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Osteopathie


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
Rolf

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Osteopathie



Über den Autor
Ralf Müller ist Qualitätsmanager in einem Entwicklungsunternehmen und arbeitet primär im Bereich Eisenbahnsignaltechnik. Er ist seit 1982 Christ. Er lebt in Braunschweig, ist verheiratet und hat ein Kind. Schwerpunkt seines Interesses sind Zeitgeist- und Religionsfragen, Wissenschaften und Theologie. Wenn noch Freizeit bleibt, interessiert er sich für Fußball, American Football und spielt selbst Badminton.


Frage von IH:

"Wie ist die sogenannte Osteopathie einzuordnen?"

Die Osteopathie geht davon aus, dass viele Krankheiten auf Fehlfunktionen der Wirbelsäule und der übrigen Gelenke des Körpers beruhen und durch bestimmte Handgriffe zu behandeln sind. Sie ist als ein therapeutisches Verfahren der Alternativmedizin eine Ergänzung zur Schulmedizin, und dient vorwiegend zur Erkennung und Behandlung von Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

Primäres Ziel ist die Erkennung und die Behandlung von Funktionsstörungen. Die Diagnose erfolgt mit spezifischen Techniken, die mit den Händen ausgeführt werden. Mit den Händen werden „Störungen“ aufgespürt, durch entsprechende Techniken soll der Körper stimuliert werden, seine eigenen Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Wo möglich, setzt man auf sanf-tes Einwirken ohne Chirurgie und Medizin. Dazu gehören Massagen, Tasten, Beseitigung von Verspannungen, Bewegungsübungen etc.

In der klassischen osteopathischen Behandlung wird versucht, Veränderungen in der Bewe-gung und im Gewebe des Körpers mit den Händen zu erfühlen und dementsprechend zu behandeln (z.B. Impulstechniken, Anspannungstechniken, sanfte Berührungstechniken).

Medizin in der Nähe religiöser Sichtweisen

Es wird auf die Erkenntnis sehr viel Wert gelegt, dass der Körper eine Einheit eines komplexen Systems darstellt. Er ist immer als Ganzes an Gesundheit und Krankheit beteiligt. Der menschliche Organismus ist eine Einheit - und muss auch als solche behandelt werden. Ein Ansatz, der der Bibel nicht fremd ist. Zudem verfügt der Körper über Heilungskräfte, die unterstützt werden können (z.B. Wundheilung, Abwehrsystem etc.).

Osteopathische Therapie bezieht immer den ganzen Menschen in die Behandlung ein: sie versucht, dem Menschen in seiner körperlichen, emotionalen und geistigen Einzigartigkeit gerecht zu werden und das Behandlungsziel gemeinsam mit ihm zu erreichen – ein Prinzip, das auch in der Bibel vorausgesetzt wird (Sprüche 17,22: dort ist das Zusammenwirken von „Herz“, „Geist“ und „Gebein“ beschrieben). Das heilsame Wort Gottes beispielsweise wirkt auf das Seelische und auf den Körper (Sprüche 4,20-22); Krankheit und das Nagen von Schuld bzw. gesund werden und Vergebung erfahren stehen durchaus in einem Zusammenhang (Psalm 41,4-5 oder Jesaja 1,5).

Obwohl die Osteopathie in den USA entwickelt wurde, gibt es sehr viele Parallelen zur traditionellen fernöstlichen Medizin, z.B. ist eine Nähe zu Shiatsu zu erkennen.

Die sehr umfassenden Beobachtungen über Zusammenhänge und Funktionen im Körper spielen auch hier eine große Rolle. Allein unter diesem Gesichtspunkt sind die Anwendungen interessant und stellen eine wertvolle Ergänzung zur so genannten Schulmedizin dar. Seriöse Osteopathen kennen aber auch die Grenzen der Anwendung. So ist in Internetseiten von Osteopathen oft zu lesen, in welchen Fällen keine Wirkung zu erwarten ist.

Es kann aber auch eine (religiöse) Verklärung erfolgen, in der die fernöstlichen Philosophien eine wesentliche Rolle spielen.

Es gibt bereits einen Nikodemusartikel über Shiatsu, in dem die wertvollen Aspekte genannt und ein eventuelles "Ja, aber..." angedeutet wird.


