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Weisheit = der Schlüssel zum Umgang mit Zeichen und Wundern


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#1
Guest_Peter Wiem_*

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Weisheit = der Schlüssel zum Umgang mit Zeichen und Wundern

Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten.
Und weil denn Juden Zeichen fordern und Griechen Weisheit suchen, predigen wir Christus als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis und den Nationen eine Torheit; den Berufenen selbst aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
Denn das Törichte Gottes ist weiser als die Menschen, und das Schwache Gottes ist stärker als die Menschen.
Denn seht, eure Berufung, Brüder, daß es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache. Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache, daß sich vor Gott kein Fleisch rühme.
Aus ihm aber ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; damit, wie geschrieben steht: »Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn! 1.Kor 1,21-31


1) Zuerst kommt die Verkündigung des Evangeliums

Paulus nennt einen zweifachen Grund dafür:
Zuallererst kommt der Ruhm des Herrn, wenn es um das Ziel und den Zweck unserer Erwählung für Gott geht.
Dieses Ziel wird leichter im Auge behalten, wenn zuerst die Verkündigung des Evangeliums und nicht zuerst etwas Anderes von uns zu erfolgen hat. Ausserdem schützt uns diese Vorgehensweise vor eigener Überheblichkeit.

2.) Es gibt zwei Grundhaltungen Zeichen und Wundern gegenüber

Im vorliegenden Text unterscheidet Paulus zwischen Juden und Griechen und vor allem ihre Art, sich mit dem Übernatürlichen auseinandersetzen zu wollen. Beide Arten sind im Grunde Verweigerungshaltungen:

a) der Jude akzeptiert nur einen Gott, der seinem ihm überlieferten Gottesbild entspricht.

Für einen Juden war ein Gott ohne Zeichen und Wunder undenkbar, weil seine Gottesvorstellungen von den Schriften des alten Bundes erfüllt waren, die solch einen Gott Seite für Seite beschrieben.
Nur führten diese Erfahrungen zur „Theologie“, d. h., die Gottesvorstellungen deckten sich nicht mehr mit Gottes Wort.
Der Hauptgrund war neben dem fortwährendem Ungehorsam Gott gegenüber ein unerlaubter Umkehrschluss:
Nur Zeichen und Wunder sind ein Beweis für die Göttlichkeit desjenigen, der sie tut.
Darüber hinaus setzten diese „Theologen“ die Masstäbe, wie diese Zeichen und Wunder zu funktionieren hätten
(z. B: „ein Zeichen vom Himmel“ oder „Er steige herab vom Kreuz, dann wollen wir an Ihn glauben“)

b) der Grieche akzeptiert nur einen Gott, der Ihm verstandesmässig einleuchtend erscheint.

Für einen Griechen war der Verstand sein Masstab über Sein und Nichtsein, über Sichtbares und Unsichtbares, über Gegenwärtiges und Zukünftiges.
Logischerweise war sein Gottesbild niemals grösser, als sein Verstand es zuliess!
Die Auseinandersetzung mit Gott führte deshalb immer in einen Rationalismus, der gegenüber übernatürlichen Dingen gleichermassen hilflos wie reserviert eingestellt war.
Deshalb war ein Grieche eher ablehnend gegenüber Zeichen und Wundern, weil sie sich rational nicht ergründen liessen.

3) Die Weisheit ist der Schlüssel zur Auseinandersetzung mit Zeichen und Wundern

Der Text aus dem ersten Kapitel des ersten Korintherbriefes spricht darüber Bände!
Wenn es um das Thema Zeichen und Wunder geht, dann muss zuerst auf Gott als Masstabgeber hingewiesen werden, was den Umgang mit allem Übernatürlichen anbelangt.
Wichtig sind dabei die Erkenntnis, dass es Gott zuerst um Errettung geht, und diese Errettung zuerst durch das gepredigte Wort des Glaubens wirksam werden soll.
Zeichen und Wunder sind in aller Regel darauffolgend aufbauende Handlungen, die den Glauben des Zuhörenden gründen und stärken sollen.

Diese Überlegungen müssen jeder Diskussion über Zeichen und Wundern vorangehen!
Es ist ein Zeichen von mangelnder Weisheit, mit einem Hausbau beginnen zu wollen, ohne sich vorher Gedanken über das Fundament gemacht zu haben.

4) die „jüdische“ Einstellung gegenüber Zeichen und Wundern heute

Jesus warnt in seinem Wort (Markusevangelium) vor dem „Sauerteig“ der Pharisäer.
Diese Warnung wird von Jesus im Zusammenhang mit dem Thema Zeichen und Wunder gestellt.
Im Paralleltext aus dem Matthäusevangelium wird deutlich, dass mit dem „Sauerteig“ die Lehre der Pharisäer gemeint ist.

Wie schon beschrieben ist dieser „Sauerteig“ auch ein Ergebnis eines unzulässigen Umkehrschlusses.
Gott hat sich durch Wunder bezeugt und beglaubigt, also bezeugen und beglaubigen Zeichen und Wunder Gott.
Damit wird Gott eine Art Bringschuld unterstellt, die zum Beispiel Jesus gegenüber ungeniert eingefordert wurde, und ausserdem wird der Umstand übersehen, dass auch der Teufel und seine Dämonen Zeichen und Wunder tun können.
Dieses verdrehte und unehrenhafte Denken Gott gegenüber führt in eine Theologie hinein, die Zeichen und Wunder als Mittel zum Zweck umständehalber bis generell zwingend vorraussetzen.
Vor allem in pfingstlichen und charismatischen Kreisen ist diese Theologie vertreten.

