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Das darbystische "Taufverständnis"


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Rolf

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Das darbystische "Taufverständnis"





Wenn man die grundsätzlichen Positionen darstellen will, muss man bei dem "Guru" der Brüderbewegung, John Nelson Darby (1800–1882), beginnen. Darby war nicht nur in der angelsächsischen Welt der Begründer der sog. "Brüderbewegung" (Darbysten), sondern über seine Schriften, Besuchsreisen und persönlichen Kontakte hat er auch die Darbysten in Deutschland maßgeblich beeinflusst.

Darby verweist z. B. auf Saulus, der seiner Auffassung nach durch die Taufe in die christliche Stellung gekommen sei, wobei die Taufe ihn in äußerlicher Hinsicht von den Sünden befreit hatte (J. N. Darby, Die Taufe, Leipzig o. J., S. 6f.). Aus 1. Petrus 3, 20 f. – hier wird die Arche Noah mit der Taufe verglichen – schließt Darby, dass man als Ungetaufter "nach ausen hin noch nicht gerettet" sei. Die Taufe habe etwas mit der Position auf der Erde zu tun: Man wird nicht getauft aufgrund des Bekenntnisses, gestorben zu sein, sondern man lasst sich taufen, um – im Bilde zu sprechen – zu sterben.

Aus diesem Verständnis heraus, Taufe sei ein Sterben des Menschen auf der Erde, versucht Darby zu begründen, weshalb man Kinder "taufen" sollte. Wenn man glaubt, dass der erste Mensch, der alte Mensch im Tode verurteilt worden ist, dann nimmt der Glaube – so Darby – des irdischen Vaters, "den Tod Christi fur meine Kinder von dem frühesten Augenblick an in Anspruch, denn mein Kind ist ein Stuck von mir, und ich bin dafur vor Gott verantwortlich". (A. a. O., 10.).

Darby stellt sich weiter die Frage, in welcher Beziehung christliche Eltern zu Gott und ihren Kindern stehen: Die Eltern gehören dem zweiten, dem neuen Menschen an, ihr erstes Menschsein ist am Kreuz Christi beseitigt worden. Dies bezieht sich grundsatzlich auch auf die Kinder. Der Glaube nimmt dies an und übergibt die Kinder dem Bild nach dem Tod Christi. Dabei verweist Darby auf den Kerkermeister von Philippi, der im Glauben den Tod Christi ergreift, dies aber nicht nur fur sich, sondern auch fur sein Haus tut. Gott wurde als Antwort auf diesen Glauben die anderen dazu bringen, dies selbst personlich anzunehmen. Wenn man das Kind durch die Taufe dem Tod übergibt, kann dies fur das Kind die Errettung oder die Verdammnis bewirken. Aber Gott wird die Errettung schenken, weil das Kind ihm gehört. Abschließend sagt Darby, dass in der Taufe die Rechte Christi über die Kinder anerkannt werden. Damit wird die Tatsache in der Erziehung berucksichtigt, dass sie nicht mehr der Welt angehoren, die Erziehung wird dann in dem Vertrauen praktiziert, dass Gott seinen persönlichen Anspruch den Kindern gegenüber durchsetzen wird.

Eine Gegenposition zu Darby findet sich in Deutschland beispielsweise bei Rudolf Brockhaus (1856–1932), der wichtigsten Führungspersonlichkeit der deutschen Darbysten von ca. 1894 bis 1932: Zum einen hat die Taufe eine symbolische Bedeutung, zum anderen hat sie aber nichts mit der Gemeinde zu tun. Sie verpflichtet allerdings zu einem christlichen Leben.

Auch wenn die Tauffrage von Darby hinuntergespielt worden war, wurden seine Ansichten bezuglich der Taufe von seinen Anhängern verbreitet. Gegen Ende seines Lebens hat er wohl haufiger in Familien Kinder "getauft", weshalb man auch genauer von Haustaufen oder Hausfamilientaufen sprechen sollte.

Zur offiziellen kirchlichen Doktrin wurde Auffassung von der Haustaufe bei den sog. Raven-Versammlungen (eine kleine darbystische Abspaltung).

Die Auffassung Darbys, nach der man durch die Taufe in das christliche Bekenntnis eingehe, wird auch heute noch teilweise unter den Darbysten in Deutschland vertreten.



Christian Briem, der zurzeit einflussreichste Darbyst in Deutschland, beschreibt das "Taufverständnis" der Brüder-Sekte:

"Zweifellos ist das die Reihenfolge der Heiligen Schrift: Glaube - Taufe. Wir sehen das in den Worten des Herrn (Mk 16) und in der Praxis der frühen Christen in der Apostelgeschichte. Wenn aber durch die Verwirrung in der Christenheit die Taufe vorweggenommen wurde, dann glaube ich nicht, dass eine Wiederholung der Taufe den Gedanken des Herrn entspricht. Käme es doch einer Missachtung dieser Einrichtung des Herrn unsererseits gleich, denn wir würden den Stellungswechsel nicht anerkennen, den der Herr aber sehr wohl anerkennt, gemäß dem Er sogar mit der betreffenden Person handelt. Zudem, was könnten wir an jemand, der als Kind getauft wurde, weiterhin tun? Er ist bereits im christlichen Bekenntnis. Eine erneute Taufe könnte ihn nicht wirklicher hineinbringen, als er es schon ist. Doch würde ich das Gewissen des Einzelnen nicht beherrschen und das Maß seines Glaubens nicht überfordern wollen. Sollte er es nach seinem Verständnis für unbedingt nötig erachten, sich noch einmal taufen zu lassen, nachdem er gläubig geworden ist, würde ich ihm seinen Wunsch gewähren. Nur möge uns Gott davor bewahren, eine erneute Taufe als Forderung zu erheben!" Quelle:

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Es mag durchaus sein, dass nicht in allen darbystischen Versammlungen nach diesem Grundsatz gehandelt wird. Briems Ansicht steht jedoch völlig in der Tradition der Lehre des Brüdertums und müsste eigentlich von jedem Darbysten, der etwas auf sich hält, geteilt werden.

Die Bibel lehrt, dass die Taufen zu zum Beginn des christlichen Lebens gehören. Wenn der Gründer der Brüderbewegung, John Nelson Darby, bereits hier überfordert war, muss man sich nicht wundern, dass aus dieser Bewegung schreckliche Irrlehren hervorgegangen sind. Hier ist die Aussage der Heiligen Schrift:



Darum wollen wir die Anfangsgründe des Wortes von Christus lassen und zur vollen Reife übergehen, wobei wir nicht nochmals den Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott,

mit der Lehre von Waschungen (oder "Taufen"), von der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.

Liebe Geschwister, lasst uns daher nicht auf irgendwelche "christlichen Gurus" oder irregleitete Bewegungen hören, sondern alleine auf dass Wort GOTTES:

So spricht JaHWeH: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch für seinen Arm hält und dessen Herz von JaHWeH weicht!
(Jeremia 17,5)





Bibliografie
■Briem, Chr.: Die Christliche Taufe. Was bedeutet sie?, Huckeswagen o. J.
■Brockhaus, R.: Die Einheit des Leibes Christi.
■Darby, J. N.: Die Taufe, Leipzig o. J.
■Liese, Andreas: Taufverständnisse in der Brüderbewegung Verlag der GFTP 2007
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