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12 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Lieber Bruder Rolf,

im HErrn und Heiland Jesus Christus sei gegrüßt.



Lange habe ich von Dir nichts mehr gehört, hoffe Du bist wohl auf.

Anbei möchte ich Dir diese Info zur Stärkung zukommen lassen.



Schalom,



Armin






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#2
Guest_Pierre3_*

Guest_Pierre3_*
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Was kann ich mir aus dem obigen Schriftsatz für Nutzen ziehen? Warum wird dort eine Übersetzung angeboten, die auf den Textus Receptus gegründet ist, obwohl der doch von dem Humanisten Erasmus von Rotterdam auf der Grundlage von ziemlich jungen Handschriften und der Vulgata (der lateinischen Bibelübersetzung) und Erasmus'schen Ergänzungen zu Stande gekommen ist? Roger Liebi ist mir ein Begriff. Ich kann nicht glauben, dass er Unsinn unterstützt.
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#3
he geiht

he geiht

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Moin,
die Seite ist so unübersichtlich gestaltet, das ich sie trotz "Bekannter Namen" gleich wieder geschlossen habe.
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#4
Rolf

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Was kann ich mir aus dem obigen Schriftsatz für Nutzen ziehen? Warum wird dort eine Übersetzung angeboten, die auf den Textus Receptus gegründet ist, obwohl der doch von dem Humanisten Erasmus von Rotterdam auf der Grundlage von ziemlich jungen Handschriften und der Vulgata (der lateinischen Bibelübersetzung) und Erasmus'schen Ergänzungen zu Stande gekommen ist?



Das ist die originellste Definition zum textus receptus, der mir bisher untergekommen ist. An diesem Thread scheint mir am ehesten das Unsinn zu sein.

Das die Seite unübersichtlich ist kann ich nicht ändern, da müsste man den Seitenbetreiber kontaktieren. Aber wer nicht zu bequem ist, findet dort ein paar interessante Links.


Herzliche Grüße


Rolf
  • 0

#5
he geiht

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Hallo Rolf,
für mich geht es nicht um die Bequemlichkeit es ist einfach Schade wenn Seiten so überfrachtet werden, das viel Zeit mit Suchen „verloren oder vergeudet“ wird je nach Einstellung.
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#6
Guest_Pierre3_*

Guest_Pierre3_*
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Originell oder Unsinn oder beides, ...

So, wie ich sagte, ist es doch.

Der Humanist Erasmus von Rotterdam erstellte bis 1516 unter Zeitdruck - es gab ein katholisches Konkurrenzprojekt - einen griechischen Text auf der Grundlage von Schriften aus dem 12. (!) Jahrhundert. 1633 wurde der Text im Vorwort eines Herausgebers als "Textus Receptus" bezeichnet. Nach der Entdeckung des Codex Sinaiticus (aus dem 4. Jahrhundert) und der Papyri, z. B. P45, P66 und P75 (aus dem 2. und 3. Jahrhundert), ist es doch nicht so klug, Erasmus' Text (der ja für seine Zeit und für Luther und Schwarzerd echt Klasse war!!!) als den besten hinzustellen.

Ansonsten bitte Argumente.
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#7
Rolf

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Meine antwort ist eindeutig: Ich dulde Herrn Kleemann nicht auf meinem Board, auch dann nicht, wenn er neuerdings Pierre3 heißt!


Herzliche Grüße


Rolf
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#8
Rolf

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Eine Verteidigung des Textus Receptus gegen unbegründete Vorwürfe seiner Kritiker








Dieser Beitrag ist ein gekürzter Auszug aus der ausführlicheren Schrift von Rudolf Ebertshäuser Gottes bewahrtes Wort.




Gegen die Aussage derjenigen bibeltreuen Christen, die im Textus Receptus den von Gott bewahrten Bibeltext des NT sehen, ist immer wieder ins Feld geführt worden, daß dieser Text ja offensichtliche Fehler sowie Lesarten ohne irgendwelche griechische Handschriftenbezeugung aufweise und deshalb gar kein bewahrter Text sein könne. Auch Erasmus wird immer wieder angegriffen und so dargestellt, als könne er unmöglich den zuverlässigen neutestamentlichen Text herausgebracht haben.

