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Warnung von Bento Bernd


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8 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Wort und Geist Ausstieg (II)




Mein Post von gestern sollte zwar einen ironischen Bezug zu der Wort und Geist Bewegung um Helmut Bauer herstellen, aber den Blick eigentlich auf die wahre Anbetung lenken.

Die vielen Kommentare auf facebook haben allerdings gezeigt, dass in Bezug auf diese Sekte Ironie völlig fehl am Platz ist. Vielmehr tut sich dort ein Abgrund an Verführung auf, der mir zwar einerseits bekannt ist, aber in seiner eigentlichen Dimension nun erst wieder bewusst geworden ist.

Da diese Sekte (wie so viele andere auch) einen Ausschließlichkeits-Anspruch erhebt und nach eigenem Bekunden "das Land einnehmen" möchte (auf ihrer Webseite ist schon eine Weltkarte zu sehen), unterscheidet sie sich derzeit nur noch in ihrer geografischen Ausbreitung von anderen Bewegungen, die bereits eine internationale Bedeutung gewonnen haben, indem man treu einem auserwählten Führer und seiner Irrlehre und Ideologie gefolgt ist (wie etwa die RKK, Zeugen Jehovas, Scientology u.v.a.), nicht aber in ihrer Gefährlichkeit. Denn besonders die "Kraftwirkungen", körperliche Heilungen usw., die dort zu erleben sind, ziehen viele Menschen in ihren Bann.

Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.
(Mat 24:24)

Nachdem ich mich zu Beginn noch selber für diese Bewegung interessiert habe und etliche Predigten angehört hatte, wurde mir bei einem Besuch einer solchen Versammlung schlagartig klar, welcher Geist dort wirklich am Werk ist. Ein Jahr darauf ist der damalige Prediger dieser Versammlung, Michael Trenkel, aus der Sekte ausgestiegen und hat öffentlich Buße getan, was ich sehr respektabel finde und deshalb sein Statement auch hier veröffentlicht hatte:

Wort und Geist Ausstieg

Seither habe ich etliche erschreckende Berichte von Betroffenen gehört.

Aufgrund des Posts von gestern, hat mich heute eine Schwester angeschrieben, die dort jahrelang Mitglied war und hat mir ihre eigenen Erlebnisse geschildert.
Ich vermute, dass etliche Betroffene noch längst nicht soweit sind, so frei und eindeutig über ihre Erfahrungen mit W+G zu schreiben und dass es grade deshalb hilfreich sein, und auch zum Verständnis für Nichtbetroffene beitragen kann, diese Gefahr richtig einzuschätzen.

Ihr Bericht hat mich zutiefst bewegt und da sie mir die Erlaubnis gab, möchte ich ihn hier fast ungekürzt veröffentlichen.

Und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf.
(Eph 5:11)


***


Ich bin „Jahrgang“ 1960 und hatte nie was mit dem Glauben zu tun.
Durch Bekannte wurde ich in eine „ganz andere Kirche“ eingeladen, in der Nähe von Dresden. Die Predigten in der ersten Zeit sprachen mich sehr an, weil sie ermutigend und für mich verständlich waren und ich bekehrte mich dann dort wenig später. Nach ca. 3 Jahren stelle ich zum ersten Mal Dinge in der Gemeinde fest, die ich nicht verstehen konnte und merkte auch, dass von anderen Christen vor unserer Gemeinde gewarnt wurde. Du kannst dir denken, wo ich „gelandet“ war: bei Wort und Geist. Zuerst hatte ich mich, ebenso wie mein Mann der sich etwas später bekehrte, auch durchaus zum Guten verändert, doch als 2008 sich vieles radikal änderte (oder teils offensichtlicher wurde) bin ich immer tiefer in diese Verführung reingerutscht. Zu dem Zeitpunkt war ich schon 6 Jahre dabei und wurde von diesen Mächten immer mehr übernommen, die bei W und G dann als „Salbung“ bezeichnet wurden.

