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Wir hören nicht zu – und Du kannst uns nicht zwingen


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Rolf

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Gibson, Keith






Wir hören nicht zu – und Du kannst uns nicht zwingen






Ein Auszug aus Keith Gibsons Buch Wandering Stars – Contending for the Faith with the New Apostles and Prophets . Veröffentlicht 2011 von Solid Ground Christian Books .

Kapitel Vier: Wir hören nicht zu – und du kannst uns nicht zwingen – Beantwortung der Einwände der modernen Apostel, Propheten und ihrer Verteidiger

„Ich werde nicht auf Leute hören, die meiner Ansicht nach keine legitimen Führer im Leib Christi sind“ – Rick Joyner

Im Umgang mit den neuen „Aposteln“ und „Propheten“ wie auch mit ihren Anhängern sieht man sich rasch einem Problem gegenüber. Sie wollen nicht zuhören. Tatsächlich hat die „prophetische Bewegung“ eine ganze Reihe von oberflächlichen Antworten und reflexhaften Reaktionen jenen gegenüber entwickelt, die Bedenken über ihre Lehren aufkommen lassen, was jeden substantiellen Dialog über die tatsächlichen Probleme selbst nahezu unmöglich macht. Die modernen Propheten haben die Gemeinde nicht nur mit extrabiblischen und unbiblischen Offenbarungen und Lehren gefüllt, die viele vom reinen Glauben wegführen, sondern sie haben sich auch von jeder Berichtigung durch den größeren Leib Christi abgekapselt. Diese Strohmann Argumente und Ablenkungsmanöver beenden im Wesentlichen das Denken und müssen widerlegt werden, bevor irgendein bedeutender Fortschritt bei den größeren Streitfragen gemacht werden kann.

In diesem Kapitel werden wir die üblichsten Argumente ansprechen, die von den Aposteln, Propheten und ihren Verteidigern angeführt werden. Indem wir diese früh ansprechen hoffen wir, dass diejenigen in der prophetischen Bewegung, die sich die Zeit nehmen möchten, dieses Buch tatsächlich zu lesen, offen sein werden, die Informationen auf den folgenden Seiten ernsthaft in Betracht zu ziehen. Wir hoffen auch, dass jene, die dieses Buch lesen, um sich über die Gefahren der Bewegung zu informieren, oder um einen Freund oder Angehörigen zu erreichen, die sich zurzeit in der Bewegung befinden, besser ausgerüstet sein werden, die Wände zu ersteigen, die sofort zur Verteidigung der modernen Apostel und ihrer falschen Lehren errichtet werden.

Der Märtyrertum Komplex

Märtyrertum ist in der Religion ein gewaltiges Symbol. Wer den Märtyrerstatus geltend macht, wird unantastbar und darf nicht in Frage gestellt werden. Weiter, der Herausforderer wird dadurch sofort als Böser, Nazi oder schlimmer eingestuft. Deshalb sprechen Mormonen vom Martyrium Joseph Smiths (ungeachtet der Tatsache, dass er eine Schusswaffe hatte, in den Mob feuerte, der die Treppen hochkam und einen jungen Mann tötete, bevor er selbst erschossen wurde) und ordnen ihre Gegner als „Antimormonen“ ein.

Ich habe einen vergleichbaren Trend bei vielen innerhalb der prophetischen Bewegungen bemerkt. Ich sage nicht, diese Leute seien Kultführer oder die prophetische Bewegung sei ein Kult. Ich sage lediglich, sie verwenden in diesem Fall eine ähnliche Taktik. Ihnen entgegenzutreten bedeutet, sie zu verfolgen.

Die Prophetin Victoria Boyson macht dies wiederholt. In zwei verschiedenen prophetischen Botschaften („Der religiöse Geist, der uns zu überzeugen versucht, er ist Gott“ und „Krieger der Wahrheit) behauptet sie, jene, die „sich gegen“ andere Christen „aussprechen“, würden dämonische Aktivität gegen ihr Leben freisetzen.

