a.) Jesus, der verherrlichte Menschensohn 8,31-10,31
1.) Der Herr rettet von falscher Lebensplanung 8,31-9,13
Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken(1082) werden, bis sie das Reich(924) Gottes in Kraft haben kommen sehen. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus Petrus und Jakobus und Johannes mit und führt sie für sich allein auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen umgestaltet(3204); und seine Kleider wurden glänzend, sehr weiß, so wie kein Walker(1095) auf der Erde weiß machen kann. Und es erschien ihnen Elia mit Mose, und sie unterredeten sich mit Jesus.
Und Petrus begann und sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind; und wir wollen drei Hütten(4470) machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Er wußte nämlich nicht, was er sagen sollte, denn sie waren voller Furcht(1613). Und es kam eine Wolke, die sie überschattete; und eine Stimme kam aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, ihn hört!
Und plötzlich, als sie sich umblickten(3867), sahen sie niemand mehr bei sich außer Jesus allein. Und als sie von dem Berg herabstiegen, gebot er ihnen, daß sie niemand erzählen sollten, was sie gesehen hatten, ehe nicht der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden sei. Und sie hielten das Wort fest und besprachen sich untereinander: Was ist das: aus den Toten auferstehen? Und sie fragten ihn und sprachen: Warum sagen die Schriftgelehrten, daß Elia zuerst kommen müsse? Er aber sprach zu ihnen: Elia kommt zwar zuerst und stellt alle Dinge wieder her(595). Und wie steht über den Sohn des Menschen geschrieben? Daß er vieles leiden und verachtet(1829) werden soll. Aber ich sage euch: Auch Elia ist gekommen, und sie haben ihm getan, was sie wollten, so wie über ihn geschrieben steht. Mk 8, 31-9, 13
Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod keinesfalls schmecken, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich. Und nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, mit und führt sie abseits auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihnen umgestaltet(3204). Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht; und siehe, Mose und Elia erschienen ihnen und unterredeten sich mit ihm.
Petrus aber begann und sprach zu Jesus: Herr, es ist gut, daß wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme
Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als ihn, Jesus, allein. Und als sie von dem Berg herabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: Sagt niemandem die Erscheinung
Ich sage euch aber in Wahrheit: Es sind einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes gesehen haben. Es geschah aber etwa acht Tage nach diesen Worten, daß er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten. Und als er betete, veränderte sich das Aussehen seines Angesichts, und sein Gewand wurde weiß, strahlend. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, es waren Mose und Elia. Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus aber und die mit ihm waren, waren beschwert vom Schlaf; als sie aber völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, daß wir hier sind; und laß uns drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Und er wußte nicht, was er sagte. Als er aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie fürchteten sich aber, als sie in die Wolke hineinkamen; und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte: Dieser ist mein auserwählter Sohn, ihn hört!
Und während die Stimme geschah, war Jesus wieder allein. Und sie schwiegen und verkündeten in jenen Tagen niemand etwas von dem, was sie gesehen hatten. Lk 9,27-36
Lex 1082 geuomai schmecken. Gewöhnlich wird es im Med. gebraucht mit der Bedeutung schmecken, kosten (Mt 27,34; Lk 14,24; Joh 2,9; Apg 23,14; Kol 2,21). Dann kann es auch die allgemeinere Bedeutung Nahrung zu sich nehmen, essen haben (Apg 10,10; 20,11). Übertr. bedeutet es schmecken iSv. etw. praktisch und tatsächlich fühlen oder erfahren (1Petr 2,3; Hebr 6,4f); den Tod schmecken, erleiden (Mt 16,28,; Mk 9,1; Lk 9,27; Joh 8,52; Hebr 2,9). Wenn es in dieser Weise gebraucht ist, wird das betont, was wirklich mit dem Sterben zusammenhängt.
Lex 924 basileia Königreich, Reich (Mt 4,8); von basileus , König. Das »Reich der Himmel« ist ein Ausdruck, der nur von Matthäus gebraucht wird. Die anderen Evangelisten nennen es das »Reich Gottes« (vgl. Mt 4,17 mit Mk 1,15; Mt 19,14 mit Mk 10,14; Mt 13,11 mit Mk 4,11; Lk 8,10); allerdings kennt auch Matthäus den Ausdruck »Reich Gottes« (Mt 12,28; 19,24; 21,31.43). Beide Bezeichnungen sind austauschbar (Mt 19,23f) und meinen die Königsherrschaft oder das Reich Gottes, das mit Jesu Kommen angebrochen ist. Es ist geistlich schon in Jesus und seinen Jüngern unsichtbar da (Lk 17,21).