In der Anfangszeit wurde kaum über diese Kräfte gesprochen, doch spätestens ab der ersten „Erweckungskonferenz“ 2008 in Nürnberg, fühlte man sich total minderwertig, wenn man nicht ständig diese Sachen spürte. So versuchte ich mit aller Macht diese Dinge auch mehr zu erleben, und gab mir z.B. alle diese Meditations- und „Trink“-Einheiten in Nürnberg, bis ich im Herbst 2008 tatsächlich eine unglaublich Kraft in mir wirken spürte, teils musste ich schreien, weil es fast schmerzhaft war – so stark. Ich dachte unglaublicherweise wirklich bis zum Schluss, „das ist Gott“, einfach weil die Kraft sogar noch immer stärker wurde, und ich dadurch dann ab Silvester 2008 zum ersten Mal meinen Körper verlassen konnte und auch schon im Geist „in den Himmel“ reisen und andere im Geist besuchen konnte.

Ich war 2010 noch mal zur „Sommerbibelschule“ nach Freyung gefahren, das ist so ein 1-wöchiger Intensivkurs, wo du fast rund um die Uhr von morgens um 10 bis nachts um 23 Uhr diese Botschaft hörst und dich diesen Kräften hingibst.
MITTEN in dieser Veranstaltung hörte ich plötzlich, wie jemand (ich glaube heute, es war Jesus) zu mir sprach: „Ich schenke dir doppelte Gnade, ich lasse dich jetzt die Wahrheit erkennen“, und plötzlich nahm ich alles so wahr, wie es wirklich war. Ich war total schockiert, das kann man nicht in Worte fassen!!!
Es ist so wie Michael Trenkel es in seinem zweiten Rundbrief schrieb: du erlebst scheinbar „herrliche“ Zustände und plötzlich verpufft es, wie eine Fata-Morgana. Ich sah plötzlich die ganze Lüge, Unreinheit und all die Verführung – fürchterlich! Ich war mit meiner Freundin dort in Freyung und sie erlebte GOTT SEI DANK! im selben Moment das Gleiche! Wir beide rannten dann raus und verbrachten die restlichen 3 Tage nur, indem wir spazieren gingen.

Wir waren so geschockt! Und uns wurde bewusst, dass unsere besten Freunde auf dem Weg in die Hölle sind! Wir wussten überhaupt nicht, was wir tun sollten und beteten, dass Gott uns vergeben möchte und dass er uns einen Weg zeigen möchte. Im Gebet hörte dann meine Freundin (bitte halte uns nicht für verrückt, aber es war so): „Lest die Briefe von Michael Trenkel und nehmt mit ihm Kontakt auf!“ Dazu muss man sagen, dass Michael, seit er bei W+G ausgestiegen ist von den Leitern dort total schlecht gemacht und angegriffen wird, bewusst viel Falsches über das Ende seiner ersten Ehe ausgestreut wurde, und wir hätten wohl niemals von uns aus diesen Kontakt gesucht.

Meine Freundin hatte einen Laptop dabei und wir luden uns schon in unserem Quartier seine Stellungnahme und den ersten Rundbrief. Als wir das lasen, brachen wir beide in Tränen aus, denn in unserem Herzen merkten wir plötzlich, dass alles was dort stand, wahr war. Als ich wieder zu Hause war, schrieb ich Michael an und er rief mich tatsächlich per Telefon zurück.

Dann führte er mich, meine Freundin und meinen Mann durch die schlimmste Zeit meines Lebens, denn die Geistmächte die ich eingeladen hatte, wollten mich natürlich nicht einfach loslassen. Viele Nächte habe ich nicht geschlafen, weil diese Mächte mir ständig „Stromstöße“ versetzten, so dass ständig meine Arme und Beine zuckten. Mein Mann musste in ein anderes Zimmer zum Schlafen gehen, weil auch er durch meine Manifestationen nicht schlafen konnte. Wenn du zwei Wochen nicht geschlafen hast, dann meinst du, dass du irre wirst. Ich habe dann oft daran gedacht mich umzubringen, hab aber im letzten Moment immer Michael angerufen und er hat mit Jesu Autorität diese Mächte dann immer zur Ruhe bringen können, bis sie mich für immer verlassen mussten. (Mein Mann hatte sich glücklicherweise nie diesen Sachen so hingegeben, war zum Schluss sehr skeptisch und war auch nie auf den Wochenbibelschulen dabei.) Ich weiß nicht, wie Michael das schafft, bei all der Anfeindung bis ins Privateste, man kann ihn dennoch quasi rund um die Uhr um Hilfe bitten, ich kenne persönlich mittlerweile einige Leute die Jesus durch ihn aus dieser extremen Verführung retten konnte.

