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Glaube contra Auffassungsvermögen - was ist mir wichtiger?


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Glaube contra Auffassungsvermögen - was gewichte ich höher?

Am folgenden Tag sah die Volksmenge, die jenseits des Sees stand, daß dort kein anderes Boot war, als nur eines, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren. Es kamen aber andere Boote aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte. Da nun die Volksmenge sah, daß Jesus nicht dort war, noch seine Jünger, stiegen sie in die Boote und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierhergekommen?
Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid. Wirket nicht die Speise, die vergeht, sondern die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: »Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.«
Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot!
Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten. Aber ich habe euch gesagt, daß ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubt. Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen; denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen?
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. Es steht in den Propheten geschrieben: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. Nicht daß jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe.
Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot ißt, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.
Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, auch, wer mich ißt, der wird auch leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit.
Dies sprach er, als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte. Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?
Da aber Jesus bei sich selbst wußte, daß seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dies? Wenn ihr nun den Sohn des Menschen auffahren seht, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, daß niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben.Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist.
Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und von euch ist einer ein Teufel. Er sprach aber von Judas, dem des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn überliefern, einer von den Zwölfen. Joh 6,22-71


A) Das Volk setzt auf sein religiös durchtränktes Auffassungsvermögen gegenüber Jesus

Durch die Überquerung des Sees Genezareth hilft Jesus, den Glauben seiner Jünger wieder ins Lot zu bekommen.
Nunmehr wendet sich Jesus dem Volk zu.

Im Johannesevangelium fordert Jesus Christus durch seine Rede die Leute heraus, das Wunder der Brotvermehrung nicht nur als vorübergehende leibliche Befriedigung sehen und einordnen zu wollen. Wie vorher seine Jünger auf dem See konfrontiert er jetzt seine Zuhörer mit dem Anspruch, als „Brot des Lebens“ Herr über die zeitlichen und ewigen Umstände zu sein.
Als Resultat davon wird Jesu Person und Dienst von Teilen seines Volkes abgelehnt.

B) Das Volk will sich von Jesus nicht seine Glaubensvorstellungen korigieren lassen.

Das Volk wollte nur einen Prophet über sich akzeptieren, der nach ihren Vorstellungen zu funktionieren hat.
An der Person Jesu als solches ist das Volk nicht interessiert, mit dementsprechend eingeschränkten Erwartungen treten sie an Jesus heran.
Also hat Jesus denjenigen über sich auch nichts zu sagen. Er tut im Grossen und Ganzen das, was von ihm an Taten erwartet wird, schweigt aber über seine Person, seinen Auftrag und seinen Anspruch.
So eine Erwartungshaltung Jesus gegenüber kann Heilung und Wunder erleben, aber nur äusserlich und mit endlicher Auswirkung.
Für die Ewigkeit fallen solche Erlebnisse nicht entscheidend ins Gewicht.
Wo es mir nur um Jesu Taten, aber nicht auch um Jesu Ehre geht, da stehe ich am Ende mit leeren Händen da!

C) Jesus fordert eine andere Einstellung (Glauben wichtiger als Auffassungsvermögen) Ihm gegenüber ein.

Die dementsprechende Rede Jesu in der Synagoge zu Kapernaum ist inhaltlich, wenn überhaupt, nur mit neutestamentlichen Masstäben einigermassen erfassbar
Selbst dann ist die ungetrübte Gemeinschaft mit dem heiligen Geist und viel Zeit zum Nachdenken unabdingbare Voraussetzungen dafür. Die Zuhörer Jesu damals in Kapernaum hatten beide Voraussetzungen nicht, waren also mit dieser Rede Jesu gedanklich restlos überfordert.
Auch die Jünger Jesu kamen mit der Vorgehensweise Jesu nicht in allen Punkten zurecht.

A) JESUS VERBINDET SEINE WUNDERTÄTIGKEIT MIT DEM GLAUBEN AN IHN

Jesu legte in dieser Rede neutestamentliches Glaubensgut in einer alttestamentlich geprägten Gedanken- und Gesinnungswelt aus.
Ein Erklärungsversuch soll diese gerade beschriebe Tatsache verdeutlichen:

Vor dem ersten Weltkrieg waren Waschmachinen unförmige Bottiche, ähnlich wie grössere Weinfässer, die obendrauf ein mechanisch betriebenes Rührwerk besassen. Waschen bedeutete damals also harte Arbeit, wobei diese Maschinen durchaus die Arbeit etwas erleichtert haben.
Anstatt zu wringen und zu schrubben musste man eben dieses Rührwerk bedienen, was im Verlauf von Minuten oder gar Stunden schon anstrengend sein konnte. Danach musste die tropfnasse Wäsche aus diesen Maschinen oben herausgezogen werden und auch die Waschlauge musste entsorgt werden.
Alles in allem war der Waschtag damals eine Plackerei und der „Schreckenstag“ der Woche, obwohl die evtl. vorhandenen Waschmaschinen diese Plackerei in gewissen Grenzen halten konnten.

