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Mali Ehebruch - Islamisten steinigen Paar


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Rolf

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Mali Ehebruch - Islamisten steinigen Paar







Islamistische Gruppen haben im Norden Malis die Macht übernommen und die Scharia eingeführt. Nun ist ein Paar wegen Ehebruchs gesteinigt worden. Laut einer Rebellengruppe wurden der Mann und die Frau bis zum Hals eingegraben und dann bis zu ihrem Tod mit Steinen beworfen.



Bamako - In der von radikalen Islamisten kontrollierten nördlichen Hälfte Malis ist am Wochenende ein Paar wegen Ehebruchs gesteinigt worden. Ein Sprecher der Gruppe Ansar al-Din, Sanda Abu Mohammed, sagte am Sonntag, die Hinrichtung sei gemäß dem islamischen Recht, der Scharia, erfolgt.

Ein Einwohner der nordmalischen Stadt Kidal berichtete, Augenzeugen aus dem nahegelegenen Aguelhok zufolge seien der Mann und die Frau bis zum Hals eingegraben und dann bis zu ihrem Tod mit Steinen beworfen worden. Der Einwohner wollte aus Angst um seine Sicherheit seinen Namen nicht genannt wissen.

Die nördliche Hälfte des westafrikanischen Staates wurde im April nach einem Putsch in der Hauptstadt Bamako von Rebellen erobert. Am 22. März hatte eine Gruppe von Soldaten den langjährigen Präsidenten Amadou Toumani Touré gestürzt. In dem Machtvakuum nach dem Putsch gelang es Tuareg-Rebellen und den mit ihnen verbündeten Islamisten innerhalb weniger Tage, den gesamten Norden des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen. Später wurden die Tuareg jedoch von den Islamisten aus den wichtigsten Städten Timbuktu, Gao und Kidal vertrieben.

Die Islamisten führten in Timbuktu das islamische Recht der Scharia ein und zerstörten eine Reihe von Heiligengräbern. Inzwischen kontrollieren die Islamisten bereits zwei Drittel des Nordens - eine Fläche größer als Frankreich. Eine der muslimischen Rebellengruppen ist Ansar al-Din.

Übergangspräsident Traoré will Regierung umbilden

Der malische Übergangspräsident Dioncounda Traoré hat am Sonntag eine Regierungsumbildung angekündigt - und damit Übergangsregierungschef Scheich Modibo Diarra faktisch entmachtet. Traoré beschnitt die Kompetenzen des Ministerpräsidenten und schuf zugleich neue Organe, mit deren Hilfe die Krise im Norden des Landes beigelegt werden soll. In einer im Staatsfernsehen verbreiteten Rede an die Nation verkündete Traoré, er habe einen Hohen Staatsrat begründet, dem er selbst vorstehe, und der die Verfassung Malis "vervollständigen" und den "gesellschaftlich-politischen Realitäten anpassen" solle.

Zudem werde er persönlich die Beratungen über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit leiten, sagte Traoré weiter. Eine neue nationale Kommission werde ferner Friedensverhandlungen mit den Islamisten führen, die Nordmali kontrollieren.

Details - vor allem Informationen über die künftige Machtverteilung - nannte Traoré nicht. Auch einen Zeitplan verkündete er nicht. Er rief die Malier auf, einander zu vergeben und sich zu verbünden, um die politische Krise bald zu beenden.

Am Samstag hatte Übergangsministerpräsident Diarra noch seinen - von den wichtigsten Parteien des Landes geforderten - Rücktritt abgelehnt. Das Land habe ihm diese Aufgabe anvertraut und er werde nicht abtreten, sagte der zunehmend umstrittene Diarra dem Fernsehsender Africable. Traoré war erst am Freitag nach zweimonatiger ärztlicher Behandlung in Frankreich wieder in die Heimat zurückgekehrt. Traoré war am 21. Mai von einer aufgebrachten Menge bewusstlos geschlagen worden, während Soldaten zuschauten.

In seiner ersten Rede an die Nation nach der Rückkehr aus dem Exil sprach Traoré außerdem dem Militär sein Vertrauen aus. Er sei davon überzeugt, dass die Sicherheitskräfte Malis "die Sicherheit des Präsidenten der Republik" gewährleisten.

Die westafrikanische Regionalorganisation Ecowas hatte dem Land Anfang des Monats ein Ultimatum gestellt. Demnach soll bis Ende Juli eine neue, repräsentativere Regierung gebildet werden. Der Siegeszug der Islamisten im Norden schürt Sorgen vor dem Entstehen eines dauerhaften Rückzugsgebiets für Extremisten.

siu/dapd/AFP
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