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Markus 14, 27-31


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 2 – Jesus, der Menschensohn

d) Jesus, der dienende Menschensohn 14,1-14,52

3.) Der Herr rettet durch die Ankündigung einer Wahrheit in Liebe 14,27-31

Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet euch alle ärgern(4461), denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.« Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich euch voran nach Galiläa gehen.
Petrus aber sprach zu ihm: Wenn sich auch alle ärgern(4461) werden, ich aber nicht.
Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen wirst.
Er aber sprach nachdrücklich: Wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Ebenso aber sprachen auch alle. Mk 14,27-31


Darauf spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an mir ärgern(4461); denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.« Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa. Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sich alle an dir ärgern(4461) werden, ich werde mich niemals ärgern(4461).
Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, mich dreimal verleugnen wirst. Petrus spricht zu ihm: Selbst wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Ebenso sprachen auch alle Jünger. Mt 26,31-35

Der Herr aber sprach: Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du einst zurückgekehrt(1980) bist, so stärke(4573) deine Brüder! Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.
Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, daß du mich kennst. Lk 22,31-34

Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete ihm: Wohin ich gehe, kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst aber später folgen. Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich lassen.
Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast. Joh 13,36-38

Lex 4461 skandalizo etw. tun, was zum Fall oder Ruin eines anderen führt, eine Falle stellen; ohne Bezug auf eine Irreführung bedeutet es: jmd. ruinieren, ohne daß er es merkt; von skandalon , Auslöser einer Falle, Ärgernis. Im NT meint es: eine Gelegenheit oder einen Anstoß zu gottlosem Handeln, zum Abfall von Gott und dem daraus resultierenden Schaden geben, einen Anlaß zur Sünde geben, ein Ärgernis geben oder sein (Mt 5,29f; 17,27; 18,8f; Mk 9,43.45.47; Joh 6,61; 1Kor 8,13). In Mt 18,6; Mk 9,42; Lk 17,2 könnte es auch heißen: jmd. trickreich verführen oder in den Ruin treiben, bei jmd. einen solchen Lebenswandel verursachen, daß er zu Schaden kommt, ohne es zu merken. Im Pass. bedeutet es: sich ärgern, Anstoß nehmen, zur Sünde verleitet werden bzw. sich zur Sünde verleiten lassen (Mt 11,6; 13,21.57; 15,12; 24,10; 26,31.33; Mk 4,17 u. ö.).
Lex 1980 epistrepho wenden; von epi , auf, und strepho , sich wenden. Es bedeutet: a) intrans.: sich wenden, sich umwenden (Mk 5,30; 8,33; Apg 16,18 u. ö.); sich umwenden nach, zurückkehren zu (Mt 10,13; 12,44; 24,18; Lk 2,39 u. ö.); sich Gott zuwenden, sich bekehren, umkehren zu Gott (Mt 13,15; Lk 22,32; Apg 3,19; 9,35 u. ö.);
Lex 4573 sterizo festmachen, befestigen, fest aufrichten; vielleicht von stereos, starr, standhaft. Sterizo bedeutet: festigen, stärken, beständig machen (Lk 22,32; Röm 16,25; 1Thes 3,2.13; 2Thes 2,17 u. ö.); etw. fest auf etw. richten, etw. entschlossen etw. zuwenden (Lk 9,51); im Pass.: befestigt sein, fest angebracht sein, fest oder stark werden bzw. sein, festgelegt sein (Lk 16,26; Röm 1,11; 2Petr 1,12).

1.) Die Voraussage der Schrift zu diesem Geschehen

Wach auf, Schwert, gegen meinen Hirten und gegen den Mann, der mein Gefährte ist! spricht der HERR der Heerscharen. Schlage den Hirten, daß die Schafe sich zerstreuen! Sach 13,7

2.) Die Feststellungen Jesu:

