Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Berliner Superintendent kritisiert ProChrist


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34134 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Berliner Superintendent kritisiert ProChrist






Berlin/Stuttgart (idea) – Nach der Kritik von Schwulenverbänden an der Evangelisation ProChrist, die vom 3. bis 10. März an rund 1.000 Orten in Deutschland und in 14 weiteren europäischen Ländern stattfindet, haben sich jetzt zwei Berliner Superintendenten zu Wort gemeldet. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg hatte sich an sie gewandt und seine Sorge darüber zum Ausdruck gebracht, dass mehrere Gemeinden der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz die Evangelisation unterstützen. Der bisherige Hauptredner, Ulrich Parzany (Kassel), habe sich wiederholt durch Äußerungen hervorgetan, die Angst vor Homosexualität schüren, hieß es. In seiner Antwort schreibt der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte, Bertold Höcker, er bedaure, dass die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz „in den Ruch“ gerate, homophobe Äußerungen von ProChrist zu unterstützen: „Wir haben aus den Erfahrungen mit dieser Organisation gelernt. So darf Ulrich Parzany aufgrund seiner homophoben Aussagen nicht mehr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche predigen. Dass ihn immer noch einzelne Gemeinden die Wortverkündigung erlauben, zeigt, dass auch wir weiterhin unserer Hausaufgaben machen müssen.“ Er sei dankbar für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Lesben- und Schwulenverband und sicherte für seinen Kirchenkreis zu, diese fortzusetzen.

Prinzipielles Predigtverbot nicht möglich

Etwas zurückhaltender äußerte sich der Superintendent des Kirchenkreises Berlin-Charlottenburg, Carsten Bolz. Er wies in seiner Antwort darauf hin, dass die Veranstaltungen im Rahmen von ProChrist in der Verantwortung der Missionarischen Dienste innerhalb der berlin-brandenburgischen Kirche stattfänden und es den Kirchenkreisen so nicht möglich sei, Einfluss auf deren Gestaltung zu nehmen. „Allerdings hielte ich es selbst bei fundamentalen Meinungsunterschieden in der Sache auch nicht für möglich, einem Pfarrer prinzipiell Predigtverbot zu erteilen“, so Bolz weiter. Dass seine Landeskirche „grundsätzlich an ihrer offenen Haltung gegenüber Schwulen und Lesben festhält“, habe Bischof Markus Dröge erst jüngst bekräftigt. Dieser hatte erklärt, dass gleichgeschlechtlich lebende Pfarrerinnen und Pfarrer offen zu ihrem Lebensstil stehen und in Pfarrhäusern wohnen könnten. Wie die stellvertretende Pressesprecherin der berlin-brandenburgischen Kirche, Heike Krohn, auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) sagte, sei in der Kirche Platz für verschiedene Frömmigkeitsrichtungen. Für Veranstaltungen wie ProChrist sei ebenso Raum wie für homosexuelle Geistliche.

Stuttgarter Bürgermeister: Warum ich ProChrist unterstütze

In einem Brief hatte sich die Interessengemeinschaft Christopher Street Day (CSD) auch an den Ersten Bürgermeister Stuttgarts, Michel Föll (CDU), gewandt. Darin kritisierte sie, dass Parzany Homosexualität mit Ehebruch, Geiz und Egoismus gleichgesetzt habe. Bei ProChrist werde möglicherweise für die „Heilung“ von Homosexuellen geworben. Die Stadtverwaltung solle deshalb keine Räume für Veranstaltungen bereitstellen, deren Verantwortliche die Gleichberechtigung und Akzeptanz von Homosexuellen als Irrweg bezeichneten. In seiner Antwort schreibt Föll, eine Diskriminierung von Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung, finde nicht statt, weil das mit der christlichen Botschaft nicht in Einklang stehe. Er persönlich unterstütze ProChrist ausdrücklich. Er ist Mitglied des ProChrist-Kuratoriums. Dabei fühle er sich „mit dem evangelischen Landesbischof, dem katholischen Weihbischof und anderen auch in bester Gesellschaft“. Zudem sei er der festen Überzeugung, so Föll weiter, „dass eine diskriminierungsfreie Stadtgesellschaft in ihrer gesamten Vielfalt die Kraft und die Toleranz aufbringen sollte, auch die jeweils anderen Meinungen und Lebenswege zu respektieren“. Parzany hatte die Vorwürfe der Schwulenverbände bereits zurückgewiesen. Die kritische Bewertung des praktischen Verhaltens eines Menschen sei keine Diskriminierung seiner Person, hatte er gegenüber idea erklärt. Jeder Mensch sei von Gott geliebt und verdiene darum ganze Wertschätzung. Bei ProChrist seien Homosexualität und die in der Politik aktuell diskutierten gesetzlichen Regelungen für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften kein Thema.

  • 0