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Wie viele Märtyrer gibt es?


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Rolf

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Christenverfolgung






Wie viele Märtyrer gibt es?






Rom/Frankfurt am Main/Uhldingen (idea) – Das Christentum gilt als die am meisten verfolgte Religion des 21. Jahrhunderts. Nach Schätzungen von Menschenrechtlern haben 200 Millionen Christen in 64 Staaten keine oder nur eine sehr eingeschränkte Religionsfreiheit. Etliche bezahlen sogar mit dem Leben dafür, dass sie sich zu Jesus Christus bekennen. Doch wie viele Christen sterben jährlich den Märtyrertod? Darüber gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Der Vorsitzende der Beobachtungsstelle für Religionsfreiheit in Rom, der Soziologe Massimo Introvigne, sagte jetzt in einem Interview mit Radio Vatikan, dass im vergangenen Jahr 105.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet wurden. Das heiße: „Alle fünf Minuten stirbt ein Christ. Das ist wirklich extrem erschreckend.“ Introvigne bezieht sich auf eine Statistik des US-amerikanischen Studienzentrums für Weltweite Christenheit (South Hamilton/Massachusetts). Als „brenzlig“ bezeichnet er die Lage für Christen in all den Ländern, in denen der islamische Fundamentalismus sehr präsent sei, etwa in Nigeria, Somalia, Mali, Pakistan und in Teilen Ägyptens. Im Blick auf die Blasphemiegesetze in Pakistan, nach denen immer wieder Christen angeklagt werden, sagte Introvigne: „Wir dürfen die Exekutionen und die Lynchjustiz nicht vergessen. Manchmal ist es die aufgebrachte Menge selbst, die von irgendeinem Prediger aufgehetzt wird, den Angeklagten ermordet, noch bevor er verurteilt wurde. In Pakistan gibt es leider sehr viele solcher Fälle.“ Schwierig sei die Situation auch für Christen in kommunistisch geprägten Staaten wie Nordkorea. Dort würden sie als „Verräter der Landestraditionen oder des Staates“ angesehen.

Deutsche Experten: Die Zahl ist überhöht

Christliche Hilfswerke und Menschenrechtler in Deutschland halten die von dem Soziologen genannte Zahl für überhöht. „Sogenannte ‚Schätzungen‘ von 100.000 Christen, die angeblich pro Jahr getötet würden, weil sie Christen sind, liegen um mehrere Größenordnungen zu hoch – selbst dann, wenn der Begriff Märtyrer maximal weit gefasst wird“, erklärte der Referent für Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Max Klingberg (Frankfurt am Main), auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die Grundlagen und Einzelheiten dieser Schätzungen seien „nicht nachvollziehbar, offensichtlich unrealistisch oder völlig intransparent“. Klingberg nannte es zugleich wichtig, sich dem „himmelschreienden Unrecht“ der Christenverfolgung entgegenzustellen. Gleichwohl müsse man der Wahrheit verpflichtet bleiben.

Hilfsaktion Märtyrerkirche spricht von „einigen tausend“

Auch die Hilfsaktion Märtyrerkirche (Uhldingen am Bodensee) hält die von Introvigne genannte Zahl für zu hoch gegriffen. Missionsleiter Manfred Müller geht davon aus, dass im vergangenen Jahr „einige tausend“ Christen wegen ihres Glaubens ermordet wurden. Allein in Nigeria seien es mindestens 1.000 gewesen. Seit Jahren verübt dort die radikal-islamische Terrororganisation Boko Haram („Alles Westliche ist Sünde“) Anschläge auf Christen. Laut Müller ist es „extrem schwer“, zu verlässlichen Zahlen zum Ausmaß der Christenverfolgung zu kommen. So wisse man nicht, wie viele Christen im abgeschotteten Nordkorea wegen ihres Glaubens drangsaliert würden. Es gebe lediglich die Schätzung, dass 30.000 Christen in Arbeitslagern gefangen seien. Unterdessen hat der vatikanische Missions-Infodienst Fides berichtet, dass im vergangenen Jahr zwölf Mitarbeiter der katholischen Kirche in Amerika, Afrika und Asien ermordet wurden: zehn Priester, eine Ordensschwester und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin. Die meisten seien Opfer von Raubüberfällen geworden.

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