Beide Bezeichnungen nehmen auch auf die Prophetien in Dan 2,44 und 7,13f Bezug und meinen das ewige Königreich, welches Gott errichten und Christus geben wird und das geistlich schon in eher unfertigem und unscheinbarem Zustand auf Erden existiert, aber dann in der Welt der Herrlichkeit vollständig erscheinen wird (vgl. 2Petr 1,11). In manchen Versen bedeutet das Reich der Himmel spezieller die Herrschaft Gottes in uns, solange wir auf dieser Welt sind (Mt 13,41.47; 20,1). An anderen Stellen ist nur der Zustand der Herrlichkeit gemeint (1Kor 6,9f; 15,50; Gal 5,21; Eph 5,5). Weil der Vater das Reich dem Sohn gegeben hat (Lk 22,29f), heißt es auch Reich des Sohnes.
Lex 3204 metamorphoo verwandeln, umgestalten. Es wird für die Verklärung Jesu auf dem Berg gebraucht, bei der sich seine Gestalt auf wunderbare Weise von einer irdischen in eine übernatürliche, himmlische verwandelte, was durch das Leuchten seines Angesichts und seiner Kleidung ausgedrückt wird (Mt 17,2; Mk 9,2). Hier haben wir möglicherweise einen Anhaltspunkt, wie die Leiber der Erlösten und Gerechtgemachten in der neuen Welt einmal aussehen werden (vgl. 1Kor 15,50f). In Röm 12,2; 2Kor 3,18 bezieht sich die Vorstellung der Verwandlung auf einen inneren, unsichtbaren Vorgang in den Christen, der sich schon während ihres Lebens in dieser Welt ereignet oder beginnt zu ereignen.
Lex 1095 gnapheus Walker, Stoffbearbeiter; von knapto, Stoff glätten oder walken; nur in Mk 9,3. Die Aufgabe eines Walkers bestand darin, Stoffe, v. a. Wolle und Flachs, so zu bearbeiten (durch Entfetten, Bleichen, Verfilzen usw.), daß Tuch oder Stoff daraus entstand.
Lex 4470 skene Zelt, Hütte (aus Zweigen und Häuten bzw. Fellen), bewegliche bzw. vorübergehende Behausung (Mt 17,4; Mk 9,5; Lk 9,33; Hebr 11,9). Im klass. Griech. ist skene das Bühnenbild oder die Theaterrequisite; davon kommt auch unser Fremdwort Szene.
Lex 1613 ekphobos voll Furcht, erschrocken, außer sich vor Furcht; von ek , aus ... heraus, und phobos , Furcht, Schrecken; nur in Mk 9,6; Hebr 12,21.
Lex 3867 periblepo umherblicken auf, ringsum anblicken, der Reihe nach anschauen; von peri [(3861)], ringsherum, und blepo [(983)], blicken, schauen, vgl. dort; in Mk 3,5.34; 5,32; 9,8; 10,23; 11,11; Lk 6,10.
Lex 595 apokathistemi wiederherstellen. Es bedeutet die Gesundheit wiederherstellen (Mt 12,13; Mk 3,5; 8,25; Lk 6,10); wiederherstellen, in den richtigen Zustand versetzen in bezug auf die Erneuerung, die durch Verkündigung und Dienst Johannes' des Täufers herbeigeführt wurde (Mt 17,11; Mk 9,12; vgl. Lk 1,16f); eine verlorengegangene Herrschaft oder Autorität wiederherstellen (Apg 1,6); zurückerstatten, wieder zurücksenden, wiedergeben (Hebr 13,19).
Lex 1829 exoudeneo ganz zu nichts machen, für nichts achten, total verachten; von ek/ex [(1517)], aus ... heraus, und ouden, nichts, dem Neutr. von oudeis [(3614)], niemand; nur in Mk 9,12.
A) Jesus offenbart die Herrlichkeit des Menschensohns Verse 1-7
Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus kundgetan, nicht indem wir ausgeklügelten Fabeln folgten, sondern weil wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen sind. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.« Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.