Oder betrachten sie die Worte Rick Joyners:

Zwei Dienste laufen beständig vor Gottes Thron: Einer ist der Dienst der Fürbitte , der andere ist Anklage …. Satan wird als „der Verkläger unserer Brüder“ bezeichnet, und dort steht, sein Dienst läuft „Tag und Nacht“ vor dem Thron Gottes (Offenbarung 12,10). Wie kann Satan weiterhin die Heiligen vor Gott verklagen, wenn er aus dem Himmel geworfen wurde und nicht weiter Zugang zum Thron hat? Die Antwort: Satan verwendet die Heiligen, die Zugang zum Thron haben, um dieses diabolische Werk für ihn zu tun ( A Prophetic Vision for the 21st Century , Thomas Nelson Publishers, 1999, pp.38-39)


Wenn wir über Joyners interessante Spekulation hinausgehen, dass der Satan die Brüder tatsächlich durch die Worte von Christen vor dem Thron verklagt, wird der Kernpunkt offensichtlich: jede Form von Kritik ist das Werk des Teufels.

Diese Taktik scheint Rick Joyners Vorgehensweise zu sein. In einer Anzahl seiner Werke lenkt er eine jede Kritik ab, indem er sie einer satanisch inspirierten Verfolgung zuordnet.

In seinem populärsten Buch, The Final Quest, hört Joyner, als er eine riesige Armee unter der Kontrolle des Teufels sieht, die Stimme des Herrn sagen:

„Dies ist Satans höchste Täuschung. Seine ultimative Zerstörungsmacht wird freigesetzt, wenn er Christen dazu verwendet, einander anzugreifen.“ ( The Final Quest , 1996 Whitaker House Publishers, p. 21)

Später im selben Buch hat Joyner eine Erfahrung, bei der er angeblich im Himmel ist und dort von einem Mann angesprochen wird. Dieser Mann hatte laut Joyner einen großartigen Dienst, den Joyner geachtet hatte, aber er ist einer der Geringsten im Reich der Himmel. Dieser Mann berichtet Joyner, warum seine Stellung so niedrig ist:

Wir säten Furcht und Spaltung in der ganzen Gemeinde, alles um die Wahrheit zu schützen. In meiner Selbstgerechtigkeit steuerte ich auf das Verderben zu. ( Final Quest , p. 108)

Beachten sie, die Verteidigung der Wahrheit wird mit Säen von Spaltung unter den Brüdern gleichgesetzt. Beachten Sie auch, dass der daran Beteiligte auf das Verderben zusteuerte. Wir werden das Argument der Gespaltenheit augenblicklich behandeln.

Es ist möglich, eine nahezu endlose Anzahl von Beispielen zu liefern, wie die heutigen Propheten dasselbe lehren. Aber der Punkt ist, dass kein sinnvoller Dialog stattfinden kann, wenn eine der Parteien das Opfer spielt. Sogar in der Kultur im Allgemeinen kommen Opfer durch.

Das Neue Testament unterstützt die Annahme jedoch nicht, wir würden einen Lehrer verfolgen, wenn wir über seine Lehre anderer Meinung sind. Es gibt zahlreiche Beispiele, wo die Apostel vor falschen Lehrern warnen und sogar zu Zeiten sie mit Namen nennen, um den Rest des Leibes zu beschützen – und dies wird nie einer Verfolgung gleichgestellt. Paulus erwähnt zum Beispiel Phygellus und Hermogenes, die sich unter denen befanden, die sich von ihm abwandten (2 Timotheus 1,15). Er fordert auch Hymenäus und Philetus heraus, weil sie lehrten, die Auferstehung sei schon geschehen, und so den Glauben etlicher Leute umstürzen (2 Timotheus 2,17-18). Er sagt, Demas habe die jetzige Weltzeit liebgewonnen (2 Timotheus 4,10). Er warnt Timotheus vor Alexander, dem Schmied, der Paulus viel Böses erwiesen hat (2 Timotheus 4,14-15). Paulus erwähnt jene in Korinth, die die körperliche Wiederauferstehung der Heiligen abstritten (1 Korinther 15). Vermutlich wusste der Leib der Gläubigen in Korinth, wer diese Männer waren. In seinem Brief an die Galater tritt Paulus ebenso denen entgegen, die die Beschneidung und Befolgung des Gesetzes hervorheben. Gleicherweise stellt der Apostel Johannes offen den Diotrephes bloß, weil er die Autorität des Johannes nicht anerkannte (3 Johannes 9). Praktisch alle Briefe im Neuen Testament enthalten irgendeine Warnung vor falschen Lehren und falschen Lehrern. Paulus gebot sogar der Gemeinde in Rom, auf die achtzugeben, welche lehrmäßigen Irrtum in die Gemeinde bringen, und jene Lehrer zu meiden (Römer 16,17).