Alle Jünger werden an Jesus Anstoss nehmen. (Mt, Mk)
Dieser Anstoss ist in der Schrift vorausgesagt worden. (Mt, Mk, Sach)
Das griechische Wort skandalizo bedeutet eine Überrumpelung durch eine gezielt herbeigeführte Versuchung zum Bösen (von Satan ausgeführt), die anschliessend Ärger, Beschämung und Unfreiheit mit sich bringt.
Simons Glaube (!) wird besonders von Satan angegriffen werden. (Lk)
Jesus sagt Simon Petrus den Märtyrertod voraus. (Joh)
Simon bekommt den Auftrag, nach seiner Bekehrung seine Brüder im Glauben zu stärken. (Lk)
Nach seinen Treuebekenntnissen verheisst Jesus Petrus (!) genau darin ein völliges Versagen. (Mt, Mk, Lk, Joh)

3.) Die Gedanken Christi

Jesus wusste, dass Petrus sich bekehren und der Fels werden würde, wie sein neuer Namen dies voraussagte.
Auch seinen (des Petrus) Märtyrertod sah Jesus bereits so real, wie er sich später ereignet hat.
Jesus sah aber auch die Angriffe Satans besonders bezüglich Simons Glauben und auch seine gutgemeinten Treueschwüre, die sich auf die (nur) menschlichen Möglichkeiten stützten, welche die Jünger zu diesem Zeitpunkt (nur) besassen.
So betete Jesus zwar für den Glauben Simons, dass dieser nicht aufhörte, liess aber Satan gleichzeitig die Möglichkeit, Petrus innerhalb eines fest umrissenen Rahmens zu versuchen.
Diese Versuchung “kostete” Petrus seinen Stolz und den Glauben an seine eigene Fähigkeiten!

4.) Mögliche Missverständnisse aufgrund dieses Textes

Die Vorraussage der Schrift bezüglich des Verhaltens der Jünger Jesu gegenüber liess Ihnen dennoch den freien Willen.
Sie konnten sich also frei für den Anstoss oder die Treue ihrem Hern gegenüber entscheiden.
Die Jünger haben sich erst nach der Auferstehung Jesu bekehrt, weil der Heilige Geist erst nach Jesu Verherrlichung (Auferstehung) “zur Verfügung” stand.
Jesus hat nicht dafür gebetet, dass die Versuchung an Petrus vorübergeht, sondern dass er gestärkt aus dieser Versuchung hervorgehen darf.
Deshalb zieht unser Herr auch einen präzisen Rahmen um diese Versuchung.

5.) Der Grund dieser Vorgehensweise Jesu

Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei. Lk 22,24

Gotterkenntnis und Selbsterkenntnis müsen in der Nachfolge Christi stets Hand in Hand gehen.
Dabei wird der Schwerpunkt von Jesu Seite immer wieder abwechselnd auf das eine und dann auf das andere Kriterium gelegt.
Wenn wir in einem dieser Punkte aus irgendeinem Grund nicht vorwärtskommen, dann kann die Einsicht über den anderen Punkt nur bis zu einer gewissen Grad stattfinden.
Die Gemeinde zu Korinth ist wahrscheinlich das beste Beispiel für diese Thesen: (Gotteserkenntnis = recht gut; Selbsterkenntnis miserabel)

Wo ich mir über mich selbst und meine mögliche Herzensbosheit nicht ständig im Klaren bin, da laufen meine Nachfolgebemühungen irgendwann aus dem Gleis, weil dann meine Gotteserkenntnis nicht mehr tragfähig ist. Nur dem Demütigen gibt Gott Gnade!

Bedenklich sind Entwicklungen, welche die Selbsterkenntnis zugunsten eines Wir - Gefühls konsequent vernachlässigen, weil dann die damit zusammenhängende Gotteserkenntnis manipuliert werden kann.

Wo ich es verlerne, allein auf Jesus hören zu können, da vertraue ich Ihm allein irgendwann nicht mehr.

Eine christusorientierte Gemeinschaft, (zwölf Jünger, Hauskreis, Gemeinde, usw.) die das gemeinschaftliche Zusammenleben mit Jesus durchgängig über die jeweilige persönliche Zweierschaftschaft mit Ihm stellt, läuft Gefahr, sich diesen Jesus für ihre Bedürfnisse "zurechtzuschneidern" (z. B. = Wer ist der Grösste?).
Das Ergebnis sind manipulierbare Christen mit einem schiefen Gottesbild und einer unzureichenden Selbsterkenntnis.
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