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Was tun, wenn meine Gemeinde unbiblisch wird?


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21 Antworten in diesem Thema

#21
Wahrheit minus eins

Wahrheit minus eins

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 194 Beiträge

Sorry, aber Wut und Enttäuschung sind schlechte Ratgeber.

Also ganz wichtig, wenn es sich nicht um eine Psychosekte oder sowas handelt: Bevor man eine Gemeinde verlässt, sollte man schon eine andere Gemeinde im Blick haben, wo man lieber hingehen möchte. Diese Gemeinde wird natürlich auch ihre Fehler haben und du bringst deine Fehler ja auch mit zur Tür rein.
"


sorry hier muss ich wiedersprechen.
Für mich geht es erst einmal darum Klarheit zu bekommen ob und wann ich die Gemeinde verlassen soll.
Erst dann halte ich es für richtig sich aktiv nach einer neuen geistlichen Heimat um zu sehen, in Gedanken überlegen wir schon aber ganz bewusst nicht aktiv.
Im Moment ist es so, dass ich/wir noch als Mitglieder die Möglichkeit haben in der Mitgliederversammlung etwas zu sagen.
Aktuell hatten wir gerade einen "Christlichen Zauberer" im Familien Gottesdienst, meine massiven Bedenken dagegen konnte ich in der Mitgliederstunde vortragen und habe von mehreren Geschwistern Unterstützung bekommen, so etwas geht nur als Gemeindemitglied.

Hallo he geiht,
will zunächst mal nur meinen "Werdegang" schildern, wie es so laufen kann und danach konkreter auf deine Frage eingehen:
Ex-Kathole mit ersten Kontakten zu Evangelen (Landeskirche) - Gespräche über Heilige und Maria und den Papst und, und, und mitgegangen in Hauskreis, Bibel gelesen, gebetet und zur (Anfangs/Säuglings-) Erkenntnis gekommen, Kirchenaustritt dann Taufe, Mitglied in einer Freikirche mit Bundeszugehörigkeit. 15 Jahre lang, wobei die ersten 5 - 8 Jahre die besten waren, eine Gemeinde, die "hart am Wind segelte", klares Wort, klare Strukturen: bis die alten" Ältesten" nicht mehr gewollt waren und per demokratischer Abstimmung junge, moderne "Dynamiker" zu Amt und Würden kamen. Frauen wurden plötzlich in den Vordergrund gespült, die Jugend feierte ihre separaten "Gottesdienste" (Jahre zuvor hatte eine alte Frau als Gast bemerkt: "Toll, wie hier die Alten mit den Jungen gemeinsam Gott ehren"), Gottesdienste gerieten mehr und mehr zum Event (Predigt musste zugunsten des "Rahmenprogramms" zeitlich geregelt werden und der Sonntagsbraten schrie schließlich ja auch nach Verzehr). Wer, wie ich, hin und wieder als Notnagel zur Wortverkündigung eingeladen wurde und die Mißstände anprangerte, durfte anschließend an den "Runden Tisch", insbesondere mit den jungen Gemeindegliedern, wo dann die Forderung verhandelt wurde, das Predigtwort zurückzunehmen (Beispiel Predigt zu 1.Kor.1,18-31: Die Verpackung in einem Event ist uns wichtiger geworden, weil wir selbst schon das Kreuz für eine Torheit halten und dieses Wort den Menschen schon gar nicht mehr anbieten wollen). Viele ermahnende Gespräche mit Ältesten, dem Prediger anschliesend eine "Gnadenfrist" von 100 Tagen gegeben und dann meine "Mitgliedschaft" schriftlich mit ausführlicher Begründung gekündigt.
Heute bin ich in einer kleinen, christlichen Versammlung, die aus der Brüderbewegung hervorgegangen ist. Diese Leute hatte ich früher als Extremisten geschildert bekommen (was ja für einen kleinen Teil dieser Bewgung durchaus zutreffen mag). Soweit mein eigener "Werdegang".
Nun aber zu deiner Frage, wann und wie:
Zunächst sind wir, die Wiedergeborenen, Glied an dem einen Leib, dessen Haupt Christus ist. Und diese Bild ist äußerst interessant, ja wichtig (Lange bevor da Vinci den menschlichen Körper mit Innenansichten/Sektionsskizzen darstellen konnte): vom Haupt (Hirn) wird der menschliche lOrganismus gelenkt und kontrolliert, dort sitzt die "Steuerzentrale" die über Nervenbahnen Botschaften der vielen unterschiedlichen "Rezeptoren" über den Zustand aus der Peripherie des Körpers erhält. Und das "Hirn" reagiert mit entsprechenden Befehlen an "ausführende" Organe, z.B. vermehrt eine Hormon auszuschütten, das den Herzmuskel zu schnellerer Pumpfunktion stimuliert. Da kann es dann auch zu Fehlfunktionen kommen, die ich nicht zu einer Vorlesung für Med.-Studenten ausweiten will und kann.
Um im Bild zu bleiben: wenn die Botschaften des Hirns (Jesus Christus) an die ausführenden Organe von diesen falsch umgesetzt werden, oder dort erst gar nicht mehr wahrgenommen werden, kann das Ende nur das Versagen, der Tod sein. Und um im Bild zu bleiben: nicht nur Chirurgen kennen Amputationen: wenn Gemeinden/Versammlungen keine Hoffnung auf Wiederherstellung mehr bieten, kann es nur noch um "Amputation" gehen! Und hier weicht das Bild vom Körper, dessen Haupt der Christus ist, ab: Wo Christus das Haupt ist, sind die übrigen Glieder versammelt, die Zurückgebliebenen sind die "Amputierten"
Da aber Jesus Christus sagt: ICH BIN .... und DAS LEBEN, können Wiedergeborene einen solchen Tod einer Gemeinde/Versammlung, weder für sich, noch im Interesse der Brüder und Schwestern kommentarlos akzeptieren. Ein solcher, letzter Kommentar kann der Austritt sein. Dabei darf es für dich dann allerdings keine Überlegung geben, ob andere Brüder und Schwestern in Christus dich begleiten: Diese sind für sich selbst verantwortlich, und ich gehe davon aus, daß du bereits im Vorfeld gesprochen hast.
Also wann: wenn sie trotz wiederholter, deutlicher Ermahnung nicht auf dich hören! Wie: nach eingehender Information der für die Leitung der Gemeinde Verantwortlichen nach der Schrift!
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#22
Chree

