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Markus 10, 17-31


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Das Markusevangelium Teil 2 – Jesus, der Menschensohn

a.) Jesus, der verherrlichte Menschensohn 8,31-10,31

4.) Der Herr rettet von Gebundenheiten 10,17-31

Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter!« Er aber sagte zu ihm: Lehrer, dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.
Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eins fehlt dir(5119). Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach! Er aber ging, entsetzt über das Wort, traurig weg, denn er hatte viele Güter(5346). Und Jesus blickte umher und spricht zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die, welche Güter(5346) haben, in das Reich Gottes hineinkommen!
Die Jünger aber erschraken über seine Worte. Jesus aber antwortete wieder und spricht zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes hineinzukommen! Es ist leichter, daß ein Kamel durch das Öhr der Nadel(0) geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. Sie aber gerieten ganz außer sich und sprachen zueinander: Und wer kann errettet werden? Jesus aber sah sie an und spricht: Bei Menschen ist es unmöglich(103), aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.
Petrus begann und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben. Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein. Mk 10,17-31


Und siehe, einer trat herbei und sprach zu ihm: Lehrer, was soll ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute. Wenn du aber ins Leben hineinkommen willst, so halte die Gebote! Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre den Vater und die Mutter; und: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Der junge Mann spricht zu ihm: Alles dies habe ich befolgt. Was fehlt mir noch?
Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen! Und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Und komm, folge mir nach! Als aber der junge Mann das Wort hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte viele Güter.
Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwer wird ein Reicher in das Reich der Himmel hineinkommen. Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.
Als aber die Jünger es hörten, gerieten sie ganz außer sich und sagten: Wer kann dann errettet werden? Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.
Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was wird uns werden? Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt(3674), wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und ein jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben. Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein. Mt 19,16-30

Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und die Mutter!« Er aber sprach: Dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an. Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch: verkaufe alles, was du hast, und verteile an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach! Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich.
Als aber Jesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes hineinkommen! Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. Es sprachen aber, die es hörten: Und wer kann errettet werden? Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.
Petrus aber sprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen, der nicht Vielfältiges empfangen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben. Lk 18,18-30

Lex 5119 hystereo später dran sein; von hysteros, später. Es bedeutet im Akt. abs.: zu spät kommen, zurückbleiben, versäumen (Hebr 4,1); fehlen, nicht vorhanden sein, an etw. mangeln (Joh 2,3); mangelhaft sein oder geringer sein (1Kor 12,24), mit Akk. der Sache: etw. entbehren, an etw. Mangel leiden, es fehlt jmd. etw. (Mt 19,20); mit Akk. der Person: jmd. fehlen, für jmd. nicht da sein (Mk 10,21); im Pass. mit Gen. der Sache: bei etw. zu kurz kommen, an etw. Mangel leiden, etw. entbehren (Lk 15,14; Röm 3,23; u. ö.)
Lex 5346 chrema Nützliches, Gebrauchsgegenstand; von chreomai, gebrauchen, handhaben. Es bedeu-tet im Pl. chremata: Geld (Apg 8,18.20; 24,26); Reichtum, Wohlstand, Besitz, Güter (Mk 10,23; Lk 18,24).
Lex 0 trypema raphidos das Loch einer Nähnadel (Mt 19,24; Mk 10,25) Manche Ausleger beziehen diesen Begriff auf ein angeblich vorhandenes enges Stadttor dieses Namens in Jerusalem, welches ein Kamel mit vieler Mühe hätte eben doch passieren können.
Diese Auslegung ist meiner Ansicht nach aus folgenden Gründen unzutreffend:
1.) Die beiden griechischen Begriffe werden nur im Markusevangelium in dieser Reihenfolge genannt. Deshalb kann es sich hier nicht um einen Namen handeln, weil bei einem Namen die Reihenfolge festgelegt ist.
2.) Wenn laut Jesu Worten ein Mensch ohne Gottes tatkräftige Hilfe (Erlösung) nicht gerettet werden kann, warum sollte dies ausgerechnet ein Reicher doch fertigbringen?
Lex 103 adynatos ohne Kraft, ohne Macht; von neg. a-, ohne, und dynatos , kraftvoll, fähig. Es bedeutet in pass. Sinn: unmöglich, unerreichbar, nicht zu vollbringen (Mt 19,26; Mk 10,27; Lk 18,27; Hebr 6,4.18; 10,4)
Lex 3674 palingenesia Wiederwerden, Wiedergeburt; von palin [(3675)], wieder, und ginomai [(1089)], werden; nur in Tit 3,5 und in Mt 19,28, wo es sich auf die Entstehung der neuen Welt bezieht, die der Wiederherstellung aller Dinge in Apg 3,21 entspricht und die mit dem Kommen des Menschensohnes Jesus in Herrlichkeit beginnt. Im Mk- + Lk- Evangelium wird diese Zeit das kommende Zeitalter genannt.

