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Konflikte an der Schamgrenze


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Konflikte an der Schamgrenze



Der Aufklärungsunterricht in den Schulen kollidiert immer wieder mit den Wertevorstellungen einiger Eltern. Die meisten Beschwerden über zu liberalen Umgang mit dem Thema kommen jedoch nicht von traditionellen Muslimen, sondern von Zeugen Jehovas und anderen konservativen Christen. Wie gehen Pädagogen, Biologen und Religionswissenschaftler mit den Konflikten um?

Von Achim Wüsthof

Yasemin (Name geändert) versteckt ihre Antibabypillen besonders gut. Denn niemand in ihrer Familie ahnt, dass die 17-Jährige mit ihrem Freund regelmäßig Sex hat - und seit zwei Jahren die Pille schluckt. "Meinen Eltern ist es sehr wichtig, dass Mädchen jungfräulich in die Ehe gehen", sagt die aus der Türkei stammende Jugendliche.


Hauptsächlich muslimische Eltern machen den Sexualaufklärungsunterricht an deutschen Schulen für einen aus ihrer Sicht zu freizügigen Umgang mit der Sexualität verantwortlich und bangen um die sexuelle Unversehrtheit vor allem ihrer Töchter. Letztes Jahr veröffentlichten die Islamforen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen ein Positionspapier, dass Fotos oder Filme mit unbekleideten Menschen im Rahmen des Aufklärungsunterrichts ablehnt.

"Die Intimsphäre muss respektiert werden", sagt Ayten Kilicaslan vom Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen in Köln. Der Bruch aller Tabus in der westlichen Welt sei falsch, denn Sex diene dem ehelichen Zusammenleben und der Fortpflanzung und nicht dem Ausleben von Lust. Von ihrem derzeit 16-jährigen Sohn erhoffe sie sich auch, dass er eines Tages jungfräulich heirate.

Muslimische Eltern haben mit vorehelichem Sex häufig ein erhebliches Problem. Für sie ist der Geschlechtsverkehr von Teenagern ein Zeichen von Dekadenz.

Je konservativer die Eltern sind, desto bedrohlicher wird auch der Aufklärungsunterricht empfunden. Einige würden ihn am liebsten ganz streichen, damit bei ihren Kindern "schmutzige Gedanken" gar nicht erst erstehen.

Es gab bereits Versuche, eine entsprechende Unterrichtsbefreiung sogar per Klage durchzusetzen - nicht nur von muslimischen Eltern. Im Juni des letzten Jahres urteilte das Verwaltungsgericht in Münster, dass ein Schüler der sechsten Klasse eines Gymnasiums, der in einem katholischen Kolleg wohnt, aufgrund religiöser Gründe nicht vom Sexualaufklärungsunterricht befreit werden darf.

Das Verwaltungsgericht in Hamburg hatte bereits Anfang 2004 zwei 14 und 15 Jahre alten muslimischen Mädchen die Freistellung vom Biologieunterricht verweigert. In der Urteilsbegründung hieß es, dass die gesellschaftliche Relevanz von Sexualität der Schulaufsicht des Staates Vorrang vor der Religionsfreiheit und dem Erziehungsrecht der Eltern gebe. Die Mutter hatte argumentiert, dass Sexualität im Islam nur in der Ehe stattfinde und es deshalb im Jugendalter keiner Aufklärung bedürfe.

Doch lässt sich das Thema "Sex" von Jugendlichen nicht fernhalten. Es begegnet ihnen tagtäglich - in den Medien oder auf dem Schulhof. Den Kopf in den Sand stecken hilft höchstens der Verbreitung des Aidsvirus. Bei der Infektion mit dem tödlichen Virus verzeichnen Migranten die zweithöchste Zuwachsrate nach der Risikogruppe der Homosexuellen. "Wir müssen diesen bedrohlichen Trend stoppen, und das erreichen wir am besten durch eine gute Sexualerziehung", sagt Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Doch wo verläuft die Grenze zwischen natürlicher Peinlichkeit und verletztem Schamgefühl im Aufklärungsunterricht?

Ohne Gelächter und Gequietsche wird sicher keine Teenagergruppe ein Kondom über eine Banane oder einen stilisierten Holzpenis abrollen können. Die meisten muslimischen Jugendlichen reagieren in solchen Momenten nicht anders als ihre christlichen oder konfessionslosen Altersgenossen.
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#2
Guest_ralf-fennig_*

Guest_ralf-fennig_*
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Seltsam so etwas zu lesen - von meiner 18jährigen Nichte (die sicher nicht zu freizügig rumläuft) höre ich immer wieder das sie von türkischen Jungs jenseits aller Schamgrenzen angebaggert wird.
Mit Moslems möchte ich in der Diskussion um außerehelichen Geschlechtsverkehrt eigentlich nicht in einen Topf geworfen werden - auch wenn deren Argumentation von Christen abgeschrieben zu sein scheint.
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#3
Rolf

Rolf

    Administrator

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Hallo ralf,

das kann ich mir gut vorstellen. Ich habe mich mit einigen türkischen Männern unterhalten und oft erfahren, welch abwertende Sicht die von den deutschen Frauen haben. Offensichtlich scheint bei denen auch vieles nur für die frauen zu gelten. Die Männer huren ind er Gegend rum und sagen als Rechtfertigung: "Na und, ich bin doch ein Mann!" Insofer scheint mir der Islam doch sehr stark eine "zwei Klassen" Religion zu sein.

Eigentlich habe ich mit der Veröffentlichung dieses Beitrages beabsichtigt zu zeigen, dass es doch skandalös ist, das sich Christen und Politik in der Haltung vom Moslems gelegentlich vorführen lassen müssen.

Herzliche Grüße

Rolf
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