Seit ich bei W+G ausgestiegen bin, bin ich teils schon ein wenig einsam, da es hier im Umfeld keine lebendige Gemeinde gibt, und ich will auch nicht vom Regen in die Traufe kommen. Mir geht es nun eigentlich schon wieder sehr gut, ich verbringe halt viel Zeit einfach nur mit Jesus und Predigt-CDs oder MP3s.
Trotz der manchmal aufkommenden Einsamkeit fühle mich jetzt in diesem neuen Jahr wirklich wie neu geboren und kann wieder hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.

***


Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten hinausgegangen in die Welt.
(1.Joh.4:1)

***
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#2
Rolf

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Yentl



Anmeldungsdatum: 25.04.2012
Beiträge: 6

Verfasst am: So Jun 17, 2012 13:52

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Da ich als Neuer hier im Forum aus verständlichen Gründen nicht an passender Stelle schreiben kann, mache ich das hier und bitte die Forumsleitung, den Text an die richtige Stelle zu verschieben.


Zitat aus:

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„Seit ich bei W+G ausgestiegen bin, bin ich teils schon ein wenig einsam, da es hier im Umfeld keine lebendige Gemeinde gibt, und ich will auch nicht vom Regen in die Traufe kommen.“


Ich bin wie die meisten hier erfreut, wenn Menschen die Wahrheit über eine Verführung erkennen und den Absprung schaffen. Die Lüge hinter „Wort und Geist“ ist so offensichtlich, dass man meinen müsste, niemand würde da freiwillig hingehen. Aber das scheint ja anders zu sein. Leute, die die Schrift nicht kennen, fühlen sich dahin gezogen, weil die Angebote dort dem sehr ähnlich sind, was man landläufig als Spiritismus bezeichnet. Damit haben viele ja auch vorher schon Kontakt gehabt, wie z. B. durch Wahrsagespiele zu Silvester oder Handlinienlesen auf dem Jahrmarkt und Pendeln über eine Schwangerschaft. Heilung ist ja sowieso der Renner, also läuft man dorthin, weil man am meisten Wunder versprochen bekommt.

Um nun auf das obige Zitat zurück zu kommen:
Die Vorstellung einer „lebendigen“ Gemeinde stammt ebenfalls aus dieser schlechten Quelle und vermittelt den Eindruck, dass man ein Elitechrist sein möchte. Wenn dann die Gemeinde nicht der Vorstellung entspricht, nämlich nicht „lebendig“ ist, dann geht man lieber nirgends hin und bleibt ein einsamer “Elitechrist“.
Merken wir, wie falsch das ist?
Allein die Formulierung „lebendige“ Gemeinde ist ein Zeichen dafür, dass die Verführung hinter W&G nur zum Teil begriffen wurde. Es geht eigentlich nicht um das Evangelium oder um das geschriebene Wort Gottes und den Gehorsam dem gegenüber, sondern es geht darum, Menschen zu finden, die „meiner Meinung sind oder meinem Erkenntnisstand entsprechen“. Was Gott von uns erwartet, spielt hier keine Rolle.

Das muss schief gehen.
Wenn es nicht in erster Linie um die Wahrheit der Bibel geht und nicht um die echte Nachfolge Jesu, mit allem, was die Schrift sagt, wie „das Kreuz auf sich nehmen“ oder „Leiden für das Evangelium“, dann ist man trotz des guten Gefühls, dass man als Aussteiger hat, auf dem breiten Weg, der u. U. ins Verderben führt.

Es wäre doch anzunehmen, dass jemand, der diesem Wahnsinn entronnen ist, nichts, aber auch gar nichts mehr mit diesem Gedankengut "der Söhne Gottes" zu tun haben möchte. Aber so ist es nicht. Es werden immer noch falsche Ansprüche gestellt, die nicht auf dem Wort Gottes basieren, sondern Menschenwerk sind und Hochmut anderen Gläubigen gegenüber zeigen.

Nur Buße und Demut führen auf den geraden Weg zurück.