1.) Bei Gott sind alle Dinge möglich

Diese Feststellung Jesu ist zuerst einmal eine Antwort auf die Frage der Jünger : „Wer kann dann (überhaupt) errettet werden?“
Hier geht es also weniger um die Frage, ob ein Reicher selig werden kann, sondern vielmehr, wie es überhaupt möglich ist, dass irgendein Mensch errettet werden kann.
Hier sagt Jesus klipp und klar, dass es unmöglich ist für einen Menschen, aus eigener Anstrengung heraus gerrettet werden zu können.
Der Mensch braucht die Hilfe Gottes, um gerettet werden zu können!

Diese Aussage in solch einer Kürze und Eindeutigkeit findet kaum Vergleichbares, weder in der Bibel, noch sonstwo.
Hier wir klargestellt, was Gott zu unserer Errettung getan hat, und was wir tun können, nämlich im Glauben Gottes Handeln uns zugute zu akzeptieren und Gott in Jesus Christus dafür die Ehre zu geben.

2.) Gut ist nur Gott als Person

Vielleicht war die Frage des reichen Jüngling gedankenlos gestellt, sicher aber wollte Jesus die Qualität des Wortes „gut“ richtigstellen.
Jesus widerspricht dem Jüngling nicht, aber Er macht ihm klar, was „gut“ eigentlich bedeutet.
Jesus macht diesen Begriff an der Person Gottes fest, d. h., dass im strengen Sinn des Wortes nur Gott als Person absolut gut ist.
Alles Andere ist durch die Auseinandersetzung mit Satan und seinem Wertesystem nicht gut im absoluten Sinne.

Für uns Menschen ist beispielsweise die Erlösung durch unseren Herrn und Heiland das Beste, was uns passieren konnte!
Aber in Gottes Augen ist es nur eine notwendige Reaktion auf das Fehlverhalten des Menschen, und somit zumindest durch die Masstäbe der Sünde beeinflusst.
Jesus war und ist ohne Sünde, aber er musste sich mit der Sünde auseinandersetzen, um unsere Rechtfertigung zu erwirken.
Es ist in etwa vergleichbar einem Auto, das zwar technisch makellos, aber äusserlich schmutzig dasteht.

Dieser äusserliche Schmutz, den Jesus für uns auf sich nehmen musste, trennt Ihn in seiner Erdenzeit von der Qualität des durch und durch „Gutseins“.
Diese Qualität verlangt Gott von jedem, der mit Ihm Gemeinschaft haben möchte, weil nur diese Qualität gemeinschaftsfähig mit Ihm macht.
Wer diese Qualität nicht hat, der überlebt die uneingeschränkte Gemeinschaft mit dem uneingeschränkt gutem Gott nicht!

3.) Wie geht Jesus mit dem Reichtum um?

A) Die Geschichte von Zachäus, dem Oberzöllner

Und er ging hinein und zog durch Jericho. Und siehe, ein Mann, mit Namen Zachäus genannt, und der war ein Oberzöllner(746) und war reich. Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei; und er konnte es nicht wegen der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt.
Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, damit er ihn sehe; denn er sollte dort durchkommen. Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilends herab! Denn heute muß ich in deinem Haus bleiben.
Und er stieg eilends herab und nahm ihn auf(5080) mit Freuden.
Und als sie es sahen, murrten alle und sagten: Er ist eingekehrt, um bei einem sündigen Mann zu herbergen.
Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Lk 19,1-10

Lex 746 architelones Oberzöllner, Oberster unter den Zöllnern, über die Zolleinnehmer gesetzter Beamter; von arche, Herrschaft, und telones, Zöllner; nur in Lk 19,2.
Lex 5080 hypodechomai unter sein Dach oder bei sich aufnehmen, gastfreundlich aufnehmen, beherbergen; von hypo, unter, und dechomai, aufnehmen; in Lk 10,38; 19,6; Apg 17,7; Jak 2,25.

