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Homosexualität, Diskussion


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Rolf

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Texte zur Diskussion, Nr. 1




Homosexualität



Peter Saunders


Wer sich heute auf das Gebiet der Sexualethik wagt, betritt ein politisches Minenfeld.
gleichgültig, ob es um geschlechtsspezifische Unterschiede oder um die individuelle sexuelle
Orientierung einer Person geht. Wohl aus diesem Grund werden derzeit wenige
wissenschaftliche Studien in Auftrag gegeben, um Ursachen und Folgen eines homosexuellen
Lebensstils zu erforschen. Wer aber einen qualifizierten Beitrag zur Debatte
leisten will, muss sämtliche verfügbaren Daten so objektiv wie möglich untersuchen.
Christen müssen sich darüber hinaus fragen, welchen Einfluss die biblische Lehre auf
die Wahl des sexuellen Lebensstils hat.

Im vergangenen Jahrzehnt sind Homosexualität und gleichgeschlechtliche Beziehungen als
mögliche Varianten von unterschiedlichen Lebensentwürfen auf zunehmende gesellschaftliche
Akzeptanz gestoßen. Psychologen sprechen wie selbstverständlich von einem breiten
Spektrum geschlechtlicher Orientierungen. Auf der einen Seite gibt es Menschen, denen im
Leben nie auch nur ein homosexueller Gedanke gekommen ist. Andere haben für das andere
Geschlecht noch nie Erregung verspürt und sich auch nicht zum eigenen Geschlecht hingezogen
gefühlt.

Homosexualität kann als erotische Anziehung für Menschen des gleichen Geschlechts definiert
werden. In der Praxis lässt sich diese Definition allerdings schwer durchhalten, denn
sexuelles Verhalten ist nicht immer deckungsgleich mit sexueller Orientierung. Es gibt Menschen
mit homosexuellen Neigungen, die sich nie homosexuell betätigen. Andererseits gibt es
Menschen heterosexueller Orientierung, die unter extremen Bedingungen – zum Beispiel in
einer Strafanstalt oder im Krieg – Verkehr mit Menschen gleichen Geschlechts haben. In der
Regel gilt allerdings, dass die sexuelle Praxis weitgehend durch die sexuelle Orientierung
bestimmt wird.

Bei der Frage der Homosexualität sind Christen aufgefordert, Verständnis für oft unverstandene
Menschen aufzubringen. Die Bildung einer gut fundierten Meinung setzt dabei eine
Auseinandersetzung mit dem neuesten Stand wissenschaftlicher und sozialer Forschung voraus.
Grundlegende Ursachen.

Allein die Frage nach den grundlegenden Ursachen der Homosexualität gilt als politisch nicht
korrekt. Sie erregt Kritik, mit der Folge - wie ein Psychiater es ausdrückte - dass „dies ein
Bereich par excellence ist, bei dem wissenschaftliche Objektivität kaum gedeihen kann.“1
Die Problematik tritt deutlich in einem Artikel zu Tage, der 2002 den neusten Stand biomedizinischer
Forschung zum Thema Homosexualität beschrieb. Der Artikel schlussfolgerte,
die Ursachen der Homosexualität seien bisher unbekannt, sexuelle Orientierung werde aber
wahrscheinlich sowohl von biologischen als auch sozialen Faktoren beeinflusst. Die Ursachen
der Homosexualität zu erforschen sei durchaus möglich, aber solche Forschung - so das Argument
der Verfasser - sei ethisch nicht vertretbar und sollte unterbleiben.2 Folglich wurden
in den letzten Jahren wenige Studien zu den Ursachen der Homosexualität durchgeführt. Eine
Untersuchung aus dem Jahr 1997 kam zu dem Schluss, die wissenschaftliche Forschung sexueller
Orientierung sei in den Kinderschuhen stecken geblieben.3

Der Einfluss von Hormonen

Die früher aufgestellte Hypothese, Homosexuelle unterschieden sich von heterosexuellen
Menschen in der Zusammensetzung ihres Hormonhaushalts, wurde aufgrund verfeinerter
Untersuchungen aufgegeben. Sie konnten keine grundlegenden Unterschiede nachweisen.4
Eine Behandlung mit Geschlechtshormonen vor der Geburt kann die Entwicklung des Gehirns
und von daher vielleicht auch die sexuelle Orientierung beeinflussen. Weibliche Ratten,
die mit dem männlichen Hormon Androgen behandelt wurden, und männliche Ratten, die bei
der Geburt kastriert wurden, wiesen sexuelles Verhalten auf, das für das andere Geschlecht
typisch ist.5 Diese Ergebnisse allerdings auf den Menschen zu übertragen, ist nicht
unproblematisch, da das menschliche Sexualverhalten – im Gegensatz zum Reflexverhalten
von Nagetieren – auf komplexen, bewussten Entscheidungsprozessen beruht. Um diese
Hypothese zu stützen, müssten Homosexuelle abnormale Androgenspiegel aufweisen, was
jedoch in der Forschung nicht nachzuweisen ist.6

