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Offenbarung 17


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
Rolf

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Offenbarung 17





Offenbarung 17,1.2

Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir zeigen das Gericht über die große Hure, die an vielen Wassern sitzt, mit der die Könige auf Erden Hurerei getrieben haben; und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.


Einer der sieben Engel, die in Offenbarung 15/16 die sieben letzten Plagen ausgießen, kommt nun zu Johannes, um ihm das Gericht über die Hure zu zeigen. Von daher wollen wir nun anhand der Bibel überlegen, wer oder was die Hure ist. Betrachten wir dazu folgenden Text:

2. Korinther 11,2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte.

Eine reine Jungfrau stellt also symbolisch die Gemeinde Jesu dar. In Offenbarung 12 wird die wahre Gemeinde Jesu sogar als Frau mit der Sonne bekleidet dargestellt. Wenn nun die reine Frau die Gemeinde Gottes darstellt, dann muss es sich bei der Hure um das Gegenteil, also um eine abgefallene Gemeinde handeln, die nicht mehr allein Jesus als ihrem Bräutigam folgt. Im Alten Testament wurde der Begriff Hure oft für das Volk Israel gebraucht, wenn es Gott untreu war (vgl. Hes 23,2-21).

Da nach Offenbarung 17,15 Wasser ein Symbol für Völker sind, folgt daraus, dass diese abgefallene Gemeinde oder Kirche in vielen Ländern vertreten ist. So wie das alttestamentliche Babylon am Euphrat lag, so liegt auch das geistliche Babylon an vielen Wassern.

Eine weitere Eigenschaft Babylons ist nun die, dass die Könige auf Erden mit ihr Hurerei treiben. Die abgefallene Gemeinde geht folglich eine verbotene Verbindung zwischen Kirche und Staat ein. Sie versucht nicht, ihrem Herrn und Erlöser zu folgen, sondern sucht weltlichen Beistand, um ihre Ziele zu verwirklichen. Der Wein ihrer Hurerei stellt dabei die Lehren dar, mit der sie die Menschen auf Erden betrunken macht und somit verführt.

Hinweis: Bei dem hier erwähnten Gericht geht es nicht so sehr um das ausgeführte Gericht, sondern viel mehr um die Gerichtsakten, die zur Verurteilung führen. Das im Griechischen an dieser Stelle verwendete Wort "krima" bedeutet im Grundtext u. a. "Urteilsbegründung" und deshalb zeigt Kapitel 17 die Schandtaten der Hure auf, die zu ihrer Verurteilung führen.


Offenbarung 17,3-6

Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Greuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden. Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich sehr, als ich sie sah.

Nun führt der Engel Johannes im Geist in die Wüste. Er zeigt ihm die Hure, wie sie auf einem Tier sitzt. Da die Wüste ein Ort der Gefahren mit lebensbedrohlichen Bedingungen darstellt, können wir davon ausgehen, dass die Hure auf dem Tier für das Volk Gottes gefährlich ist.

Hinweis: Die Wüste ist der symbolische Ort der Prüfung, der Schwierigkeit, der Versuchung: Jesus in der Wüste der Versuchung für 40 Tage, das Volk Israel in der Wüste der Schwierigkeit für 40 Jahre, Mose in der Wüste für 40 Jahre, wo er alles zurücklassen musste, was er in Ägypten gelernt hatte, um Gott nützlich sein zu können und Gottes Volk zu führen.

Die Frau ist bekleidet mit Purpur und Scharlach und ist mit Gold und Edelsteinen geschmückt. Die Farbe scharlachrot ist z. B. nach Jesaja 1,18 eine Farbe für die Sünde, so wie in Offenbarung 12,3 Satan, der Urheber der Sünde, als roter Drache dargestellt ist. Der Purpur, das Gold, die Perlen und die Edelsteine deuten auf das königliche Gepränge und den Stolz dieser abgefallenen Kirche hin. Das Ablegen von Schmuch ist in der Bibel z. B. nach 2. Mose 33,4 ein Symbol für Demut. Diese Kiche allerdings stellt sich nicht unter den Willen Gottes.

Der goldene Becher, den die Hure in der Hand hält und den sie der Welt anbietet, stellt die falschen Lehren dar, mit denen sie ihre Ziele erreichen will. Freundschaft mit der Welt verdirbt immer den Glauben und übt ihrerseits einen verderblichen Einfluss auf die Welt aus. Da Lehren verbreitet werden, die den deutlichsten Aussagen der Bibel widersprechen, wird den Menschen der Zugang zu ihrem Erlöser verwehrt. Es ist die Zeit, in der die Menschen gelehrt werden, ihren Glauben mehr auf die Glaubensbekenntnisse und die Satzungen ihrer Kirche zu gründen, als auf das Wort Gottes. Äußerlich sind es anziehende Lehren, so wie der goldene Becher, von außen betrachtet, anziehend wirkt. Doch im Inneren befinden sich nur Greuel und Unreinheit ihrer Hurerei.

Hinweis: Das griechische Wort für Kelch und Becher ist ein und dasselbe Wort. Während Christen beim Feiern des Abendmahls sich bewusst machen, dass ihre Erlösung einzig und allein von Jesus abhängt, kann der goldene Becher auch ein Hinweis dafür sein, dass die Hure den Menschen ein anderes Evangelium anbietet: Selbsterlösung durch Werke. Sie ist stolz auf ihr Tun und nicht dankbar für die Gnade Gottes in Jesus Christus.

Was hat es aber mit dem Namen "Babylon" auf sich, der auf ihrer Stirn steht?