Mit herzlichen Grüßen

Yentl
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#3
Rolf

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Du sprichst hier ein ganz entscheidendes Problem an, das darin besteht, dass eine äußerliche Trennung aus einer Sekte nicht ausreicht. Es braucht auch einen inneren Ablösungsprozeß, den die Meisten nicht alleine schaffen. Leider bleiben nach Verlassen einer Sekte immer mehr oder minder viele religiöse Überzeugungen, die dort von Bedeutung waren in den Aussteigern hängen.

So komisch es klingen mag: Wer in so einer totalitären Sekte wie W+G jahrelang emotional gefangen war, der muss buchstäblich geistlich ganz neu beginnen, wie ein Glaubensgrundkurs und jede religiöse Überzeugung auf den Prüfstand stellen mit der Bereitschaft sich ohne Wenn und Aber von jedem Inhalt zu trennen, der nicht schriftgemäß ist.

Gerade weil dies nicht passiert, gibt es dieses "Elitechrist" Denken. Was eine lebendige Gemeinde ist, muss zunächst einmal definiert werden. Allein die Bewertung auf spektakuläre Ereignisse in der Gruppe / Gemeinde zu reduzieren führt dazu, das man sich der Gefahr, erneut manipuliert zu werden, immer wieder aussetzt.
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#4
Arno

Arno

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Lieber Rolf,
was soll an der Begrifflichkeit "lebendige Gemeinde" falsch sein? Schon Spurgeon verwandte diesen Begriff treffend. Schon im Kindergottesdienst sangen wir "sei ein lebendger Christ, schwimme auch gegen den Strom".
Ich kenne Steffanie recht gut, und weiß, dass auch sie alles andere als ein "Happening" oder charsimatische Unterhaltung damit meint, sondern echt und authentisch gelebten Glauben, auch fühlt sie sich sicher nicht als "Elite-Christ", ganz im Gegenteil.

Mir ist auch unbegreiflich mit welcher herablassenden Art dieser Yento das offene Zeugnis von ihr kommentiert und bewertet, nach dem Motto: "mir hätte das nie passieren können, wer die Bibel kennt und nicht blöd ist, kann nicht verführt werden."
Dazu kann ich nur als als langjähriger Christ, als recht guter "Bibelkenner" (mit u.a. 5 Semestern Theologiestudium an der FTA Gießen) sagen:
"Wer meint das er stehe, sehe zu das er nicht falle..."

Viele Grüße und einen schönen Sonntag!
Arno
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#5
Aussteiger

Aussteiger

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Wie mein Name schon zum Ausdruck bringt, bin auch ich ein Aussteiger der W+G Bewegung. Ich kenne viele Menschen, die ebenfalls dort heraus gekommen sind, aber auch viele, die leider weiterhin völlig gefangen sind. Rückblickend kann ich bestätigen, dass die meisten Menschen, die dort hingegangen sind, entweder tatsächlich wenig Bibelkenntnis hatten oder auf der anderen Seite in eine bestimmte Richtung geprägt waren. Nicht umsonst, rekrutiert sich W+G überwiegend aus Menschen mit pfingstlich-charismatischen Hintergrund. Ich weiss von vielen Leuten und so war es auch bei mir, dass man schlichtweg einseitig geprägt war und bestimmte Aspekte und andere christliche Sichtweisen nicht kannte. Wäre dies anders gewesen - und ich hier stimme ich Yentl zu - wäre es nicht möglich gewesen, da so extrem abzuirren. Von daher bitte ich Arno, die Aussage von Yentl nicht so kritisch und als herablassend zu sehen. Das ist denke ich, einfach ein Faktum. Insgesamt muss man sagen, dass dort viele Leute sind, die nie etwas bösen wollten, aber nun inzwischen völlig verblendet sind. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Rolf zustimmen, dass man im Prinzip völlig neu beginnen muss. Und wenn man dann tatsächlich bereit ist, wirklich alles auf den Prüfstand zu stellen, kann man auch die immer wieder gleiche Verführung - bei anderen "Predigern" - wesentlich leichter erkennen, wobei dies jetzt nicht überheblich klingen soll. Insofern will man damit tatsächlich nichts mehr zu tun haben. Leider ist aber bei anderen Aussteigern, die oft noch relativ "glimpflich" davon gekommen sind, zu beobachten, dass sie im Grunde anderswo wieder auf die gleichen Grundlügen hereinfallen. Ich erinnere hier auch an die Stellungnahme von Michael Trenkel, dem es unbegreiflich war, wie ehemalige W+G Leiter im Prinzip (wahrscheinlich nur mit Ausnahme des "einzigartigen" Liebesstroms) anderswo nahezu genauso weitermachen. Das gipfelt dann beispielsweise darin, "dass vieles doch gar nicht so schlecht war bzw. doch eigentlich ganz schön und daher soll es schon wieder was lebendiges sein..." Ich bin der Meinung, wenn jemand solche Erfahrungen gemacht hat und durch die Gnade Gottes befreit wurde, sollte das Wort Gottes bei ihm von nun an im Vordergrund stehen, was wie vorstehend erläutert erstaunlicherweise in vielen Fällen aber nicht so ist.
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#6
Guest_Yentl_*