Anscheinend war den Aposteln nicht klar, dass sie diese Männer verfolgten, sich am Werk des Teufels beteiligten und dämonische Aktivität freisetzten, als sie falschen Lehren entgegentraten.

Mir müssen also verstehen:
1. Auf etwas aufmerksam zu machen, was jemand lehrt, heißt nicht, ihn zu verfolgen.
2. Aufzuzeigen, was nach eigener Ansicht die logischen Schlüsse aus den Lehren und Praktiken von anderen sind, bedeutet nicht, sie zu verfolgen.
3. Den Lehren von anderen stark zu widersprechen, sogar bis zu dem Punkt, wo man Gefühl zeigt und eindringliche Sprache und gelegentliche rhetorische Kunstgriffe verwendet, bedeutet nicht, sie zu verfolgen.
4. Andere zu warnen, sie sollten besser die Lehren bestimmter Geistlicher meiden, bedeutet nicht, diese Geistlichen zu verfolgen.

Aufruf zur Einheit

Eine weitere übliche Taktik, die die heutigen Propheten und Apostel anwenden, besteht darin, jene, die versuchen, falsche Lehre zu korrigieren, zu beschuldigen, sie seien spalterisch und würden Zwietracht unter die Brüder säen. Wir haben bereits ein solches Beispiel in den Werken von Rick Joyner gesehen. Es gibt viele andere.

In seinem Buch Overcoming Evil in the Last Days greift Joyner die Motive derer an, die es wagen würden, über falsche Lehre, die sich in die Gemeinde hineinschleicht, besorgt zu sein:

„Obgleich dieser Geist üblicherweise in Verkleidung eines Schutzes für die Schafe, der Wahrheit oder Gottes Herrlichkeit kommt, ist es ein böser Kritikgeist, der immer zu Spaltung und Zerstörung führen wird.“ ( Overcoming Evil in the Last Days , 2003 Destiny Image Publishers, pp. 144-45)

Einheit im Leib ist sehr wichtig. Jesus betete, wir mögen eins sein, genau wie Er und der Vater eins sind. Paulus ruft in Epheser 4 energisch zur Einheit auf. Sie ist eine schwerwiegende Sache.

Aber biblische Einheit ist eine Einheit, die auf Wahrheit beruht. Einheit besteht nicht im Gegensatz zur Wahrheit. Die Bibel befürwortet keinen Frieden um jeden Preis. Es gibt Grenzen, wo man keine Kompromisse eingehen darf. Wir dürfen uns nicht mit falschen Lehrern verbinden.

Römer 16,17 zeigt, jene, die neue und fremde Lehren aufbringen, seien für die Spaltung verantwortlich. Ebenso erklärte der Apostel Johannes, dass jene, die von uns ausgegangen sind, dies taten, damit offenbar würde, dass sie nicht von uns waren (1 Johannes 2,19). 1 Korinther 11 zeigt, es sei notwendig, dass Spaltungen entstehen, damit die Bewährten offenbar werden.

