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Prüfen - eine biblische Pflicht!


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29 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Prüfen - eine biblische Pflicht!






Egal ob wir es wollen oder nicht, Gottes Wort sagt (nicht ohne Grund!):

Den Geist dämpfet nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüfet alles, und das GUTE behaltet!


1. Thes. 5,21

Hier geht es beispielsweise um eine Geistesgabe. Gerade bei Geistesgaben lassen sich leider bis heute viele Menschen eher vom Gefühl als vom Worte Gottes leiten. Deshalb unterstreicht die Bibel gerade hierbei das prüfen:

Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.

1.Joh. 4,1

Es heißt aber auch:

Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.

Joh 14,12

Zum Einen soll der Geist Gottes Raum zum Wirken haben, zum Anderen besteht aber die Gefahr, daß nicht Gott der Ursprung ist.
Zugegeben, es ist nicht einfach! Jedenfalls sehen wir, daß das Prüfen extrem wichtig ist!



Was sollen wir prüfen?

Zunächst haben wir uns mal selbst zu prüfen. Oder wollen wir als "Heuchler" dastehen?

So prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, untersuchet euch selbst!

2.Kor. 13,5

Dann geht es darum zu erkennen, ob die Botschaft usw. von Gott ist oder nicht. Dafür haben wir das Wort Gottes. Und was sagt die Bibel?
Für sehr viele Situationen gibt es passende Bibelstellen, oder man kann es aus dem Zusammenhang erkennen.
Aber eine "Faustregel" gibt uns Gott:

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

Matth. 7,16

Sind die Früchte immer klar erkennbar?
Warum heißt es beispielsweise bezüglich "guten" Lehrern:

Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr ENDE schaut an und folgt ihrem Glauben nach.

Hebr. 13,7

Warum soll nicht der Anfang gesehen werden - und was dann kam ist egal?!?

Mit den Früchten verhält es sich zeitlich genauso: Man muss bis zur Ernte warten!
Und warum sagte Jesus zu den Knechten ("Kritikern") die das Unkraut SOFORT ausreißen wollten:

Er sprach: Nein, damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, wenn ihr das Unkraut ausjätet. Laßt beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündel, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.

Matth. 13,29-30

Auch hier ist VORSICHT geboten! Die Gefahr besteht, daß auch "Gutes" mit VERNICHTET wird!
Über Jesus heißt es sogar:

Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen

Matth. 12,20

Wie leicht wird etwas zerbrochen und irreparabel zerstört!
Ich denke, jeder sollte hier Gott selbst um Gnade bitten, wo wir hier - vielleicht mit bester Absicht - Schuldig geworden waren!

Eine weitere "Faustregel" ist, daß Jesus Christus verherrlicht wird und an OBERSTER Stelle steht - und zwar VOR dem Heiligen Geist (er verherrlicht auch Jesus) und allen möglichen Gaben (sie "dienen" nur zur Erbauung und Hilfe) sowie vor allem Besitzt, Menschen usw.

So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.

Lukas 14,26

Ist nicht Jesus Christus an oberster Stelle, sondern ständig von Gaben, "Werken", Organisationen usw. die Rede, stimmt etwas nicht!
Nun sagt die Bibel hier etwas ganz komisches, aber doch grundlegendes:

Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott; und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.

1Jo 4,2-3

Was heißt denn das nun schon wieder?
Eigentlich ist es ganz einfach: Das größte und herrlichste Ereignis der Menschheitsgeschichte ist, daß Jesus Christus für UNS auf die Welt kam und für UNS gestorben ist, damit wir mit Gott versöhnt werden können! Ohne dieses "Opferlamm" gäbe es für KEINEN Menschen eine Chance. Der Sinn des Lebens wäre gleich Null! Wir müssten ALLE auf die ewige Verdammnis zugehen!
Aber da kam EINER, der Sohn des lebendigen Gottes, der FÜR UNS das Lösegeld bezahlte - mit seinem eigenen Blut. Jesus selbst sagte:

Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. IHR seid meine Freunde, wenn ihr TUT, was ich euch gebiete!

Joh. 15,13-14

ER hat alles für uns vollbracht - wir müssen ihm allerdings gehorsam sein!
Ist das nicht EVANGELIUM bzw. die froheste Botschaft aller Zeiten?!?
Doch nun zurück zur Fragestellung:
Bezeugen und verherrlichen wir Jesus Christus und was er für uns vollbracht hat?!?

OK, einige tun es so, andere anders. Auch kann es in "fleischlicher" Schwärmerei geschehen. Aber dafür stand ja der Zusatz: "Wenn ihr TUT was ich euch gebiete". Wenn wir herumtanzen und Jesuslieder singen, gleichzeitig aber NICHT zur EHRE Jesu leben, ist das Heuchelei! Wir sollen IN ERSTER LINIE durch UNSER LEBEN Jesus Christus verherrlichen!
Können wir wie Petrus einst am Tempel zu dem lahmen Bettler sagen:

Petrus aber sah ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an!

Apg 3,4

Vielleicht müssen wir uns Entschuldigen und sagen: Sieh uns und unser Leben nicht an, sondern lieber Jesus!
Klar, auf Jesus sollen wir hinweisen, aber wir sollen Botschaft an Christi statt sein!

So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott VERMAHNT DURCH UNS; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott.

2Kor 5,20

Und "an Statt" bedeutet nun einmal, daß wir FÜR IHN hier wirken sollen.
Und dazu gehört sogar das "vermahnen" oder anders gesagt: "Kritisieren", womit wir wieder beim Thema wären!
Sehr schlimm wird es nur, wenn gesagt werden muss:

denn "eurethalben wird Gottes Name gelästert unter den Heiden"!

Römer 2,24



Also nochmal das Prüfkriterium:



Wird Jesus Christus jetzt und dauerhaft durch das Leben und mit den "Früchten" verherrlicht?



Hier muss noch kurz erwähnt werden: Unser Leben ist durch Kindheit und allen möglichen Erfahrungen, Sitten, Gebräuchen, Kultur usw. geprägt. Hier dürfen wir uns NICHT wegen UNWICHTIGER Nebensächlichkeiten ablenken lassen.

Paulus sagte sogar:

Den Juden bin ich geworden wie ein Jude, auf daß ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden wie unter dem Gesetz, auf daß ich die, so unter dem Gesetz sind, gewinne.

1.Kor. 9,20

So erlebe ich auch unterschiedliche Ansichten zum Thema Alkohol, Kopftücher, Heiratssitten usw.
Hier gilt für mich: Den anderen SO annehmen, wie er ist. Denken wir an Jesu letzte Worte: Lehret sie meine Gebote HALTEN! Er hat sich aus Erbschaftssachen genauso raus gehalten wie er sich nicht an Bräuchen gestört hatte (Frau am Jakobsbrunnen angesprochen), sondern hat IMMER das Herz des Menschen gesucht. Nur der "innere Mensch" war - und ist noch - für ihn entscheidend! Was ist für uns entscheidend? Äußerlichkeiten oder der Mensch wie Gott ihn sieht?!?


Darf kritisiert werden?

Wer möchte schon gerne selber kritisiert werden? Wenn es darum geht ANDERE zu kritisieren sind wir doch relativ schnell dabei! Jesus hatte den Jüngern die Füße gewaschen - wir waschen dagegen den Glaubensgeschwistern lieber den Kopf! Kann man dies so sagen?
Vor vielen Jahren lag mir auch etwas schwer auf dem Herzen was in einer Gemeinde (meiner Empfindung nach) schief lief. Nach dem nächsten Gottesdienst sprach ich den Pastor an. Seine Reaktion: "Entweder hast Du einen Kritikgeist, oder Gott redet durch Dich" - worauf ich erwiderte: "Jetzt habe ich 5 Minuten mit Dir gesprochen - heute morgen war ich deswegen 2 Stunden auf den Knien vor Gott weil es mir so eine Not machte!"

Kurze Zeit später ereignete sich etwas, das für alle Gemeindeglieder sehr beschämend war.
Hatte ich nun einen Kritikgeist?!?
Auch tat ich das, was damals Pastor Heinrich Kemner tat, als er versuchte das Herz einer Frau für die (kritische) Botschaft Jesu zu öffnen: Blumen mit schicken.
(Pastor Heinrich Kemner hatte allerdings etwas mehr Erfolg damit gehabt)

Schauen wir aber mal die Bibel an. Was war die Aufgabe all der Propheten? Kritik üben! Daher waren sie auch immer verhasst - erst als sie gestorben waren wurden sie geehrt - sie konnten ja nun nicht mehr konkret mit dem Finger auf eine Person zeigen! (Allgemeine Kritik wird meist abgelehnt: Betrifft den Anderen, nicht mich!)

Daher sagte Stephanus, bevor er wegen seines Glaubens an Jesus Christus, aber auch seiner KRITIK gesteinigt wurde:

Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt ? Und sie haben getötet, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt's nicht gehalten!

Apg 7,52-53

Nun könnte hier eine riesige Liste mit biblischen Beispielen aufgeführt werden, wo Männer Gottes im Auftrage Gottes kritisieren MUSSTEN - oft wollten sie es gar nicht! Denken wir nur an Jeremia:

HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen; du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich. Denn seit ich geredet, gerufen und gepredigt habe von der Plage und Verstörung, ist mir des HERRN Wort zum Hohn und Spott geworden täglich. Da dachte ich: Wohlan, ich will sein nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, daß ich's nicht leiden konnte und wäre fast vergangen. Denn ich höre, wie mich viele schelten und schrecken um und um. "Verklagt ihn! Wir wollen ihn verklagen!" sprechen alle meine Freunde und Gesellen, "ob wir ihn übervorteilen und ihm beikommen mögen und uns an ihm rächen."

