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Berauscht in der Megakirche


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Berauscht in der Megakirche






20.08.2012




Mehr als 10.000 Gläubige kommen in einigen amerikanischen Kirchen zu gigantischen Gottesdiensten zusammen. Was sie treibt und verzückt, haben Soziologen jetzt untersucht


In manchen der amerikanischen Megakirchen versammeln sich sonntags mehr als zehntausend Gläubige, und die Prediger bieten ihnen eine große Show. Eine der gewaltigsten Kirchen ist die Lakewood Church in Houston, Texas, die eine Baptistengemeinde für 75 Millionen Dollar in einer Basketballarena eingerichtet hat. Ihre Leiter, das Ehepaar Joel und Victoria Osteen werden oft als "Pastorpreneurs" bezeichnet, eine Kombination aus Seelsorger und Unternehmer.

1200 protestatische Megakirchen mit jeweils mehr als 2000 Gemeindemitgliedern hätten den "religiösen Markt" aufgerollt, stellt jetzt der Soziologe James Wellmann von der University of Washington in Seattle fest. Zwölf der Kirchen hat er mit seinen Kollegen untersucht, Gottesdienste analysiert und Teilnehmer interviewt.

Der sonntägliche Besuch sei für die Gläubigen wie die Einnahme einer Droge, erklärte er am Sonntag in Denver auf dem Jahreskongress der American Sociological Association. Die Teilnehmer kämen auf der Suche nach emotionaler Energie zum Gottesdienst. Während des Rituals badeten sie im Gefühl von Zugehörigkeit und Liebe, weil Tausende andere gleichzeitig so empfinden.

Kameras bringen Bilder verzückter, betender, weinender oder singender Gläubiger auf Großleinwände. Die Soziologen vermuten, dass der Gottesdienst wie ein Hormoncocktail wirkt, dessen Hauptbestandteil der Bindungsbotenstoff Oxytocin ist. Zudem erfülle das Ritual das Bedürfnis der Teilnehmer, zu Anführern aufzuschauen. Priester wie Osteen bestärken die Gläubigen dabei in religiös und politisch konservativen Werten.


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Mega-Gottesdienste wirken wie Drogen






Gottesdienste in US-amerikanischen Mega-Kirchen (das Bild zeigt die "Crystal Cathedral" in Garden Grove im US-Bundesstaat Kalifornien) wirken auf die Besucher wie eine Droge. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Soziologen James Wellman von der „University of Washington“ in Seattle.

Seattle/Denver (idea) – Gottesdienste in US-amerikanischen Mega-Kirchen wirken auf die Besucher wie eine Droge. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Soziologen James Wellman von der „University of Washington“ in Seattle (Bundesstaat Washington). Sie wurde auf der Jahrestagung der Amerikanischen Soziologischen Vereinigung am 19. August in Denver (Bundesstaat Colorado) vorgestellt. „Die Mitgliedschaft in einer Mega-Kirche ist die am weitesten verbreitete Art, mit der Christen in den USA Gott die Ehre geben“, so Wellman. „Deshalb sollte man diese Kirchen verstehen.“ Als Mega-Gemeinden gelten solche mit mehr als jeweils 2.000 Gottesdienstbesuchern. Die meisten dieser etwa 2.000 Gemeinden sind evangelikal geprägt. Die größte, die Lakewood-Church in Houston (Bundesstaat Texas), hat wöchentlich über 40.000 Gottesdienstbesucher. Wellman: „Wenn man in solche Gottesdienste kommt, sieht man lachende Menschen, Besucher, die in den Gängen tanzen. Diese Erfahrung ungekünstelter Freude beobachten wir in Mega-Kirchen überall. Deshalb sagen wir, die Gottesdienste wirkten wie eine Droge.“

Gottesdienste sind eine „gute Droge“

Allerdings spricht Wellman von einer „guten Droge“, da moralische Leitlinien vermittelt würden, etwa ein anständiger Mensch zu sein, sich um seine Familie zu kümmern, sowie seinen Feinden und sich selbst zu vergeben. Die Soziologen vermuten, dass die Gottesdienste wie eine Art Hormoncocktail wirken. Hauptbestandteil sei dabei der Bindungsbotenstoff Oxytocin, der im Gehirn freigesetzt werde. Die moderne Technik vieler Mega-Gemeinden unterstütze das. Laute Musik und Kameras, die die Bilder lachender, tanzender, singender oder weinender Menschen auf riesige Leinwände projizierten, berührten die Gottesdienstbesucher auf einer emotionalen Ebene.

Keine theologisch tiefgründigen Predigten

Der Pastor sei in den Gottesdiensten eine Art Star, von dem Energie ausgehe. Dabei seien die Predigten weder analytisch noch theologisch tiefgründig. Dennoch sagte ein Großteil der Befragten, er fühle sich nach den Predigten einfach gut. Das unterscheidet die Mega-Gemeinden nach Ansicht Wellmans von „den nüchternen, urteilenden und puritanischen Versammlungen vergangener Zeiten“. Die Mega-Gemeinden seien eine „neue Mischform des Christentums“, die sich von allen „traditionellen Institutionen unterscheiden, die wir mit dem Christentum verbinden“, so Wellman. Für die Studie analysierten Wellman und seine Kollegen Gottesdienste und Aktivitäten von zwölf Mega-Kirchen und führten darüber 470 Interviews mit Mitgliedern.

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