Diese Angriffe auf die Zuverlässigkeit des Textus Receptus sind schon recht alt und stammen aus dem Arsenal der Textkritik selbst, die mit ihrer Hilfe den überlieferten Text in Mißkredit brachte. Dennoch werden sie auch von vielen Gläubigen ins Feld geführt, die den kritischen Text für zuverlässig halten, und manche Gläubige werden durch sie verunsichert und haben deshalb Schwierigkeiten, dem Textus Receptus zu vertrauen. Deshalb verlangen sie eine geistlich begründete Widerlegung und Beantwortung, und das soll im folgenden versucht werden.

Dabei muß gesagt werden, daß in manchen Punkten ein genaueres Studium der Geschichte und der Einzelheiten des Textus Receptus wünschenswert wäre, das dem Verfasser aber aus Zeitgründen nicht möglich ist. Es könnten sicherlich noch weitaus mehr und genauer belegte Argumente zur Verteidigung des Textus Receptus angeführt werden.

Zunächst einmal sollten einige grundsätzliche Fragen geklärt werden, damit wir zu einem richtigen Verständnis des Textus Receptus kommen.

1. Der Textus Receptus ist ein von Gott bewahrter, zuverlässiger Text, aber seine Überlieferung kann nicht mit der Inspiration des Urtextes gleichgesetzt werden. Der Urtext der Heiligen Schrift ist Wort für Wort von Gott durch Seinen Geist eingegeben und völlig ohne menschlichen Irrtum, ohne Beimischung von Fehlern. Die Überlieferung dieses inspirierten Textes hat Gott jedoch nicht in Form eines übernatürlichen Vorganges bewirkt, so als wäre der Urtext irgendwo mit unauslöschlichen Goldbuchstaben in einen Felsen eingegraben, wo ihn jeder noch nach Jahrhunderten sehen und mit seinen Abschriften vergleichen könnte. Gott hat diesen Urtext auch nicht auf demselben unmittelbaren Weg Erasmus von neuem eingegeben, wie Er ihn Johannes oder Paulus eingegeben hatte.

Gott wählte den Weg, den Urtext durch getreue Abschriften, die von Menschen erstellt wurden, weiterzugeben. Es gefiel Ihm, den getreuen, zuverlässigen Text durch die wiedergeborenen Gläubigen zu bewahren, die Er durch Seinen Geist dazu leitete (2Tim 1,14), den wahren Text anzunehmen und den falschen zu verwerfen. Deshalb hat der Prozeß der göttlichen Bewahrung immer auch eine menschliche Seite, und deshalb ist er in seinem für uns Menschen sichtbaren Aspekt auch nicht frei von einzelnen Fehlern bzw. Unterschieden in der Textbezeugung zwischen verschiedenen Handschriften oder Textausgaben.

Das gilt für die von Gott bewahrte Überlieferung des traditionellen byzantinischen Textes: Wir finden dort eine bewundernswerte und ungewöhnlich genaue Übereinstimmung der Tausende verschiedener Handschriften in ca. 95% des Textes; dennoch gibt es auch einige Stellen, wo die Handschriften unterschiedliche Textformen bezeugen, von denen nur eine ursprünglich gewesen sein kann.

Dasselbe gilt für den Textus Receptus. Er erschien in mehreren aufeinanderfolgenden Ausgaben, von denen jede gewisse (äußerst geringfügige) Abweichungen von der anderen aufwies. Die erste Auflage enthielt eine größere Zahl von Druckfehlern, die in der 2. Auflage korrigiert wurden. Ab der dritten Auflage wurde das Comma Johanneum eingefügt. Die Herausgabe des erasmischen Textes durch Stephanus und Beza brachte auch geringfügige Veränderungen mit sich, so daß der Textus Receptus den Text des NT mit 99,99% Genauigkeit und Sicherheit überliefert; dennoch gibt es einige Stellen, an denen z.B. ein Bibelübersetzer entscheiden muß, welcher der verschiedenen Auflagen des Textus Receptus er folgen will.

Bibelübersetzer, die dem Textus Receptus folgen, gehen in der Regel von der Auflage Stephanus 1550 bzw. Beza/Elzevir 1598/1633 aus, da der Text in dieser Gestalt ausgereift vorliegt. Zwischen diesen Auflagen gibt es insgesamt 115 Variationen, von reinen Schreibweisen abgesehen. Davon sind 40 so geringfügig, daß sie für eine Übersetzung keine Rolle spielen. 60 beinhalten zwar Bedeutungsunterschiede, jedoch ohne Gewicht für den Sinn der Gesamtaussage. Lediglich 15 Unterschiede sind von einer gewissen geistlichen bzw. inhaltlichen Bedeutung. Dazu gehört etwa Röm 12,11, wo Stephanus und Luther haben: „Schicket euch in die Zeit“ [w. Dient der Zeit = kairo], während Beza/Elzevir mit den meisten Textus-Receptus-Bibeln haben: „Dient dem Herrn“ [= kyrio].