Jeremia 20,7-10

Es müsste also eher heißen: Braucht nicht kritisiert zu werden?
Aber trotzdem muss etwas sehr wichtiges dazu gesagt werden. Zunächst müssen wir selbst korrekt leben!

Den Vergleich mit dem Balken und dem kleinen Splitter kennt wohl jeder:

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!

Matth. 7,3-5

Hier sehen wir gleich viererlei:

Jesus ist es am wichtigsten, daß wir selbst erst mal richtig leben.
Wir sollen uns immer erstmal selbst prüfen.
Aber auch: Wir haben eine Aufgabe, ja Jesus fordert uns dazu auf (sieh zu...) dem Bruder zu HELFEN
Es ist nicht von bloßer KRITIK die rede, sondern von der Verantwortung, daß selbst kleine Splitter WEG KOMMEN!!!
Jesus wusste, daß es viel einfacher ist "nur" zu kritisieren. Er WILL aber, daß dem Menschen GEHOLFEN wird.

Letzte Worte von sterbenden Menschen hatten schon immer eine große Bedeutung.
Die letzten Worte Jesu waren:

Lehret sie ALLES HALTEN, was ich euch anbefohlen habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Matth. 28,20

Warum hatte Jesus diese Worte gewählt? Der allerletzte Satz war eine Ermutigung: Ich helfe Euch, ich bin bei Euch! Aber dem ging aber der Grund voraus: Ihr braucht meine Hilfe, weil ihr eine sehr große und schwierige Aufgabe zu bewältigen habt: Mitmenschen GEHORSAM zu lehren - nicht nur das bloße wissen!

Zugegeben, daß verfassen dieser Website ist dagegen relativ einfach - aber privat wie beruflich sehe ich mich auch ständig dieser Aufgabe gegenüber. Wie tröstlich, daß Jesus Christus bei einem ist und uns auch Weisheit gibt, denn ohne göttliche Weisheit kommt NUR SCHADEN dabei heraus! So werden wir beispielsweise gewarnt bei der Kindererziehung:

Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Vermahnung zum HERRN.

Eph 6,4

Wer von uns Vätern hat nicht auch hier schon versagt, indem wir z.B. ungerecht waren (nicht genug "geprüft" hatten) oder lieblos oder ungeduldig handelten (Nerven lagen "blank", überreizt)?!?


Eine Warnung an "Kritiker"

Wie wir schon gesehen haben ist Kritisieren nicht grundsätzlich falsch, Jesus selbst hatte sogar sehr harte Worte gebraucht:

Ihr Schlangen und Otterngezücht! wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?

Matth. 23,33

Aber trotzdem sei zum Schluß noch ein Gleichnis Jesus und ein Erlebnis das ich selbst hatte erwähnt:


Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie ließt du? Er antwortete und sprach: "Du sollst Gott, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten als dich selbst." Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: "Wer ist denn mein Nächster?" Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Mörder; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen. Es begab sich aber ungefähr, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit; da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber. Ein Samariter aber reiste und kam dahin; und da er ihn sah, jammerte ihn sein, ging zu ihm, verband ihm seine Wunden und goß darein Öl und Wein und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in die Herberge und pflegte sein. Am nächsten Tages zog er zwei Groschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr kosten hast, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste dem gewesen, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin und tue desgleichen!

Lukas 10,25-37

Die Samariter waren zur Zeit Jesu verhaßt, wie wir aus folgendem Vers ersehen können:

Da antworteten die Juden und sprachen zu Jesus: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und hast den Teufel?

Joh 8,48

Samariter waren - zugegebener weise - ein Volk, das sich schon frühzeitig anderen Göttern hingab und sich mit Nichtjuden (der "Welt") vermischten.
Also, so eine Person, die es "traditionell" nicht so eng mit dem Glauben nahm, wurde von Jesus Christus HÖHER geachtet als die "Frommen" die es "ernst" mit ihrem äußerlichen Glauben meinten.

Was machte aber den Unterschied? Dieser Samariter ERFÜLLTE das Gebot der NÄCHSTENLIEBE - die "Frommen" hingegen nicht!
Bemerkenswert ist auch, daß der Fragesteller Jesus gegenüber NICHT zugab, daß es ein Samariter war, der Gottes Gebot erfüllte, sondern ihn umschrieb "der die Barmherzigkeit tat".
Welche Waagschale benutzte Jesus Christus also? Schaute er auf die äußerliche "Frömmigkeit" oder auf die LIEBE (das oberste Gebot!!!)

Nun möchte ich noch ein eigenes ähnliches Erlebnis anführen, das schon fast 20 Jahre zurück liegt:

Als Betriebselektriker in einem großen christlichen Werk musste ich unvermittelt im Winter an einem Samstag Abend bis morgens gegen ca. 5 Uhr mit anderen Mitarbeitern eine neue Heizungsanlage installieren. Dazu war ich in meinem Wohnhaus in der Wohngemeinschaft in dieser Zeit zum Milch holen, Tisch decken usw. eingeteilt gewesen, und musste entsprechend früher aufstehen, bekam also fast gar keinen Schlaf.
Viele in der Wohngemeinschaft wusste von dieser Arbeit mit der Heizung und dem Hausdienst 4x am Tag. Am Montag morgen fand ich dann - ich werde es nie vergessen - einen Zettel an der Tür mit den Worten: "Bleib noch etwas liegen - ich mache die Arbeit für Dich!".

Und diese Person war ein "Pfingstler" der eigentlich nicht aufgenommen werden sollte, sondern nur weil er eine bestimmte handwerkliche Ausbildung durchlaufen hatte die dringend benötigt wurde, wurde er dann doch genommen.

Und nun stelle ich als Zeuge dieses Ereignisses die Frage: Wie wird Gott einmal urteilen? Wer hat das oberste Gebot am besten erfüllt? Diejenigen, die nichts mit "Schwärmerei" zu tun haben wollten (die betreffende Person hatte ich NIE in irgend einer Weise "unnüchtern" gesehen - er kam lediglich wie der Samariter aus einer bestimmten "verachteten" Richtung) oder derjenige, der "Täter des Wortes" war und mir "Barmherzigkeit erzeigte"?!?

Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst.

Jakobus 1,22

Und noch ein allerletztes Beispiel soll den Abschluss bilden:
Wir kenne ja Bäume, Zwiebeln und Zielscheiben und ihre Ringe.
Stellen wir uns nun einmal vor, in der Mitte ist die "absolute Wahrheit", außerhalb die "Gottlosigkeit".

Wo befinden wir uns?!? Um so weiter außen man steht, um so mehr "Jesus UND..." wird im Leben gefunden. Unmittelbar NEBEN dem Zentrum könnte ein demütiger Christ sein, der aber noch durch gewisse Erlebnisse z.B. Kontaktscheu ist und deshalb für andere als "Lieblos" gilt. Oder jemand hat eine Bibelstelle noch nicht richtig erkannt. In der Reformationszeit gab es zwischen Zwingli und Luther auch Auseinandersetzungen wegen dem Abendmahl. Auch das Neue Testament berichtet von derartigen Meinungsverschiedenheiten. Paulus hatte sogar den Petrus - von manchen Christen als "Oberapostel" angesehen - scharf zurechtweisen müssen:

Da aber Petrus nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht; denn es war Grund zur Klage gegen ihn.

Galater 2,11

Also waren selbst die Apostel nicht "allwissend" und "perfekt"!


Mit anderen Worten:

Kritik ja - aber NUR unter Gottes Leitung!


Wer hat also nun die ganze Wahrheit auf seiner Seite?

Wer kann von sich allen ernstes sagen: Ich habe die VOLLE Wahrheit erkannt und LEBE in dieser Wahrheit!

Lernen wir doch viel mehr von der Demut eines Moses: Er baute Anfangs auf seine eigene Kraft - 40 Jahre Wüste und Schafe hüten änderten ihn dann aber so ab, daß er DANACH für den Auftrag Gottes brauchbar war - und schließlich der demütigste Mensch zu seiner Zeit genannt wurde der sich seiner Abhängigkeit von Gott in jeder Hinsicht bewußt war. (4. Mose 12,3).

Ich für meinen Fall brauche jedenfalls Gottes Hilfe, Vergebung und Leitung immer wieder neu.


Gott segne Sie!



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#2
Herzchen

Herzchen

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Ich mag im Zusammenhang von prophetischer Rede das Wort kritik nicht so ganz für mich wäre korektur besser.
Du schreibst das ein Kreterium die Früchte sind das ist aber oft nicht so einfach da Früchte Zeit brauchen um zu reifen allso nicht sofort sichtbar sind.
Ein prophetisches Wort darf nie dem Wort Gottes widersprechen somit ist Bibelwissen un umgänglich um zu prüfen.
Die Gabe der Geisterunterscheidung ist in diesem Zusammenhang auch gut anzuwenden.

Herzchen
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#3
Rolf

Rolf

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Nicht ich habe das geschrieben, ich habe es, wie oben angegeben, von dieser Seite

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hierher kopiert.


Der Beitrag deckt sich zwar mit meiner Überzeugung, aber etliche Irrlehrer hindert das nicht, immer wieder zu behaupten, ich wolle als Alleinseligmachender auftreten.

Ich verwende daher in solchen Themen gern neutrale Quellen, die in der Christenheit inhaltlich Konsenz haben.


Was Du zur Kritik an Prophetie schreibst: Ich würde mir niemals anmaßen eine Prophetie zu korrigieren. Für Prophetie sehe ich nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist eine Prophetie biblisch oder nicht. Im ersten Fall kommt sie direkt von Gott und benötigt daher keine Nachhilfe von mir. Im zweiten Fall ist sie falsch und daher abzulehnen. Eine Ablehnung wird oft fälschlich als Kritik verstanden. Tatsächlich sollte man seine Ablehnung biblisch begründen oder die Prophetie einfach stehen lassen ohne sie persönlich anzunehmen.