Religiöse Motive im Licht der Bibel


Es gibt Beobachtungen, die nicht wissenschaftlich erklärbar sind. Dennoch sind Wirkungen solcher Anwendungen zu spüren und zu sehen. Vieles muss man erst einmal stehen lassen. In explizit esoterisch motivierten Kreisen werden oft buddhistische oder taoistische Sichtweisen als Erklärungsmodelle vorausgesetzt, um die Wirkung zu erklären. Ist dieses der Fall, erlaube ich mir in diesen Fällen ein biblisches Erklärungsmodell dagegenzusetzen. Einige Aspekte sind da durchaus sehr unterschiedlich zu bewerten, siehe z.B. die Artikel über Kinesiologie oder Reiki .

Wenn Lebenskräfte, Lebensenergien, universelle Kräfte, generelle Aussagen über Leben und Tod, Gesundheit und Krankheit und deren Ursachen und anderes zur Sprache kommen, zeigt die Bibel durchaus andere Erklärungen, z.B. über Ursachen von Krankheiten.

Wenn zudem „Geistiges Heilen“ oder „Handauflegung“ ins Spiel kommt, wird der o.g. medizinische Bereich (der sowohl das Körperliche als auch das Seelische umfasst) verlassen. In einigen Fällen kann die religiöse Bindung auch Berührung zu Geistern bis hin zum Okkultismus haben. Spätestens dann ist Wachsamkeit und Hinterfragen angesagt.

Als Christ kann ich dankbar Dinge in Anspruch nehmen, die Gott in seine Schöpfung hineingelegt hat und die der Mensch entdeckt und erfunden hat. Und so sollte es auch Christen keine Probleme bereiten, dankbar Hilfsmittel wie Medizin, der Gesundheit förderliche Verhaltensweisen und Ärzte in Anspruch zu nehmen. Als Christ habe ich Freiheit, Dinge zu tun - aber auch zu lassen! In all diesen Dingen gilt:

Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.
1.Korinther 6,12


Besonders wenn Geister und Kräfte ins Spiel kommen, gilt die Aufforderung der Bibel, nüchtern und wachsam zu sein (1.Petrus 5,8), die „Geister“ zu prüfen (1.Johannes 4,1) und sich nicht verführen zu lassen (1.Thessalonicher 2,3). Gerade als Christ sollte man hinterfragen, was hinter einem verlockenden Angebot steckt, besonders wenn eine Nähe zu Geistwirkungen und Okkultismus bestehen kann (die Nähe zu Okkultismus ist aber nicht automatisch bei alternativen Heilmethoden gegeben).

Schlussgedanke

Dankbar können wir medizinische Erfahrung beanspruchen, auch Osteopathie. Wachsam sollten wir sein, wo über Medizin und Seelsorge hinaus Religion eine wesentliche Rolle spielen möchte. Hinterfragen können wir jederzeit (ohne zu verkrampfen), wenn uns ein Weltbild vermittelt wird, das in den wesentlichen Punkten dem Jesu widerspricht. Wir können das eine dankbar annehmen, anderes wiederum lassen. Jesus wird uns in diesen Dingen Weisheit geben und leiten.

Mein ganz persönliches Fazit: ich selbst hätte mit einer rein medizinischen Anwendung der Osteopathie keine Probleme.

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#2
Tommy

Tommy

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  • Mitglied
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  • 7 Beiträge
  • LocationRotenburg (W.)
Hallo Rolf,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Meine Frau & ich stecken gerade in dieser großen Frage, ob die O. geistlich legitim ist. Hatten gestern unseren Kleinen in der Behandlung. Doch meine Frau fühlte sich nicht wohl dabei. Am Ende der Behandlung sagte die Therapeutin, sie können nun den "kranio-sakralen Fluß" spüren. Bei meiner Frau schrillten alle Alarmglocken, sodaß sie sich beeilte zu sagen, diese okkulte Methode abzulehnen.

Ein gläubiger Osteopath aus dem Raum Stuttgart lehnt die O. bei Babys generell ab, hält diese für übertrieben. Zumal würde bei den Behandlungen oft die kranio-sakrale Methode angewandt.

Ich meine nun, daß diese Art der O. vielleicht körperlich helfen kann. Doch die Beschwerden werden sich auf andere Bereiche verlagern, weil hier offenbar okkulte Kräfte wirken. Verwandte von uns bspw. schickten ihre Kids alle zu Osteopathen. Diese Kids sind heute regelmäßg krank.

Weil der Bereich der O. ein riesiges Feld ist & undurchschaubar scheint, lehnen wir die O. lieber kategorisch ab, weil viele Therapeuten leider die kr.-sakr. Therapie anwenden.
Bei unserer Frage, wie wir unser Baby nun helfen können, wird unser Glaube herausgefordert. Wer ist der Stärkere: Der Therapeut bzw. die Kräfte, oder DER Schöpfer - Gott?! Die Antwort dürfte klar sein.

Liebe Grüße,
tommy
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