Wenn man bedenkt, daß die Zahl der Variationen zwischen verschiedenen textkritischen Ausgaben oder auch Handschriften manchmal in die Tausende geht, kann man sagen: Gottes Bewahrung hat den menschlichen Faktor in der Überlieferung des wahren Textes auf ein Minimum begrenzt. Dennoch ist diese Bewahrung nicht mit einer 100% eindeutigen übernatürlichen Überlieferung gleichzusetzen. Die völlige Festlegung der Textus-Receptus-Überlieferung auf einen 100% verbindlichen Text ist nur möglich, wenn man, was vom Glaubensstandpunkt aus durchaus logisch und legitim ist, die Textentscheidungen der weitaus bekanntesten und verbreitetsten Textus-Receptus-Bibel zum Vorbild nimmt, die der King James Version. Deren Text ist in der Ausgabe der Trinitarian Bible Society zugänglich.

Dieser Punkt ist wichtig zu verstehen, weil einige Gegner des Textus Receptus den Befürwortern unterstellen, sie würden den Textus Receptus für einen „inspirierten“ Text halten, der ja dann „unfehlbar“ sein müsse, und daß das Auftreten von geringfügigen Fehlern oder Unterschieden in der Überlieferung den Textus Receptus bereits als von Gott bewahrten Text disqualifiziere. Gottes Bewahrung hat im AT wie im NT für einen zuverlässigen, feststehenden, klaren Text gesorgt, aber das schließt nicht aus, daß Gott in beiden Fällen ein gewisses menschliches Element zugelassen hat, das sich in geringfügigen Unsicherheiten im Bereich von 0,01% oder weniger des Textes äußert.

2. Der Textus Receptus hat also nach Gottes weiser Führung eine menschliche Seite, die ihn für den Menschenverstand zur Torheit macht und seinen Wert nur dem Auge des Glaubenden enthüllt. Weit davon entfernt, ihn deshalb als wertlos zu verwerfen, darf der Glaubende darüber nachsinnen, weshalb Gott dies in Seiner Allmacht und Weisheit so geführt hat. Es wäre ja für den Allerhöchsten ohne weiteres möglich gewesen, Seiner Gemeinde den Text Seines Wortes 100% rein vom Himmel her zu offenbaren, so daß keinerlei Unsicherheit möglich gewesen wäre.

Wir werden diesen Punkt weiter unten noch einmal aufgreifen, aber soviel sollten wir hier festhalten: Gott hat Seine guten Gründe gehabt, und diese zielen sicherlich vor allem darauf, den hochmütigen Menschenverstand zu demütigen und auf die Probe zu stellen. Angesichts der menschlichen „Schwachpunkte“ im Textus Receptus nimmt die rationalistische Menschenweisheit Anstoß an diesem Text und behandelt ihn verächtlich, als Torheit. Sie strebt weg von diesem gegebenen Text, um sich aus der Flut von Lesarten in den Handschriften ihren eigenen Text nach Gutdünken auszuwählen.

Dagegen darf der Glaube trotz dieser „Schwachpunkte“ Gottes bewahrende Hand in diesem Text sehen und die „Schwierigkeiten“ auf eine geistliche, demütig auf den Herrn hörende Art und Weise zu lösen suchen. So sollte es mit den „schwierigen Stellen“ im hebräischen Masoretischen Text geschehen, die ungläubige und gläubige Textkritiker zu eigenmächtigen „Verbesserungen“ im überlieferten Text verleitet haben. So sollte es auch mit den wenigen Stellen geschehen, an denen der griechische Textus Receptus vom rein menschlich-verstandesmäßigen Standpunkt aus gesehen, auf schwachen Füßen zu stehen scheint.

Diese Stellen sind von Gott zugelassen, weil es so sein Wille ist: „Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen“ (1Kor 1,19). Gott will das nehmen, was in den Augen der Welt töricht, schwach und unedel ist, und damit das Weise, Starke und Edle der Welt zuschanden zu machen. Gott gefällt es, dem demütig Glaubenden das zu offenbaren und zu schenken, was dem hochmütigen Menschenverstand verächtlich und verwerfenswert erscheint.