Gehirnstruktur

Einige kleine Untersuchungen berichten von einer möglichen Korrelation zwischen sexueller
Orientierung und Gehirnstruktur einerseits sowie Linkshändigkeit andererseits. Laut einer
Studie fällt bei Frauen und homosexuellen Männern ein Bereich des Hypothalamus kleiner
aus als bei heterosexuellen Männern.7 Gegen die in der Studie verwendeten Methoden wurden
allerdings Einwände erhoben.8 Es wurde suggeriert, die vordere Kommissur sei bei
heterosexuellen und homosexuellen Menschen unterschiedlich groß. Doch eine Überprüfung
der Daten im Jahre 2002 fand Widersprüche in den Ergebnissen verschiedener anderer Studien
und konnte keine Evidenz für die behaupteten Unterschiede feststellen.9

1 J. Bancroft, Brit J Psych, 1994; 164:437-40.
2 U. Schuklenk & M. Ristow, Homosex, 2002; 42:107-117.
3 W. Byne & E. Stein, Health Care Anal, 1997; 5:136-148.
4 H. Meyer-Bahlburg, Prog Brain Res, 1984; 61:375-398.
5 R. Goy & B. McEwen, Sexual differentiation of the brain, Cambridge, Mass.: MIT, 1980.
6 W. Byne & B. Parsons, Arch Gen Psych, 1993; 50:228-239.
7 S. Le Vay, Science, 1991; 253:1034-1037.
8 Siehe Anmerkung 6.
9 M. Lasco u.a., Brain Res, 2002; 936:95-98.
Genetik

Klar ist, dass Gene Einfluss auf das Verhalten ausüben. Indizien deuten allerdings darauf hin,
dass die Genetik nur einer von verschiedenen Faktoren für Homosexualität darstellt.
1993 horchten die Medien auf, als Wissenschaftler die These vertraten, es gebe eine Verbindung
zwischen Variationen im Bereich der X-Chromosom (Xq28) und der homosexuellen
Orientierung bei Männern.10 Allerdings wird dieser Studie heute nur noch geringe Bedeutung
beigemessen.11

Untersuchungen an Zwillingen bieten eine Möglichkeit, genetische Faktoren zu isolieren
und auszumachen. Die wohl aussagekräftigsten Studien untersuchen eineiige Zwillinge, die
bereits nach der Geburt getrennt erzogen wurden. Eine Studie an vier weiblichen und zwei
männlichen Paaren kam zum Schluss, dass der Einfluss genetischer Faktoren nicht zu leugnen
sei, doch die Gruppe war zu klein, um signifikante Ergebnisse hervorzubringen.12 Es gibt
dagegen viele eineiige Zwillinge, die unterschiedliche sexuelle Orientierungen aufweisen.
Eine Überprüfung genetischer Forschungsergebnisse aus dem Jahr 1995 stellte fünf Kriterien
einer zuverlässigen Studie auf. Demnach müsse sie:

1. signifikante Unterschiede festlegen und genau messen,
2. angemessene Methoden zur Feststellung biologischer Verhältnisse bestimmen,
3. die zu untersuchende Personengruppe willkürlich aussuchen,
4. eine ausreichend große Personengruppe untersuchen,
5. die grundlegenden genetischen Faktoren korrekt verstehen.