Das alttestamentliche Babylon hatte seinen Anfang in der Stadt Babel. Beim Turmbau zu Babel wollten sich die Menschen von Gott unabhängig machen und sich gegen ihn auflehnen. Doch Gott griff ein und verwirrte ihre Sprachen. In Jesaja 13,18-22 wird vorhergesagt, dass diese Stadt zerstört und nie wieder aufgebaut werden würde. Da diese Stadt wie vorhergesagt bis heute nicht mehr aufgebaut wurde, kann es sich also bei dem hier erwähnten Babylon nicht um das alttestamentliche Babylon handeln.Im Neuen Testament taucht der Begriff erstmals hier auf:

1. Petrus 5,13 Es grüßt euch aus Babylon die Gemeinde, die mit euch auserwählt ist ...

Man geht davon aus, dass Petrus die Stadt Rom als Babylon bezeichnete, um sich vor etwaigen Verfolgern zu schützen. Ansonsten kommt der Begriff Babylon nur noch in der Offenbarung vor und dort steht er für die abgefallenen Gemeinden. Darum wird es auch als das "große Babylon" bezeichnet. Babylon wird in der Bibel angewandt, um die verschiedenen Formen falscher oder abgefallener Religion zu bezeichnen.

In der Zeit des Mittelalters war Babylon ein Sinnbild für das päpstliche Rom. Mit königlichem Gepränge stellte Rom seine Macht zur Schau und verfolgte alle Andersgläubigen, die sich nicht den Lehren Roms und seinen Bräuchen beugen wollten. So wurde schon damals die Hure Babylon trunken vom Blut der Heiligen und der Zeugen Jesu.

Hinweis: Schon Ende des 12. Jhdt deutete Joachim von Fiore das symbolische Babylon auf das päpstliche Rom. Auch der römische Dichter Dante stellt die römische Kirche in der "Göttlichen Komödie" als unzüchtiges Weib dar.

Die Bibel geht aber noch einen Schritt weiter und nennt Babylon die Mutter aller Greuel auf Erden. Was hat das zu bedeuten?

Wenn wir 1. Mose 4 anschauen, so war schon der erste Mord auf Erden zwischen Kain und Abel eine Folge religiöser Auseinandersetzungen. Durch die Sünde Adams und Evas im Paradies wurden die Menschen aus dem Paradies vertrieben und standen fortan unter der Macht des Todes. Die einzige Rettung, die wir Menschen seit dem Sündenfall haben, ist die, dass ein Stellvertreter die Schuld und die Strafe für unsere Übertretungen des Gesetzes Gottes auf sich nimmt. Sogleich nach dem Sündenfall wurde der von Gott ersinnte Erlösungsplan in Kraft gesetzt. Dieser Erlösungsplan sieht vor, dass sich der Sohn Gottes, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge (vgl. Jesus als Schöpfer), stellvertretend für die Sünden der ganzen Menschheit opfern würde. Um auf dieses große Opfer hinzudeuten, wurden Tieropfer eingeführt. Diese Tieropfer sollten den Menschen verdeutlichen, dass der einzige Weg zurück zu Gott nur über das Lamm Gottes geht, das der Welt Sünde trägt. Später ging daraus der alttestamentliche Heiligtumsdienst hervor (vgl. Das himmlische Heiligtum). Kain wollte nun diesen Weg der Erlösung nicht gehen, sondern wollte sich lieber selbst erlösen, indem er die Früchte seiner Arbeit opferte und nicht das von Gott verlangte Opfertier darbrachte, das sinnbildlich auf den zukünftigen Erlöser am Kreuz verweisen sollte. In der Folge ermordete er seinen eigenen Bruder. Es war der Beginn des Kampfes zwischen den Menschen, die sich selbst erlösen und ihren eigenen Weg gehen und denen, die sich auf Gott und das von ihm bestimmte Opfer verlassen wollen.

Eine wichtige Frage lautet nun, ob Babylon nur das Papsttum versinnbildlicht oder noch für etwas anderes steht?

Offenbarung 14 enthält die Drei-Engels-Botschaft, die seit 1844 n. Chr. verkündet wird. Der zweite Engel warnt dabei in Offenbarung 14,8 das Volk Gottes vor dem Fall Babylons. Wenn Babylon nur für das päpstliche Rom stehen würde, dann müsste die Warnung vor dem Fall Babylons bereits früher erfolgt sein, denn Rom ist schon viel früher gefallen. Dies ergibt sich aus der Beschreibung des ersten Tieres aus Offenbarung 13. Da das Papsttum schon zur Zeit des Mittelalters aufgrund seiner heidnischen Elemente gefallen war, der Fall Babylons aber erst seit 1844 n. Chr. verkündigt wird, kann sich Babylon nicht allein auf Rom beziehen!

Babylon wird der Sünde der gesetzeswidrigen Verbindung mit den "Königen auf Erden" angeklagt. Durch das Abweichen vom Herrn und die Verbindung mit den Heiden wurde die jüdische Gemeinde zu einer Hure. Rom, das auf gleiche Weise von der Bibel abwich, indem es die Unterstützung der weltlichen Mächte suchte, empfängt das gleiche Urteil. Babylon wird die Mutter der Hurerei genannt. Im Grundtext heißt es sogar Mutter der Huren. Unter den Töchtern müssen demnach Kirchen zu verstehen sein, welche an ihren Lehren und Überlieferungen festhalten und dem Beispiel Roms folgen, indem sie die biblische Wahrheit verlassen, um eine gesetzwidrige Verbindung mit der Welt zu schließen. Die Botschaft von Offenbarung 14,8, welche den Fall Babylons verkündigt, muss auf religiöse Gemeinschaften Anwendung haben, die einst rein waren, nun aber abgefallen sind. Da diese Botschaft im Anschluss an die Warnung vor dem Gericht folgt, muss sie in den letzten Tagen verkündigt werden, und kann deshalb nicht allein auf das päpstliche Rom Bezug haben, denn dieses war schon seit vielen Jahrhunderten in einem gefallenen Zustand.

Die heutige Zeit zeigt deutlich, wie sich diese Prophezeiung in der Ökumene (= Zusammenschluss der christlichen Kirchen) und im Synkretismus (= Vermischung von Religionen) erfüllt. Dogmen trennen - Liebe vereint. Die biblischen Wahrheiten scheinen für viele christliche Kirchen keine Rolle mehr zu spielen. Viele der protestantischen Kirchen folgen Roms Beispiel der ungesetzlichen Verbindung mit "den Königen der Erde". Die Staatskirchen durch ihre Beziehung zu den weltlichen Regierungen, und andere Gemeinschaften dadurch, dass sie die Gunst der Welt suchen. Der Ausdruck Babylon (= Verwirrung) kann mit Recht auf diese Gemeinschaften angewandt werden, da alle bekennen, ihre Lehren der Bibel zu entnehmen und doch in fast unzählige Sekten zersplittert sind mit weit voneinander abweichenden Glaubensbekenntnissen und Theorien.