Wenn wir diesen geistlichen Grundsatz, der uns in den ersten beiden Kapiteln des 1. Korintherbriefes so deutlich vor Augen geführt wird, nicht betend bedenken und selbst allen intellektuellen Hochmut, allen Verstandesdünkel und alle Vernunftschlüsse in den Tod geben, sie kreuzigen samt allen unseren Lüsten und Begierden nach akademischem Ansehen und Reputation vor der Welt, dann werden wir an der von Gott bewahrten Textüberlieferung vorbeigehen und Beraubung und Schaden erleiden.




1. Einige Fakten zur Entstehung des Textus Receptus


a) Die Complutensische Polyglotte (1514/22)

Anfang des 16. Jh., am unmittelbaren Vorabend der Reformation, kam es zum ersten Mal zu konkreten Bestrebungen, den Text des griechischen Neuen Testaments in einer gedruckten Ausgabe zu veröffentlichen. Den Anfang machte der spanische katholische Kardinal Ximenez mit einem monumentalen Werk, der sogenannten Complutensischen Polyglotte (d.h. der in Alcalá [= lat. Complutium] erschienenen mehrsprachigen Bibelausgabe).

Diese aufwendig gestaltete Ausgabe wurde aufgrund einer ganzen Reihe griechischer Handschriften und unter der Mithilfe zahlreicher Gelehrter der Universität von Alcalá unter Führung von Stunica zusammengestellt. Interessanterweise bezeugt sie ebenfalls im wesentlichen den byzantinischen Mehrheitstext und geht an vielen Stellen mit dem Textus Receptus konform. Sie enthält das Comma Johanneum.

Obwohl der neutestamentliche Band V schon 1514 gedruckt wurde (das AT erschien später), konnte er wegen der zurückgehaltenen päpstlichen Druckerlaubnis erst 1522 verbreitet werden. Geistlich gesehen ist deutlich, daß es nicht Gottes Plan entsprach, diese ganz im Schoß der katholischen Kirche entstandene gelehrte Ausgabe zur Grundlage der reformatorischen Bibeln zu machen. Sie war mit einer Auflage von 600 Exemplaren ohnenhin nur der Kirchenhierarchie und einigen wenigen reichen Privatgelehrten zugänglich.


b) Die Pionierausgabe
des überlieferten Textes von Erasmus (1516/1535)


1516 erschien, in etwa 10 Monaten vorbereitet, die erste auch wirklich verbreitete Ausgabe des griechischen Neuen Testaments, herausgegeben von dem Gelehrten Erasmus (siehe kurze Lebensschilderung unten), gedruckt in 1.200 Exemplaren von dem bekannten Drucker Johann Froben in Basel. Grundlage waren unmittelbar einige Handschriften aus der byzantinischen Textüberlieferung, die Erasmus in Basel zur Verfügung standen.

Diese Ausgabe ist unter ziemlichem Zeitdruck entstanden und wies daher einige Druckfehler auf. Dennoch beruht sie auf den jahrelangen Vorarbeiten des Erasmus, und die einseitig negative Darstellung vieler Befürworter der Textkritik verkennt die enorme Pionierleistung dieses Werkes – und auch seine geistliche Bedeutung angesichts der Tatsache, daß knapp eineinhalb Jahre nach seinem Erscheinen die Reformation beginnen sollte. Gott hatte seine Hand auch über dieser Erstausgabe.

Die zweite Auflage des griechischen Textes von Erasmus erschien im Jahr 1519 in 2.100 Exemplaren. In dieser Ausgabe, die Luther sehr wahrscheinlich für die Übersetzung seines Neuen Testaments in Deutsch 1522 benutzte, hatte Erasmus die Druckfehler aus der ersten Auflage korrigiert und auch einige andere Korrekturen vorgenommen. In die dritte Auflage von 1522 wurde dann das Comma Johanneum aufgenommen. In der 4. Auflage von 1527 gab es noch einmal einige Korrekturen, u. a. am Text der Offenbarung; Erasmus hatte hierbei die Complutensische Polyglotte mit berücksichtigt. Die letzte Auflage zu seinen Lebzeiten erschien 1535.

Die Herausgabe des NT durch Erasmus ist ein Ereignis von einschneidender und gewaltiger geistlicher Bedeutung für die ganze Reformation. Zuvor war auch für die wahren Gläubigen, die sich gegen die katholische Kirche aufbäumten, nur der Bibeltext der Vulgata verfügbar gewesen. Noch Wycliff hatte seine segensreiche Übersetzung der Bibel ins Englische nach der Vulgata machen müssen. Nun waren die Voraussetzungen für eine wirklich zuverlässige, auf dem von Gott bewahrten Grundtext in den Ursprachen Hebräisch und Griechisch beruhende Bibelübersetzung gegeben.