Und so besitzen wir das prophetische Wort
l) Warum geschieht diese Verklärung?
a) Zur Bekräftigung seiner vorhergehenden Worte von den Bedingungen der Nachfolge (Kreuz tragen)
b) Zur Orienrtierung seinen Jüngern gegenüber (Jesus ist Gottes geliebter Sohn)
c) Zur Ermutigung seiner Jünger (Die Jünger erleben Jesu Christi Herrlichkeit)
ll) Warum geschieht diese Verklärung jetzt?
a) Petrus hatte unmittelbar vorher Jesus als den Christus bezeugt (Beglaubigung dieses Zeugnisses)
b) Jesus hatte sich gleich danach als Menschensohn geoffenbart. (Messias + Menschensohn gleichzeitig)
c) Die Jünger waren entmutigt durch Jesu „harte“ Rede über die Nachfolge (Wunder als Ermutigung)
lll) Wie geschieht diese Verklärung?
a) Umgestaltung in Herrlichkeit (Bericht = Augenzeugenbericht)
b) Gemeinschaft mit Mose und Elia (Die Vertreter des Gesetzes- und des Prophetendienstes)
c) Anwesenheit und Zeugnis des Vaters (Gott stellt sich zu seinem Sohn)
B) Jesus offenbart die Niedrigkeit des Menschensohns Verse 8-13
Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln. Er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein. Wie sich viele über dich entsetzt haben - so entstellt war sein Aussehen, mehr als das irgendeines Mannes, und seine Gestalt mehr als die der Menschenkinder -, ebenso wird er viele Nationen besprengen; über ihn werden Könige ihren Mund schließen.
Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war, und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? - Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, daß wir Gefallen an ihm gefunden hätten.
Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. Jedoch unsere Leiden - er hat
Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen.
Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen
Aus Drangsal und Gericht wurde er hinweggenommen. Und wer wird über sein Geschlecht nachsinnen? Denn er wurde abgeschnitten vom Lande der Lebendigen. Wegen des Vergehens seines Volkes
Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen. Wenn er sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat, wird er Nachkommen sehen, er wird
Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen. Darum werde ich ihm Anteil geben unter den Großen, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und sich zu den Verbrechern zählen ließ.
Er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Verbrecher Fürbitte getan. Jes 52,13-53,12
l) Warum geschieht dieser Hinweis auf seine Erniedrigung?
a) Zur Bekräftigung seiner vorhergehenden Worte von den Bedingungen der Nachfolge (Kreuz tragen)
b) Zur Orienrtierung seinen Jüngern gegenüber (Jesus ist Gottes Lamm)
c) Zur Vorbereitung seiner Jünger (Die Jünger werden Jesu Christi Leid erleben)
ll) Warum geschieht dieser Hinweis jetzt?
a) Petrus hatte unmittelbar vorher Jesus als den Christus bezeugt (Vervollständigung dieses Zeugnisses)
b) Jesus hatte sich gleich danach als Menschensohn geoffenbart. (Jesus = Menschensohn + Knecht)
c) Die Jünger waren entmutigt durch Jesu „harte“ Rede über die Nachfolge (Zeugnis als Ermutigung)
lll) Wie geschieht diese Erniedrigung?
a) Lex 1829 exoudeneo = ganz zu nichts machen, für nichts achten, total verachten; nur in Mk 9,12.
b) „Gemeinschaft“ mit Pharisäer und Priester (Die Vertreter des Gesetzes- und des Prophetendienstes)
c) Abwesenheit des Vaters (Gott wendet sich von seinem Sohn ab - jeweils bei der Kreuzigung)
C) Jesus bezieht damit die gesamte Prophetie über den Menschensohn auf sich
Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen.
Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn.
Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm.
Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum
„Auch Gott ist Vater und hat Söhne. Im AT gilt zunächst das Gottesvolk Israel im ganzen als Gottes Sohn (2Mo 4,22; Hos 11,1). Darüber hinaus hat der Herr David einen Nachkommen verheißen (2. Sam 7), der in besonderer Weise sein Sohn sein soll. Diese Verheißung hat sich in Jesus Christus erfüllt, so daß das NT in der Hauptsache nur noch Jesus »Sohn« (griech. hyios) Gottes oder des Menschen nennt, die Gläubigen in der Regel »Kinder« (griech. tekna) Gottes.
Als der Mensch von Gott abfiel, vertauschte er die Herrlichkeit Gottes mit dem Götzendienst, der Ver-ehrung der äußeren Gestalt und Macht von Mensch und Tier (Röm 1,23). Das Bild Gottes im Menschen wird nun durch die Sünde verzerrt und verdunkelt, wenn auch nicht vernichtet; als Herrschaftsanspruch des rechtmäßigen Herrn bleibt es auch unter Empörung und Abfall erhalten.