Es sind die neuen Apostel und Propheten, die die wahren Schismatiker sind. Sie haben einen Kurs gewählt, der sie vom Rest des Leibes wegführt. Sehen sie es so an, wenn die Gemeinde weiterhin die historischen Lehren des Glaubens lehrt und ein spezieller Lehrer von diesen Lehren abrückt, um etwas anderes zu lehren, wer hat sich bewegt? Wer schuf die Trennung? Wer verursacht wirklich die Spaltung? Aufzuzeigen, dass eine Spaltung existiert, indem die neuen, falschen Lehren bloßgestellt werden, ist nicht die Ursache der Spaltung. Der Fehler hier liegt nicht bei denen, die sich um die biblische Wahrheit sorgen, sondern bei jenen, die sie verlassen haben.

Sie sind ein Pharisäer

Joyner widmet ein ganzes Drittel von Overcoming Evil dem Thema des „religiösen Geistes“: (Interessanterweise beschäftigt sich das Buch nur mit drei bösen Dingen: Rassismus, Hexerei und dem religiösen Geist. Offensichtlich will er andeuten, dass der religiöse Geist eines der drei bedeutendsten bösen Dinge ist, die in den letzten Tagen überwunden werden müssen.)

Joyner schreibt:

Der Herr hatte bei Seinem Wandel hier auf Erden kaum Probleme mit Dämonen. Sie erkannten rasch Seine Autorität an und bettelten um Gnade. Es war die konservative, eifrige, religiöse Gemeinschaft, die sofort Sein größter Feind wurde. Jene, die am eifrigsten für das Wort Gottes waren, kreuzigten das Wort selbst, als Er Fleisch geworden war, um unter ihnen zu wandeln. Dasselbe gilt heute immer noch. ( Overcoming Evil , pp. 133)


Man sieht Joyners Punkt leicht. Seine indirekte Ohrfeige für die konservative, evangelikale Gemeinschaft ist offensichtlich, jedoch weil Joyner keine Namen speziell erwähnt, kann er glauben, er stünde über der hitzigen Debatte und sei nicht genau dessen schuldig, was er verdammt. Wenn man nach Joyners System direkt auf der Wahrheit von Gottes Wort steht, ist man ein Pharisäer und potentieller Feind Gottes, ein schlimmeres Problem als ein Dämon. Wir befassen uns sogleich mit dem Wesen des Pharisäers. Es genügt jetzt zu sagen, dass das Problem, was Jesus mit ihnen hatte, nicht darin bestand, dass sie biblisch orientiert waren.

Joyner fährt mit der Bedeutung dieses Geistes fort.

„Alle Kulte und falsche Religionen zusammengenommen haben für die Aktionen Gottes nicht so viel Schaden angerichtet wie die Opposition oder Infiltration des religiösen Geistes in die Gemeinde. Kulte und falsche Religionen kann man leicht unterscheiden, aber der religiöse Geist hat vielleicht jede Erweckung oder Bewegung bis heute vereitelt oder zweckentfremdet, und behält immer noch im größten Teil der sichtbaren Gemeinde einen Ehrenplatz bei.“ ( Overcoming Evil , p. 133)


Joyners absolute Unwissenheit wird offensichtlich, wenn er sagt, Kulte und falsche Religionen seien leicht zu unterscheiden. Schön, wenn das so wäre, aber die über 180.000.000 Leute in Kulten und die Milliarden in falschen Religionen geben ein anderes Zeugnis. Und Joyner fährt mit seinem Sturmangriff auf die riesige Mehrheit des Leibes Christi fort, indem er feststellt, der religiöse Geist „behält im größten Teil der sichtbaren Gemeinde einen Ehrenplatz bei“. Seine Scheinheiligkeit wird deutlich, indem er genau das macht, was er verdammt. Aber das sollten wir natürlich nicht bemerken.

Der Vorwurf, ein Pharisäer zu sein, ist emotionell extrem eindringlich – denn die Pharisäer befinden sich unter den Schlimmsten der schlechten Jungs im Neuen Testament. Dies ist doppelt wahr, wenn es mit der Rhetorik verknüpft wird, dass es die Pharisäer waren, die Christus töteten. Mike Bickle demonstriert diesen Angriff durchaus, wenn er feststellt:

„Jene, die sich in biblische Orthodoxie drängten, ermordeten Christus.“ ( Contending for the Power of God , audio message, CD 1)

Wenn man also leidenschaftlich zur Wahrheit steht, ist man ein Pharisäer und ein Christusmörder….

