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Scheidung: Gnadenlosigkeit nimmt uns jede Urteilsfähigkeit


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Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Scheidung und Ehebruch: Gnadenlosigkeit nimmt uns jegliche Urteilsfähigkeit

Hier betreten wir ein Gebiet, welches mehr durch die Beschaffenheit unseres Herzens geprägt sein muss und weniger durch den Buchstaben.
Dies soll den Buchstaben nicht entwerten, aber wir haben bei dem Thema Scheidung und Wiederheirat ganz besonders auf unsere Herzensverfassung zu achten.

A) Die Ehe ist ein Gnadengeschenk Gottes an den Menschen

1.) Der Ursprung der Ehe - die Liebe Gottes (1. Mo 2,18)

Und Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. 1.Mose 2,18

Trotz der ungetrübten Gemeinschaft mit Gott war Adam in seinem Herzen allein.
Deshalb erschuf Gott Eva, um das Alleinsein Adams zu beenden.
Als Adam Eva sah und erkannte, erkannte er damit gleichzeitig die Liebe Gottes, die Er Ihm mit durch das „Zusammenseinkönnen“ mit seiner Frau geschenkt hatte. Das Erleben dieser Liebe Gottes fasste Adam mit folgenden Worten zusammen:

Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heißen, denn vom Mann ist sie genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden. 1.Mose 2,23-24

2.) Das Fundament der Ehe - die Gnade und Treue Jesu Christi (Eph 5,32)

Die Ehe ist in der Schrift an der Frau (oder: der Gemeinde) festgemacht. Sie ist das Herz der Ehe.
Ehe bedeutet für den Mann (und zeitweilig für Jesus): sein Elternhaus zu verlassen und sich zu seiner Frau hin orientieren.
Ehe bedeutet für die Frau (Gemeinde): „Aufhänger“ (Ruheort) für die Seele ihres Mannes (Christus) zu sein.

Der Mann ist in erster Linie für die Arbeit geschaffen.
Die Frau ist in erster Linie für die Gemeinschaft mit dem Mann geschaffen.
Deshalb nimmt die Ehe im Herzen und in der Seele der Frau einen weitaus grösseren Stellenwert ein, als beim Mann.
Hier hat die Frau schöpfungsbedingt einen uneinholbaren Vorsprung!

3.) Die Konsequenzen daraus, wenn es um die Auflösung der Ehe geht

Die Verantwortung der Frau ist schöpfungsbedingt grösser, wenn es um das Thema Ehescheidung und Wiederheirat geht.
Rein vom Buchstaben her gesehen kommt die Frau deshalb durchgängig schlechter weg, wenn es um Details geht, die dieses Thema betreffen.
Da die Ehe aber auf der Treue und Gnade Christi aufgebaut ist, kann der Buchstabe die Probleme, die mit Ehebruch und Scheidung einhergehen, im Grunde nicht lösen. Der Buchstabe des Gesetzes kann niemals fehlende Gnade ersetzen.

B) Ohne Gnade ist keine gerechte Beurteilung in punkto Ehebruch/ Ehescheidung möglich

Frühmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.
Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden.
In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du?
Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, um ihn anzuklagen.
Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen:
Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.
Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde.
Als sie aber hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Älteren; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand.
Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind sie? Hat niemand dich verurteilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr.
Jesus aber sprach zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr! Joh 8,2-11


Jesus billigt nur demjenigen zu, in punkto Ehebruch richten zu können, der ohne Sünde ist.
Nur wer sich seines Gottes, seiner Gnade und seiner Gerechtigkeit sicher ist, darf sich hier ein (helfendes) Urteil erlauben!

Im Zusammenhang mit dem Thema Ehebruch spricht Jesus den Pharisäern die Urteilsfähigkeit rundweg ab.
Deren Herzenshärtigkeit macht sie unfähig, mit Gnade umzugehen.
Damit werden sie zu Richter und Henker der Ehebrecherin und zu Heuchler Jesus gegenüber.
Ohne die Qualität der Gnade, die Jesus im Umgang mit diesem Thema einfordert, ist der Schritt zur Heuchelei (zu) schnell vollzogen.

Gnadenlosigkeit nimmt uns in diesem Themenzusammenhang jegliche Urteilsfähigkeit.
Jesus spricht in dieser Geschichte von der mangelhaften Beschaffenheit gnadenarmer Herzen und den Folgen davon.
In der anschliessenden Kindersegnung vertieft Jesus noch diese Zusammenhänge.
Meines Wissens nach ist Jesus bei keinem anderen Thema solcherart vorgegangen.

