz erklärte deren Vorsitzender Robert Zollitsch, der Text enthalte Impulse, "die uns auch in Deutschland in der Ökumene weiterbringen können". Er wolle im Gespräch mit den evangelischen Partnern überlegen, welche "konkreten Schritte sich daraus in unserem weiteren Zugehen auf das Reformationsgedenken 2017 ergeben".

Dagegen stellte der evangelische Theologieprofessor Ulrich Körtner Defizite in dem lutherisch-katholischen Dokument heraus. "Dass die Reformation ein religiöser Aufbruch war, für den man bis heute nur dankbar sein kann, sucht man in dem Text vergebens", sagte Körtner dem epd. Es überwiege die Klage über die Spaltung der abendländischen Christenheit. Statt dass die Trauergeister vertrieben würden, münde der Text in katholische und lutherische Bekenntnisse von Sünden gegen die sichtbare Einheit der Kirche, ergänzt der in Wien lehrende Theologe.
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