Ich würde jedoch gerne betrachten, ob der Vorwurf selbst überhaupt zutrifft. Waren die Pharisäer jene, die biblisch orthodox waren? Ich fing an, darüber nachzudenken, als ich einen Vortrag hörte, in dem der Redner flüchtig kommentierte, „die Pharisäer seien keine Biblizisten gewesen“. Ein genaues Studium der Schrift [enthüllt, dass] das Problem mit den Pharisäern nicht darin besteht, die Schriften zu hoch einzuschätzen, sondern sie waren stattdessen völlig bereit, sie zugunsten ihrer eigenen Überlieferungen aufzuheben. Beachten sie folgende Beispiele:

Matthäus 15,1-9: 1 Da kamen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesus und sprachen: 2 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. 3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? 4 Denn Gott hat geboten und gesagt: »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben!« 5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Ich habe zur Weihegabe bestimmt, was dir von mir zugute kommen sollte!, der braucht auch seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. 6 Und so habt ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen aufgehoben. 7 Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja von euch geweissagt, wenn er spricht: 8 »Dieses Volk naht sich zu mir mit seinem Mund und ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir. 9 Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.«

Das Problem war eindeutig nicht ihr Festhalten an der Bibel, sondern das Festhalten an ihren eigenen Lehren, ersonnen von Menschen. Ein weiteres Beispiel:

Joh 5,45-47: 45 Denkt nicht, daß ich euch bei dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. 46 Denn wenn ihr Mose glauben würdet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben. 47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?

Nochmal, beachten sie, das Problem ist nicht ihr Festhalten an der Schrift.

Vielfache andere Beispiele könnten zitiert werden. Hier kommt der Punkt. Unter den vielen Irrtümern der Pharisäer war ihre Neigung, ihre eigenen Lehren, von Menschen erfunden, über die Schrift zu stellen. Was die Bibel zu sagen hatte, konnte zugunsten dessen, was sie sagten, aufgehoben werden.

Ich würde sagen, viel davon geschieht in der prophetischen Bewegung. Wir sehen eine Unmenge Lehrer, die neue Lehren erfinden, die durch die Schrift vollkommen unbegründet sind und sie dann als Tatsache vorstellen, sogar wenn sie den direkten Lehren von Gottes Wort widersprechen. Das wird in den nachfolgenden Kapiteln dieses Buches gezeigt werden.

Die wahren, geistlichen Nachfahren der Pharisäer sind nicht jene, die sich an die offenbarte Wahrheit Gottes klammern, wie sie in der Schrift gefunden wird.

Selektives Zuhören

Ein weiterer Weg sich zu weigern, mit jenen zu tun zu haben, die Bedenken über falsche Lehren aufkommen lassen, ist natürlich, sie einfach zu ignorieren. Als Rick Joyner in einem Interview mit Charisma Magazin über jene befragt wurde, die Bedenken über seine falschen Prophezeiungen, Lehren und Verstrickung mit den Malteserrittern haben, antwortete er: „Ich werde nicht auf Leute hören, die meiner Ansicht nach keine legitimen Führer im Leib Christi sind.“ (“God’s Lightening Rod” April 2001 Charisma Magazine)

Angesichts Joyners Haltung denen gegenüber, die an Unterscheidungsdiensten beteiligt sind, ist es zweifelhaft, dass es jemand wagen würde, einen Versuch zu seiner Korrektur zu unternehmen, sollte er auf seiner Liste „legitimer Führer“ gefunden werden. Joyner hat sich somit jenseits aller Korrektur eingeordnet.