Die Ehe als solches beweist die überwältigende Liebe und Gnade Gottes dem Menschen gegenüber.
Jesus streicht heraus, dass diese Gnade jeden verpflichtet, der an dem Scheitern einer Ehe aktiv oder passiv beteiligt ist.
Deshalb ist bei der Auseinandersetzung mit den Themen Ehebruch, Scheidung und Wiederheirat eine sorgfältige Beobachtung der Gedanken und Überlegungen unserer Herzen zwingend geboten.

C) Wie sieht also meine Verantwortung ganz praktisch aus, was dieses Thema anbetrifft?

a) Die Gnade und die Liebe Jesu m u s s für mich täglich erlebte Realität sein.
b) Ich muss wissen, das zuerst meine Barmherzigkeit gefragt ist, was dieses Thema anbetrifft.
c) Ich sollte, wenn möglich, auf das Fortbestehen einer Ehe in gegenseitiger Treue zuarbeiten.
d) Ich sollte in meiner Seelsorge um den Frieden Gottes als Schiedsrichter wissen und hinweisen.

(Nachfolgende Ausarbeitung übernommen von Günther Dröscher)

Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi, die Frauen den eigenen Männern als dem Herrn!
Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Heiland des Leibes.
Wie aber die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem.
Ihr Männer, liebt eure Frauen! wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen, ‹sie› reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern daß sie heilig und tadellos sei.
So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.
Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde.
Denn wir sind Glieder seines Leibes.
»Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.«
Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde
Jedenfalls auch ihr - jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, daß sie Ehrfurcht vor dem Mann habe! Eph. 5, 21-33


In diesem Abschnitt aus Eph.5, besonders aber in Vers 32, scheint mir die ganze Problematik des behandelten Themas auf seinen wahren Inhalt gebracht zu sein.
Es geht hier nicht um einen " terminus technicus ", der speziell und gesetzhaft das Verhältnis zwischen dem Mann und der Frau regelt; also eine Schablone, mit deren Hilfe man alles bemessen kann.
Vielmehr geht es um eine Lebens- und Verhaltensweise, um das Bild des einander in Treue zugewandt sein, so wie es Gott im Anfang mit Adam und Eva haben wollte, wie er es später mit den Patriarchen und dann mit dem Hause Israel und letztlich mit Christus und der Gemeinde wieder aufrichten will.

In dieser Sicht erscheint auch der Sinn des letzten Teils von 1.Kor. 7, 15 ".. zum Frieden hat uns Gott doch berufen. " verständlicher:

Obwohl es im Text um die Behandlung der unschönen und von Gott garnicht geliebten Tatsache des Bruchs eines Treuebundes geht, spricht Paulus von unserer Berufung zum Frieden.
Wenn wir daraus einen Vorwand zu neuer Gesetzlichkeit und zum Unfrieden herauslesen, scheint es denkbar, daß wir den Sinn des Wortes "Evangelium" nur mangelhaft umzusetzen verstehen.

nicht daß wir von uns aus tüchtig wären, etwas zu erdenken als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes.
Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. 2. Kor 3, 5+6


Ein nachdenkenswerter Gedanke wäre der: Wenn jemand so sehr am Buchstaben hängen bleibt, wie es manche in dieser Frage tun, muß man zu dem Schluß kommen, daß Gott ein Ehebrecher sei.
Da Gott, nachdem ihm Adam und Eva die Treue brachen, mit vielen nachfolgenden Menschen immer wieder einen "neuen Bund" einging, muß er - nach der Darstellung derer, die an der überlieferten These des Verbots der Wiederheirat festhalten - zwangsläufig und logischerweise eine "ehebrecherische Beziehung" eingegangen sein.
Daß dieses ein an Gotteslästerung grenzender Unfug ist, braucht wohl kaum noch erklärt zu werden.
Folglich meint das Wort Gottes etwas völlig von dieser These Unterschiedliches, wenn es von dem Bruch der Treue in einem Bündnis spricht

Was denn? Wenn einige untreu waren, wird etwa ihre Untreue die Treue Gottes aufheben? Röm 3,3
Wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen. 2.Tim 2,13


Gottes Wort spricht primär über Gott und erst sekundär vom Menschen:

Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von m i r zeugen. Joh 5,39
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