Hinweis: Gerade das Projekt "Weltethos" zeigt ganz deutlich, wohin die Welt steuert. Es wird versucht, eine Einheit der Religionen auf Grundlage des kleinsten gemeinsamen Nenners zu schaffen. Aber Einheit auf Kosten der Wahrheit ist genau das Gegenteil von dem, wofür Jesus gebeten hat. Christus möchte die Einheit in der Wahrheit!

Gehen wir noch kurz auf die Verfolgung der Heiligen und der Zeugen Jesu ein.

Von Babylon wird behauptet, dass es die Nachfolger Jesu verfolgt. In Offenbarung 13,7 und Daniel 7,25 wird das päpstliche Rom als eine Macht beschrieben, die das Volk Gottes verfolgt. Das mittelalterliche Babylon erfüllte also diese Eigenschaft. Auch das endzeitliche Babylon wird dies erfüllen, da in Offenbarung 13,15 eine religiös-politische Machtstruktur beschrieben ist, die am Ende dafür sorgen wird, dass alle, die an den Geboten Gottes festhalten, getötet werden sollen (vgl. Das Malzeichen des Tieres). Es ist der Kampf am Ende der Zeit, bei dem Satan alle weltlichen Mächte und alle gefallenen Religionen mobilisieren wird, um gegen die Nachfolger Jesu vorzugehen. Der Zusammenschluss aller Religionen zu einer Welteinheitsreligion unter dem Vorsitz des Papsttums und der Zusammenschluss aller weltlichen Mächte zu einer Art neuen Weltordnung wird bis dahin abgeschlossen sein.

Betrachten wir nun das Tier, auf dem die Hure sitzt oder das die Hure trägt.

Nach Daniel 7,23 stellt ein Tier in der Prophetie eine politische Macht dar. An dieser Stelle aber erfahren wir lediglich, dass dieses Tier lästerliche Namen und sieben Häupter und zehn Hörner hat. Im weiteren Verlauf des Kapitels wird aber diese Macht sehr genau beschrieben. Im Moment beschränken wir uns darauf, dass dieses Tier ein ähnliches Aussehen hat, wie das erste Tier aus Offenbarung 13. Während das eine Tier gekrönte Hörner hat und lästerliche Namen auf den Häuptern, verfügt dieses Tier hier über keine Kronen, ist dafür aber voll lästerlicher Namen.


Offenbarung 17,7.8

Und der Engel sprach zu mir: Warum wunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und sieben Häupter und zehn Hörner hat. Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist jetzt nicht und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren. Und es werden sich wundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens vom Anfang der Welt an, wenn sie das Tier sehen, daß es gewesen ist, und jetzt nicht ist und wieder sein wird.


Das Tier oder die weltliche Macht scheint vier Phasen zu haben:

- es war
- ist nicht
- wird wieder aufsteigen
- wird in die Verdammnis fahren.

Da das Tier gewesen ist und wieder aufsteigen wird, bekommt Johannes dieses Tier zu der Zeit zu Gesicht, als es nicht ist. Der Engel spricht also zu einer Zeit, als das Tier noch nicht aus dem Abgrund aufgestiegen ist.

Zu diesem Tier gibt es nun verschiedene Auslegungen. Einige deuten das Tier symbolisch auf alle je existierten Weltreiche dieser Erde. Manche sehen in dem Tier sowohl das heidnische, als auch das päpstliche Rom verwirklicht. Wieder andere sehen darin nur das päpstliche Rom und das noch entstehende Bild der Tieres. Um zu erkennen, was dieses Tier genau symbolisiert, wollen nun versuchen, das Tier zeitlich einzuordnen.

Da die Hure auf dem Tier sitzt, muss das Tier zur selben Zeit wie die Hure existieren. Wir haben gesagt, dass Babylon ein Symbol für das Papsttum ist und dass es am Ende auf alle gefallenen Gemeinden angewendet werden muss. Somit existiert das Tier bereits seit 538 n. Chr., da in diesem Jahr die Vorherrschaft des Papsttums in Europa begann. Des Weiteren ist es ja so, dass die Hure auf dem Tier eine Verbindung von Kirche und Staat darstellt. Somit ist das Tier lediglich ein Symbol für den weltlichen Teil dieser religiös-politischen Verbindung. Zur Zeit des Mittelalters waren es die europäischen Königshäuser, die das Papsttum für seine Zwecke missbrauchte. Am Ende werden es die Regierungen der ganzen Welt sein, die gemeinsame Sache mit den gefallenen Kirchen machen werden, um deren Ziele durchzusetzen.

Betrachten wir nun das Ereignis des Aufstiegs des Tieres aus dem Abgrund.

Das griechische Wort abyssos, das an dieser Stelle mit Abgrund übersetzt wird, bedeutet leere, finster, wüst oder einfach nichts. Nun ist es ja so, dass in Offenbarung 11,7 ebenfalls ein Tier aus dem Abgrund erwähnt wird:

Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten.

Wir haben gesehen, dass dieses Tier in Verbindung mit der französischen Revolution am Ende des 18. Jhdt und dem Aufkommen des Atheismus steht. Aber außer der Eigenschaft, dass beide Tiere aus dem Abgrund kommen, nennt die Bibel uns keine weitere Gemeinsamkeiten. Von daher ist es eher fraglich, ob diese Tiere in direkter Verbindung stehen.

Geschichtliche Tatsache aber ist, dass zur Zeit der päpstlichen Vorherrschaft in Europa eine Verbindung von Kirche und Staat vorhanden war. Die Hure saß also auf dem Tier. Im Jahre 1798 n. Chr. wurde der Papst von Napoleon abgesetzt, das 1. Tier aus Offenbarung 13 erhielt somit seine tödliche Wunde und die Vorherrschaft des Papsttums war zu Ende. Die Hure saß nicht mehr auf dem Tier, und somit war das Tier nicht.