Jesus Christus selbst stellt die ursprüngliche Schönheit des Menschen durch sein Leben (Menschensohn) und Sterben (mein Knecht) wieder her.
Jetzt ist die Botschaft des Evangeliums, daß alle, die Christus im Glauben aufnehmen, Gottes Söhne und Kinder werden (Joh 1,12 f; Gal 3,26) und damit zugleich auch Söhne Abrahams (V. 29)“. (Zitat Rienecker)
D) Jesus als Menschensohn ist Vorbild unserer irdischen und himmlischen Zukunft V 1-13
Menschensohn = Reich Gottes in Kraft (Mk) Reich Gottes in Kraft = Menschensohn (Mt)
Das Reich Gottes in seiner Herrlichkeit und der Mensch wird durch die Person und das vollbrachte Erlösungswerk des Menschensohns zu einer wesensmässig untrennbaren Einheit.
Das Reich Gottes in Kraft ist also nicht zuerst ein Ort oder ein Zustand, sondern durch die Innewohnung des Heiligen Geistes in den Gläubigen zuerst einmal die Grundlage, das Wesen und gleichzeitig das Ziel eines jeden Erlösten.
Mose und Elia, die im Matthäusevangelium erwähnt werden, erschienen bereits in Herrlichkeit, d. h., sie waren bereits zu diesem Bestandteil und dem Zeugnis des Reiches Gottes in Kraft geworden.
Jesu Ausgang in Jerusalem, von dem im Lukasevangelium berichtet wird, legt zu dieser Herrlichkeit (und zu unserer dazu!) die rechtliche Grundlage.
Adam und Eva hatten diese Herrlichkeit, beziehungsweise diese wesensmässige und geistliche Ebenbildlichkeit Gottes bereits, aber sie verloren sie durch den Sündenfall.
So wurde der Mensch rechtlich von Gott getrennt, blieb aber ein durch die Sünde entstelltes Ebenbild Gottes.
Jesus beseitigte diese Folgen der Sünde, die Innewohnung des heiligen Geistes durch die Wiedergeburt und die Geistestaufe stellen diese „Ebenbildlichkeit in Herrlichkeit“ (= Schatz) in der unsichtbaren Welt bereits wieder her.
Wir besitzen aber diesen Schatz lediglich in irdenen Gefässen zu unserem Schutz.
Denn Gott, der gesagt hat: Aus Finsternis wird Licht leuchten! er
Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit das Übermaß der Kraft von Gott sei und nicht aus uns.
In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht vernichtet; allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.
Denn ständig werden wir, die Lebenden, dem Tod überliefert um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar werde. 2.Kor 4,6-11
Genau wie Jesu Erdenleben soll auch unser Erdenleben auf Gottes Kraft in irdenen Gefässen hinweisen.
Und genauso wird Jesu Herrlichkeit als Menschensohn auch einmal zu unserer Herrlichkeit werden:
Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, daß wir Kinder Gottes heißen sollen!
Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden;
wir wissen, daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich(3519) sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist. 1.Joh 3,1-3
Lex 3519 homoios gleich, ähnlich. Es meint die Entsprechung oder Übereinstimmung der Art oder Beschaffenheit nach, wenn zwei Dinge sich gleichen, im Unterschied zu identisch, genau dasselbe. Im biblischen Griech. bedeutet homoios: von derselben Art, gleich, oft iSv. wie (Mt 11,16; 13,31.33.44. u. ö.).
So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Vergänglichkeit, es wird auferweckt in Unvergänglichkeit.
Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib.
Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen.
So steht auch geschrieben: »Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele«, der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist. Aber das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche.
Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel.
Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen.
Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. 1.Kor 15,42-49
Lex 3204 metamorphoo verwandeln, umgestalten. Es wird für die Verklärung Jesu auf dem Berg gebraucht, bei der sich seine Gestalt auf wunderbare Weise von einer irdischen in eine übernatürliche, himmlische verwandelte, was durch das Leuchten seines Angesichts und seiner Kleidung ausgedrückt wird (Mt 17,2; Mk 9,2). Hier haben wir möglicherweise einen Anhaltspunkt, wie die Leiber der Erlösten und Gerechtgemachten in der neuen Welt einmal aussehen werden (vgl. 1Kor 15,49).
In Röm 12,2; 2Kor 3,18 bezieht sich die Vorstellung der Verwandlung auf einen inneren, unsichtbaren Vorgang in den Christen, der sich schon während ihres Lebens in dieser Welt ereignet oder beginnt zu ereignen.