Ohne die Ausgabe des Erasmus wäre weder die Lutherbibel noch die etwas später erschienene Zürcher Bibel (Froschauer-Bibel 1536; NT zuerst 1524) denkbar gewesen; auch Tyndales Übersetzung des NT von 1526 (die für die spätere King James Version grundlegend war) beruht auf diesem Text.


c) Die ausgereiften Ausgaben des Textus Receptus
von Stephanus, Beza und Elzevir


Das Werk von Erasmus fand rasch weite Verbreitung in ganz Europa und führte auch zu einigen Nachdrucken. Für die inzwischen sich entwickelnde Reformation und die reformatorischen Bibelübersetzungen war es von großer Bedeutung, daß ein erfahrener Drucker und kundiger Herausgeber von Bibeltexten, der gläubige Franzose Robert Estienne (1503-1559), durch Gottes Fügung für die weitere Betreuung des Textus Receptus zur Verfügung stand.

Estienne (lat. Stephanus) war zunächst Drucker in Paris. Dort druckte er auch seine ersten drei Ausgaben des griechischen NT (1546, 1549 und 1550), wobei er den Text von Erasmus im wesentlichen unverändert übernahm und nur an einigen Stellen korrigierte. Die Ausgabe von 1550 gilt vielfach als die Standardausgabe des Textus Receptus. Stephanus zog sich den Zorn der kirchlichen Hierarchie Frankreichs zu und floh im Jahr 1552 nach Genf, wo er sich zum reformatorischen Glauben bekannte, den er schon vorher angenommen hatte. Dort erschien auch 1551 seine vierte Ausgabe des NT.

Die folgenden Ausgaben des Textus Receptus wurden von Theodor Beza (1519-1605) in Genf herausgegeben, der ein bibelkundiger Gelehrter und einer der führenden französischsprachigen Reformatoren in der Schweiz war. Er führte den Text von Stephanus mit wenigen Änderungen weiter und brachte damit den von Gott bewahrten und überlieferten Text sozusagen zu seinem Reifestadium. Er brachte 4 große Auflagen des Textus Receptus heraus (1565, 1582, 1588, 1598), daneben 6 im kleineren Oktavformat.

Die Ausgabe von 1598 diente den Übersetzern bzw. Bearbeitern der King-James-Bibel wahrscheinlich als hauptsächliche Textvorlage. Auch andere bedeutende Übersetzungen wie die Statenvertaling, die Diodati-Bibel oder die Reina-Valera dürften hauptsächlich von diesen Ausgaben Bezas übersetzt worden sein.

Die letzten prägenden Ausgaben des Textus Receptus wurden von den Brüdern Abraham und Bonaventura Elzevir im niederländischen Leiden herausgebracht. Sie übernahmen den Text Bezas ohne nennenswerte Änderungen und verbreiteten ihn in insgesamt sieben Ausgaben, wobei besonders die ersten beiden, 1624 und 1633, in die Textgeschichte eingingen.





2. Erasmus als Werkzeug von Gottes Vorsehung


Die Kritik der Textkritiker am Textus Receptus richtet sich meist auch gegen die Person seines ersten Herausgebers, des Gelehrten Erasmus von Rotterdam. Die bahnbrechende Arbeit dieses Mannes, der für uns Gläubige auf jeden Fall Gottes Werkzeug war (wie immer man zu ihm stehen mag), wird leider oft in einer schiefen, einseitigen Perspektive dargestellt. Was wir in den üblichen Werken der Textkritik (und auch in den Äußerungen vieler evangelikaler Autoren) über ihn finden, ist dazu angetan, Zweifel an der Verläßlichkeit des von ihm herausgegebenen Texts zu wecken. Doch dieses Bild ist verzerrt, und ich will versuchen, es in einigen Punkten richtigzustellen.


a) Zur Person von Erasmus

Vorab erst einmal etwas Grundsätzliches: Wir können als Befürworter des Textus Receptus nicht beweisen, daß Erasmus gläubig war (genausowenig können die Gegner des Textus Receptus das Gegenteil beweisen). Ich persönlich gehe davon aus, daß er es war. Aber das ist keine Voraussetzung für unseren Glauben, daß Gott ihn gebrauchte, um Seinen bewahrten Text des NT der Gemeinde zu geben.