Die Bibel sagt aber voraus, dass eine Verbindung von Kirche und Staat wieder aufkommen wird. Die Hure wird wieder auf dem Tier sitzen. In Offenbarung 13,13 wird dies durch das Bild des Tieres angedeutet und in Daniel 2,43 durch das Bündnis von Eisen und Ton. Was die Verdammnis des Tieres angelangt, so wird dies nach Vers 14 bei der Wiederkunft Jesu geschehen. Dieses Ereignis wird dem Tier ein Ende bereiten.


Offenbarung 17,9.10

Hier ist Sinn, zu dem Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und es sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muß er eine kleine Zeit bleiben.


Der Engel geht nun her, Johannes die sieben Häupter zu erklären. Die erste Erklärung besagt, dass die Häupter für sieben Berge stehen. Da der Engel selbst schon die Deutung gibt, müssen wir die Berge nicht mehr deuten. Die sieben Berge deuten auf Rom, das auf sieben Hügeln erbaut wurde. Auch hier wieder ein deutlicher Hinweis, dass es sich bei der Frau in erster Linie um die römische Kirche handelt, denn die Frau sitzt auf den sieben Bergen - die Frau sitzt auf Rom!

Die sieben Häupter sollen aber auch für sieben Könige stehen. Auch hierfür gibt es mehrere Erklärungsversuche. Manche Ausleger sehen in den sieben Königen die verschiedenen Weltreiche beginnend bei Babylon oder Ägypten. Andere sehen darin die verschiedenen Regierungsformen Roms. Da das Papsttum aber nie auf Babylon, oder auf dem heidnischen Rom saß, sind diese Erklärungen etwas unzureichend. Von daher macht es durchaus Sinn, die Zahl 7 symbolisch zu verstehen. Da eine eindeutige Zuordnung derzeit schwer möglich ist, sehe ich in den sieben Häuptern eher eine symbolische Anzahl von weltlichen Mächten, die eine Verbindung mit der Kirche eingegangen sind. Die lästerlichen Namen des Tieres würden dies ebenfalls bestätigen.

Fünf dieser Könige sind bereits zur Zeit der tödlichen Wunde gefallen, was soviel bedeutet, dass der verhältnismäßig größere Anteil an Königen schon in der Vergangenheit liegt. Wenn das Tier dann aus dem Abgrund aufsteigt, wenn es also wieder eine Verbindung von Kirche und Staat geben wird, dann wird der andere kommen, der eine kleine Zeit bleiben muss. Diese "kleine Zeit" steht sehr wahrscheinlich für einen begrenzten, endlichen Zeitraum, so wie in Offenbarung 12,12 die "wenige Zeit" für das Wirken Satans bis zur Wiederkunft Jesu begrenzt ist. Zumindest verwendet Johannes an beiden Stellen das gleiche griechische Wort.


Offenbarung 17,11-14

Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist der achte und ist einer von den sieben und fährt in die Verdammnis. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier. Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier. Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.

Diese Stelle wirkt auf den ersten Blick etwas verwirrend. Im Grundtext hat der achte keinen bestimmten Artikel, was soviel bedeutet, wie dass das Tier jetzt nicht auf einmal 8 Häupter hat. In Offenbarung 12 wird Satan als großer, roter Drache beschrieben, der Häupter und Hörner hat. Diese Häupter und Hörner stehen für das heidnische Rom, durch das Satan Einfluss auf die Geschichte der Menschheit nahm. Wenn nun dieser achte das Tier selber ist und einer der Häupter, so können wir auch hier ziemlich sicher sagen, dass dieser achte König ein Symbol für Satan ist. Er scheint die eigentliche Kraft zu sein, die hinter diesem Tier steht und er missbraucht es für seine Zwecke.

Kommen wir nun zu den Hörnern.

Wie oben schon erwähnt, sieht Johannes das Tier, als es nicht ist. Zu diesem Zeitpunkt sollen die 10 Hörner ihr Reich aber noch nicht empfangen haben. Es kann sich also deshalb bei den zehn Hörner nicht um die zehn Hörner aus Daniel 7 handeln, da drei dieser Hörner bereits im 6. Jhdt ausgerissen wurden und demnach ihre Macht nicht mehr empfangen können. Die Hörner sollen aber zusammen mit dem Tier für eine Stunde Macht bekommen, eines Sinnes sein und ihre Kraft und Macht dem Tier geben, um dann gegen den König aller Könige und Herr aller Herren zu kämpfen. Zuerst wollen wir dieses Ereignis wieder zeitlich einordnen und dazu betrachten wir folgenden Text:

Offenbarung 19,11.15.16 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig ... und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.

Diese Szene beschreibt die Wiederkunft Jesu, bei der er seine priesterlichen Gewänder ablegen und als König aller Könige auf die Erde wiederkommen wird. Er wird kommen, um sein Volk aus der Bedrängnis zu befreien. Es ist die Zeit, in der eine solch große Trübsal sein wird, wie sie nie gewesen ist auf Erden und auch nie wieder sein wird (vgl. Daniel 12). Es ist die Zeit, in der alle, die an den Geboten Gottes festhalten, getötet werden sollen. Doch Jesus wird sich für sein Volk aufmachen, um es zu befreien.

Dass die Könige auf Erden, symbolisiert durch die Hörner, dem Tier die Macht geben, bedeutet, dass es ein riesiges, weltweites Bündnis aller Staaten auf Erden geben wird, die sich mit dem Tier verbinden werden, um dann eine religiös-politische Weltregierung zusammen mit den gefallenen Kirchen aufzurichten. Die Kirchen haben sich in Babylon vereint und die Regierungen dieser Erde vertrauen dem Tier - Rom. Gemeinsam haben sie das Ziel, gegen Jesus Christus zu kämpfen, indem sie seine Jünger verfolgen. Aber die Bibel sagt voraus, dass Jesus sie alle überwinden wird:

Offenbarung 6,15 Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!

