Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

EU will Anbau von Obst und Gemüse in Gärten regulieren


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
4 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34025 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







EU will Anbau von Obst und Gemüse in Gärten regulieren






Die Europäische Kommission will den Landwirten und Gärtnern in Zukunft die Verwendung von Einheits-Saatgut vorschreiben. Alte und seltene Sorten haben kaum Chancen auf eine Zulassung, ihr Anbau wird strafbar - auch wenn er im privaten Garten erfolgt.


Die EU-Kommission arbeitet an einer Neuregelung des europäischen Saatgut-Marktes in Form einer Verordnung (Vorbereitendes EU-Papier im Original, Englisch). Damit wird eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom Juli 2012 verrechtlicht: Landwirte dürfen nur mehr amtlich zugelassenes Saatgut verkaufen. Bisher waren alte und seltene Saatgut-Sorten ausgenommen, die in althergebrachter Tauschwirtschaft gezüchtet und in meist kleinen Mengen gehandelt wurden. Geht es nach den Plänen der Kommission, dürfen Kleinbauern oder Privatleute ihr selbst gezüchtetes Saatgut in Zukunft nicht einmal mehr verschenken.

Viele konventionelle Gemüse- und Getreidesorten werden damit aus dem Anbau verschwinden, kritisieren österreichische Umweltorganisationen. Die verpflichtende Registrierung aller Sorten würde zu einer kompletten Vereinheitlichung führen. Die kleinstrukturierte Landwirtschaft ist damit vollständig von der Saatgut-Weitergabe ausgeschlossen, heißt es im Begleittext zu einer gemeinsamen Petition von Arche Noah und Global 2000. Für sie sei das Zulassungsverfahren für Saatgutarten mit unüberwindbaren bürokratischen und finanziellen Hürden verbunden. Zudem befürchten die Umweltschützer eine strenge amtliche Überwachung. Beim Tausch nicht zugelassener Saatgut-Sorten drohen hohe Strafen.

Profiteure der Normierung sind allein die Lebensmittel-Konzerne, die schon jetzt den Großteil des Saatgut-Marktes unter sich aufteilen (hier). Seit Jahren macht die Lobby der Agrarindustrie in Brüssel Stimmung für einen weiteren Schritt in Richtung Saatgut-Kartell. Ziel ist die Kontrolle der gesamten Lebensmittelproduktion durch einige wenige Großkonzerne. Schon heute werden kleinere Konkurrenten mittels Anzeigen von Monsanto und Co dazu gezwungen, ausschließlich ihr Saatgut zu kaufen. In Zukunft drohen nun auch Verwaltungsstrafen.

Der Konsument habe kaum mehr eine Wahlfreiheit, was auf seinem Teller landet, heißt es in einem offenen Brief von mehr als einem Dutzend Europäischer Umweltschutzorganisationen an Kommission und EU-Parlament. Weniger Vielfalt heiße auch weniger Farben und Geschmäcker, und schlussendlich weniger Lebensmittelqualität. Gefordert wird eine komplette Neuausrichtung des nun laufenden Reformprozesses. Saatgutanwendern müsse eine größere Sorten-Vielfalt zu Verfügung stellen, insbesondere Arten, die an lokale Bedingungen angepasst sind. Dies würde dazu beitragen, den Verbrauch an Pestiziden, Düngemitteln und Wasser zu reduzieren und die Verschmutzung von Böden und Wasser einzudämmen.

Initiativen wie jene der Umweltorganisationen oder ein entsprechender Antrag der Grünen im österreichischen Nationalrat werden aber wohl wirkungslos bleiben, solange nicht mehrere Mitgliedsstaaten gegen die geplante Verordnung auftreten. Noch ist der Beschluss nicht umgesetzt. Die EU-Kommission soll am 6. Mai ihren Entwurf vorlegen, danach muss sich das EU-Parlament damit beschäftigen.

Sollte das Parlament die Verordnung durchwinken, dürfen auch Privatleute ihre in Obst- und Gemüseprodukte nicht mehr verbreiten, wenn sie nicht den Wünschen von Monsanto EU-Normen entsprechen.

Es ist bezeichnend für die mangelnde demokratische Legitimation der EU, dass solche grundlegenden Entscheidungen durchgezogen werden, ohne dass die Bürger davon etwas mitbekommen. Ist die Verordnung einmal beschlossen, sind die Lebensmittel-Konzerne im Recht und die Bürger in der Defensive und werden größte Schwierigkeiten haben, die gesetzlichen Regelungen wieder rückgängig zu machen.

Die Abgeordneten des Europa-Parlaments dürften den Antrag zur Verordnung nicht einmal gelesen haben.

Sie kaufen ihre Lebensmittel im Supermarkt.
  • 0

#2
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34025 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Zwei Millionen Menschen kämpfen gegen Monsanto





Große Biotech-Konzerne wie Monsanto versuchen, so viele Patente wie möglich auf Lebensmittel zu erlangen. Betroffen sind auch immer häufiger konventionell gezüchtete Saatgutarten und sogar Tierrassen. In Zukunft droht damit eine Form der Landwirtschaft, in der Bauern keine andere Wahl gelassen wird, als teure Lizenzgebühren für ihr Saatgut zu bezahlen. Andernfalls droht ihnen eine patentrechtliche Klage der multinationalen Biotechnologie-Industrie. Die Kampagnen-Plattform Avaaz hat laut eigenen Angaben bereits knapp zwei Millionen Unterstützungserklärungen für ihre Initiative gegen dieses Vorgehen gesammelt.

