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Bayern schließt Schule der brutalen Sekte „Zwölf Stämme“


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Thinner

Thinner

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Die waren mir bis dato noch nicht bekannt:

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LG. Thinner
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#2
Rolf

Rolf

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Doch, die kenne ich! Die leben wie im Mittelalter und sind obergesetzlich.
Wäre schön, wenn die auch endlich mal Richtung W+G tätig würden.


Herzliche Grüße


Rolf
  • 0

#3
Rolf

Rolf

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Urchristen wollen weiter unterrichten







„Ein König ohne Rute besitzt keine Autorität"









dpa
Schon 2004 gab es Konflikte mit dem bayerischen Staat: Die Sektenmitglieder versuchen mit allen Mitteln, ihren Nachwuchs im Griff zu behalten, denn ihre Kinder sind die Garanten dafür, dass die Gemeinschaft bis zu dem Tag existiert, an dem Gott das Jüngste Gericht halten wird. Aussteiger aus der Sekte hatten FOCUS bereits berichtet, dass körperliche Schmerzen wesentlicher Bestandteil der Erziehung sind. In einem Dokument der Gemeinschaft stehe, es gebe „gefallene Kinder“, die „natürlicherweise das tun, was ihr eigener Wille ist. Sie wollen essen, was sie essen wollen.“ Doch „Kinder müssen den Willen der Eltern lernen“. Zweifler erinnert eine Passage in „Kindererziehung II – Züchtigung, 1997“ daran, dass „Sohnsein bedeutet, einen Vater zu haben, der dich genug liebt, um dich zu züchtigen – und auch zu schlagen, wenn es nötig ist“.

Ein internes Schriftstück mache deutlich: „Rebelliert ein Kind, ist physischer Schmerz das einzige Druckmittel, damit es elterliche Kontrolle und Anweisung akzeptiert . . . Ein König ohne Rute besitzt keine Autorität.“ Die kühle Gleichung lautet: „Disziplin + Rute + Anweisung = Erziehung.“ Ein „ernsthaftes Problem“ bestehe dann, wenn „ein willensstarkes Kind der Rute widerstehen kann, ohne gebrochen zu werden“. Doch Nachgeben ist vor Gott nicht gestattet. „Versteht Kompromisse und Gnade nicht falsch!“


„Die Sekte will die Kinder dumm halten“

„Lachte ein Kind im Unterricht oder spielte ein Fantasiespiel, wurden die Motive bis ins kleinste Detail zerpflückt und es bestraft.“ Lückenlos, so berichten die Aussteiger, seien sie von den Erwachsenen überwacht worden. „Wir durften nicht allein vor der Tür spielen und hatten Angst, Freundschaften zu schließen, weil man schnell verpetzt wurde“, sagt Chayim. „So stelle ich mir die Stasi in der DDR vor.“

„Wir hatten Angst vor Gott, der ewigen Verdammnis und den Autoritäten der Gemeinde“, berichtete eine Aussteigerin. „Sie produzieren den Einheitsmenschen, halten ihn mit Druck, Angst und psychischen Tricks gefügig.“ Und wer weglaufe, so laute eine gängige Geschichte, dem ergehe es wie jenem Abtrünnigen, der mit dem Auto tödlich verunglückte, weil ihn Gott nicht mehr beschützen konnte. „Die Sekte will die Kinder dumm halten, damit sie draußen nicht allein zurechtkommen“, meint Aussteiger Aaron. „Das betrifft auch die Schule.“


Säuglinge werden mit Sicherheitsnadeln festgewickelt

„Die ,Zwölf Stämme´ missbrauchen die Bibel für ihr Machtdenken“, konstatierte Axel Seegers, zuständig für Weltanschauungsfragen in der Erzdiözese München. Sogar Schläge würden dort „biblisch begründet und gehören zum System“. „Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er“, steht etwa im Hebräer-Brief. Wolfgang Behnk, Sektenbeauftragter der Evangelischen Kirche Bayerns, sagt: „Die Sekte bedient sich der Mittel geistiger Bevormundung, kollektiver Vereinnahmung, hierarchischautoritärer Unterwerfung, sozialer Isolation und disziplinarischer Repression.“

Die Disziplinierung beginnt bereits im Babyalter. Mit Hilfe von Sicherheitsnadeln, erzählen die Aussteiger unisono, werden Säuglinge so eng in Tücher gewickelt, dass sie sich nicht mehr bewegen können. „Irgendwann hört das Zappeln und Schreien dann auf – das Baby fügt sich“, erklärt eine Aussteigerin, der vor wenigen Jahren noch eine Führungsposition bei den „Zwölf Stämmen“ bekleidete.


„Sport statt Gott ist der Untergang so vieler“

In der „Ergänzungsschule“ in Klosterzimmern musste der Lehrstoff in der nach Jungen und Mädchen getrennten Einrichtung nicht zwingend staatlichen Anforderungen entsprechen muss. Sozial- und Wirtschaftskunde – Fächer, die die Welt jenseits der Mauer erklären würden – gibt es nicht. Statt dessen ist Rockmusik als „Teufelszeug“ und jeglicher Sport, bei dem Kinder miteinander konkurrieren, verpönt. „Fans vom Sport sind oft derart bewegt und gewalttätig“, heißt es in dem internen Text „Die Gefahr von Sport“ vom Januar 1995, „dass sie gegeneinander kämpfen und Mörder werden. Das passiert, weil etwas anderes an Gottes Stelle getreten ist.“ Sport sei „der Untergang so vieler“ gewesen, die „nicht weise entschieden“ haben. „Haltet euch von Idolen fern.“

Die Gemeinschaft schließt alles Moderne aus – es reicht ihr ein reaktionäres Weltbild. Im Fach „Drei ewige Schicksale“, eine Art Religionsunterricht, werde beispielsweise beigebracht, dass „Afrikaner verflucht sind“. Nach dem Text „Ham 1“ vom 23. Juni 1990 existiert eine „von Gott gegebene Unterscheidung in drei menschliche Rassen“. Nichts könne das Herz des Menschen ändern. Mit den Bürgerrechten hätten Schwarze aber Rechte erhalten – und im Gefolge Homosexuelle und Frauen. Dies führe dazu, dass Familienstrukturen zusammenbrechen.
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