Hinweis: Der griechische Ausdruck für "eine Stunde" mian horan kommt im Neuen Testament mehrfach vor (z. B. Matthäus 14,15; Matthäus. 18,1; Lukas 2,38) und hat dabei verschiedene Bedeutungen. Unter Berücksichtung der griechischen Grammatik wird es wohl "zur gleichen Zeit" bedeuten. Dieses weltweite Bündnis aller Staaten wird sehr wahrscheinlich auf einmal stattfinden.


Offenbarung 17,15-17

Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen. Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie ausplündern und entblößen und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat's ihnen in ihr Herz gegeben, nach seinem Sinn zu handeln und eines Sinnes zu werden und ihr Reich dem Tier zu geben, bis vollendet werden die Worte Gottes.

Zu Beginn des Kapitels scheint eine Harmonie zwischen dem Tier, den Hörnern und der Hure zu bestehen. Vers 13 berichtet sogar, dass die Hörner dem Tier ihre Macht geben und eines Sinnes sind. Beeinflusst von den Lehren Babylons machen sie gemeinsame Sache mit dieser Hure, um gegen das Volk Gottes und damit gegen Gott zu kämpfen. Doch durch die Wiederkunft Jesu scheint plötzlich ein Wandel einzutreten. Auf einmal scheinen sich die weltlichen Mächte gegen Babylon zu wenden, um ihr Fleisch zu essen, d. h. es einzunehmen und es zu vernichten. Sie werden Babylon ausplündern und entblößen und mit Feuer verbrennen. Es ist das Gericht Gottes, dass über Babylon ergehen wird und in Offenbarung 18 beschrieben ist, da Gott es in ihr Herz eingegeben hat.

Hinweis: Schon oft hat Gott in der Geschichte bestimmte Völker benutzt, um andere zu richten. Wenn sich Israel durch ihren Götzendienst von Gott entfernte, so vollstreckten die Babylonier oder die Assyrer das Gericht Gottes an ihnen.

Getäuscht durch die Lehren Babylons, die nur Verwirrung unter den Menschen anrichten, hatten sich die Könige auf Erden dazu verleiten lassen, Satans Einflüsterungen zu gehorchen, um gegen die vorzugehen, die Jesus treu sind und seine Gebote halten (vgl. Der Ruhetag Gottes). Als Jesus nun einschreitet, um sein Volk zu retten, werden die Menschen erkennen, dass sie von den abgefallenen Kirchen getäuscht wurden. Zu spät erkennen sie, was es wirklich heißt, Gott treu zu sein. Sie werden erkennen, dass sie verloren sind und darum werden sie ihren ganzen Hass gegen die religiösen Führer richten, die sie mit ihren Lehren betrunken gemacht und somit ins Verderben geführt haben.

Hinweis: Diese religiös-politische Weltregierung am Ende der Zeit wird auch im Standbild von Daniel 2 durch das Bündnis zwischen Eisen und Ton dargestellt. Auch da gilt, dass sie nicht aneinander festhalten werden. Der Stein wird kommen und das Standbild zermalmen.


Offenbarung 17,18

Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden.


Zum Abschluss gibt der Engel noch die Deutung der Frau. Sie ist die große Stadt, das große Babylon, welches die Herrschaft über die Könige auf Erden hat. Es ist die große Stadt, die in der siebten Plage in drei Teile zerbrechen wird. Im Mittelalter herrschte die Kirche über den Staat und am Ende der Zeit werden die Religionen dieser Erde die Regierungen derart beeinflussen, dass ihre Ziele durchgesetzt werden. Doch Jesus Christus wird Sieger bleiben und ein Reich aufrichten, dass nie mehr zerstört wird.
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#2
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Gedanken über Off 17

Zunächst einmal: Das Ganze ist eine Fleissarbeit ersten Ranges und in der Summe sicherlich lesenswert.

Einige Details darin sind aber wie geistliche Fingerabdrücke:
Sie verraten nicht nur die Herkunft desjenigen, der diese Zeilen verfasst hat, sondern auch die Ziele, die damit angestrebt werden sollen.

Bei aller versuchten geistlichen Objektivität ist m. E. immer mal wieder ein Zweckgedanke eingebaut worden, der die Leser geistlich in eine ganz bestimmte Richtung bewegen möchte.


...Der goldene Becher, den die Hure in der Hand hält und den sie der Welt anbietet, stellt die falschen Lehren dar, mit denen sie ihre Ziele erreichen will. Freundschaft mit der Welt verdirbt immer den Glauben und übt ihrerseits einen verderblichen Einfluss auf die Welt aus. Da Lehren verbreitet werden, die den deutlichsten Aussagen der Bibel widersprechen, wird den Menschen der Zugang zu ihrem Erlöser verwehrt. Es ist die Zeit, in der die Menschen gelehrt werden, ihren Glauben mehr auf die Glaubensbekenntnisse und die Satzungen ihrer Kirche zu gründen, als auf das Wort Gottes. Äußerlich sind es anziehende Lehren, so wie der goldene Becher, von außen betrachtet, anziehend wirkt. Doch im Inneren befinden sich nur Greuel und Unreinheit ihrer Hurerei.

Guter Gedanke, logische Schlussfolgerung!

... Die Bibel geht aber noch einen Schritt weiter und nennt Babylon die Mutter aller Greuel auf Erden. Was hat das zu bedeuten?
Wenn wir 1. Mose 4 anschauen, so war schon der erste Mord auf Erden zwischen Kain und Abel eine Folge religiöser Auseinandersetzungen. Durch die Sünde Adams und Evas im Paradies wurden die Menschen aus dem Paradies vertrieben und standen fortan unter der Macht des Todes.


Das Paradies ist laut der Schrift ein Aufenthaltsort für Geister.
Der Garten Eden war der Aufenthaltsort der ersten Seelen: nämlich Adam und Eva.

Die einzige Rettung, die wir Menschen seit dem Sündenfall haben, ist die, dass ein Stellvertreter die Schuld und die Strafe für unsere Übertretungen des Gesetzes Gottes auf sich nimmt.