B) Das Zollwesen zur Zeit Jesu (Nach Rienecker Bibellexikon)

In ntl. Zeit wurden Steuern und Zölle in den röm. Provinzen nicht vom röm. Staat eingezogen, sondern dieser verpachtete die Einkünfte der einzelnen Gebiete an Zollpächter (publicani), die sie durch Unterbeamte (die Zöllner, die man meist aus der einheimischen Bevölkerung nahm) eintreiben ließen.
Der Staat gewann dadurch eine feste Einnahme ohne jedes Risiko (etwa Mißernten), da er vom Pächter eine bestimmte Summe erhielt.
Natürlich versuchten unter diesen Umständen sowohl der Zollpächter wie die beteiligten Beamten, sich soviel zu bereichern, wie nur irgend möglich.
Die festgesetzten Tarife wurden dabei meist überschritten.
Klagen in Rom waren erfolglos, der Staat duldete die Mißstände um seiner sicheren Einnahmequelle willen.
Von daher wird es verständlich, daß die Zöllner im ganzen römischen Reich verhaßt waren.
Für den strengen Juden kam noch hinzu, daß der Zöllner sich durch den Umgang mit Heiden ständig verunreinigte.
Der Begriff »Zöllner« wurde daher fast gleichbedeutend mit »Sünder« (Mt5,46ff; usw.)

Jesus aber, der gekommen war, Sünder zur Buße zu rufen (Mt 9,13), ging auch zu den Zöllnern (Mk 2,15; Lk 5,27.29; 19,5ff), trotz der Entrüstung unter den Juden (Mt 5,11; 11,19; Lk 5,30; 7,34; 19,7), ja er stellt den bußfertigen Zöllner über den frommen Pharisäer (Lk 18,9-14).
Mit Namen werden uns die Zöllner Matthäus (Mt 10,3; Mk 2,14) und Zachäus (Lk 19,2) genannt.

C) Das Berufsumfeld des Zöllners zur Zeit Jesu

Entweder war Zachäus ein Zollpächter oder er war beruflich unmittelbar dahinter angesiedelt.
Er brauchte also nicht an den Strassen stehen und Geld eintreiben, sondern war ein Bindeglied zwischen dem römischen Staat und den Zöllnern.
Er musste also niemandem Rechenschaft abgeben über das Geld, das tatsächlich durch seine Hände ging, sondern er war lediglich dem Steuerpächter oder dem römischen Staat eine gewisse Summe Geldes in regelmässigen Abständen schuldig.
Wenn es um Beschwerden oder Anklagen um die Höhe des zu entrichtenden Zolls ging, betraf dies Zachäus bestenfalls indirekt, weil er nur mit den Zöllnern, nicht aber mit den Steuerpflichtigen zu tun hatte.

Rom machte aus dem Zoll und den Zöllnern eine von den Gesetzen weitestgehend unabhängige Angelegenheit, damit die Einnahmen ungehindert fliessen konnten.
Wer also auf irgendeine Weise mit dem Zollwesen in Berührung kam, der betrat quasi einen rechtsfreien Raum.
Je höher der Posten, desto weniger konnte man von irgendwelchen Gesetzen belästigt werden.
Daher war die Versuchung, die Dinge zu seinem eigenen Vorteil zu gestalten, grösser wie vergleichsweise anderswo, weil so gut wie keine juristischen Konsequenzen drohten.
Wer also solch einen Posten wie Zachäus innehatte, der musste sich eher über seine persönliche Integrität, als über seinen persönlichen Besitz Sorgen machen!

Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. Lk 18,25 Frage: War Zachäus „ein Reicher“, oder war er nur „reich“?

D) Schriftvergleich: Der „reiche“ Zachäus und der „reiche“ Jüngling

Zachäus: hat einen Namen - Reiche Jüngling: hat eine Stellung und eine Eigenschaft
Z: will Jesus sehen und erkennen - RJ: will von Jesus etwas hören
Z: vom Volk verachtet - RJ: vom Volk angesehen (Oberster)
Z: sucht die Nähe Jesu - RJ: sucht ewiges Leben
Z: weiss um seine Charakterschwächen - RJ: hält sich vom Gesetz her für untadelig
Z: wird von Jesus angesprochen - RJ: spricht Jesus an
Z: Jesus will die bedingungslose Gemeinschaft mit ihm - RJ: Jesus stellt zuvor eine Bedingung
Z: macht Jesus von sich aus ein Angebot - RJ: wird von Jesus ein Angebot gemacht
Z: freut sich an der Gemeinschaft mit Jesus - RJ: wird betrübt durch die Gemeinschaft mit Jesus
Z: tut, was Jesus sagt - RJ: tut nicht, was Jesus sagt
Z: trennt sich bereitwillig von seinem Besitz - RJ: zieht seinen Besitz dem Angebot Jesu vor
Z: wird von Jesus Heil zugesprochen - RJ: wird von Jesus Unheil prophezeit

Fazit: Obwohl Zachäus nicht unvermögend war, hing sein Herz nicht an seinem Besitz.
Im Gegesatz dazu steht der reiche Jüngling, der von Jesus indirekt als ein „Reicher“ bezeichnet wird, weil sein Reichtum zwischen ihm und Jesus steht.
Reichtum ist also nicht in erster Linie eine Gefahr durch sein blosses Vorhandensein, sondern durch sein Potential, unser Herz dementsprechend beeinflussen zu können.