Herzliche Grüße


Rolf
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#4
Herzchen

Herzchen

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Sorry, :(

aber für mich war nicht ersichtlich das der Beitrag nicht von dir ist oder es ist mir nicht aufgefallen.

Das mit der Kritik und der Korektur bezog sich nicht auf die Prophetie selbst, es gibt Prophetien die Menschen oder auch Gemeinden koregieren sollen. Das Wort Kritik ist mir zusehr negativ besetzt in unserer Sprache.
Wenn man in der Verantwortung für eine Gemeinde steht dann muß man Prophtie auch manchmal öffentlich koregieren, da sie sonst viel Schaden anrichtet. Jeder der prohetisch unterwegs ist sollte sich dieser tatsache bewußt sein und Korektur begrüßen. Ich weis aus Erfahrung dass, das nicht schön ist aber sehr heilsam.

:smile: Herzchen
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#5
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Der Beitrag über das Thema "Prüfen" ist ausgezeichnet.

Wenn man in der Verantwortung für eine Gemeinde steht dann muß man Prophtie auch manchmal öffentlich koregieren, da sie sonst viel Schaden anrichtet.

Ich würde hier eine Unterscheidung zwischen Prophet und prophetischem Dienst machen wollen.
Ich habe Beides erlebt, deshalb meine ich da Unterschiede zu sehen.

Ein Prophet ist "gemeindeneutral", d. h., er ist mit seinem Dienst zuerst Gott verpflichtet.
Wenn ich also hier Korrektur wünsche, dann habe ich es nicht mit einer Gemeinde als verantwortlichem Rahmen für diesen Dienst zu tun, sondern mit unserem Herrn als unmittelbarer Autorität hinter der Prophetie eines Propheten.

Bei einem prophetischen Dienst mag das Ergebnis "von aussen her gesehen" identisch sein.
Der Rahmen ist aber ein anderer, hier steht die Gemeinde viel stärker in der Verantwortung, auch was das Prüfen anbelangt.

Liebe Grüsse: Peter
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#6
Guest_Hermann_*

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Toll, was man hier so als Lehre serviert bekommt!

Wer den Propheten und den Prophetischen Dienst noch für biblisch hält, der vertritt sicher auch die Meinung, dass es noch Apostel gibt.

Na, dann ist der Helmut Bauer doch gar so weit weg zu werfen! Da gibt es auch Apostel und Propheten. Und die kleinen Sonderlehren, die haben wir in den charismatischen Gemeinden doch auch! Siehe Wolfhard Margies, Peter Wenz, Volkhard Spitzer und Matutis, etc.

Mir scheint, auch wenn man klug redet, kann man doch daneben liegen.

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#7
Herzchen

Herzchen

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Wer den Propheten und den Prophetischen Dienst noch für biblisch hält, der vertritt sicher auch die Meinung, dass es noch Apostel gibt.

.


Wie du glaubst nicht das es Prophtie heute noch gibt ? Schade aber dein Problem.

Nur möchte ich deshalb nicht mit Helmut Bauer verglichen werden das geht doch zuweit.

Herzchen
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#8
Herzchen

Herzchen

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Ein Prophet ist "gemeindeneutral", d. h., er ist mit seinem Dienst zuerst Gott verpflichtet.
Wenn ich also hier Korrektur wünsche, dann habe ich es nicht mit einer Gemeinde als verantwortlichem Rahmen für diesen Dienst zu tun, sondern mit unserem Herrn als unmittelbarer Autorität hinter der Prophetie eines Propheten.

Liebe Grüsse: Peter



Es geht um Prophetie die in der Gemeinde ausgesprochen wird und da ist es egal ob Prophet oder ein prophetischer Dienst wenn es sich um Worte handelt die dem Wort Gottes widersprechen sind sie zu korigiren.

Herzchen
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#9
Rolf

Rolf

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Naja, Hermmann vertritt hier offenbar die altbekannte dispensationalistische Ansicht, dass das "Vollkommene" schon in der Welt ist, und deshalb die Gaben und Ämter aufgehört haben.

Ich habe das schon früher als aus meiner Sicht für falsch bezeichnet. Man kann nicht einfach ignorieren, was im NT Testament steht.

Mit Bauer und Co. hat das garnichts zu tun. Es gab und gibt falsche Apostel und falsche Propheten. Deshalb kann man das Echte nicht grundlos eleminieren, sondern muss lernen, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Prüfen heißt nichtTeile der Bibel einfach abschaffen. Die Bibel ist der oberste Souverän und abzuschaffen ist, was der Bibel nicht entspricht.

Herzliche Grüße


Rolf
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#10
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Lieber Hermann!

Ich würde an deiner Stelle die Beiträge von Catherine Hafner (u. a. hier im Forum) einmal genau unter die Lupe nehmen.
Entweder ist sie eine Prophetin oder sie hat einen prophetischen Dienst, wenn ich ihre geschriebenen Einsichten beurteile.
Ich würde auf Ersteres tippen, da ihr Dienst gemeindeübergreifend stattfindet.

Nebenbei freue ich mich über deine Beiträge.
Leider meine ich ab und zu einen überheblichen oder gar spöttischen Unterton herauszulesen.
Es wäre doch schön, wenn wir nicht nur die Geschwister im Herrn als solche, sondern auch ihre Ansichten ernst nehmen würde.
Eine differenziertere Beurteilung verbunden mit einer ebensolchen Sprache könnte m. E. dabei helfen.

Ein Prophet ist "gemeindeneutral", d. h., er ist mit seinem Dienst zuerst Gott verpflichtet.
Wenn ich also hier Korrektur wünsche, dann habe ich es nicht mit einer Gemeinde als verantwortlichem Rahmen für diesen Dienst zu tun, sondern mit unserem Herrn als unmittelbarer Autorität hinter der Prophetie eines Propheten. Liebe Grüsse: Peter


Es geht um Prophetie die in der Gemeinde ausgesprochen wird und da ist es egal ob Prophet oder ein prophetischer Dienst wenn es sich um Worte handelt die dem Wort Gottes widersprechen sind sie zu korigiren.

Liebe (r?) (s?) Herzchen!

Prinzipiell gibt es an deiner Feststellung nichts zu deuteln.
Ich persönlich bin bei einem Prophet vorsichtiger, was eine evtl. Korrektur anbelangt.
In aller Regel weiss ein Prophet mehr von Gott als ein Christ mit einem prophetischen Dienst.
Ausserdem ist der Rahmen, den wir beim Prüfen anzulegen haben, viel weiträumiger gespannt, als bei einem prophetischen Dienst.

Innerhalb einer Gemeinde wissen wir in etwa, wie dort die Uhren ticken, deshalb fällt sofort eine prophetische Rede auf, die sämtliche "ungeschriebenen Gesetze" über den Haufen wirft. Bei einer Prophetie erleben wir solche Erfahrungs- und mögliche Vergleichswerte nicht immer. Deshalb ist die Beurteilung m. E. schwieriger.

Liebe Grüsse: Peter
  • 0

#11
Herzchen

Herzchen

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Liebe (r?) (s?) Herzchen!


weiblich, "Liebes Herzchen", dachte dass das bei dem Nick offensichtlich wäre.

Gottes Segen Herzchen
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#12
Guest_Hermann_*

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Hebr. 1,1-2

Nachdem Gott vielfältig und auch vielerlei Weise ehemals zu den Vätern

geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, ...

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#13
Rolf

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Und was will uns dieser Bibeltext sagen? Sichrlich nicht, dass es keine Prophetie mehr gibt. Man darf eben nicht von dem falschen dispensationalistischen Ansatz frei nach Nelson Darby ausgehen, das Israel und die Gemeinde zwei verschiedene Völer mit verschiedenen Heilzielen seien. Nur unter dieser Voraussetzung kann man das alte Testament in Bezug auf Prophetie für abgeschlossen erklären.

Das ist aber nicht, was uns Hebräer 1 vermitteln will. Beachtet man den Kontext, dann wird hier ausgesagt, dass mit dem Sohn Gottes der Neue Bund beginnt und dass der Sohn die letzte Offenbarung Gottes ist. Das bedeutet, dass im Gegensatz zum Alten Bund neutestamentliche Prophetie sich ausschließlich auf Gottes Wort bezieht, und das es eine Prophetie ausserhalb Gottes Wort nicht geben kann. Im alten Bund prophetzeihten die Propheten Inhalte, die zuvor noch garnicht aufgeschrieben worden waren. Die Inhalte waren also zumeist "Neu" für die Hörer. Die damaligen Propheten waren die Einigen, die im Heiligen Geist sprachen.

Dieses Bibelwort in Hebräer 1 lässt aber keineswegs das Ende der prophetischen Gabe, noch irgendeiner anderen Gabe zu. Da wird etwas hineininterpretiert, was definitiv nicht dasteht. Es handelt sich also um religiöse Spekulation.

Es geht um die nachpfingstliche Praxis mit Prophetie, die auf der Tatsache ruht, dass nun alle den Heiligen Geist haben und durch den heiligen geist das Wort Gottes in Wahrheit auslegen können. Insofern hat sich die prophetische Gabe verändert, aber nicht aufgelöst.

Natürlich kann man mit Recht fragen, ob unter diesen Umständen Prophetie im NT Sinn macht. Die Beantwortung ünerlasse ich einer Ausarbeitung, die ich im Netz fand.