Laut Jesus ist d i e Sünde diejenige, dass wir Menschen nicht an Ihn glauben.

Sogleich nach dem Sündenfall wurde der von Gott ersinnte Erlösungsplan in Kraft gesetzt. Dieser Erlösungsplan sieht vor, dass sich der Sohn Gottes, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge (vgl. Jesus als Schöpfer), stellvertretend für die Sünden der ganzen Menschheit opfern würde. Um auf dieses große Opfer hinzudeuten, wurden Tieropfer eingeführt.

Wer führte was wie ein?
Die Schrift spricht von einer Einführung der Tieropfer ab dem Bundesschluss am Sinai.
Durchgeführt wurden Tieropfer schon früher, es steht aber nirgendwo, dass Gott sie angeordnet hat.
Im Gegenteil: David spricht in den Psalmen, dass Gott Tieropfer nicht gefallen.

Diese Tieropfer sollten den Menschen verdeutlichen, dass der einzige Weg zurück zu Gott nur über das Lamm Gottes geht, das der Welt Sünde trägt. Später ging daraus der alttestamentliche Heiligtumsdienst hervor (vgl. Das himmlische Heiligtum).

Bitte diese Behauptung anhand den entsprechenden Kapitel im 1. Mose belegen!

Kain wollte nun diesen Weg der Erlösung nicht gehen, sondern wollte sich lieber selbst erlösen, indem er die Früchte seiner Arbeit opferte und nicht das von Gott verlangte Opfertier darbrachte, das sinnbildlich auf den zukünftigen Erlöser am Kreuz verweisen sollte. In der Folge ermordete er seinen eigenen Bruder. Es war der Beginn des Kampfes zwischen den Menschen, die sich selbst erlösen und ihren eigenen Weg gehen und denen, die sich auf Gott und das von ihm bestimmte Opfer verlassen wollen.

Das sieht in meinen Augen weniger nach Auslegung, aber mehr nach Interpretation aus.

Eine wichtige Frage lautet nun, ob Babylon nur das Papsttum versinnbildlicht oder noch für etwas anderes steht?

Offenbarung 14 enthält die Drei-Engels-Botschaft, die seit 1844 n. Chr. verkündet wird.

Off 14 ist schon viel früher verkündigt worden...

Der zweite Engel warnt dabei in Offenbarung 14,8 das Volk Gottes vor dem Fall Babylons. Wenn Babylon nur für das päpstliche Rom stehen würde, dann müsste die Warnung vor dem Fall Babylons bereits früher erfolgt sein, denn Rom ist schon viel früher gefallen. Dies ergibt sich aus der Beschreibung des ersten Tieres aus Offenbarung 13. Da das Papsttum schon zur Zeit des Mittelalters aufgrund seiner heidnischen Elemente gefallen war, der Fall Babylons aber erst seit 1844 n. Chr. verkündigt wird, kann sich Babylon nicht allein auf Rom beziehen!

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird das erste Tier aus dem Meer mit der Hure inhaltlich gleichgesetzt.
Es würde mich interessieren, auf welchem Tier dann die Hure zu sitzen kommt.
Die Reaktion der Könige der Erden über dieses Tier ist in Off 13 und Off 17 gleich. Das könnte zu denken geben.
Ausserdem könnte das Auftauchen aus dem Meer die Phase des Tieres darstellen, die sein quasi "zweites Erstarken" in die Wege leitet.
Wenn dieses Tier aus dem Meer trotzdem die katholische Kirche darstellen soll, ist dann die Hure der Papst, der auf ihr reitet?
Erledigt dann die katholische Kirche am Ende ihr Papsttum?
Wer könnte dann eigentlich den Lügenprophet darstellen? Derjenige verführt doch m. E. die "Christen"!

Babylon wird der Sünde der gesetzeswidrigen Verbindung mit den "Königen auf Erden" angeklagt. Durch das Abweichen vom Herrn und die Verbindung mit den Heiden wurde die jüdische Gemeinde zu einer Hure. Rom, das auf gleiche Weise von der Bibel abwich, indem es die Unterstützung der weltlichen Mächte suchte, empfängt das gleiche Urteil. Babylon wird die Mutter der Hurerei genannt. Im Grundtext heißt es sogar Mutter der Huren. Unter den Töchtern müssen demnach Kirchen zu verstehen sein, welche an ihren Lehren und Überlieferungen festhalten und dem Beispiel Roms folgen, indem sie die biblische Wahrheit verlassen, um eine gesetzwidrige Verbindung mit der Welt zu schließen.

Diese Verbindung ist m. E nicht gesetzeswidrig, sondern schriftwidrig.
Wenn wir im neuen Bund leben, dann sollten wir auch neutestamentliche Rechtsgrundlagen beachten.

Die Botschaft von Offenbarung 14,8, welche den Fall Babylons verkündigt, muss auf religiöse Gemeinschaften Anwendung haben, die einst rein waren, nun aber abgefallen sind. Da diese Botschaft im Anschluss an die Warnung vor dem Gericht folgt, muss sie in den letzten Tagen verkündigt werden, und kann deshalb nicht allein auf das päpstliche Rom Bezug haben, denn dieses war schon seit vielen Jahrhunderten in einem gefallenen Zustand.

Die Feststellung des Gefallenseins kann sich meiner Ansicht nach durchaus auf einen Zustand beziehen, der schon seid einiger Zeit eingetreten ist

...von Babylon wird behauptet, dass es die Nachfolger Jesu verfolgt. In Offenbarung 13,7 und Daniel 7,25 wird das päpstliche Rom als eine Macht beschrieben, die das Volk Gottes verfolgt.

Also: Antichristentum gleich Tier und gleich die katholische Kirche. Dan 7,25 wird auch noch ins Boot genommen. Kann man machen, aber zumindest das Sitzen der Hure auf diesem Tier würde mir bei dieser Festlegung Kopfzerbrechen bereiten.

Das mittelalterliche Babylon erfüllte also diese Eigenschaft. Auch das endzeitliche Babylon wird dies erfüllen, da in Offenbarung 13,15 eine religiös-politische Machtstruktur beschrieben ist, die am Ende dafür sorgen wird, dass alle, die an den Geboten Gottes festhalten, getötet werden sollen (vgl. Das Malzeichen des Tieres).