Wenn unsere Hoffnung von einer derartigen Herrlichkeit geprägt ist, dann ist es unser Dienst hier ebenfalls.
Vorbild dafür ist in beiden Fällen Jesus als Menschensohn.
Der Heilige Geist in uns sorgt dafür durch die Qualität unserer Hoffnung auf die Zukunft mit Gott und durch die Kraft unseres Dienstes für Gott:
Wenn aber
Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit ist, so ist der Dienst der Gerechtigkeit noch viel reicher an Herrlichkeit. Denn in dieser Hinsicht ist sogar das Verherrlichte nicht verherrlicht wegen der überragenden Herrlichkeit.
Denn wenn das Vergehende in Herrlichkeit war, wieviel mehr
E) Eine Zusammenfassung weiterer Bibelstellen über den Menschensohn (nach Scofield)
Der Name "Sohn des Menschen" gründet sich auf die große messianische Stelle in Dan 7,13. Vgl. Mt 16,28; 19,28; 25,31; 26,64; Mk 14,62; Lk 22,69. Unser Herr bezeichnet sich selbst etwa achtzig Mal mit diesem Namen. Es ist Sein Name als Vertreter des Menschen in dem Sinne von 1Kor 15,45-47, wie Sohn Davids ausgesprochen Sein jüdischer Name ist und Sohn Gottes Sein göttlicher Name.
Unser Herr gebraucht diesen Ausdruck beständig, weil er besagt, daß Seine Sendung (z. B. Mt11,19; Lk 19,10), Sein Tod und Seine Auferstehung (z. B. Mt 12,40; 20,18; 26,2) und Sein zweites Kommen (z. B. Mt 24,37-44; Lk 12,40) in Umfang und Auswirkung alle jüdischen Beschränkungen überschreiten.
Als Nathanael Ihn als "König Israels" bekennt, antwortet unser Herr: "Du wirst Größeres als dieses sehen . . . die Engel Gottes werden auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen" (Joh 1,50.51).
Als Seine Boten von den Juden hinausgeworfen werden, eilen Seine Gedanken vorwärts zu der Zeit, wenn der Sohn des Menschen zu der menschlichen Rasse zurückkommen wird (vgl. Mt 10,5.6 mit V. 23).
In diesem Namen ist Ihm auch das allgemeine Gericht übergeben worden (Joh 5,22.27). Dieser Name zeigt auch an, daß in Ihm die Vorausschau des AT von einem Segen, der durch einen kommenden Mann kommen soll, erfüllt ist (siehe 1. Mose 1,26, Fußnote; 3,15; 12,3; Ps 8,5; 80,18; Jes 7,14; 9,5.6; 32,2).
In Offenbarung 6 beginnt der Schrecken von Ps 2,5, der der Einsetzung des Königs zu Zion vorausgehen wird (Ps 2,6; Offb 20,4). Die Schau (Dan 7,9-14) kehrt die Reihenfolge der Ereignisse, wie sie wirklich geschehen werden, um. Dan 7,13 beschreibt den Vorgang im Himmel (vgl. Offb 5,6-10), der in der Erfüllung den Ereignissen vorausgehen wird, die Daniel in der Vision in VV. 9-12 schaut.
Die Reihenfolge der Erfüllung wird sein:
a) die Übertragung des Königreiches auf den Sohn des Menschen (Dan 7,13.14; Offb 5,6-10);
b) der Schrecken von Ps 2,5, der in Mt 24,21.22; Offb 6-18 ausführlich beschrieben wird;
c) das Wiederkommen des Sohnes des Menschen in Herrlichkeit, um den vernichtenden Schlag von 2,45 auszuführen (Dan 7,9-11; Offb 19,11-21); und
d) Gottes Gericht über einzelne Personen unter den Nationen und die Aufrichtung des Königreiches (Dan 7,10.26.27; Mt 25,31-46; Offb 20,1-6).
Die Verse Dan 7,13.14 sind identisch mit Offb 5,1-7; sie gehen der Erfüllung von Dan 2,34.35 voraus.
Die Verse 13.14 und Offb 5,1-7 beschreiben die Einsetzung des Sohnes des Menschen und des Sohnes Davids in die Autorität des Königs des Königreiches, während Dan 2,34.35 den vernichtenden Schlag beschreibt (siehe Harmagedon Offb 16,13-16; 19,17), der die heidnische Weltmacht zerstört und also den Weg ebnet für die tatsächliche Aufrichtung des Königreiches des Himmels.