Herzliche Grüße


Rolf





http://bibelkreis-muenchen.de/?p=1270


Gibt es heute noch Prophetie?






Veröffentlicht am 28. Februar 2011


Prophetie und prophetisches Reden sind in den letzten Jahren in Mode gekommen. Es gibt evangelikale Gemeinden, die sich ausführlich mit diesem Thema befassen oder sogar Prophetie-Kurse anbieten. Dadurch sollen Christen lernen und trainieren, einander durch prophetisches Reden zu stärken. Der folgende Beitrag versucht, Möglichkeiten und Grenzen der Prophetie in der christlichen Kirche aufzuzeigen. Prophetie hat in der Bibel einen hohen Stellenwert – im Alten wie im Neuen Testament. Für Paulus hat sie unter den Geistesgaben den wichtigsten Platz, und er fordert dazu auf, sich am meisten nach dieser Gabe auszustrecken (1Kor 14,1). Was ist ein Prophet? Was aber ist nun „prophetische Rede“?

Worterklärungen

- Nabhi (hebr.) = Prophet, Sprecher, Botschafter; Wortherkunft: Wurzel im Akkad. “nabu” = rufen, verkünden, nennen; abgeleitete Verben: nibba /hithnabbe = prophezeien, weissagen
- Prophetes (griech.) = Prophet, Sprecher, Vorher-Sager (Verkündiger der Zukunft), Heraus-Sager (Verkündiger von Geheimnissen), Wortherkunft: “pro” = vorher, heraus, vorne; “phemi” = sprechen, verkündigen etc.; Verb: propheteuo = weissagen prophezeien
- Ro ‘eh, Chozeh = Seher (1Sam 9,9; 2Sam 24,11)
- prophezeien = getrieben durch den Heiligen Geist reden (2Pet 1,21); reden zur Erbauung, Ermahnung/Ermunterung und Tröstung (1Kor 14,3); überführen, das Verborgene des Herzens offenbar machen (1Kor 14,24-25); als Aussprüche Gottes reden (1Pet 4,11); Zukünftiges offenbaren (Off 1,3); Geheimnisse enthüllen (Röm 16,25-26)

Die Bibel ist hier ganz eindeutig: Der Prophet ist ein Mund Gottes. In Gottes Auftrag redet er zu den Menschen und verkündet ihnen, was Gott über sie und ihr Verhalten denkt. Dies wird schon durch die im Alten und Neuen Testament verwendeten Wörter für „Prophet“ deutlich. Das hebräische Wort meint einen von Gott Berufenen, der Gottes Worte redet. In ähnlicher Weise bezeichnet das griechische Wort jemanden, der für Gott – an seiner Stelle – spricht. Dabei ist das, was dieser Prophet redet, keineswegs immer etwas Übernatürliches, eine Aussage über die Zukunft oder eine Enthüllung von verborgenen Dingen. Dies kann Inhalt der prophetischen Rede sein, ist es aber häufig nicht. So beschäftigt sich z.B. der größte Teil der alttestamentlichen Schriftpropheten mit dem Verhalten der Menschen und dem, was Gott über dieses Tun denkt.

Aussagen über die Zukunft ergeben sich häufig erst im zweiten Schritt aus dem, was Gott durch den Propheten zu den Menschen sagt. Wenn sie nicht umkehren von ihren falschen Wegen, dann wird das geschehen, was der Prophet ihnen ankündigt. Schwerpunkt prophetischer Rede ist also die Verkündigung dessen, was Gott über das Tun und Verhalten von Menschen denkt. Deshalb zählt z.B. das Buch Josua in der hebräischen Bibel zu den Propheten, obwohl es nur eine Aussage über die Zukunft enthält (die, nebenbei gesagt, nicht eintritt, weil Gott gnädig ist), während das Buch Daniel für die Juden nicht in diese Kategorie des Alten Testaments fällt. Daniel hat zwar viel über die Zukunft geschrieben, aber er war nicht zu den Menschen seiner Zeit gesandt, um ihnen Gottes Wort zu sagen. In der hebräischen Bibel steht das Buch Daniel daher nicht im zweiten Abschnitt unter den „Propheten“, sondern im dritten Abschnitt unter den „Schriften“ (ketubim).

Menschen antworten Gott
Leider haben die Menschen häufig nicht auf Gottes Wort und seine Propheten gehört (vgl. Jer 35,15 u.ä.). Und auch im Neuen Testament betont Jesus diese menschliche Hartherzigkeit und die fehlende Bereitschaft, auf Gott und sein Wort zu hören (Lk 13,34). Aber es gibt auch Beispiele dafür, dass Propheten Gottes gehört wurden. So tritt z.B. der Prophet Haggai auf und erklärt den Menschen in Israel, warum es ihnen zurzeit so schlecht geht. Sie scheinen vom Unglück verfolgt zu sein, und all ihr Tun hat keinen Erfolg. Haggai macht im Namen Gottes deutlich, dass der Grund dafür in ihrer Entscheidung liegt, den Tempel Gottes nicht weiterzubauen. Feinde hatten ihnen gedroht, und sie hatten sich abschrecken lassen. Haggai macht nun deutlich, dass dies falsch war. Und er erklärt ihnen, dass eine Wiederaufnahme des Tempelbaues dazu führen wird, dass sie wieder gesegnet werden. Diese Perspektive in die Zukunft erwächst also aus dem Wort Gottes über die Gegenwart. Haggais Botschaft wurde gehört und verstanden. Das Buch Esra berichtet uns davon, wie die Menschen in Israel sich von ihm (und dem Propheten Sacharja) wieder neu motivieren und ermutigen ließen und den Tempelbau fortsetzten (Esra 5,1ff).

Prophetie dient zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung

Ein Prophet ist also jemand, der Gottes Wort in die Situation der Menschen hinein spricht. Paulus schreibt aber auch: „Wer aber prophetisch redet, der redet den Menschen zur Erbauung und zur Ermahnung und zur Tröstung“ (1Kor 14,3). Prophetisches Reden geschieht immer dann, wenn Gottes Wort so gesagt wird, dass es die Menschen in ihrer Existenz trifft. Drei Aspekte sind es, die Paulus dabei nennt: Erbauung, Ermahnung, Tröstung. Unter „Erbauung“ versteht die Bibel geistliches Wachstum. Es geschieht dadurch, dass Menschen in ihrer Beziehung zu Gott gefestigt und vorangebracht werden. Dazu trägt auch die „Ermahnung“ bei. Sie ist notwendig, wenn Menschen einen falschen Weg gehen. Ermahnung hilft auf den richtigen Weg zurückzukehren. Und auch „Tröstung“ richtet Menschen wieder neu auf Gott aus, ermutigt und hilft zurecht. Wie ereignet sich Prophetie? In alttestamentlicher Zeit begegnete dieses Wort Gottes dem Propheten meist durch direktes Reden Gottes. Der Prophet sah eine Vision oder hörte Gottes Stimme und wusste von daher, was er sagen sollte. „So spricht der Herr“ ist deshalb eine der markantesten Einleitungen prophetischer Rede im Alten Testament. Immer wieder finden wir aber auch bei den Propheten Aussagen, in denen das, was Gott schon vor längerer Zeit gesagt hat, und was schriftlich fixiert in der Thora (dem Gesetz des Mose) vorlag, zitiert wird. Und auch das, was frühere Propheten gesagt haben, wird später hin und wieder von Amtskollegen zitiert (1Petr 1,10-12). Wenn es darum geht, Gottes Wort in die Situation der Menschen hinein zu sagen, erhält natürlich auch das schriftlich vorliegende Wort Gottes einen wichtigen Platz.

Prophetie heute

Heute liegt uns Gottes Wort in schriftlicher Form vor. In den vielen Büchern des Alten und Neuen Testaments können wir schwarz auf weiß lesen, was Gott will. Es ist daher nur logisch, dass sich prophetisches Reden auch zu einem hohen Prozentsatz auf dieses geoffenbarte Wort Gottes bezieht. Dass ein Mensch dieses Reden Gottes hört und versteht und zugleich erkennt, wie es in das Leben von Menschen hinein spricht, das ist prophetisches Reden. Natürlich kann Gott auch heute noch direkt zu jemandem sprechen. Er kann einem Menschen den Auftrag geben, zu einem anderen zu gehen und ihm in seinem Namen seine Botschaft weiterzugeben. Aber dies ist nicht der „Normalfall“ prophetischer Rede. Es geht vielmehr heute in erster Linie darum, Gottes Wort für alle verständlich auszulegen und so weiterzugeben, dass es als eine persönliche Anrede Gottes gehört werden kann. Und auch wenn Gott direkt spricht, bleibt das schriftlich geoffenbarte Wort Gottes der Maßstab, an dem alles geprüft werden muss.