Die Rabbiner und Schriftgelehrten, die der Gemeinde den überlieferten, von Gott bewahrten Text des AT gaben, waren mit Sicherheit ungläubig und sogar fanatische Christusgegner, und doch hat sie Gott souverän gebraucht, um uns den Masoretischen Text zu geben. Der Text des Erasmus wurde auch erst im eigentlichen Sinn zum „Textus Receptus“ (zu dem von allen anerkannten Text der Reformation), als er von Stephanus und Beza weiter betreut wurde, die beide unbestritten gläubig waren.

Noch ein Zeugnis zum Glauben von Erasmus, das vielleicht einen Gegenpol setzen kann zu den Zitaten, die seine Gegner in polemischer Absicht aus seinen Schriften heranziehen. Es stammt aus der Schrift „Über die Vorbereitung auf den Tod“:


„Wir sind des Sieges über den Tod, das Fleisch, die Welt und den Teufel versichert. Christus verspricht uns Vergebung der Sünden, hundertfache Frucht in diesem Leben und danach ewiges Leben. Und aus welchem Grund? Um unserer Verdienstes willen? Nein, gewiß nicht, sondern durch die Gnade des Glaubens, die in Jesus Christus ist. Wir sind umso sicherer gerettet, weil er zuerst unser Arzt ist. Er überwand Adams Fall, nagelte unsere Sünden an das Kreuz, besiegelte unsere Erlösung mit seinem Blut, und das alles wurde durch die Zeugnisse der Propheten, Apostel, Märtyrer, Jungfrauen und durch die allgemeine Kirche der Heiligen bestätigt. Er fügte das Siegel des Geistes hinzu, damit wir nicht in unserer Zuversicht schwanken... Was können wir kleinen Würmchen aus uns selbst tun? Christus ist unsere Rechtfertigung. Christus ist unser Sieg. Christus ist unsere Hoffnung und Sicherheit. „Uns ist ein Kind geboren.“ Uns, für uns geboren, für uns gegeben. Er ist es, der uns lehrt, der unsere Krankheiten heilt, Dämonen austreibt, für uns Hunger und Durst leidet, heimgesucht wird, Todesqualen erduldet, Blut schwitzt, für uns besiegt, verwundet, tot und wieder auferweckt, sitzend zur Rechten Gottes, des Vaters.“


Ein weiteres Zitat aus einer anderen Schrift des Erasmus, die an junge Schüler gerichtet war:


„Wer ist in der Geschichte der Welt Jesus gleich, der unsagbar und unbegreiflich Gott aus Gott ist, vor Anbeginn aller Zeit geboren, ewig und vollkommen gleich seinem ewigen und erhabenen Vater? Stellt nicht seine menschliche Geburt die aller Könige in den Schatten? Durch den Willen des Vaters und den Hauch des Geistes wurde er von einer Jungfrau geboren, ein Mensch in der Zeit und doch Gott, unbefleckt von unserer Verderbtheit. Wer ist reicher als er, der alles schenkt und doch nicht ärmer wird? Wer ist erhabener als der Glanz der Herrlichkeit des Vaters, der jeden Menschen, der in die Welt kommt, erleuchtet? Wer ist gewaltiger als er, dem der Vater Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben hat? Wer ist mächtiger, als der mit einem Wink das Universum hervorrief, auf dessen Geheiß die See still wird, das Aussehen der Dinge sich ändert, Krankheiten weichen, Bewaffnete auf ihr Angesicht fallen, Teufel ausgetrieben werden, Felsen sich spalten, Tote lebendig werden und alles neu wird? Wer ist erhabener als der, den die Engel anbeten und vor dem die Teufel zittern? Wer unbesiegbarer, als der durch seinen Tod den Tod überwand und des Satans Tyrannei und Himmelskraft zerbrach? Wer triumphierender, als der die Hölle besiegt und im Geleit frommer Seelen als Sieger in den Himmel einzog, wo er zur Rechten Gottes, des Vaters, sitzt? Wer ist weiser, als der das Universum schuf und in Harmonie regiert? Hat jemand größere Autorität als der, von dem der Vater sagte: ‚Dies ist mein lieber Sohn. Höret ihn!’? Wen sollten wir mehr fürchten als den, der Körper und Seele in die Hölle werfen kann? Wer ist schöner als der, dessen Antlitz zu schauen höchste Freude ist? Wer ist älter als der, der keinen Anfang und kein Ende hat? Aber vielleicht stellen die Knaben sich ihn lieber als Kind vor, wie er in Windeln in der Krippe lag, wie die Engel sangen, die Hirten anbeteten, die Tiere ihn erkannten, der Stern anzeigte, wo er lag, wie Herodes zitterte, Simeon ihn in die Arme nahm, Hanna prophezeite. O demütige Erhabenheit, o erhabene Demut! Wie können Gedanken seine Größe erfassen oder Worte ausreichen, sie auszudrücken? Besser ist es, anzubeten als zu erklären. Was sollen denn wir tun, wenn ein Johannes der Täufer, jener große Vorläufer, sich für unwürdig hielt, die Riemen seiner Schuhe zu lösen? Strebt danach, meine lieben Knaben, zu Füßen Jesu, des Lehrers, zu sitzen.“