Wenn wir heutzutage von Waschmaschinen reden, dann haben sie mit den damaligen Arbeitsgeräten nur noch den Namen gemeinsam. Das Waschen ist heute eine von vielen anderen anfallenden Hausarbeiten geworden und nicht mehr die Kraftanstrengung der Woche schlechthin. Der Hauptgrund dafür liegt in der Hinzuziehung der Elektrizität. Die Kraft, die heutzutage für den Wasch- und Schleudervorgang benötigt wird, kommt von aussen, aus der Steckdose, und nur noch zu einem ganz kleinen Teil von uns selbst.

Im neuen Bund kommt die Kraft, die wir in unserem Glaubensleben benötigen, „von aussen“, nämlich durch den Heiligen Geist, in unser Leben hinein.
Im alten Bund musste diese Kraft so gut wie ausschliesslich selbst aufgebracht werden,
(ausser bei denjenigen Gläubigen, die aufgrund ihrer Nähe zu Gott ab und zu unbewusst neutestamentliche Prinzipien erkannt und angewendet haben - z. B ein David in Psalm 23)

Ausserdem hatte Jesus die absolute Gewissheit des Gelingens seines Auftrags in seinem Herzen.
Deshalb konnte Jesus (im Johannesevangelium!) neutestamentlich denken und handeln, obwohl er noch im alten Bund lebte.
Aus dieser Gewissheit heraus formulierte er den Glauben an ihn, ja sogar den tätigen Glauben an sein stellvertretendes Leiden und Sterben (sein Fleisch essen und sein Blut trinken) als die einzigste Möglichkeit für ein Leben in Ewigkeit.

Wenn wir uns nunmehr diese erwähnten Tatsachen in das vorhandene geistliche Umfeld hinein verdeutlichen, dann ist es klar, das Welten zwischen den Standpunkten Jesu und seiner Zuhörer liegen müssen.

B) JESU (GLAUBENS-) ANSPRUCH AN SEINE ZUHÖRER WIRD ÜBERWIEGEND ABGELEHNT

Neben der Tatsache von neutestamentlicher Lehre in einem alttestamentlichem Umfeld prägte die Einstellung der Zuhörer Jesus gegenüber dieses Gespräch.
Dieses „Verstehenwollen“ der Lehre und der Person Jesu wurde mehr und mehr von dem Grundgedanken der Ablehnung geprägt.
Man wollte etwas haben, was man gegen Jesus verwenden konnte, um seinen Ansprüchen ausweichen zu können.
Um vor sich selbst bestehen zu können, wollten Jesu Zuhörer weder seiner Person, noch seinen Worten und Taten vertrauen.
Der bewusst eingenommene Unglaube Jesus gegenüber diktierte also ihre Argumente.

Die Jünger Jesu, allen voran Petrus, reagierten teilweise anders! Sie wussten in ihrem Herzen, dass sie diese Rede Jesu nicht in allen Einzelheiten verstehen mussten, weil sie der Person vertrauten, welche diese Worte von sich gab.
Sie stellten ihr Glaubensvermögen über ihr Auffassungsvermögen.
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#2
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Jesus hatte ja doch schon eine Strecke zurückgelegt auf seinem Weg der Zeugnisse, dass er der Sohn Gottes sei, angefangen mit der Verwandlung von Wein in Wasser oder dass Dämonen vor ihm geflohen waren, und Kranke geheilt waren. Auch war schon klar, dass er "anders lehrte als die Pharisäer und Schriftgelehrten, nämlich mit Vollmacht."

Die Art, in prophetischer Zeichenhandlung sich zu bewegen, war dem hebräischen Denken und Leben vertraut.

Aber zu denken, dass Gott, d.h. Gottes Sohn in so menschlicher Gestalt auftreten könnte, war zuviel. Gott, der schwitzt und genauso hungrig, erschöpft ist wie jedes andere Geschöpf, der auf Toilette muss......

Das allzu Menschliche stand dem Göttlichen im Wege!

Wie im Alltag: Man ist eingebunden in scheinbar lebensnotwendige Verpflichtungen und ordnet die Dinge gemäß eigenen Vernunftschlüssen, und Gott kommt vorbei und man erkennt ihn nicht.
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