Es gibt mehr Prophetie als vermutet

In diesem Sinne geschieht prophetisches Reden in unseren Gottesdiensten häufiger, als man dies vermutet. Dabei ist es dem Prediger nicht immer bewusst, dass er jetzt Gottes Mund für einen bestimmten Menschen ist. Der englische Baptistenprediger Charles H. Spurgeon (1834-92) berichtet von vielen Erfahrungen dieser Art. Menschen kamen in seine Gottesdienste und wurden von dem, was er gerade sagte, in ihrer Existenz direkt angesprochen. Sie kamen zur Erkenntnis ihrer Schuld und kehrten um. Auch dies ist es, was Paulus als Folge prophetischen Redens schildert (1Kor 14,24f). Prophetie ist eine Gabe Gottes. Und auch für Prophetie gilt: Gott verteilt seine Gaben, wie er will und wie es für die Gemeinde notwendig ist. Es ist daher falsch zu meinen, jeder Christ könne prophetisch reden. Paulus macht deutlich, dass wir als Christen alle unterschiedliche Gaben haben (Röm 12,6; 1Kor 12,10). Natürlich darf man sich nach Gaben ausstrecken, auch nach der Gabe prophetischer Rede. Aber man kann sie weder erzwingen noch erwarten. Gott ist der Geber der Gaben und gibt sie, wem er will (1Kor 12,11). Und auch das Bild des Leibes mit seinen unterschiedlichen Gliedern unterstreicht dies. In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass Gaben kein Beweis von geistlichem Leben sind. Wir verwechseln dies leicht. Aber ein von Gott begabter Mensch kann trotzdem geistlich unreif sein oder in Sünde leben. Umgekehrt kann es sein, dass ein Mensch, der ein tiefes, geistliches Leben führt, keine großen und sichtbar zutage tretenden Gaben aufweisen kann. Gaben sind Gnadengeschenke Gottes, nicht eine Art Bezahlung für geistliche Leistung! Wenn Gaben Geschenke der Gnade Gottes sind, ist auch klar, dass man nicht einfach behaupten kann, jeder könne eine Gabe „lernen“, wenn er das nur will. Gaben können trainiert und ausgebaut und dadurch vervollkommnet werden. Aber man kann sie nicht erlernen. Sie sind „Gaben“, d.h. Geschenke Gottes. Und Gottes Geschenke lassen sich durch keine Übung und kein Training erzwingen.

Wo Vorsicht geboten ist

Vorsichtig sollte man daher auch sein, wenn prophetisches Reden mit großen Worten angekündigt oder in besonderer Weise als übernatürlich hervorgehoben wird. Dies finden wir bei keinem der alt- und neutestamentlichen Propheten. Sie treten meistens ganz unspektakulär auf. Nicht die Art ihrer Verkündigung oder die Umstände ihrer prophetischen Rede sind es, die die Zuhörer überzeugen, sondern der Inhalt dessen, was sie sagen. „Es geht ihnen durchs Herz“ – das geschieht nicht dadurch, dass Menschen staunen über die Propheten oder deren Erlebnisse, sondern dadurch, dass sie von Gott und seinem Wort getroffen wurden. Wenn daher Prophetie mit großen Plakaten angekündigt wird, wenn der „Prophet“ im Vordergrund steht oder das „prophetische Bild“ an die Stelle des Wortes Gottes tritt, sollten wir vorsichtig sein. Und noch eine letzte Warnung: In der Bibel hat Gott ein für alle Mal geredet – zu allen Menschen (Hebr 1,1f). Dass er auch persönlich und direkt spricht, können wir nicht „machen“. Er kann dies jederzeit tun, aber wir können es nicht erzwingen noch durch irgendwelche Methoden bewirken. Gott lässt sich nicht von uns manipulieren. Wer daher meint, durch bestimmte Techniken Gottes Reden sichtbar machen zu können, irrt. Dies ist nur auf einem Weg möglich: durch ein intensives und gründliches Bibelstudium. Denn hier, in seinem Wort, hat Gott versprochen, dass er redet (Jes 55,9f; Joh 8,31)

Verwendete Literatur:

Hans-Georg Wünsch Theologische Handreichung und Information für Lehre und Praxis der lutherischen Kirche 28 Jahrgang Oktober 2010 Nr.4
Was ist Prophetie? Was ist ein Prophet? Roger Liebi www.bibelkreis.ch/themen/prophet.htm


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#14
Guest_Peter Wiem_*

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Nachdem Gott vielfältig und auch vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, ... Hebr. 1,1-2

In diesem Themenzusammenhang muss man erst einmal auf den Gedanken kommen, dass dieser Vers etwas mit dem möglichen Ende des Prophetendienst zu tun haben könnte.

Rolf hat schon das allermeiste (gut!) gesagt.

Einen Gedanken noch: Unser Herr Jesus war m. E. Apostel und Prophet, als Er auf Erden war.
Wie schaffe ich es dann, einen angeblichen Gegensatz zwischen dem Dienst der alttestamentlichen Propheten und dem Dienst Jesu zu lehren?
Wenn unser Herr am Ende dieser tage geredet hat, hat Er da nicht auch als Prophet geredet?
Wenn ja, wie kommt man auf die Idee, anhand dieses Verses ein Ende des Prophetischen Dienstes herbei zu theologisieren?
Wenn nein, was machen wir z. B. mit Mt 24? War die Endzeitprophetie keine Prophetie? Oder war es eine Prophetie ohne einen Propheten?

Jesus sagt: "Gleichwie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch!"
Wenn Jesus Apostel und Prophet war, hat er da den Mund zu voll genommen, wenn Er lt. dispensationalistischer Theologie genau wusste, dass spätestens in der "zweiten Heilszeit" es keine Dienstgaben mehr zu geben hat?
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#15
keine Hoffung mehr

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Wenn zahlreiche Sektenberatungen und andere vor Sektierer warnen; aber trotzdem Familienangehörige dort hinlaufen,
nützt eine eigene Prüfung der Lehre gar nichts , da die seelisch Eingefangenen sich nicht überzeugen lassen.

Wenn dann nachgeplabbert wird laut Bibel , dass vor Irrlehrern in der Bibel gewarnt wird, aber die Eingefangenen es nicht merken,
kann keiner etwas machen.

Selbst wenn Kriminalität vorkommt in Sekten , erwartet die Justiz , wegen der Selbstbestimmung, das misshandelte Opfer selber gegen die Sektierer vorgehen.

Wenn die das aber nicht können wegen Drohungen, Beleidigungen, Nötigungen, Angst, Panikatacken und oder entstandener psychischer Krankheit sind die Sektierer "Götter" für deren Mitglieder.

Aufgrund der Religonsfreiheit kann jede erfundene Religion einfach mit der Bibel verschmolzen werden und das als Wahrheit verbreitet werden.
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#16
Rolf

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Immer schön die Kirche im dorf lassen!!!


Wenn zahlreiche Sektenberatungen und andere vor Sektierer warnen; aber trotzdem Familienangehörige dort hinlaufen,
nützt eine eigene Prüfung der Lehre gar nichts , da die seelisch Eingefangenen sich nicht überzeugen lassen.



Das Prüfgebot der Bibel bezieht sich nicht auf andere, sondern auf mich selbst. Ich selbst muss mich davon überzeugen, ob eine Lehre richtig ist, bevor ich sie annehme.

Ob sich Irregeleitete überzeugen lassen, ist meistens eine Zeitfrage. Viele Leute brauchen lange, bis sie die Lüger erkennen. Welchen Sinn sollte es aber dann haben mit Betroffenen zu sprechen, wenn ich selbst nicht weiß, was richtig ist.

In diesem Thread geht es übrigens nicht um Sektenfragen, sondern um Klarheit darüber wie man selbst ein echter Christ wird und bleibt.


Herzliche Grüße


Rolf
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#17
Guest_Hermann_*

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Nachdem Gott vielfältig und auch vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, ... Hebr. 1,1-2

In diesem Themenzusammenhang muss man erst einmal auf den Gedanken kommen, dass dieser Vers etwas mit dem möglichen Ende des Prophetendienst zu tun haben könnte.

Das ist doch eindeutig zu erkennen, aber wie Du meinst....

Einen Gedanken noch: Unser Herr Jesus war m. E. Apostel und Prophet, als Er auf Erden war.

...und Gottes Sohn und Gott! Und heute König und Priester.

Wie schaffe ich es dann, einen angeblichen Gegensatz zwischen dem Dienst der alttestamentlichen Propheten und dem Dienst Jesu zu lehren?

Das schafft man nur, wenn man das Wort richtig teilt. Wer die Bibel nicht in Dispensationen einteilt, hat natürlich ein Problem damit, wie man ja an der Sichtweise von Dir und Rolf sieht. Wahrscheinlich leben wir nach Eurer Meinung schon im Tausendjährigen Reich, Israel spielt keine Rolle mehr und Satan ist gebunden, oder? Das ist ja ganz groß in Mode!

Wenn unser Herr am Ende dieser tage geredet hat, hat Er da nicht auch als Prophet geredet?

Natürlich, doch das Ende dieser Tage begann mit seiner Auferstehung und Himmelfahrt. Er hat alles gesagt, was wir wissen müssen und das steht in der Bibel. Wie ER angekündigt hat, sollte ja der Heilige Geist, den ER senden würde, die Jünger an alles, was ER gesagt hatte, erinnern. Nur deshalb konnte alles, teilweise Jahrzehnte später, aufgeschrieben werden.

Aber das ist den heutigen "Gläubigen" ja nicht genug! Sie brauchen mehr Offenbarung von oben. Sie brauchen mehr Kraft von oben, usw. Und da haben wir dann den Salat: So ist die Pfingstbewegung entstanden - aus geistlicher Habsucht, und hat ihren Einfluss bis in die Landeskirchlichen Gemeinschaften und andere ehemals konservative Gruppen geschafft. Wenn Gott heute autoritativ reden würde, müßte die Bibel jeden Tag erweitert werden, denn SEIN Reden gilt allen Menschen, oder?

Wenn ja, wie kommt man auf die Idee, anhand dieses Verses ein Ende des Prophetischen Dienstes herbei zu theologisieren?
Wenn nein, was machen wir z. B. mit Mt 24? War die Endzeitprophetie keine Prophetie? Oder war es eine Prophetie ohne einen Propheten?