Andere Propheten haben gelehrt, ein Prophet könne nur von jemandem korrigiert werden, der auch den Status eines Propheten oder einen höheren hat [d.h. Apostel]. Da die meisten der Lehrer in der evangelikalen und protestantischen Welt nie den Anspruch erheben würden, Propheten oder Apostel zu sein, bedeutet das im Wesentlichen, dass moderne Propheten durch die überwältigende Mehrheit der Gemeinde überhaupt nicht korrigierbar sind! Da außerdem die Einzigen, die behaupten würden, Propheten oder Apostel zu sein, jene sind, die bereits mit vielen derselben Prämissen wie diese prophetischen Lehrer übereinstimmen, ist die Wahrscheinlichkeit, sie würden je herausgefordert oder korrigiert werden, außerordentlich gering. Man muss nur ein wenig die prophetischen Rundbriefe wie die Elijah List oder das Identity Network lesen, um zu sehen, dass dies gewiss der Fall ist. Alle Arten von abweichenden Lehren sind leicht erhältlich und die Propheten passen sehr auf, andere nicht zu korrigieren.

Verteufle die Opposition

Eine weitere übliche Strategie, die von den modernen Propheten verwendet wird, um die genaue Prüfung von ihren unbiblischen Lehren abzuwenden, besteht darin, eine Art von dämonischem Einfluss in der Person, die die Bedenken aufbringt, anzudeuten. Wir haben bereits Hinweise darauf in manchen der zuvor verwendeten Zitate gesehen. Dies kommt üblicherweise in der Form des „Isebelgeistes“, des „religiösen Geistes“, und „des Anklägers der Brüder“. Alle diese Wesen werden von den zahlreichen Propheten unterschiedlich definiert, aber es ist sicher, dass sie sehr schlecht sind. Der religiöse Geist wird im Allgemeinen auf jeden angewandt, der versucht Fragen zu stellen wie, „Warum hat die Gemeinde dies nie zuvor geglaubt?“ oder „Wo ist die lehrmäßige Grundlage für diese neuen Praktiken?“ Die Person wird sofort als jemand gemalt, der an den „alten Weinschläuchen“ festhält und nicht auf die neuen Dinge reagiert, die Gott tut.

Rick Joyner spricht von der Aktivität des religiösen Geistes auf folgende Weise:

Ein religiöser Geist wird üblicherweise eine gefälschte Gabe der Unterscheidung von Geistern geben. Diese gefälschte Gabe gedeiht, wenn sie sieht, was bei anderen falsch ist, anstatt zu erkennen, was Gott tut, so dass wir ihnen weiterhelfen können. So richtet ein religiöser Geist einen ziemlich großen Schaden für die Gemeinde an: sein Dienst wird beinahe immer mehr Schaden und Spaltung als Heilung und Versöhnung hinterlassen. Seine Weisheit wurzelt im Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Obgleich die Wahrheit zutreffend sein mag, ist sie in einem Geist zu Diensten, der tötet. ( Overcoming the Religious Spirit , MorningStar Publications, 1996, Fourth Printing 2002, pp. 21-22)


Man muss darauf verweisen, dass Joyner keine biblische Unterstützung für seine Darlegung anbietet, ein religiöser Geist existiere überhaupt und gebe eine gefälschte Gabe der Unterscheidung von Geistern. Nach einer schriftgemäßen Grundlage zu fragen beweist aber andererseits bloß, dass man einen religiösen Geist hat . Wieder einmal appelliert Joyner an sein mystisches Verständnis des giftigen Baumes der Erkenntnis. Faszinierend ist, dass Joyner zugibt, die Person habe Recht mit ihrem Urteilsvermögen hinsichtlich des Irrtums. Aber natürlich spielt das wirklich keine Rolle. Erinnern sie sich, wir haben bereits gesehen, dass der religiöse Geist mehr Schaden für die Aktivität Gottes angerichtet hat als alle Kulte und falsche Religionen zusammengenommen.

Der religiöse Geist ist ein schreckliches Wesen, der Ankläger der Brüder aber auch, ein Name, der in der Bibel dem Satan vorbehalten ist.