Jetzt wird es spannend!
Zuerst einmal unterscheidet Off 13 zwischen dem Antichristen und dem Pseudochristen (Lügenprophet).
Hier würde ich nicht so ohne weiteres über diesen Unterschied darüber weg argumentieren wollen.
Und die Anbetung aus 13,15 mit dem Halten der Gebote Gottes gleichzusetzen ist dreist!
Wenn ich persönlich meinen Herrn anbete, dann bestimmt nicht aus dem hauptsächlichen Grund heraus, mit dieser Handlung die Gebote Gottes einhalten zu wollen.

Das Tier oder die weltliche Macht scheint vier Phasen zu haben:
- es war - ist nicht - wird wieder aufsteigen - wird in die Verdammnis fahren.
Da das Tier gewesen ist und wieder aufsteigen wird, bekommt Johannes dieses Tier zu der Zeit zu Gesicht, als es nicht ist. Der Engel spricht also zu einer Zeit, als das Tier noch nicht aus dem Abgrund aufgestiegen ist.


Fraglich. Ich persönlich würde diesen "Aufstieg" mit Off 13, 1 gleichsetzen.
Damit liesse sich dieses "aufsteigende Tier" (Antichrist) logisch mit dem Tier gleichsetzen, auf dem die Hure sitzt.

...Da die Hure auf dem Tier sitzt, muss das Tier zur selben Zeit wie die Hure existieren.

Zumindest in dem Zeitraum, an dem dieses Aufsitzen konkret stattfindet.
Davor sind zeitliche Spielräume m. E. gegeben.

Wir haben gesagt, dass Babylon ein Symbol für das Papsttum ist und dass es am Ende auf alle gefallenen Gemeinden angewendet werden muss. Somit existiert das Tier bereits seit 538 n. Chr., da in diesem Jahr die Vorherrschaft des Papsttums in Europa begann. Des Weiteren ist es ja so, dass die Hure auf dem Tier eine Verbindung von Kirche und Staat darstellt. Somit ist das Tier lediglich ein Symbol für den weltlichen Teil dieser religiös-politischen Verbindung. Zur Zeit des Mittelalters waren es die europäischen Königshäuser, die das Papsttum für seine Zwecke missbrauchte. Am Ende werden es die Regierungen der ganzen Welt sein, die gemeinsame Sache mit den gefallenen Kirchen machen werden, um deren Ziele durchzusetzen.

Wenn das Tier aus Off 13 und Off 17 dasselbe sein sollte, dann ist diese Auslegung nicht haltbar.

Betrachten wir nun das Ereignis des Aufstiegs des Tieres aus dem Abgrund. Das griechische Wort abyssos, das an dieser Stelle mit Abgrund übersetzt wird, bedeutet leere, finster, wüst oder einfach nichts. Nun ist es ja so, dass in Offenbarung 11,7 ebenfalls ein Tier aus dem Abgrund erwähnt wird:
Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten.


Was durchaus bedeuten könnte, dass es sich um ein und dasselbe Tier handeln könnte.

Wir haben gesehen, dass dieses Tier in Verbindung mit der französischen Revolution am Ende des 18. Jhdt und dem Aufkommen des Atheismus steht. Aber außer der Eigenschaft, dass beide Tiere aus dem Abgrund kommen, nennt die Bibel uns keine weitere Gemeinsamkeiten. Von daher ist es eher fraglich, ob diese Tiere in direkter Verbindung stehen.

Könnte es möglich sein, dass dieses Erscheinen aus dem Abgrund das Erkennungszeichen schlechthin dieses Tieres darstellen könnte?
Die gedankliche Verbindung zur französischen Revolution erschliesst sich mir anhand dessen, was in diesem Artikel steht, nicht.

Geschichtliche Tatsache aber ist, dass zur Zeit der päpstlichen Vorherrschaft in Europa eine Verbindung von Kirche und Staat vorhanden war. Die Hure saß also auf dem Tier. Im Jahre 1798 n. Chr. wurde der Papst von Napoleon abgesetzt, das 1. Tier aus Offenbarung 13 erhielt somit seine tödliche Wunde und die Vorherrschaft des Papsttums war zu Ende. Die Hure saß nicht mehr auf dem Tier, und somit war das Tier nicht.

Man lernt nie aus!
Bis jetzt war es mir aus der Schrift nicht ersichtlich, dass die Hure von diesem Tier umständehalber auf und absteigt.

Die Bibel sagt aber voraus, dass eine Verbindung von Kirche und Staat wieder aufkommen wird. Die Hure wird wieder auf dem Tier sitzen. In Offenbarung 13,13 wird dies durch das Bild des Tieres angedeutet und in Daniel 2,43 durch das Bündnis von Eisen und Ton. Was die Verdammnis des Tieres angelangt, so wird dies nach Vers 14 bei der Wiederkunft Jesu geschehen. Dieses Ereignis wird dem Tier ein Ende bereiten.

Off 13, 13 mit diesem Sachverhalt ursächlich in Verbindung zu bringen ist ein auslegerisches Kabinettstückchen.
Wenn ich solcherart vorgehe, dann sagt die Bibel tatsächlich all das voraus, was ich will, dass sie voraussagen soll.

Hier ist Sinn, zu dem Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und es sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muß er eine kleine Zeit bleiben.

...Da eine eindeutige Zuordnung derzeit schwer möglich ist, sehe ich in den sieben Häuptern eher eine symbolische Anzahl von weltlichen Mächten, die eine Verbindung mit der Kirche eingegangen sind. Die lästerlichen Namen des Tieres würden dies ebenfalls bestätigen.


Die Gefahr ist vorhanden, Weisheit mit Klugheit zu verwechseln.
In Bezug auf Teile dieser Auslegung und speziell auf diese gerade geäusserte gedankliche Variante scheint das passiert zu sein.