Du hast sicher auch schon gemerkt, dass es in Matth. 24 in erster Linie um die Drangsalszeit für Israel und die Vorwehen geht, oder? Und dass der HErr hier zu seinen Jüngern spricht, ist auch nichts Neues. Erstaunlich ist auch, dass in den Reden Jesu ausschließlich vor Falschen Propheten gewarnt wird! Aber komm jetzt bitte nicht mit dem abgedroschenen Argument: Wenn es falsche Propheten gibt, dann auch Richtige. Das ist Unfug.
Das ganze Neue Testament warnt vor Verführung, Irrlehre, Falschen Propheten und Abfall von der Wahrheit und Ihr wollt mir weismachen, dass das nicht so gemeint ist? Ihr wollt dem Wort noch echte Apostel und Propheten in der heutigen Zeit hinzufügen? Da wäre ich vorsichtig!

Übrigens ist keiner von Euch auf meine Frage zu den Aposteln eingegangen... Ihr haltet also lt. charismatischer Irrlehre auch den "Fünffältigen Dienst" für existent?



Jesus sagt: "Gleichwie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch!"

Wie Du da den Prophetischen Dienst herausliest, erschließt sich mir nicht. Ich meine, hier geht es um die Verbreitung des Evangeliums, doch Jesus wurde nicht als Verkündiger des Evangeliums gesandt, sondern als das Lamm Gottes, dass der Welt Sünden hinwegnimmt. Das konnten die Jünger wohl auch nicht leisten, oder?


Wenn Jesus Apostel und Prophet war, hat er da den Mund zu voll genommen, wenn Er lt. dispensationalistischer Theologie genau wusste, dass spätestens in der "zweiten Heilszeit" es keine Dienstgaben mehr zu geben hat?


Gruß Hermann
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#18
Guest_Hermann_*

Guest_Hermann_*
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3. Die Gabe der Prophetie
im Licht der neutestamentlichen Lehre

....
B) Das Zeugnis der Schrift

von der zeitlichen Begrenzung der Prophetengaben auf die Apostelzeit
Wenn wir nun das Zeugnis des Neuen Testaments sorgfältig studieren, so finden wir deutliche Hinweise
darauf, daß die Gabe der Prophetie in der Gemeinde von Gott bewußt auf die Zeit der Apostel beschränkt
war. Wir wollen die verschiedenen Belege dafür hier einmal zusammenstellen:

1. Die Warnung in Offenbarung 22:

Gottes Offenbarungsreden ist mit dem Abschluß des NT abgeschlossen
Das Buch der Offenbarung ist eindeutig der logische Schlußstein der Heiligen Schrift; es ist sicherlich auch
das zuletzt geschriebene Buch (der Apostel Johannes war zur Abfassungszeit in Patmos verbannt, wo er
dann wohl auch starb, während er im 2. und 3. Brief andeutet, daß er noch reisen kann). Im Buch der Offenbarung
werden alle die Linien aufgenommen und zu Ende geführt, die im Buch der Anfänge (Genesis, 1.
Buch Mose) begonnen wurden – Schöpfung, Sündenfall und Erlösung.
Es ist daher von großer Bedeutung, daß am Abschluß der neutestamentlichen Offenbarung eine klare
Warnung steht, die jegliches Hinzufügen weiterer „Offenbarungen“ verbietet und damit signalisiert, daß
Gottes Offenbarungsreden für die Gemeinde mit diesem Buch abgeschlossen ist:
Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand
etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in
diesem Buch geschrieben steht; und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des
Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und
von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen. (Offb
22,18-19)

Das Buch der Offenbarung enthält, so bezeugt diese Aussage eindeutig, die letzten von Gott autorisierten
Weissagungen. Wenn nun noch jemand auftritt und behauptet, er habe ebenfalls prophetische Worte „von
Gott“ empfangen, die die Gläubigen annehmen müßten, so steht er unter dem Gericht Gottes. Gott selbst,
der Urheber aller echten Prophetie, fügt nichts zu diesem Buch hinzu, und auch Menschen dürfen nichts
hinzufügen, sonst werden sie als falsche, irreführende Propheten gerichtet werden.

2. Die Schrift kündigt keine künftigen echten Propheten an,
sondern warnt nur vor falschen Propheten in der nachapostolischen Zeit
Wenn die Gabe der Prophetie als eine wesentliche göttliche Offenbarungsquelle in Ergänzung zum Dienst
der Apostel für die ganze Zeit der Gemeinde bestimmt gewesen wäre, dann hätten die Apostel auf diese
wichtige Quelle der geistlichen Orientierung hingewiesen. Dagegen wird die Aufgabe der Propheten in Eph
2,20 so beschrieben, daß sie zusammen mit den Aposteln den Grund, das Fundament der Gemeinde gelegt
hatten – nämlich die inspirierten Heiligen Schriften des Neuen Testaments.4
Bedeutsam sind hier Abschnitte wie etwa Apostelgeschichte 20: Als der Apostel Paulus prophetisch den
Niedergang und die Verführung in der Gemeinde nach dem Weggang der Apostel offenbart, wäre es nur
folgerichtig gewesen, daß er die Gläubigen zu ihrer Orientierung auf die nach ihm kommenden künftigen
echten Apostel und Propheten verweist, denen sie folgen müßten. Dagegen zeigt er auf, daß Gottes Mittel
zu ihrer Bewahrung und Orientierung allein die Heilige Schrift ist:
Und nun, Brüder, übergebe ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat,
euch aufzuerbauen und ein Erbteil zu geben unter allen Geheiligten. (Apg 20,32)

4 Die Formulierung „auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten“ läßt sich am besten als Genetiv der Verursachung deuten:
auf der Grundlage, die die Apostel und Propheten gelegt haben (vgl. Neuer sprachlicher Schlüssel zum gr. NT). Auch wenn man
ihn anders deutet, bleibt die Tatsache, daß die Propheten wie die Apostel nur am Anfang des Gemeindebaus eine Rolle spielten; das
Fundament muß nicht ständig neu gelegt werden, sondern darauf wird dann später aufgebaut.
13
In ähnlicher Weise verweist der Apostel Petrus allein auf das völlig gewisse prophetische Wort der Heiligen
Schrift als Orientierung der Gläubigen bis zur Wiederkunft des Herrn (2Pt 1,19-21; s.u.), anstatt den Gläubigen
zu sagen, daß nach den Aposteln des 1. Jahrhunderts noch zukünftige Apostel und Propheten mit
weiteren Offenbarungen die Gemeinde zurüsten würden. Dasselbe finden wir in 2Tim 3,13-17: Auf die Ankündigung
künftiger Verführungen folgt allein der Verweis auf die völlig zureichende Heilige Schrift.
Dasselbe Muster finden wir etwa auch in 1Tim 4,1-16 sowie in den Warnungen vor der Endzeitverführung
im 2. Petrusbrief und im Judasbrief: überall wird als Richtschnur der Gläubigen das Wort der Schrift genannt
(im Judasbrief V. 3 und V. 20 „der Glauben“, d.h. das inspirierte, in der Schrift überlieferte Glaubensgut).
Nirgends finden wir den Hinweis auf echte Propheten oder Apostel in der Endzeit, obwohl doch dieser
Hinweis sehr wichtig gewesen wäre, wenn der Gemeinde diese Erbauungsquelle dann noch zur Verfügung
stünde.

Umgekehrt finden wir eine durchgängige Linie der Warnung, daß in der Endzeit der Gemeinde, kurz vor der
Wiederkunft Jesu Christi, falsche, lügenhafte Propheten auftreten werden, die das Volk Gottes durch ihre
gefälschten Botschaften verführen. Diese prophetische Warnung spricht unser Herr in Seiner Endzeitrede
in Matthäus 24 dreimal aus (Mt 24,4-5 + 11-12 + 24-25; vgl. Mt 7,15-23); im 1. Johannesbrief wird vor den
falschen Propheten in der Gemeinde gewarnt, und in 1Tim 4,1-2 sind sie zusammen mit falschen Lehrern
indirekt angesprochen, ebenso in 2Thes 2,9-10. Eine direkte Warnung finden wir wieder in Offenbarung
16,13-14 wo deutlich wird, daß sich der Satan auf dem Höhepunkt der Endzeit massiv der Falschprophetie
bedienen wird.

3. Die Schrift bezeugt, daß sie die einzige, völlig zureichende Quelle
der Autorität und prophetischen Orientierung für die Gläubigen ist
Ein weiteres gewichtiges Zeugnis sind die Aussagen, in denen die Bibel selbst, die abgeschlossene, inspirierte
Offenbarung Gottes, als einzige und völlig zureichende Quelle der Belehrung und Erbauung genannt
wird. Damit wird die angebliche Notwendigkeit von neuen Prophetenbotschaften für die Orientierung der
Gläubigen in der Endzeit, wie sie die Anhänger der Pfingst- und Charismatischen Bewegung behaupten,
von der Bibel klar widerlegt.