Die Studie schlussfolgerte: „Sämtliche bisherige Untersuchungen zur genetischen Grundlage
der männlichen und weiblichen sexuellen Orientierung haben eine oder mehrere der oben
genannten Kriterien nicht erfüllt.“13 Eine spätere Studie mit ca. 3000 willkürlich ausgesuchten
männlichen Probanten schätzte den Erbfaktor der Homosexualität in einer Spanne zwischen
0,28 bis 0,65.14

Umwelteinflüsse

Die Umwelt, in der man aufwächst, kann ebenfalls Einfluss auf das Verhalten ausüben. Im
Extremfall gibt es Kulturen, in denen Homosexualität so selten vorkommt, dass es in der
Sprache nicht einmal ein entsprechendes Wort gibt.15
Laut der Psychologin Elisabeth Moberly (Cambridge) ist die Entwicklung einer homosexuellen
Orientierung die Antwort auf eine defizitäre Bindung mit dem gleichgeschlechtlichen
Elternteil in der Kindheit. Fühlt sich das Kind vor der Pubertät nicht angenommen, sucht es
als sexuell reife Person mitunter Bestätigung in gleichgeschlechtlichen Beziehungen.16 Doch
nicht alle Menschen mit einem solchen Hintergrund weisen eine homosexuelle Neigung auf,
während dagegen bei einigen Menschen mit homosexueller Orientierung die beschriebene
defizitäre Bindung in der Kindheit nicht festzustellen ist.

Manche Seelsorger stellen fest, dass die Mehrzahl der ihnen anvertrauten homosexuellen
Männer eine fehlende Vaterbindung und ein Defizit mit anderen männlichen Rollenmodellen
in der Kindheit feststellen.17

10 D. Hamer u.a., Science, 1993; 261:321-327.
11 G. Rice u.a., Science, 1999; 284:665-667.
12 E. Eckert u.a., Brit J Psych, 1986; 148:421-425.
13 T.R. McGuire, J Homosex, 1995; 28:115-145..
14 K.S. Kendler u.a., Am J Psychiat, 2000; 157:1843-1846
15 Siehe Anmerkung 1.
16 E. Moberly, Theology, 1980/83.
17 M. Hallet, Nucleus, January 1994, 14-19.


Eine Untersuchung unter fast 35.000 Jugendlichen ergab, dass die sexuelle Orientierung
keineswegs im frühen Alter festgelegt ist.18 Bei den Unter-12jährigen waren 25% bezüglich
ihrer Orientierung unsicher, der Anteil verringerte sich stetig bis auf 5% bei 18jährigen. Die
Verfasser der Studie stellten eine Beziehung zwischen Sexualität, Religion, ethnischem Hintergrund
und sozioökonomischem Niveau fest, die weitere Indizien für gesellschaftliche Einflüsse
auf die Wahrnehmung sexueller Identität darstellen.

Der Meinungsumschwung

In letzter Zeit hat ein dramatischer Umschwung in der öffentlichen Meinung und in der Medizin
bezüglich Homosexualität stattgefunden. Noch bis 1967 stand in Großbritannien homosexuelle
Praxis zwischen erwachsenen Männern in der Privatsphäre unter Strafe. Erst 1973
strich die Vereinigung Amerikanischer Psychiater Homosexualität von ihrer Liste sexueller
Störungen. Später rief unter anderem der britische Ärzterat auf, das Mindestalter für homosexuelle
Praxis herabzusetzen. Im Jahr 2000 stellte das britische Parlament Analverkehr zwischen
hetero- wie homosexuellen Paaren ab 16 statt früher 18 Jahren straffrei.19 Homosexuelle
Neigung als normale Variante anzusehen, gilt heute als „politisch korrekt“. Ärzte, die
einen andern Standpunkt äußern, werden oft als „Homophoben“ oder „Heterosexisten“ kritisiert.

Der Versuch, mit vereinten Kräften homosexuelle Orientierung als eine unter vielen möglichen
biologischen Varianten darzustellen, hat die Aufmerksamkeit von den Folgen homosexuellen
Verkehrs abgelenkt und Homosexualität zu einem Alltagsgesprächsthema emporstilisiert.
Dieser Meinungsumschwung erschwert eine objektive Beurteilung der Thematik. Viele
Menschen haben Angst, sich dazu zu äußern, um nicht den Zorn des „neuen Establishments“
auf sich zu ziehen.