Ähnlich wie Joyner schreibt Francis Frangipane:

Mehr Gemeinden wurden durch den Ankläger der Brüder und sein Gemäkel zerstört als durch Unmoral oder Missbrauch von Kirchengütern. So vorherrschend ist dieser Einfluss in unserer Gesellschaft, dass unter vielem das Gemäkel zu einem ‚Dienst‘ erhoben wurde. ( The House of the Lord , 1999 Thomas Nelson Publishers, p. 148)


Das sind wirklich unheilbringende Worte. Bestimmt würde niemand beschuldigt werden wollen, von etwas so Zerstörerischem besessen zu sein. Es veranlasst sicher jeden, seine Denkfähigkeit abzuschalten und sich einzureihen. Besser, einfach das Kool-Aid trinken als solche dämonische Manifestationen zu riskieren.

Aber der bei weitem üblichste Dämon, unter dem zu handeln einem wahrscheinlich vorgeworfen wird, ist der Isebelgeist. Der Isebelgeist wird üblicherweise, jedoch nicht durchgängig, auf jene angewandt, die nicht auf die Autorität dieser neuen Apostel und Propheten reagieren. Wie ein Prophetenschüler es mir gegenüber ausdrückte. Isebel versuchte, den König zu kontrollieren, und sie griff die Propheten Gottes an.

Joyner stellt fest:

Im Grunde ist der Isebelgeist eine Kombination des religiösen Geistes und des Geistes der Hexerei, das ist der Geist der Manipulation und Kontrolle…. Dieser Geist greift den prophetischen Dienst an, weil das immer der Hauptweg war, wie der Herr zeitgerechte, strategische Anleitung für Seine Leute gab. ( A Prophetic Vision for the 21st Century , Thomas Nelson Publishers, 1999, p. 148)


Wir sahen bereits, wie zerstörerisch der religiöse Geist war, aber der Isebelgeist ist schlimmer, weil der Geist der Hexerei dazukommt. Dieser Geist wird auch von manchen der modernen, prophetischen Lehrer mit Sinnlichkeit assoziiert.

Gefühlsmäßig sind dies mächtige Waffen – besonders für jene, die biblisch untrainiert sind. Wer möchte glauben, sie könnten das Instrument eines Dämons sein, der beabsichtigt, die Aktivität Gottes zu stoppen und die Gemeinde zu zerstören? Die Wirkung dieses Arguments ist im Allgemeinen genau das, was der Prophet wollte: Eine Furcht unter den Leuten Gottes, die „Offenbarungen“ des Propheten im Licht von Gottes offenbartem Wort zu untersuchen, und Schweigen, wenn die neuen Lehren den Test nicht bestehen.

Gott im Kästchen

Sie denken also, Manifestationen wie geistliche Trunkenheit, Zucken, Brüllen, Bellen und Herumkriechen wie ein Tier seien mit Gottes Selbstoffenbarung und Seinen Anweisungen an die Gemeinde, wie sie in der Schrift gegeben sind, nicht im Einklang? Sie machen sich Sorgen, Ekstase Anbetung sei mehr wie die Trancezustände, die in heidnischen Anbetungspraktiken hervorgerufen werden? Nun, dies ist die Antwort für Sie: Sie versuchen Gott in ein Kästchen zu stecken. Sie versuchen, zu diktieren und zu begrenzen, was Gott tun und nicht tun kann.

Die Kraft dieses Arguments kommt von der Tatsache, dass die Schrift Gott als ein furchteinflößendes Wesen schildert, das verblüffende und unerwartete Dinge tut, das in Seinen Wegen nicht formelhaft ist. Das Nettoergebnis des Arguments jedoch ist ein „alles geht“ Ansatz für göttliche Aktivität. So lange wie der Anbeter sich gut bei dem fühlt, was geschieht, nimmt man an, die Quelle sei Gott – und keiner kann etwas anderes bekunden.