Böse Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, indem sie verführen
und sich verführen lassen. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewißheit
geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, und weil du von Kindheit an
die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung
durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich
zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.
(2Tim 3,13-17)

Angesichts der voranschreitenden Irreführung werden die Gläubigen nicht an irgendwelche neuen Propheten
oder Apostel verwiesen, sondern an die inspirierten heiligen Schriften. Von ihnen wir deutlich gesagt,
daß sie die Kraft haben, den Menschen Gottes ganz zuzubereiten und völlig auszurüsten – demnach besteht
gar keine Notwendigkeit für einen fortgesetzten Propheten- oder Aposteldienst mehr, seit die heiligen
Schriften des NT vollendet sind. Ganz ähnlich bezeugt es der Apostel Petrus:
Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran,
darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht
und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Dabei sollt ihr vor allem das erkennen,
daß keine Weissagung [od. Prophetie] der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. Denn niemals
wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen
Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet. Es gab aber auch falsche
Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich
verderbliche Sekten einführen (…) (2Pt 1,19-2,1)

Auch hier wird allein das inspirierte prophetische Wort der Heiligen Schrift als verbindliche Orientierung für
die Gläubigen hervorgehoben. Es ist völlig zuverlässig und gibt uns Licht, bis der Herr wiederkommt. Es
steht im Gegensatz zu den irreführenden Botschaften falscher Propheten und falscher Lehrer, die in der
nachapostolischen Zeit in die Gemeinde eindringen würden. Unter dem „völlig gewissen prophetischen
Wort“ ist im Zusammenhang dieser Stelle die ganze durch den Geist eingegebene und von Propheten niedergeschriebene
Offenbarung der Bibel zu verstehen, nicht nur die im engeren Sinne „prophetischen“ (die
Zukunft vorhersagenden) Abschnitte daraus.
14
Diese Zeugnisse weisen darauf hin, daß mit dem Abschluß der Schriftoffenbarung des NT die Notwendigkeit
für zusätzliche Offenbarungen, für weiteren Apostel- und Prophetendienst nicht mehr gegeben ist, weil
die Gläubigen in dem vollständigen und vollkommenen Wort Gottes alles haben, was sie brauchen.

4. Das Zeugnis von 1. Korinther 13:
Prophetie und Erkenntnisworte werden von Gott weggetan
Unmittelbar nach der Vorstellung der Gnadengaben im 12. Kapitel betont der Apostel, daß gerade die Gaben,
auf die die Korinther sich so viel einbildeten, von Gott weggetan würden bzw. aufhören würden. „Aber
seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei
es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise;
wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan“ (1Kor 13,8).
Wir werden auf diesen Abschnitt unter Punkt 5 noch einmal ausführlicher eingehen; hier wollen wir nur
betonen, daß dieses Argument des Apostels nur Sinn ergibt, wenn diese Gaben weggetan werden, solange
die Gemeinde noch nicht in der Herrlichkeit ist. Paulus argumentiert ja, daß diese Gaben jetzt schon, auf
der Erde, weniger wichtig sind als die vorzüglicheren Gnadengaben Glaube, Hoffnung und Liebe. Der Sinn
der Argumentation wird dann am klarsten, wenn wir annehmen, daß „das Vollkommene“ die vollkommene
Offenbarung des Willens Gottes für die Gemeinde in den Schriften des NT ist. Auf diese Weise stimmt diese
Stelle auch mit dem übrigen Zeugnis des NT über die begrenzte Rolle der Prophetengabe in der Gemeinde
überein.
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#19
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Die Gabe der Prophetie im Licht der neutestamentlichen Lehre
....
b) Das Zeugnis der Schrift

von der zeitlichen Begrenzung der Prophetengaben auf die Apostelzeit. Wenn wir nun das Zeugnis des Neuen Testaments sorgfältig studieren, so finden wir deutliche Hinweise darauf, daß die Gabe der Prophetie in der Gemeinde von Gott bewußt auf die Zeit der Apostel beschränkt war.


...schaut auf den Apostel und Hohepriester, den wir bekennen, Jesus, Hebr. 3,1

Wenn die Apostelzeit zeitlich begrenzt wird, dann ist auch der Aposteldienst Jesu zeitlich begrenzt.
Da der Aposteldienst Jesu aber nicht zeitlich begrenzt ist, kann nach dieser Argumentation die Gabe der Prophetie nicht zeitlich beschränkt werden.

Wir wollen die verschiedenen Belege dafür hier einmal zusammenstellen:

1. Die Warnung in Offenbarung 22:

Gottes Offenbarungsreden ist mit dem Abschluß des NT abgeschlossen
Das Buch der Offenbarung ist eindeutig der logische Schlußstein der Heiligen Schrift; es ist sicherlich auch
das zuletzt geschriebene Buch (der Apostel Johannes war zur Abfassungszeit in Patmos verbannt, wo er
dann wohl auch starb, während er im 2. und 3. Brief andeutet, daß er noch reisen kann).


Hier könnte auslegerisches Wunschdenken mit theologischem Zweckdenken gepaart sein.
Lt. Kirchengeschichte kam Johannes von Patmos nach Ephesus.
Und m. E. ist das Johannesevangelium nach der Offenbarung geschrieben worden.

Im Buch der Offenbarung werden alle die Linien aufgenommen und zu Ende geführt, die im Buch der Anfänge (Genesis, 1.
Buch Mose) begonnen wurden – Schöpfung, Sündenfall und Erlösung. Es ist daher von großer Bedeutung, daß am Abschluß der neutestamentlichen Offenbarung eine klare Warnung steht, die jegliches Hinzufügen weiterer „Offenbarungen“ verbietet und damit signalisiert, daß Gottes Offenbarungsreden für die Gemeinde mit diesem Buch abgeschlossen ist:

Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand
etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in
diesem Buch geschrieben steht; und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des
Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und
von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen. (Offb 22,18-19)


Hier führt das erste Wunschdenken gleich zum Nächsten.
In der entsprechenden Stelle in der Offenbarung wird das Wort biblion (Büchlein) verwendet.
Die Schrift wird stattdessen immer mit biblos (Buch) bezeichnet.

Die Warnung bezieht sich also ausdrücklich nur auf den Inhalt der Offenbarung.
Damit fällt die gesamte Argumentation wie ein Kartenhaus zusammen.

Das Buch der Offenbarung enthält, so bezeugt diese Aussage eindeutig, die letzten von Gott autorisierten
Weissagungen. Wenn nun noch jemand auftritt und behauptet, er habe ebenfalls prophetische Worte „von
Gott“ empfangen, die die Gläubigen annehmen müßten, so steht er unter dem Gericht Gottes. Gott selbst,
der Urheber aller echten Prophetie, fügt nichts zu diesem Buch hinzu, und auch Menschen dürfen nichts
hinzufügen, sonst werden sie als falsche, irreführende Propheten gerichtet werden.


Ich addiere also ein Wunschdenken zum Anderen und eine auslegerische Nachlässigkeit zur Nächsten.
Damit komme ich zu der von mir beabsichtigten Schlussfolgerung.
Sie beruft sich auf die Autorität aufgrund einer angeblich hieb- und stichfesten Argumentationskette.
Die hier angemasste Autorität ist durch nichts gerechtfertigt, was der Autor bisher an angeblichen Schriftbeweisen anführt.

2. Die Schrift kündigt keine künftigen echten Propheten an,

Tatsächlich?
Jesus war und ist Prophet.
Gleichwie wie der Vater Ihn gesandt hat, so sendet Jesus uns.
Warum wollen wir seinem Auftrag nicht in vollem Umfang Folge leisten?

...sondern warnt nur vor falschen Propheten in der nachapostolischen Zeit.

Also: Jesus war und ist Apostel.
Folglich müssen wir in einer apostolischen Zeit leben.
Was soll also dieser Gedankengang?

Wenn die Gabe der Prophetie als eine wesentliche göttliche Offenbarungsquelle in Ergänzung zum Dienst
der Apostel für die ganze Zeit der Gemeinde bestimmt gewesen wäre, dann hätten die Apostel auf diese
wichtige Quelle der geistlichen Orientierung hingewiesen.


Wenn der Hund nicht geschissen hätte, hätte er den Hasen noch erwischt.
Seid wann "beweisen" wir biblische Tatsachen mit Sachverhalten, die nicht in der Schrift stehen?

Dagegen wird die Aufgabe der Propheten in Eph 2,20 so beschrieben, daß sie zusammen mit den Aposteln den Grund, das Fundament der Gemeinde gelegt hatten – nämlich die inspirierten Heiligen Schriften des Neuen Testaments.

"ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Gemeinde bauen.." Mt 16,18
Hier hat also Jesus die inspirierten Heiligen Schriften des NT als Fundament der Gemeinde lt. dieser "Auslegung" gesehen - interessant!
Könnte Er hier nicht die Dienstgabe des Apostels angesprochen haben?

Bedeutsam sind hier Abschnitte wie etwa Apostelgeschichte 20: Als der Apostel Paulus prophetisch den
Niedergang und die Verführung in der Gemeinde nach dem Weggang der Apostel offenbart, wäre es nur
folgerichtig gewesen, daß er die Gläubigen zu ihrer Orientierung auf die nach ihm kommenden künftigen
echten Apostel und Propheten verweist, denen sie folgen müßten. Dagegen zeigt er auf, daß Gottes Mittel
zu ihrer Bewahrung und Orientierung allein die Heilige Schrift ist:
Und nun, Brüder, übergebe ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat,
euch aufzuerbauen und ein Erbteil zu geben unter allen Geheiligten. (Apg 20,32)


Der Autor scheint eine gewisse Vorliebe für logische Schlussfolgerungen zu haben, die er aufgrund ihres Nichtvorhandenseins in der Schrift beweist. Mit einem gewissen Einfalltsreichtum und derselben Methode würde ich mir zutrauen, zu beweisen, dass 1+1 drei ergibt.

4 Die Formulierung „auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten“ läßt sich am besten als Genetiv der Verursachung deuten:
auf der Grundlage, die die Apostel und Propheten gelegt haben (vgl. Neuer sprachlicher Schlüssel zum gr. NT). Auch wenn man
ihn anders deutet, bleibt die Tatsache, daß die Propheten wie die Apostel nur am Anfang des Gemeindebaus eine Rolle spielten; das
Fundament muß nicht ständig neu gelegt werden, sondern darauf wird dann später aufgebaut.


Der Autor scheint seiner eigenen Auslegung nicht so recht über den Weg zu trauen.
Das es Apostel und Propheten heute geben muss,, ist anhand des Dienstes unseres Herrn bewiesen.
Er i s t Apostel und Prophet.
Deshalb spielt der Apostel- und Prophetendienst auch heute noch eine Rolle.