Fünf dieser Könige sind bereits zur Zeit der tödlichen Wunde gefallen, was soviel bedeutet, dass der verhältnismäßig größere Anteil an Königen schon in der Vergangenheit liegt. Wenn das Tier dann aus dem Abgrund aufsteigt, wenn es also wieder eine Verbindung von Kirche und Staat geben wird, dann wird der andere kommen, der eine kleine Zeit bleiben muss. Diese "kleine Zeit" steht sehr wahrscheinlich für einen begrenzten, endlichen Zeitraum, so wie in Offenbarung 12,12 die "wenige Zeit" für das Wirken Satans bis zur Wiederkunft Jesu begrenzt ist. Zumindest verwendet Johannes an beiden Stellen das gleiche griechische Wort.

Mir erschliesst sich die Logik nicht völlig, wie die jeweiligen Tiere im jeweiligen Textabschnitt jeweils auslegerisch zugeordnet werden.

....Offenbarung 19,11.15.16 Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig ... und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren.

Diese Szene beschreibt die Wiederkunft Jesu, bei der er seine priesterlichen Gewänder ablegen und als König aller Könige auf die Erde wiederkommen wird. Er wird kommen, um sein Volk aus der Bedrängnis zu befreien. Es ist die Zeit, in der eine solch große Trübsal sein wird, wie sie nie gewesen ist auf Erden und auch nie wieder sein wird (vgl. Daniel 12). Es ist die Zeit, in der alle, die an den Geboten Gottes festhalten, getötet werden sollen. Doch Jesus wird sich für sein Volk aufmachen, um es zu befreien.


Eine Vorliebe für das Halten der Gebote Gottes ist hier unschwer herauszulesen.
Petrus sagt, wir sollen unsere Hoffnung ganz auf die Gnade setzen.
Schwierig wird es dann, wenn sich diese zwei Aussagen inhaltlich überschneiden.
Wenn ich also meine Hoffnung auf die Gnade durch das Halten von Geboten "beweisen" möchte.

Dass die Könige auf Erden, symbolisiert durch die Hörner, dem Tier die Macht geben, bedeutet, dass es ein riesiges, weltweites Bündnis aller Staaten auf Erden geben wird, die sich mit dem Tier verbinden werden, um dann eine religiös-politische Weltregierung zusammen mit den gefallenen Kirchen aufzurichten. Die Kirchen haben sich in Babylon vereint und die Regierungen dieser Erde vertrauen dem Tier - Rom. Gemeinsam haben sie das Ziel, gegen Jesus Christus zu kämpfen, indem sie seine Jünger verfolgen. Aber die Bibel sagt voraus, dass Jesus sie alle überwinden wird:

Das Tier = Rom! Oder?
Welches Tier meint denn der Ausleger denn nun genau?
Dasjenige, auf dem die Hure sitzt?
Erledigt also Rom dereinst die katholische Kirche?


....Zu Beginn des Kapitels scheint eine Harmonie zwischen dem Tier, den Hörnern und der Hure zu bestehen. Vers 13 berichtet sogar, dass die Hörner dem Tier ihre Macht geben und eines Sinnes sind. Beeinflusst von den Lehren Babylons machen sie gemeinsame Sache mit dieser Hure, um gegen das Volk Gottes und damit gegen Gott zu kämpfen.

Andersherum: die Hure macht gemeinsame Sache mit dem Tier. Die Hure ist hier nur noch zustimmendes Objekt

Doch durch die Wiederkunft Jesu scheint plötzlich ein Wandel einzutreten. Auf einmal scheinen sich die weltlichen Mächte gegen Babylon zu wenden, um ihr Fleisch zu essen, d. h. es einzunehmen und es zu vernichten. Sie werden Babylon ausplündern und entblößen und mit Feuer verbrennen. Es ist das Gericht Gottes, dass über Babylon ergehen wird und in Offenbarung 18 beschrieben ist, da Gott es in ihr Herz eingegeben hat.

Das liest sich wie ein auslegerisches Wunschdenken.
Wenn Jesus kommt, dann geht alles sehr schnell.
Wenn Er wiederkommt, dann gibt es nur noch einen Handelnden, nämlich Ihn!
Alle anderen können nur noch zu reagieren versuchen.

Getäuscht durch die Lehren Babylons, die nur Verwirrung unter den Menschen anrichten, hatten sich die Könige auf Erden dazu verleiten lassen, Satans Einflüsterungen zu gehorchen, um gegen die vorzugehen, die Jesus treu sind und seine Gebote halten (vgl. Der Ruhetag Gottes).

Jesus hat neun von den zehn Geboten als seine Gebote wieder aufgegriffen.
Ausgenommen das Sabbatgebot.
Entweder ich halte Jesu Gebote, und dann ist die Angelegenheit mit dem Ruhetag zumindest in diesem Zusammenhang aussen vor.
Oder ich nehme die zehn Gebote, und pinsle sie neutestamentlich an, indem ich sie 1 : 1 als Jesu Gebote weiterverkaufe.
Damit könnte ich u. a. mit Aussagen des Hebräer- und Galaterbriefes in Konflikt kommen.

...Zum Abschluss gibt der Engel noch die Deutung der Frau. Sie ist die große Stadt, das große Babylon, welches die Herrschaft über die Könige auf Erden hat. Es ist die große Stadt, die in der siebten Plage in drei Teile zerbrechen wird. Im Mittelalter herrschte die Kirche über den Staat und am Ende der Zeit werden die Religionen dieser Erde die Regierungen derart beeinflussen, dass ihre Ziele durchgesetzt werden. Doch Jesus Christus wird Sieger bleiben und ein Reich aufrichten, dass nie mehr zerstört wird.

Das Reich Gottes in seiner jetzigen Form ist bereits aufgerichtet.
Das tausendjährige Reich wird einem neuen Himmel und einer neuen Erde weichen müssen.

Wie gesagt, diese Auslegung ist eine Fleissarbeit ersten Ranges.
Es sollte aber nicht der vorherrschende Eindruck einer Auslegung nach aussen hin sein, dass manche Auslegungsziele bereits von vorne herein festgelegt worden sind, und dass manche Auslegungsgänge dafür passend gemacht werden müssen.
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