Die Verbreitung von Homosexualität

Homosexualität ist viel weniger verbreitet, als gemeinhin angenommen. Die oft zitierte Zahl
von 10% stammt aus dem Kinsey-Report von 194820, der auf einer schlecht konzipierten Studie
einer willkürlich ausgewählten Gruppe fußte, von der 25% gegenwärtige oder ehemalige
Gefängnisinsassen waren. In einer britischen Untersuchung von 1994 gab nur eine Person von
90 an, in den vergangenen 12 Monaten einen homosexuellen Partner gehabt zu haben.21 Laut
einer im Jahr 2001 veröffentlichten Studie berichteten 2,6% der Männer und Frauen über homosexuelle
Beziehungen.22

Obwohl die Medien ein Image homosexueller Monogamie vermitteln, haben mehrere breit
angelegte Studien ergeben, dass weniger als 10% der homosexuellen Männer oder Frauen je
eine gleichgeschlechtliche Beziehung erlebt haben, die länger als 10 Jahre hielt.23 Laut einer
ebenfalls breit angelegten früheren Untersuchung gaben 74% aller männlichen Homosexuellen
an, über 100 Partner in ihrem Leben gehabt zu haben, 28% über Tausend. 75% sagten aus,
mehr als die Hälfte ihrer Partner seien ihnen vollkommen fremde Menschen gewesen. Die
entsprechenden Zahlen bei homosexuellen Frauen liegen zwar wesentlich niedriger, doch
immer noch viel höher als bei verheirateten heterosexuellen Paaren.24

18 G. Remafedi u.a., Pedatrics, 1992; 89(4):714-721.
19 Sexual Offences (Amendment) Bill, 2000.
20 A. Kinsey u.a., Sexual behaviour in the human male, W.B. Saunders, 1948.
21 A.M. Johnson u.a., Sexual attitudes and lifestyles, Blackwell Scientific, 1994.
22 A.M. Johnson u.a., Lancet, 2001; 358:1835-1842.
23 M.T. Saghir & E. Robins, Male and female homosexuality: a comprehensive investigation,
Williams Wilkins, 1973.
24 P. Bell u.a., Homosexualities: A Study of diversity among men and women, Simon & Schuster,
1978.





Verhängnisvolle Folgen



Man darf auch die erhöhten Gesundheitsrisiken nicht verschweigen, die mit einem homosexuellen
Lebensstil (besonders bei Männern) verbunden sind.

Risikoreiche Geschlechtsbeziehungen

Zu den häufigsten sexuellen Praktiken mit erhöhtem Risiko gehören oral-anale Berührung,
gegenseitige Masturbation von Penis und After sowie Analverkehr. Die weibliche Scheide
und Beckenmuskeln sind auf Geschlechtsverkehr gut abgestimmt, für die Anatomie von After
und Enddarm trifft dies aber nicht zu. Komplikationen des analen Geschlechtsverkehrs können
Geschwüre, Entzündungen und Einrisse der Schließmuskulatur im Bereich von After und
Enddarm sein. Dies kann zu Inkontinenz und erhöhter Anfälligkeit für Infektionen führen.
Folglich treten Geschlechtskrankheiten viel häufiger bei männlichen Homosexuellen auf,
ungeachtet des Gebrauchs von Kondomen.

Dazu gehören Syphilis, Shigellose, Salmonellose,
Amoebenruhr, Giadiarsis, Chlamydieninfektion, Gonorrhoe, Kondylomen und Krätze sowie
Vireninfektionen wie Herpes, Hepatitis A und B und HIV.25 Zudem besteht eine enge
Korrelation zwischen vielen sexuell übertragenen Erregern, einschließlich Humanes Papillomavirus
und Krebs im After.26 Die konsequente Verwendung von Kondomen mindert zwar
das Risiko, schützt jedoch nicht vor körperlichen Verletzungen.

Suchtmittelmissbrauch

Der Gebrauch von Freizeitdrogen ist mitverantwortlich für die Epidemie sexuell übertragener
Krankheiten. Drogenmissbrauch scheint bei homosexuellen Männern öfter vorzukommen als
bei einer vergleichbaren Gruppe heterosexueller Männer.27 Nach der Meinung von
Homosexuellen sind solche Verhaltensunterschiede lediglich eine Antwort auf die allgemeine
soziale Diskriminierung gegen sie, doch stammen viele Hinweise aus Gesellschaftsschichten,
die homosexuelles Verhalten bereitwillig akzeptieren.