Aber es geht nicht um den Versuch, Gott in ein Kästchen zu stecken, sondern darum, Gott bei Seinem Wort zu nehmen. Wenn Gott gesagt hat, Er sei nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens (1 Korinther 14), können wir das glauben oder nicht? Wenn es wahr ist, gibt uns dies nicht Richtlinien, um zu entscheiden, dass manche Manifestationen im Widerspruch zu Gottes Wesen stehen, wie Er Sich offenbart hat? Sind die Schriften wirklich hinreichend, wie sie selbst behaupten? Wenn das so ist, würden sie uns dann nicht die Parameter für die Aktivitäten des Heiligen Geistes geben? Sollten wir diese Parameter nicht anwenden, um die modernen Manifestationen zu beurteilen? Gott bei Seinem Wort zu nehmen ist das Wesen des Glaubens. Wir begrenzen Gott damit nicht, wenn wir versuchen, entsprechend der Grenzen, die Er gesetzt hat, zu leben und anzubeten. Gott hat diese Grenzen und Warnungen zum Schutz Seiner Leute gegeben. Er hat genau das gemacht, damit wir entscheiden können, was von Ihm ist und was nicht.

Gott beleidigt den Verstand, um das Herz zu offenbaren

Nochmal, gefühlsmäßig eindringlich, weil es darauf hindeutet, solltest du nicht willens sein, dein Gehirn beiseitezulegen und mitzugehen, dann hast du ein Herzproblem. Aber die Bibel sagt dies nie. Die Bibel sieht den Intellekt nicht als Problem an. Herz und Verstand werden in der Schrift häufig synonym gebraucht. Dies ist eine Lehre, die von modernen Aposteln aufgeschrieben und so häufig wiederholt wurde, dass sie bei den biblisch Unkundigen akzeptiert wird. Sie wurde zum Leitsatz. In Wirklichkeit sagen die modernen Apostel / Propheten damit bloß, „du denkst zu viel. Schwimme einfach mit dem Strom und schaue, wohin das führt.“ Nochmal, die zugrundeliegende Botschaft ist glasklar. Denke nicht. Stelle nicht in Frage. Dieser Ansatz für das Christentum ist sowohl unbiblisch wie töricht.

Gott wird dich richten

Wenn der Versuch, die Kritiker durch Schuld zum Schweigen zu bringen, nicht funktioniert, werden die modernen Propheten zur Einschüchterung übergehen: „Gott wird dich richten!“

Hört die Worte des apostolischen Pastors Dutch Sheets in einer Prophezeiung über die „Veränderung in 2006“:

Der Widerstand gegen das Apostolische und Prophetische wird in diesem Jahr am größten sein.

Er wird Weinschläuche (neue oder alte) und religiöse Geister bloßstellen, und denen die Masken abnehmen, die sich seiner Aktivität entgegenstellen. Wer sich weigert, in der heutigen Wahrheit zu laufen, wird anfangen, die Führer im Leib Christi, die sich im Fluss des Apostolischen und Prophetischen bewegen, offen zu kritisieren. Manche haben das auf sehr subtile Weise getan, aber in diesem Jahr wird es offensichtlich. Wenn sie das tun, wird Gott anfangen, sie zu richten. (“The Shift for 2006—Ministries will Restructure, as will Churches, Businesses, Individuals, and Families” online article

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Diese Warnung von Dutch Sheets würde tatsächlich Sinn machen, wenn diese modernen Apostel und Propheten wahrhaftig das Format der alttestamentlichen Propheten oder der neutestamentlichen Apostel hätten. Diese Männer sprachen mit Gottes Autorität. Ihr Wort abzulehnen bedeutete, das Wort Gottes abzulehnen.

Aber da die heutigen Apostel und Propheten häufig falsch liegen und sich nicht den biblischen Prüfungen unterziehen, sind sie an etwas ganz anderem beteiligt.

Indem sie jeden angreifen, der bei lehrmäßigen Streitfragen Bedenken anmeldet, haben die modernen Propheten ein Umfeld passiver Akzeptanz geschaffen. Sie sind über Tadel und Korrektur, sogar durch Gottes Wort, erhaben. Dies mag wirklich dazu führen, dass der Blinde den Blinden führt.
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