In ähnlicher Weise verweist der Apostel Petrus allein auf das völlig gewisse prophetische Wort der Heiligen
Schrift als Orientierung der Gläubigen bis zur Wiederkunft des Herrn (2Pt 1,19-21; s.u.), anstatt den Gläubigen
zu sagen, daß nach den Aposteln des 1. Jahrhunderts noch zukünftige Apostel und Propheten mit
weiteren Offenbarungen die Gemeinde zurüsten würden. Dasselbe finden wir in 2Tim 3,13-17: Auf die Ankündigung
künftiger Verführungen folgt allein der Verweis auf die völlig zureichende Heilige Schrift.
Dasselbe Muster finden wir etwa auch in 1Tim 4,1-16 sowie in den Warnungen vor der Endzeitverführung
im 2. Petrusbrief und im Judasbrief: überall wird als Richtschnur der Gläubigen das Wort der Schrift genannt
(im Judasbrief V. 3 und V. 20 „der Glauben“, d.h. das inspirierte, in der Schrift überlieferte Glaubensgut).
Nirgends finden wir den Hinweis auf echte Propheten oder Apostel in der Endzeit, obwohl doch dieser
Hinweis sehr wichtig gewesen wäre, wenn der Gemeinde diese Erbauungsquelle dann noch zur Verfügung
stünde.


Für die Verherrlichung Jesu ist im NT ausschliesslich der Heilige Geist zuständig.
Wenn ich darauf keinen Wert lege, dann kann ich schon zu solchen Auslegungen kommen.

"Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme" spricht Jesus zu Pilatus.
Wenn ich das nicht will, dann muss da Wort Gottes dementsprechend zurechttheologisiert werden, um eine Aufgabe erfüllen zu können, die im NT eben nicht mehr ausschliesslich der Schrift zukommt.

Umgekehrt finden wir eine durchgängige Linie der Warnung, daß in der Endzeit der Gemeinde, kurz vor der
Wiederkunft Jesu Christi, falsche, lügenhafte Propheten auftreten werden, die das Volk Gottes durch ihre
gefälschten Botschaften verführen. Diese prophetische Warnung spricht unser Herr in Seiner Endzeitrede
in Matthäus 24 dreimal aus (Mt 24,4-5 + 11-12 + 24-25; vgl. Mt 7,15-23); im 1. Johannesbrief wird vor den
falschen Propheten in der Gemeinde gewarnt, und in 1Tim 4,1-2 sind sie zusammen mit falschen Lehrern
indirekt angesprochen, ebenso in 2Thes 2,9-10. Eine direkte Warnung finden wir wieder in Offenbarung
16,13-14 wo deutlich wird, daß sich der Satan auf dem Höhepunkt der Endzeit massiv der Falschprophetie
bedienen wird.


In der Apg. wurde der prophetische Dienst trotz dieser hier beschriebenen Bedenken weiter geführt.
Ist die Apg nicht nützlich zur Lehre?

3. Die Schrift bezeugt, daß sie die einzige, völlig zureichende Quelle
der Autorität und prophetischen Orientierung für die Gläubigen ist.


Der Heilige Geist hat also nichts wesentliches zu sagen?
Verherrlichung Jesu meinetwegen, aber nur nach unseren Spielregeln?

Ein weiteres gewichtiges Zeugnis sind die Aussagen, in denen die Bibel selbst, die abgeschlossene, inspirierte Offenbarung Gottes, als einzige und völlig zureichende Quelle der Belehrung und Erbauung genannt wird.

Wo? Bitte diese Aussage detailliert belegen!

Damit wird die angebliche Notwendigkeit von neuen Prophetenbotschaften für die Orientierung der
Gläubigen in der Endzeit, wie sie die Anhänger der Pfingst- und Charismatischen Bewegung behaupten,
von der Bibel klar widerlegt.


Das sieht mir mehr nach Zweckdenken, denn nach einer gewissenhaften Auslegung aus.

Böse Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, indem sie verführen
und sich verführen lassen. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewißheit
geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, und weil du von Kindheit an
die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung
durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.


Zuerst kommt das persönliche Zeugnis! Das wird durch den heiligen geist beglaubigt.
Erst danach kommt das Zeugnis der Schrift.

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich
zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.
(2Tim 3,13-17)


Im alten Bund ist das Wort vollkommen, im neuen Bund ist es nützlich!
Viele Aufgaben hat der heilige Geist inne, die vorher dem Worte Gottes oblagen.
Gott zwingt niemand, dies zur Kenntnis zu nehmen, wenn im Grunde an dem Wirken des Geistes Gottes kein Interesse besteht.

Angesichts der voranschreitenden Irreführung werden die Gläubigen nicht an irgendwelche neuen Propheten
oder Apostel verwiesen, sondern an die inspirierten heiligen Schriften. Von ihnen wir deutlich gesagt,
daß sie die Kraft haben, den Menschen Gottes ganz zuzubereiten und völlig auszurüsten – demnach besteht
gar keine Notwendigkeit für einen fortgesetzten Propheten- oder Aposteldienst mehr, seit die heiligen
Schriften des NT vollendet sind.


Für den Verfasser besteht keine Notwendigkeit an dem Wirken und den Gaben des Geistes Gottes, weil er sich auf die Schrift als Verherrlicher Jesu festgelegt hat. Und an der Stimme Jesu hier und jetzt in unserem Leben als Jünger hat er keinerlei Interesse.
Damit ist in meinen Augen ein gewisser Selektionismus im Umgang mit der Bibel gegeben.
Nebenbei hat der Verfasser keinerlei Interesse daran, Jesus so zu verherrlichen, wie die Schrift sagt, dass er im neuen Bund verherrlicht werden soll.
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#20
Rolf

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Diese Diskussion führt zu nichts. Ähnlich wie in anderen Fragen z.B Trinität oder Allversöhnung, haben wir es auch hier mit zwei grundsätzlich verschiedenen Ansätzen zu tun. Ich persönlich sage, der dispensationale Ansatz ist falsch, da er behauptet, die Geistegaben wären hinweggetan, weil das Vollkommene bereits in der Welt sei. Dann wird uns in Hebräer eins angeblich vermittelt, dass es seit dem Kommen Jesu keine Prophetie mehr gibt.

Tatsache ist, dass das "Charismatische" in der Bibel steht. folglich kann ich es nicht streichen, sondern muss allenfalls lernen, richtig damit umzugehen.

Was wird uns denn in Gottes Wort nach Jesu Himmelfahrt gesagt, und vor allem warum?

- Luk. 24;49: Ihr bleibt in der Stadt, bis ihr angetan sein werdet mit der Kraft aus der Höhe!

Wozu die Kraft?

- Apg. 1;8: Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist über Euch kommt und werdet meine Zeugen sein!

- In Apostelgeschichte 2 geschahen viele Zeichen und Wunder durch die Apostel

- Apg. 3: Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir... und der Lahmgeborene springt hoch wie von einer Sprungfeer abgeschossen.

- Apg. 4: Hier betet die Gemeinde, nicht die Apstel: "...indem Du die Hand ausstreckst zur Heilung, und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines Knechtes Jesu, und die erde bebt.

-Apg. 5: Viele Zeichen und Wunder geschahen durch der Apostel Hände unter dem Volk!

Apg. 6: Hier sind die Diakone (nicht die Apostel) voll Geist und Weisheit, voll Glaubens und Heiligen Geistes. Stephanus "voll Gnade und Kraft tut große Wunder und Zeichen unter dem Volk!


Warum werden wir eigentlich in 1.Kor. 14 aufgefordert, uns nach nicht vorhandenen Gaben auszustrecken? Spätestens da muss man sich veräppelt fühlen, wenn es die Gaben garnicht mehr gibt. Ist Paulus vielleicht ein Irrlehrer?

Das kann man so weiterführen. Haben die Apostel, die Diakone und die Gemeinde dummes Zeug verkündet? Nein! Aber was nicht sein darf, das kann auch nicht sein. Man weicht seine eigenen Überzeugungen direkt wieder auf, die darin bestehen, dass mit Jesus die Geistesgaben aufgehört haben, und billigt diese plötzlich auch den Aposteln zu. Nun behauptet man stur, dass die Gaben auf einmal mit dem Tod des letzten Apostels aufgehört haben, ohne eine überzeugende biblische Erklärung zu liefern. Und schließlich wird dann noch 1. Kor. 13 ausgehebelt, indem man bestreitet, dass das Vollkommene mit der Wiederkunft Jesu in die Welt kommt und behauptet felsenfest, das Vollkommene bestehe in den 66 Büchern der Bibel.

Wenn allerdings das Vollkommene in die Welt kommt, dann ist Gott Alles in Allem! Und was sagt die Bibel? "Am Ende wird Gott sein Alles in Allem!
Wann ist denn das Ende? Mit dem Erscheinen Jesu? Mit dem Tod des letzten Apostels? Mit der Fertigstellung des biblischen Kanons?

Das Problem ist doch, dass man sich aufgrund einer falschen Grundannahme, die in einer falschen Definition von Heilszeiten begründet ist, immer neue Falschinterpretationen hinzufügt und etwas verkompliziert, was ganz einfach wäre, würde man das Wort Gottes einfach stehen lassen.

Wenn der dispensationalistische Ansatz stimmt, muss ich die Hälfte aus dem NT streichen, weil das dann alles nicht stimmt, was da geschrieben steht. Wie Vollkommen ist das denn? Da können wir die Bibel gleich ganz wegwerfen.

Ich bin so froh dass ich Gottes Wort habe und mich nicht mit theologischen Winkelzügen herumplagen muss, die dem Wort Gottes widersprechen.


Herzliche Grüße


Rolf
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