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Ich kenne Steffanie recht gut, und weiß, dass auch sie alles andere als ein "Happening" oder charsimatische Unterhaltung damit meint, sondern echt und authentisch gelebten Glauben, auch fühlt sie sich sicher nicht als "Elite-Christ", ganz im Gegenteil.

Mir ist auch unbegreiflich mit welcher herablassenden Art dieser Yento das offene Zeugnis von ihr kommentiert und bewertet, nach dem Motto: "mir hätte das nie passieren können, wer die Bibel kennt und nicht blöd ist, kann nicht verführt werden."


Lieber Arno,

es geht mir hier sicher nicht darum, die Steffanie zu kritisieren, sondern auf einen verbreiteten Fehler aufmerksam zu machen. Wie Rolf schon sagte, muss man nach dem Erkennen der Verführung und dem Ausstieg in der Tat ganz neu beginnen. Das Gedankengut dieser Sekten basiert ja meistens auf einer Lehre aus anderen Bewegungen, wie hier von "Aussteiger" auch schon erwähnt, aus der Pfingst- + Charismatischen Bewegung.

Um so wichtiger scheint es mir, alles zu prüfen, was man unkritisch übernommen hat.

Mit Sicherheit täte es einem Aussteiger gut, in eine solide, bibeltreue Gemeinde zu kommen und dort mit gesunder Lehre gefüttert zu werden. Aber leider werden diese Gemeinden ja nicht als lebendig angesehen, weil ihnen aufgrund eben dieser falschen Lehre unterstellt wird, den Heiligen Geist nicht zu haben.

Leider bleibt oft die Überzeugung erhalten, dass ein Christ nach seiner Bekehrung und Wiedergeburt um die (pfingstliche) Geistestaufe bitten muss, um den Heiligen Geist zu bekommen. Dass das aber falsche Lehre ist, weißt Du hoffentlich auch, denn soviel ich weiß, lehrt das die FTA Giessen ebenfalls so. (Im Zweifelsfalle mal den Helge Stadelmann fragen - er hat dazu einiges veröffentlicht.)

Mit herzlichen Grüßen

Yentl
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#7
Rolf

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was soll an der Begrifflichkeit "lebendige Gemeinde" falsch sein?


Lieber Arno,

ich sagte ja schon, dass man den Begriff "lebendige Gemeinde" im Zweifel definieren muss. Ich gehe auch nicht in den Gottesdienst um zu schlafen, obwohl das ja gesund sein soll.

Eine lebendige Gemeinde ist für mich da, wo im Mittelpunkt eine klare, biblische Verkündigung steht, wo sich die Gemeindebesucher mit ihrer Gemeinde identifizieren und diese als ihr geistliches Zuhause annehmen. In dem Fall kann man davon ausgehen, dass sich dort auch viele von Gott gebrauchen lassen und sich mit ihren Gaben, Talenten und Berufungen einbringen. So entsteht lebendige Gemeinde ohne herrschenden Guru, und ohne alptraumhafte Irrlehre. Aber alles dreht sich um das Wort Gottes, das sozusagen den Anker für die ganze Gemeinde begründet.

So wie ich das lese, hat Yentl da keine andere Auffassung, und ich sehe in seinen Ausführungen auch keine Überheblichkeit. Ich schrieb Dir schon früher, dass du nicht mir gleich so draufhauen sollst, wenn sich jemand konstruktiv kritisch äußert.