Erasmus war ein vielschichtiger Mensch, der es oft vermied, seine Überzeugungen ganz klar auszudrücken und auszuleben. Einerseits gibt es von ihm Äußerungen, die andeuten, daß er die Rettung aus Gnade durch Christus allein ergriffen hatte, andererseits finden wir Äußerungen, in denen er noch in vielen Irrtümern der katholischen Kirche gefangen erscheint.

Manche Äußerungen von ihm, die heutige Kritiker anführen, können entweder Ironie oder Schutzbehauptungen enthalten, denn Erasmus war kein Mann des offenen Kampfes und des todesmutigen Bekenntnisses wie Luther. Er griff die katholische Kirche wegen vieler Mißstände genauso scharf an wie die Reformatoren, aber er weigerte sich, völlig mit ihr zu brechen und kritisierte auch die Reformatoren. Ein Schlüssel für seine Haltung scheint mir seine eher innerlich-mystische Prägung durch die „Brüder vom gemeinsamen Leben“ zu sein.

Es ist deshalb nur eine einseitige Wiedergabe der Wirklichkeit, wenn gesagt wird, Erasmus sei ein „katholischer Theologe“ und ein „überzeugter Anhänger der katholischen Kirche“ gewesen. Die Lehren des Erasmus standen in scharfem Gegensatz zur offiziellen katholischen Theologie, so daß seine Werke über lange Jahre teilweise auf dem Index standen. Daß Erasmus behaftet war mit allen möglichen Elementen katholischer und philosophisch-rationalistischer Irrtümer, ist wahr – nur wird man ihm und seiner Zeit damit nicht gerecht. Auch Luther und die anderen Reformatoren hatten noch starke Einflüsse dieser Art in ihrem Denken; auch Luther zweifelte z. B. an der Echtheit des Jakobusbriefes oder der Offenbarung – dennoch war er ein Werkzeug Gottes.

Erasmus hatte jedenfalls weitaus mehr Gottesfurcht und Achtung vor dem geoffenbarten Wort Gottes als die allermeisten seiner textkritischen Nachfolger. Er war bei allen Schwächen seines Charakters und seiner Anschauungen vermutlich besser als irgend jemand sonst in jenen Jahren vor der Reformation ausgerüstet, um eine für weite Kreise in ganz Europa vertrauenswürdige und autoritative Ausgabe des Neuen Testaments herauszugeben. Was von seinen im Format sicherlich nicht gleichwertigen Fachkollegen heute gerne heruntergespielt wird, ist die Tatsache, daß Erasmus zu seiner Zeit einer der fähigsten Gelehrten und Herausgeber von alten Texten war und deshalb sehr gut für die Aufgabe geeignet war, die Gott ihm anvertraute.

Was ihn anläßlich der Herausgabe des Neuen Testaments bewegt hat, teilt er uns in seiner Vorrede zur ersten Ausgabe mit:


„Ich bin ganz und gar nicht der Meinung derer, die nicht wünschen, daß die Heilige Schrift von Laien in der Volkssprache gelesen werde, so als ob Christus so dunkel gelehrt hätte, daß ihn kaum die wenigen Theologen verstehen (...) Ich wünschte, alle Frauen läsen das Evangelium, läsen die paulinischen Briefe. Wenn sie doch in alle Sprachen übersetzt wären, so daß nicht nur die Schotten und Iren, sondern auch die Türken und Sarazenen sie lesen und verstehen könnten! (...) Mögen sich doch die Gespräche aller Christen darum drehen!“