4.) Wie gehen die Jünger Jesu damals und heute mit dem Reichtum um?

Die Jünger waren erstaunt. Für das jüdische Volk war irdischer Wohlstand ein Zeichen göttlicher Gunst.
Für einen Juden war es normal, irdischen Reichtum und den Segen Gottes ursächlich in Verbindung zu bringen.
Natürlich gab es auch Aussnahmen von dieser Regel. Wenn der Wohlstand zu offensichtlich aus Quellen gespeist wurde, die Gottes Geboten widersprachen, dann rückte auch ein Jude von der Ansicht ab, hier einen Gesegneten des Herrn vorzufinden.
Aber diese Ausnahmen waren spärlich (z. B. Zöllner) und die Reichen, die sich gesetzestreu und damit unter dem Segen Gottes wähnten, waren zahlreich.
Die Worte Jesu über den Reichtum erregten deshalb grosses Aufsehen, weil sie den festgefügten Vorstellungen des Volkes und der religiösen Elite darüber direkt widersprachen. Siehe z. B. 5. Mose 28,1-12:

Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, daß du darauf achtest, all seine Gebote zu tun, die ich dir heute befehle, dann wird der HERR, dein Gott, dich als höchste über alle Nationen der Erde stellen. Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst. Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet wirst du sein auf dem Feld. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang.
Der HERR wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, geschlagen vor dir dahingeben. Auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen, und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. Der HERR wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. Der HERR wird dich zu einem heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und auf seinen Wegen gehst. Und alle Völker der Erde werden sehen, daß der Name des HERRN über dir ausgerufen ist, und sie werden sich vor dir fürchten.
Und der HERR wird dir Überfluß geben an Gutem, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Ackerlandes, zur Wohlfahrt in dem Land, das dir zu geben der HERR deinen Vätern geschworen hat. Der HERR wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um deinem Land Regen zu seiner Zeit zu geben und um alles Tun deiner Hand zu segnen. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du selbst aber wirst nichts leihen. 5.Mose 28,1-12

Zu allen Zeiten wurde irdischer Wohlstand als ein uns zustehendes Resultat des Segens Gottes gesehen.
Hier kann aber ein Denkfehler und ein unerlaubter Umkehrschluss gleichzeitig vorliegen:

Der Segen Gottes setzt den Hebel zuerst in der unsichtbaren Welt an, um von dort aus die sichtbaren Umstände zu unseren Gunsten zu beeinflussen.
Diese Beeinflussung kann einen gewissen Wohlstand nach sich ziehen, muss es aber nicht.
Entscheidend sind die Umstände in der unsichtbaren Welt, wie zum Beispiel meine mir ganz speziell zugewiesenen Aufgaben und meine dafür anvertauten Gaben.
Ein bestimmter Reichtum an irdischen Gütern kann dabei nachgeordnet sein, ist aber (wenn vorhanden) keineswegs zum Selbstzweck da, sondern zur Unterstützung der Arbeit (-er) im Reich Gottes.
Wenn ich also den Reichtum an irdischen Gütern über alle andere Ziele setze, dann habe ich die Vorgehensweise Gottes und darüber hinaus meinen Auftrag Ihm gegenüber nicht begriffen.
Im Falle dieses Textes aus 5. Mose 28 ist damals von den Juden das Letzte zum Ersten gemacht worden.

Ausserdem wurde der unerlaubte Umkehrschluss gezogen, dass Gott demjenigen seinen Segen vorenthält, den Er nicht mit einem gewissen Mass an Reichtum ausstattet. Diese oberflächliche und Gott verunehrende Denkweise ist auch heutzutage weit verbreitet.
Dieses Wunschdenken verbindet auf eine unredliche Art und Weise das scheinbar Angenehme mit dem Nützlichen im Reiche Gottes.

Dadurch ist Jesus und seinen Jüngern indirekt das Recht abgesprochen worden, in innerlicher und äusserlicher Bescheidenheit zum Lob und zur Ehre Gottes dienen zu können.