Chree

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 56 Beiträge
Als ich frisch vom Seminar kam und meinen ersten Dienst antrat in der Gemeinde, war ich voller eifer für den Herrn. Am Anfang schien alles gut zu laufen, eine kleine Gemeinde von 50 Mitgliedern, die sich mitreissen ließ. Die Gemeinde wuchs schnell...10 Gemeindeaufnahmen im ersten Jahr 130 Besucher im Gottesdienst, einige Taufen und Bekehrungen. Wir haben missioniert auf der Strasse und die Gemeinde war wirklich gut dabei, es hat mir viel Freude gemacht. Dann sind wir zu einem Seminar gefahren, in dem es um Ehrsucht in der Gemeinde ging, ich sagte zu meiner Frau, das gibt es bei uns nicht, worauf sie sagte täusch dich mal nicht. Wir kamen wieder und prombt ging es los. Uns wurde vorgeworfen, den Gemeindeleiter und seiner Frau die Leute abzuziehen. Wortwörtlich sagte die Frau des Gemeindeleiters zu meiner Frau: Ihr nehmt uns die ganzen Leute weg. Wir hatten nichts dergleichen vor, wollten Gemeinde bauen. Unsere Wohnung war immer offen für jeden und anscheinend kamen nun keine Leute mehr zu meinem damaligen Gemeindeleiter. Das ganze uferte aus, bis wir schließlich aus der Gemeinde verwiesen wurden.
Letzendlich ist das Fass übergelaufen, als ich predigte über Hebräer 6, dort verkündigte ich das ein Christ verloren gehen könne. Das war auch von meiner Seite nicht ganz ok, ich hätte den Gemeindeleiter informieren müssen, denn eigentlich glaubte ich das vorher nicht und es war abgesprochen, das ein Christ nicht verloren gehen kann. Ich konnte damals nicht anders, nachdem ich mich vorbereitete musste ich meine Meinung revidieren und anders predigen, aber ich hätte Bescheid geben müssen.
Gut ich war jung und mir wurde mangelde Weisheit vorgeworfen, lass ich mir gefallen, es war meine erste Stelle. Doch mit welchen Worten dort rumgekloppt wurde, war nicht normal, das möchte ich hier nicht widerholen. Ich hatte einen richtigen Hass bekommen, darauf hin hat mich der Herr 9 Jahre später aufmerksam gemacht. Schreib einen Brief und entschuldige dich. Ich bekam eine freundliche Antwort, allerdings keine Entschuldigung seinerseits.
Für mich war es ein schwerer Bruch, ich wollte damals nicht mehr Pastor sein, dann führte es Gott so, das ich predigen konnte ehrenamtlich und wurde in mehrere Gemeinden eingeladen in dennen ich nun regelmässig predigen durfte, das war ein Geschenk.
Vor allen Dingen nimmt man nicht die Probleme der Gemeinden mit und ist nicht an den Schwierigkeiten beteiligt, man predigt das was derHerr einem aufs Herz legt und geht wieder. Entweder wird man wieder eingeladen oder nicht, ich durfte immer wieder kommen.
Ein Dienst als Pastor oder Ältester ist ein Knochenjob, der wirklich viel abverlangt von einem, ich möchte das nicht freiwillig wieder tun. Gerade in dieser Zeit, bei den vielen Verführungen. Ich hab ja gelesen, was bei euch in den Gemeinden alles läuft. Wichtig ist wirklich zu wissen, wo einen der Herr haben möchte. Man darf auch nicht den Fehler machen, das man seine Erkentnisse dem andern überstülpt. Dazu brauch es Gebet, Geduld und Ausharren, ich hab mich damit sehr schwer getan in meinem ersten Dienst. Nach einer längeren Auszeit orientiere ich mich nun wieder neu und nehme einige kleine Dienste wahr, dafür danke ich dem Herrn. Lg Chree
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