In der Begründung von Avaaz zur Kampagne heißt es, wenn es ein Patent erst einmal in einem Land gebe, würden durch Handelsabkommen und Verhandlungen auch andere Länder dazu gedrängt, es anzuerkennen. Die Lizenzgebühren seien exorbitant, das Verbot der Saatgut-Aufbewahrung für nachfolgende Erntejahre ein unzulässiger Eingriff in die gesamte Nahrungskette. „Laut Monsanto & Co fördern Patente Innovation – doch in Wirklichkeit schaffen sie ein Lebensmittelmonopol für Unternehmen“, so die NGO.

Avaaz gibt an, dass Monsanto bereits heute die Rechte von 36% aller in der EU eingetragenen Tomatensorten, 32% aller Paprikasorten und 49% aller Blumenkohlsorten besitzt. In Zukunft dürfte also nicht nur der Kampf um frei zugängliches Trinkwasser, sondern auch jener um die grundlegendsten Nahrungsmittel eine immer größere Rolle spielen. Es gilt zu verhindern, dass die Lebensmittel-Produktion in die Hände einiger weniger Monopolisten gerät.

Gegen die Ausweitung der Patentgebung auf konventionelles Saatgut tritt auch die Initiative „No Patents on Seeds“ auf. Sie fordert ebenfalls eine generelle Änderung des Europäischen Patentrechts, um Patente sowohl auf Zuchtmaterial von Pflanzen und Tieren als auch auf entsprechende Zuchtverfahren zu verbieten. Alltägliche Obst- und Gemüsesorten wie Gurken, Broccoli und Melonen sollen vor der Patentierung geschützt werden.

Bis zum Jahr 2013 hat Monsanto 142 Prozesse wegen angeblicher Patentverletzungen bei Saatgutarten geführt. Dies geht aus einem Bericht der NGO Center for Food Safety hervor. 410 Landwirte waren darin verwickelt. Mehr als 23 Millionen Dollar an Entschädigungszahlungen hat der Konzern bisher erstritten. Nur wenige Landwirte in den USA schaffen es, sich gegen den Agrokonzern zur Wehr zu setzen. Mit höchstgerichtlichen Klagen wollen sie bekämpfen, dass eine Handvoll Unternehmen bald diktieren könnten, wie die Zukunft des landwirtschaftlichen Pflanzenbaus auszusehen hat.

Der Bericht bescheinigt den USA in den letzten Jahrzehnten einen kontinuierlichen Schwenk in Richtung Lebensmittel-Kommerzialisierung und Kontrolle der Saatgut-Rechte gemacht zu haben. Allein drei Agrochemie-Firmen – Monsanto, DuPont und Syngeta – kontrollieren demnach 53 Prozent des globalen Saatgut-Marktes. Die Top Ten Saatgut-Firmen, hauptsächlich in US-Besitz, kommen zusammen sogar auf 73 Prozent.

In dem Bericht werden aber nicht nur die umstrittenen Geschäftspraktiken von Monsanto und Co. kritisiert. Auch die mit dem verstärkten Anbau von Monokulturen einhergehenden Umweltschäden bieten Grund zur Sorge. So geht dadurch etwa die Artenvielfalt verloren, während der Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft immer weiter zunimmt.
  • 0

#3
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 1758 Beiträge
Ein Unding der Monopolbildung !!!
  • 0

#4
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 1758 Beiträge
So etwas führt bestimmt zur Radikalisierung über die sich viele dann wundern.

Kleinbauern leiden seit Jahren in Entwicklungsländern bereits unter der Saatgut Lobby.


Notfalls werden Menschen, die durch Großkonzerne leiden und demonstieren , wie in Nigeria ( beim Öl ) plattgemacht.

Please Login HERE or Register HERE to see this link!





Da muß man sich nicht wundern, wenn zB. Islamisten sich radikalisieren.
  • 0

#5
keine Hoffung mehr

keine Hoffung mehr

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 1758 Beiträge
Jeder Bürger kann auch beim Europäischen Parlament Online- Petitionen einreichen.

Das EU-Parlament erhielt 2010 insgesamt 1655 Petitionen.


Der spanische EU-Abgeordnete Willy Meyer von der Fraktion der Linken ist verantwortlich für den Jahresbericht des Petitionsausschusses. Seinen Zahlen zufolge sind fast die Hälfte (48 %) aller Petitionen unzulässig, da sie nicht genuine EU-Kompetenzen betreffen. Nicht behandelt werden etwa Petitionen zu internen Angelegenheiten eines EU-Staates wie Urteile nationaler Gerichte oder zur Arbeit anderer Institutionen wie des Europarates .


Please Login HERE or Register HERE to see this link!



Please Login HERE or Register HERE to see this link!


  • 0