Psychische Störungen

Der bei Homosexuellen häufige Partnerwechsel sowie die damit verbundenen unsicheren Geschlechtspraktiken
und der Drogenmissbrauch erhöhen das Risiko psychischer Störungen.28
Selbstmordabsichten bzw. -versuche treten dreimal und schwere Depressionen zwölf Mal
häufiger bei männlichen Homosexuellen als bei heterosexuellen Männern auf.29 Auch
schwule und lesbische Jugendliche sind häufiger selbstmordgefährdet.30

Biblische Grundsätze

Seit zwanzig Jahren meint die „Christliche Schwulen- und Lesbengemeinschaft“, dass nicht
nur gleichgeschlechtliche Liebe sondern auch praktizierte Homosexualität mit dem christlichen
Glauben vereinbar sei.31 Viele Christen sind allerdings der Überzeugung, dass in Fragen
des Glaubens und der Ethik Gottes Wort höchste Autorität eingeräumt werden muss.
25 T. Schmidt, Straight and narrow? Compassion and clarity in the homosexuality debate, IVP,
1995.
26 M. Frisch u.a., NEJM, 1997; 337:1350-1358.
27 T. Myers, Brit J Addiction, 1992; 87:207-214.
28 T.G. Sandfort u.a., Arch Gen Psych, 2001; 58:85-91.
29 D.M. Fergusson, Arch Gen Psych, 1999; 56:876-880.
30 Siehe Anmerkung 25.
31 www.eflgc.org.uk


Die Auffassung der so genannten „Christlichen Schwulen- und Lesbengemeinschaft“ über
Homosexualität steht dabei im Widerspruch zur Lehre der Bibel.
Die Bibel betrachtet Geschlechtsverkehr als gute Gabe Gottes, die ausschließlich im Rahmen
einer lebenslänglichen heterosexuellen Ehe praktiziert werden soll. Man und Frau werden
„ein Fleisch.“32 Das Alte Testament schildert dramatisch, mit welchem Ernst Gott
außereheliche sexuelle Praktiken betrachtet. Ehebruch galt für beide Partner als ein Kapitalverbrechen.
33 Bei vorehelichem Verkehr waren die Beteiligten verpflichtet, zu heiraten. Entdeckte
ein Ehemann, dass seine Frau nicht unberührt in die Ehe eingegangen war, sollte sie
gesteinigt werden.34

Alttestamentliche Stellen sprechen eine deutliche Sprache: „Du sollst nicht bei einem
Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel,“35 und „Wenn jemand bei einem Mann liegt
wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist und sollen beide des Todes sterben.“
36 Homosexuelle Praktiken waren mitverantwortlich für die Zerstörung Sodoms.37
Die Strenge alttestamentlicher Strafen mag überraschen. Jesu Tod, der alle Sündenschuld
beglichen hat, hat zwar das Gesetz außer Kraft gesetzt. Doch die Strafen erinnern an zweierlei:
Gott hat das Recht, uns vorzuschreiben, wie wir zu leben haben. Und er wird uns auch
dafür zur Rechenschaft ziehen.

Die neutestamentliche Lehre ist noch anspruchsvoller, denn sie offenbart den wahren Geist
alttestamentlicher Gesetze. Jesus erklärte nicht nur außerehelichen Geschlechtsverkehr für
illegitim, sondern nannte sogar unreine Gedanken „Sünde“.38 Das Verbot von Ehebruch und
vorehelichem Verkehr wird bekräftigt. An drei Stellen werden homosexuelle Praktiken ausdrücklich
verurteilt, aber auch Auswege aufgezeigt.39

Die praktische christliche Antwort

Christen, die bei sich eine homosexuelle Neigung entdecken, sind im diesem Bereich natürlich
größeren Versuchungen ausgesetzt, als Menschen ohne homosexuelle Neigung. Doch
darf die Neigung nicht als Ausrede für homosexuelle Praktiken dienen, die in der Bibel als
Unrecht bezeichnet werden. Man muss zwischen Versuchung und Sünde unterscheiden.
Der Ausweg liegt in der Erkenntnis, dass Jesus, der „mit denselben Versuchungen kämpfen
musste wie wir“, durch seinen Geist in den Christen lebt. Er verspricht jedem Christen die
Kraft, Versuchungen zu überwinden. Es ist möglich, Versuchungen zu widerstehen.40 Selbst
wenn wir fehlen, dürfen wir getrost sein, dass er uns vergibt und uns reinigt.41 Das darf allerdings
nicht als Ausrede dafür dienen, in der Sünde zu bleiben.

Christen mit einer heterosexuellen Neigung sollen Geduld und Verständnis für Christen
mit einer anderen Neigung aufbringen. Bei allen Aufforderungen an andere, sich von homosexuellen
Praktiken zu enthalten, müssen sie auch bereit sein zu vergeben.42 Sie müssen im
Bewusstsein, dass alle sexuellen Vergehen und Begierden in Gottes Augen gleichermaßen
Sünde sind, auch auf sich selbst Acht geben.