5) die „griechische“ Einstellung gegenüber Zeichen und Wundern heute

Die Fehleinschätzung hier liegt in der Überbetonung des Verstandes und damit automatisch in der Geringschätzung des Heiligen Geistes.
Dadurch entsteht ein christlich eingefärbter Rationalismus, der allem Übernatürlichen mit Misstrauen begegnet.
Die Dreieinigkeit besteht für solch einen Rationalisten aus Vater, Sohn und Gottes Wort, wobei das Gotteswort oftmals die wichtigste Komponente im Leben eines solchen Christen darzustellen hat.
Dieses Wort wird folgerichtig solcherart gepredigt und gelehrt, dass die Werke sich möglichst auf die rationalen Dinge des täglichen Christenlebens zu beschränken haben.
Diese Theologie ist besonders unter den Evangelikalen weit verbreitet

Diese beiden „Theologien“ haben ihren festen Platz heutzutage unter uns Christen eingenommen.
Sie akzeptieren Zeichen und Wunder durchaus, aber nur als Mittel zu ihrem Zweck.
Aus Ungehorsam (Jude) und Stolz (Grieche) Gott und seinem Wort gegenüber wird dabei der Heilige Geist entmündigt und die Aussagen der Bibel entsprechend umgedeutet.
Das Endziel ist Macht und Ehre für die jeweiligen "Theologieverkünder und -vertreter", der Weg dorthin geht über eine zweckdienlich eingeschränkte und verfälschte Lehre, was gerade Zeichen und Wunder anbetrifft.

6) Wie sollte ich mich als Jünger Jesu Zeichen und Wundern gegenüber verhalten?

A) JÜNGERSCHAFT BEDEUTET ZUERST EINMAL GLAUBENSGEHORSAM JESUS GEGENÜBER

Die Zeit der Jünger, wo sie mit Zeichen und Wundern umzugehen begannen, begann mit der Apostelgeschichte, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Und selbst in dieser Zeit traten manche Jünger damit mehr in Erscheinung (z. B. Petrus und Paulus) als Andere.
Vorher gab es eine Zeit der Zubereitung, damit die Jünger lernten, was Glauben an Christus Jesus überhaupt bedeutete und wie man durch Gehorsam in diesem Glauben wachsen kann.

B) JÜNGERSCHAFT FÜHRT IRGENDWANN IN DEN ZEUGENDIENST

Die vier Evangelien enden jeweils mit den sogenannten Missionsbefehlen.
Der umfassendste dieser Befehle steht im Johannesevangelium Kapitel 20 Vers 21:

Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt(641) hat, sende(641) ich auch euch.
Lex 641 apostello aussenden; von apo [(570)], von, und stello [(4556)], senden. Es unterscheidet sich von pempo [(3841)], schicken, dadurch, daß apostello zu einer bestimmten Aufgabe aussenden bedeutet: zum Predigen (Mk 3,14; Lk 9,2); zum Sprechen (Lk 1,19); zum Segnen (Apg 3,26; 7,35); zum Leben und zur Sühnung (1Jo 4,9f); zum Retten (1Jo 4,14).
Die Aussage in Joh 3,34, daß Jesus von Gott gesandt war, kennzeichnet den Auftrag, den er auszuführen hatte, und die Autorität, die er besaß.
Das Gewicht des Auftrags wird aus der Tatsache ersichtlich, daß es sein Sohn ist, den Gott sandte.
Apostello bedeutet auch aussenden von einem Platz zum anderen, zu einem bestimmten Geschäft oder zu einer bestimmten Handlung (Mt 2,16; 10,5; 20,2); fortschicken, entlassen (Mk 12,3f); eine Sichel schicken, ausstrecken unter die Frucht (Mk 4,29).
Dieser Auftrag hat fakultativen Charakter; es geht also nicht um die Frage, ob ja oder nein, sondern um die Frage, wie ich diesen Auftrag bestmöglichst meistern kann.

C) JÜNGERSCHAFT BEDEUTET AUCH; SICH VON GOTT VERÄNDERN ZU LASSEN

Gott weiss, wie Er unsere Persönlichkeit am besten entwickeln kann, um Ihn lieben und ehren zu können.
Überdies weiss Er genauso, wie er unsere Fähigkeiten und seine uns anvertrauten Gaben am Besten in dem uns verordneten Zeugendienst gebrauchen kann und gebrauchen möchte.
Es liegt an uns, inwieweit wir uns von Gott verändern lassen wollen, um liebesfähig und zeugnisfähig für Ihn zu sein.
Wo wir bereit sind, uns Gott überlassen zu wollen, da sollten wir auch bereit für Zeichen und Wunder an uns und durch uns sein.

D) JÜNGERSCHAFT PRAKTISCH SETZT GABEN VORRAUS

Ab einem bestimmten Punkt in unserem Zeugendienst ist die Frage nach Zeichen und Wundern nicht mehr grundsätzlich: sie geschehen einfach. Allermeistens bemerken wir sie gar nicht oder nur am Rande.
Allerdings kann die Frage nach Zeichen und Wundern in einem gewissen Zusammenhang oder um einer bestimmten Sache willen auftauchen. Dann sollte mein vorhandener Glauben der Schiedsrichter sein:
So weit ich in dieser Angelegenheit Glauben an die Vollmacht Jesu und die Kraft des Heiligen Geistes in mir und durch mich aufbringen kann, so weit sollen mein Gebet und mein praktisches Handeln gehen.
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