Herzliche Grüße


Rolf
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#8
Rolf

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Leider bleibt oft die Überzeugung erhalten, dass ein Christ nach seiner Bekehrung und Wiedergeburt um die (pfingstliche) Geistestaufe bitten muss, um den Heiligen Geist zu bekommen.


In der Tat ist das so, denn ohne Heiligen Geist gibt es gar keine Bekehrungen. Der Heilige Geist überführt von Sünde und bringt Neues Leben in Christus hervor, lehrt uns Gottes Wort.

Man kann danach weitere Erfahrungen mit dem heiligen Geist machen, der uns nach der Bekehrung in alle Wahrheit leitet und uns zum Dienst ausrüstet. Ob man das nun mit der charismatischen "Geistestaufe" in Übereinstimmung bringen kann, habe ich schon mehr als einmal bezweifelt.


Klar muss man sich mit der Bibelstelle auseinandersetzen, die fragt: "Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Aber diese Frage schließt nicht aus, dass bei der bekehrung eines Menschen eine entscheidende Rolle gespielt hat.




Herzliche Grüße


Rolf
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#9
1Joh1V9

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Als W+G'ler bekommt man ein ziemliches Zerrbild vom Christentum oder ist auch schon von vorher so geprägt, dass man andere Christen gedanklich in die "tote Religion"-Ecke stellt (zumindest ging es mir so). Insbesondere ist ja bei dem obigen Zeugnis sogar die Bekehrung bei einer W+G-Gemeinde erfolgt. Das heißt, möglicherweise schon unter unguten Vorzeichen.
Das heißt, es kann sein, dass man zwar viele Bibelstellen kennt und auch fromm tun kann, aber man hat sich vielleicht noch nie selbständig mit den eigentlichen Grundlagen des Christseins beschäftigt.
Und deshalb ist so ein W+G-Ausstieg nicht automatisch der Einstieg in ein gesundes Christentum, sondern es gibt mehrere Möglichkeiten:

(ohne Anspruch auf Vollständigkeit, es gibt Mischwege und sicher auch andere, jeder Mensch ist verschieden, geht also damit auch anders um)
a) man geht in eine andere Gemeinde und macht dort aber zusammen mit einem Seelsorger reinen Tisch, z.B. was Irrlehren angeht.

b) man geht einfach in eine andere Gemeinde, trägt aber sein "Päckchen" an weniger auffälliger Irrlehre weiter.

c) man wird gemeindelos, sieht sich aber noch als Christ.

d) man "entbekehrt" sich und möchte mit christlichen Gemeinden nichts mehr zu tun haben.

Ich kenne all das von mir selbst und von mir nahestehenden Personen.
Natürlich sieht es auf den ersten Blick wünschenswert aus, wenn viele den Weg (a) gehen. Wer diesen Weg geht, hat höchstwahrscheinlich schon vorher und unabhängig von W+G eine ganz bewußte Entscheidung für den christlichen Glauben getroffen oder eben ganz bewußt den Loslösungsprozess von W+G mit seiner eigenen Bekehrung verbunden.

Die Wege (b) und © sind halbherzige Zwischenlösungen, die man nicht aufrecht erhalten kann, ohne dass es mittelfristig große Probleme gibt.
Hier besteht auch die Frage, ob man auf die Weise ein ernsthafter Christ sein kann.
Weg (b) endet möglicherweise mangels echter Umkehr wieder in einer Sekte, denn man wird sich dann wohl Gemeinden aussuchen, die auch ähnliche Ansichten vertreten wie W+G. Auch besteht "Ansteckungsgefahr" für andere. Jedoch kann es ja umgekehrt auch sein, dass man später doch noch reinen Tisch macht.
Bei Weg © ist die Problematik der Vereinsamung, dem Ausweichen vor unangenehmen Fragen und dass man sich dann doch wieder mp3s von "Gurus" anhört und Irrlehren aufsitzt.
Der Weg (d) kann schnell in die Finsternis führen, ermöglicht aber immerhin eine spätere wirkliche Bekehrung, sofern man seine Aversion gegen christliche Gemeinden aufgibt und sich dessen bewußt wird, dass man selbst ja nicht aus Spaß in der Sekte war, sondern Gott gesucht hat, nur eben an der falschen Stelle bzw. in einer Weise, die am Wesentlichen vorbei ging.
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