5.) Wie sollen wir Christen mit dem Reichtum umgehen? (nach Rienecker Bibellexikon)

A) Reichtum als Segen

Reichtum als über das lebensnotwendige Maß weit hinausgehender Besitz kann von Gott kommen als ein dem Frommen geschenkter Segen, als Antwort auf bestandene Prüfung oder als Ertrag des Fleißes; er kann jedoch auch durch den von keinem Gewissen gehemmten Gottlosen errafft werden.
Reichtum ist also ebensowenig ein Maßstab für die Frömmigkeit des Besitzers wie Armut ein Zeichen für besondere Verschuldung vor Gott.
Auch der in seinen Reden Fromme kann unrechten Reichtum aufhäufen.
Der Weise bittet: »Armut und Reichtum gib mir nicht; laß mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast.
Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der Herr?
Oder wo ich arm würde, könnte ich stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen« .

B) Reichtum als Gefahr

Reichtum kann zur Gefahr werden. Auch wenn man ihn noch nicht hat, kann das Drängen danach zur Gier und zur Verwischung der Grenze zwischen Recht und Unrecht führen. Eine weitere Gefahr ist der durch den Reichtum hervorgerufene Hochmut: »Ein Reicher meint weise zu sein«.
Der Prophet warnt: »Ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums«. Hängt der Mensch sein Herz an den Reichtum, so ist das eine Gefahr für sein ewiges Leben: »Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen«.
Ja, sogar ein »Wehe« wird über die Reichen ausgesprochen: »Wehe euch Reichen! Ihr habt euren Trost schon gehabt.«.
Im Gleichnis vom reichen Mann, in der Geschichte vom reichen Jüngling, im Bericht vom reichen Zöllner Zachäus wird deutlich, wie der Reichtum den Menschen in Schuld verstricken kann, ja vom Himmelreich ausschließt.
Darum die Warnung: »ihr Reichen: Weint und heult über das Elend« .

C) Reichtum in Christus

Wahrer Reichtum liegt allein in Christus.
Paulus spricht von dem unausforschlichen Reichtum Christi.
Dieser Reichtum macht den Menschen innerlich stark.
Er besteht neben der von Gott gegebenen Weisheit und ihrer Frucht vor allem in dem Reichtum an Barmherzigkeit und Gnade, die Gott uns zuwendet und der Liebe, die er uns ins Herz gießt .
Zur Eigenart dieses Reichtums gehört, daß er unaufhörlich wachsen muß; wer sich für reich, d.h. für ausreichend versorgt hält, verliert alles und fällt in eine Armut, die er nur wegen seiner Blindheit nicht erkennt .
Wer aber ohne Aufhören nimmt, erkennt den überschwenglichen Reichtum Gottes , wird »satt von den reichen Gütern seines Hauses«.
Er kann und wird anderen Menschen weiterreichen und viele reich machen, obwohl er selbst zu den Armen gehört, weil er nie aus dem Eigenen leben kann, sondern täglich aus der Fülle des Vaters nehmen muß.

6.) Die Nachfolge um des Evangeliums willen

Gott bietet in den Schriften des NT den Verlorenen die Erlösung an; und für den treuen Dienst der Erlösten hat Er Belohnungen bereit.
Die betreffenden Stellen können leicht voneinander unterschieden werden, wenn man beachtet, daß von der Erlösung ohne Ausnahme als von einer freien Gabe gesprochen wird, während Belohnungen durch Werke verdient werden.
Die Nachfolge wird von Gott als belohnungswürdiges Werk gesehen.
Jesus verdeutlicht diese Tatsache auf die Frage des Petrus hin dementsprechend.

Die Nachfolge bedeutet ein Verlassen unseres alten Wertesystems, unserer alten Gewohnheiten und manchmal auch unserer alten Umgebung.

Unser neues Wertesystem und unsere neuen Gewohnheiten sollen vor allem anderen durch den Glauben geprägt sein.
Dieser Glauben an Gott (oder: dieser Glauben Gottes) bedeutet zusammengefasst ein Annehmen und Festhalten des Evangeliums zu unserer Errettung und ein Feststehen darin!

Das Evangelium wiederum besteht aus drei Komponenten:

A.) Jesus Christus ist für unsere Sünden gestorben, begraben und auferweckt worden.
B.) Diese Tatsachen wurden vom Wort Gottes vorhergesagt.
C.) Jesus bezeugt diese Tatsachen persönlich jedem, der durch Glauben Ihm nachfolgen will.

Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, daß ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: daß Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und daß er begraben wurde und daß er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; und daß er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. 1.Kor 15,1-5
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