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Iran geht verstärkt gegen Christen vor


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Rolf

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29. Januar 2013

Christenverfolgung





Iran geht verstärkt gegen Christen vor






Ayatollah Noor-Allah Tabarsi. Foto: Mohabat NewsTeheran/Washington/Berlin (idea) – In der Islamischen Republik Iran geht die Justiz verstärkt gegen frühere Muslime vor, die zum Christentum übergetreten sind. Den Behörden sind vor allem die schnell wachsenden, meist evangelikal ausgerichteten Untergrundgemeinden ein Dorn im Auge. Der „Abfall vom Islam“ ist verboten und kann mit der Todesstrafe geahndet werden. Von den 74,2 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen. Mehrere führende muslimische Geistliche haben sich im Januar kritisch zum Christentum und besonders zu den Untergrundgemeinden geäußert, berichtet der christliche Informationsdienst Mohabat News. Ayatollah Noor-Allah Tabarsi habe bei einem Freitagsgebet in Sari die heutigen Christen als „Schande für das Christentum“ bezeichnet. So sei die verbreitete Korruption im Westen auf eine unangemessene Praxis des christlichen Glaubens zurückzuführen. Am 7. Januar warnte Ayatollah Jafar Sobhani (Ghom) vor dem Wachstum der Hauskirchen. Sie zögen „gottlose Jugendliche“ an und versuchten, sie für ihren Glauben zu gewinnen.

Gemeinden als Gefahr für nationale Sicherheit

Am 27. Januar wurde der 32-jährige Pastor Saeed Abedini in Teheran zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Hauskirchen gegründet habe, die die nationale Sicherheit untergraben. Abedini besitzt sowohl die iranische wie auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Seine Ehefrau, Naghmeh Abedini, kündigte gegenüber Mohabat News an, dass der Anwalt ihres Mannes Revision gegen das Urteil einlegen werde. Saeed Abedini sitzt im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis ein, in dem auch politische Gefangene eingesperrt sind. Eine Freilassung auf Kaution von umgerechnet 245.000 Euro lehnte das Gericht ab. Das US-Außenministerium verlangt die sofortige Freilassung des Pastors. Sprecherin Victoria Nuland verurteilte die „fortgesetzte Verletzung des Menschenrechts der Religionsfreiheit“ durch den Iran.

Wie ein radikaler Muslim Christ wurde

Abedini war ursprünglich radikaler Muslim. Mit 20 Jahren ließ er sich zum Selbstmordattentäter ausbilden. In dieser Zeit bekam er Kontakt zu Christen und entschied sich, den Glauben an Jesus anzunehmen. Er gründete Hausgemeinden, die an 30 Orten mehr als 2.000 ehemalige Muslime als Mitglieder haben sollen. Im Jahr 2005 wanderte Abedini in die Vereinigten Staaten aus; 2010 erhielt er die US-Staatsbürgerschaft. Er machte eine theologische Ausbildung und wurde Pastor der Calvary Chapel Gemeinde in Boise (Bundesstaat Idaho). Seit 2009 besuchte er jährlich seine Angehörigen im Iran, von denen etliche ebenfalls Christen wurden. Außerdem unterstützte Abedini den Bau eines Waisenhauses. Im Juli reiste er erneut in seine Heimat, um sich nach dem Stand der Pläne zu erkundigen. Nahe der türkischen Grenze zogen ihn Revolutionsgardisten aus einem Bus, beschlagnahmten seinen Pass und stellten ihn unter Hausarrest. Am 26. September wurde der Pastor verhaftet und das Geld konfisziert. Im Gefängnis, wo Abedini gefoltert wurde, versuchten mehrere islamische Geistliche, ihn von seinem Glauben an Jesus abzubringen.

Pastor als „Gefangenen des Monats“ benannt

Abedini ist nicht der einzige Christ, der im Iran wegen seines Glaubens inhaftiert ist. Als „Gefangenen des Monats Januar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte und die Evangelische Nachrichtenagentur idea Alireza Seyyedian benannt. Der 37-Jährige wurde im Dezember 2011 zu sechs Jahren Haft wegen „Aktionen gegen die nationale Sicherheit“ verurteilt. Er befindet sich ebenfalls im Evin-Gefängnis in der Sektion für politische Gefangene. Der frühere Muslim war 2006 zum Christentum übergetreten. Sicherheitskräfte hatten 2011 bei einer Razzia in seiner Wohnung ein Video entdeckt, in dem seine Taufe in der Türkei zu sehen ist. Die Behörden werfen ihm unter anderem vor, Treffen von Konvertiten aus dem Islam organisiert und Bibeln an Jugendliche verteilt zu haben.

Fall Nadarkhani erregte weltweit Aufsehen

Weltweites Aufsehen hatte in jüngster Vergangenheit auch der Fall des iranischen Pastors Youcef Nadarkhani erregt. Im Jahr 2009 war der 35-jährige frühere Leiter einer Untergrundgemeinde wegen „Abfalls vom Islam“ und „Verbreitung nicht-islamischer Lehren“ zum Tode verurteilt worden. Nachdem sich Politiker und Menschenrechtler intensiv für seine Freilassung eingesetzt hatten, war Nadarkhani im September nach 1.062 Tagen in Haft überraschend freigelassen worden. Am ersten Weihnachtstag wurde er erneut festgenommen und am 7. Januar unter Auflagen wieder freigelassen.

Politische Gefangene beschweren sich

Unterdessen haben sich politische Gefangene im Evin-Gefängnis über unmenschliche Haftbedingungen beklagt. Nach Angaben des Informationsdienstes „Transparency for Iran“ (Transparenz für Iran) mit Sitz in Berlin beschweren sie sich in einem Offenen Brief über wachsenden politischen Druck und mangelnde medizinische Versorgung. Einige Häftlinge seien auch in noch schlechtere Haftanstalten verlegt worden, in denen sie mit Drogenhändlern und anderen Kriminellen eingesperrt seien. Einer der Verlegten sei der Reformer Abolfazl Ghasdiyani (68). Der Herzkranke sitzt wegen „Beleidigung des religiösen Führers und des Präsidenten“ ein.
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