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Eine eigennützige Bitte und ihre Gründe


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Guest_Peter Wiem_*

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Und es treten zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sagen zu ihm: Lehrer, wir wollen, daß du uns tust, um was wir dich bitten werden. Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, daß wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen in deiner Herrlichkeit!
Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wißt nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde? Sie aber sprachen zu ihm: Wir können es.
Jesus aber sprach zu ihnen: Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden; aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken zu vergeben, steht nicht bei mir, sondern , denen es bereitet ist. Mk 10, 35-40


Eine eigennützige Bitte und ihre Gründe.

1.) Eigennutz ist die Folge von Unwissenheit über die unsichtbaren Gegebenheiten

Jesus sagt den Bittstellern dass sie nicht wissen (können?), um was sie hier bitten.
Da Jesus nacher im Gespräch zusammen mit den übrigen Jüngern den Aspekt des selbstlosen Dienens besonders hervorhebt, scheinen die Motive der Bittsteller nicht uneigennützig Jesus gegenüber gewesen zu sein.

Jesus ermutigt zwar in der „Bergpredigt“ zur Bitte, aber frei von selbstsüchtigen Motiven Gott gegenüber!
Gleichzeitig hat solch ein Ehrenplatz, wie ihn die „Donnersöhne“ gerne von Jesus zugesichert bekommen hätten, gewisse Vorlaufbedingungen, welche die Jünger und ihre Mutter in ihrem Ausmass zu keiner Zeit auch nur ansatzweise in Betracht gezogen haben.

2.) Eigennutz ist mangelnde Demut in Aktion

Wenn ein Mensch die Herrschaft Jesu anerkennt, so darf er diesem Herrn nichts vorenthalten:
Mit seinem ganzen Sein, Denken und Tun gehört er dem, in dessen Nachfolge er getreten ist.
Jesus heiligt alle Bereiche des Lebens, auch die »profanen« der Arbeit und des Dienstes.
Gott hat den Menschen in sein Dasein gerufen (Röm 4,17), hat ihm Gaben und Fähigkeiten gegeben (1Kor 4,7), die er ausnützen, ja mit denen er handeln soll (Lk 19,11-27).
Gott will den Menschen nicht untätig, sondern tätig sehen (1Mo 1,28; 2,5; 1Thess 4,11f; 2Thess 3,10ff).

Jesus stellt allerdings in diesem Textzusammenhang die richtige Gesinnung eines Dieners Jesu heraus: die Demut! Das deutsche Wort »Demut« ist ein aus »dio«, Knecht, Diener und »muot«, Gesinnung zusammengesetzter Begriff und bezeichnet vor allem den Mut zum bewussten und selbstlosen Dienen.
Demut meint dabei keine passive Unterwürfigkeit, sondern eine aktive, mutige Handlung.
Der Hochmütige hält mehr von sich, als er in Wirklichkeit ist. Demut ist jedoch nicht ein Sich-kleiner-machen-als-man-ist, sondern das konsequente Bekenntnis zur eigenen Niedrigkeit, also zu der Stellung, die man vor Gott hat (für Jesus: zum angenommenen Menschsein).
Die Demut ist praxisgewordene Aufrichtigkeit, ein Erkennen und Stehen in der Wahrheit.

3.) Eigennutz ist praxisgewordene Selbsttäuschung

Jesus sichert Jakobus und Johannes die Teilnahme an seinem Leid zu.
Das Leid, das Jesus selbst getragen hat, ist für einen Menschen wie du und ich nicht zu schultern! Das Kreuz Jesu ist untragbar gewaltig gross.
Aber das Leid als Zeichen der Leidenschaft für den Dienst Jesu ist „normal“.
Das kann, aber muss nicht den leiblichen Tod um Jesu willen einschliessen.
Aber die Gesinnung, um Jesu willen evtl. diesen Tod erleiden zu müssen, sollte bei einem Jünger Jesu vorhanden sein.

Dem, der seine Niedrigkeit nicht einsieht und anerkennt, kann Gott nicht sein Alles werden: »den Demütigen gibt er Gnade« (1Petr 5,5; Jak 4,6; vgl. Hiob 22,29; Jes 57,15) und läßt es den Aufrichtigen gelingen (Spr 2,7; vgl.1Kön 9,4; 1Chr 29,17). Die Sünde Laodizeas in Offb 3,17 ist ihr Hochmut, daß es sich für reich hält, der aber als Selbsttäuschung entlarvt wird, weil bei Gott andere Maßstäbe gelten.
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