32 1. Mose 2,24.
33 5. Mose 22,22.
34 5. Mose 22,20-21.
35 3. Mose 18,22.
36 3. Mose 20,13.
37 1. Mose 19,1-29.
38 Matthäus 5,27-28.
39 Römer 1,24-27; 1. Kor 6,9-11; 1. Tim 1,8-11.
40 1. Kor 10,13.
41 1. Joh 1,9.
42 Lukas 1,3.


Christen sollen praktizierende Homosexuelle, die keine Christen sind, weder beschimpfen
noch schikanieren. Sie sollten vielmehr versuchen, sie zu verstehen und ihnen mit Liebe und
Respekt begegnen, ohne jedoch ihren Lebensstil zu billigen.
Die Lobby der Schwulenbewegung bezeichnet es als eine „Lebenslüge“, wenn Christen
mit homosexueller Neigung der Versuchung widerstehen, sich an homosexuellen Praktiken zu
beteiligen. Allerdings ist diese Einstellung aus biblischer Sicht ein Akt der segensreichen
Selbstbeherrschung.

Die Orientierung verändern

Viele gehen davon aus, sexuelle Orientierung sei so unveränderlich wie die Augenfarbe oder
Linkshändigkeit. Eine Studie über 67 ausschließlich homosexuelle Männer und Frauen kam
jedoch zu dem Ergebnis, dass 65% nach fünf Jahren ihre sexuelle Orientierung aufgrund von
Verhaltenstherapie geändert hatten.43 Der Wunsch nach Veränderung, die Überzeugung, dass
sie möglich ist, und eine Umgebung voller Liebe und Annahme sind die besten Voraussetzungen
für einen gelungenen Wandel.

Die Kraft des Heiligen Geistes im Leben eines Christen erhöht die Chance einer Veränderung.
Aber ein Wandel tritt nicht immer ein. Manche müssen sich ständig mit bleibenden Versuchungen
auseinandersetzen und sich mit dem Ledigsein abfinden. Geschlechtliche Beziehungen
sind für ein erfüllendes Menschsein nicht unerlässlich. Jesus lebte als erfüllter
Mensch, ohne zu heiraten oder Geschlechtsverkehr zu haben. Der Apostel Paulus empfiehlt
das Ledigsein als eine hohe Berufung für Christen, das sie sogar für einen besonderen Dienst
für Gott befreit.44

Christus als Lebensmodell

Das beste Vorbild einer christlichen Antwort auf Homosexualität ist Jesu Umgang mit der
Ehebrecherin. Er vergab ihr, auch wenn er sie ermahnte, nicht wieder zu sündigen.45 Jegliche
Heuchelei sollte Christen fern liegen. Sie sollten sich eingestehen, dass jeder Mensch sexueller
Versuchung ausgesetzt ist. Wohl die meisten Menschen machen im sexuellen Bereich
Fehler, mindestens in ihrer Phantasie, mitunter sogar in der Tat. Deshalb ist jedes Richten und
Verurteilen fehl am Platz. Die Aufgabe des Christen ist es vielmehr, den biblischen Standpunkt
zu erläutern, vor den Gefahren eines homosexuellen Lebensstils zu warnen, Unterstützung
anzubieten und zur Veränderung zu ermutigen. Ihre Bemühungen mögen bisweilen auf
Ablehnung stoßen, doch sie bleiben eine Verpflichtung.



Dr. Peter Saunders ist Generalsekretär der „Christian Medical Fellowship“ (CMF) in Großbritannien.
Sein Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung den „CMF-Files“ der
„Christian Medical Fellowship“ entnommen (Nr. 20, 2003) und ins Deutsche übertragen.
© Christian Medical Fellowship 2003/ Arbeitskreis christlicher Mediziner (ACM) der SMD.
Verantwortlich für die deutsche Übertragung: Institut für Ethik & Werte.
Auflösung der Abkürzungen in den Literaturangaben:
Arch Gen Psych: Archives of general psychiatry.
Brit J Psych: The British journal of medical psychology.
J Homosex: Journal of homosexuality.
Am J Psychiat: American journal of psychiatry.
43 W.H. Masters & V.E. Johnson, Homosexuality in perspective, Little, Brown and Co., 1979.
44 1. Kor 8,2-11.
45 Johannes 8,2-11.
NEJM: The New England journal of medicine.
Brit J Addiction: British journal of addiction
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