Wenige Jahre später begann dieser Wunsch Wirklichkeit zu werden, und das Werk des Erasmus war selbst ein entscheidender Schritt dorthin. Sehen wir darin Gottes Vorsehung am Werk? Oder ist das alles nur ... Zufall? Ich möchte das Zeugnis eines gläubigen Geschichtsschreibers anschließen, der in diesen Dingen noch nicht durch die einseitige Voreingenommenheit späterer Autoren geprägt war:


„Unter der gnädigen, leitenden Hand Dessen, der das Ende von Anfang an sieht, verwandte Erasmus seine hohen Gaben und ausgedehnten Kenntnisse auf die Herstellung einer kritischen Ausgabe des griechischen Textes des Neuen Testaments. Dieses Werk erschien 1516 in Basel, ein Jahr vor dem denkwürdigen Tage, an welchem Luther seine berühmten Thesen gegen den gottlosen Unfug des Ablaßhandels an die Tür der Wittenberger Kirche anschlug und damit sein großes, welterschütterndes Werk begann. Dem griechischen Text war eine lateinische Übersetzung beigegeben, in welcher viele Fehler der Vulgata verbessert waren. Dies war in der Tat in jenen Tagen ein gewagtes Unternehmen. Von vielen Seiten erhob sich ein großes Geschrei gegen eine solche gefährliche Neuerung. ‚Sein Neues Testament wurde angegriffen’, schreibt Robertson; ‚weshalb sollte die Sprache der griechischen Schismatiker der geweihten und überlieferten lateinischen Sprache Eintrag tun? Wie konnte an der Vulgata irgendwelche Verbesserung vorgenommen werden? In Cambridge gab es ein Kollegium, das auf seinen theologischen Charakter besonders stolz war; es erlaubte nicht, daß ein einziges Exemplar des neuen Buches Eingang bei ihm fand. Doch der Herausgeber besaß in dem Namen des Papstes Leo ein treffliches Schutzmittel; er hatte diesem Papst sein Werk gewidmet, und Leo hatte die Widmung angenommen.’ Außerdem standen die mächtigsten Fürsten Europas und sogar eine Anzahl von Prälaten auf seiner Seite. Erasmus fühlte sich dadurch vollkommen gesichert und fuhr furchtlos fort, sein großes Werk zu vollenden. Es war in der Tat Mut dazu nötig. Denn die Unverletzlichkeit und Treue der Vulgata anzutasten, galt als ein großes Verbrechen in den Augen der ganzen römischen Christenheit. Ihre ausschließliche und unumschränkte Autorität ging dadurch verloren. (…) Über die Veröffentlichung des griechischen Textes des Neuen Testaments bemerkt Merle d'Aubigné: ‚So tat Erasmus für das Neue Testament, was Reuchlin für das Alte getan hatte. Jetzt konnten die Theologen das Wort Gottes in den Ursprachen lesen und so auch später die Reinheit der reformatorischen Lehren erkennen . . . Das Neue Testament des Erasmus verbreitete ein helles Licht. Seine Umschreibung der Episteln und der Evangelien Matthäi und Johannis, seine Ausgaben des Cyprian und des Hieronymus, seine Übersetzungen von Origenes, Athanasius und Chrysostomus, sein ‚System wahrer Theologie’, sein ‚Prediger’, seine Kommentare über mehrere Psalmen trugen mächtig dazu bei, den Geschmack an dem Worte Gottes und an der lauteren Theologie zu verbreiten. Die Wirkung seiner Arbeiten ging weit über seine Absicht hinaus. Reuchlin und Erasmus gaben die Bibel den Gelehrten wieder in die Hand, Luther aber gab sie dem Volke.’ Die Kette der Zeugen ist somit vollständig. Wessel, Reuchlin und Erasmus bilden die letzten bedeutenden Bindeglieder zwischen dem großen deutschen Reformator und der langen Reihe früherer Zeugen, in denen die Gnade Gottes sich verherrlichte. Diese Kette reicht von den Zeiten der Apostel, oder wenigstens von den Tagen Konstantins, ununterbrochen hin bis zu Luther, dem teuren Manne Gottes. Der Weg war jetzt bereitet für die große Umwälzung, die unmittelbar bevorstand.“




b) Hatte Erasmus die Herausgabe des Textus Receptus
ohne richtige Vorbereitung unternommen?


Erasmus lehrte Anfang des 16. Jh. u. a. Griechisch in Cambridge und war sicherlich um 1516 ein sehr guter Kenner dieser Sprache. Schon früh beschäftigte er sich intensiv mit dem Neuen Testament und mußte auch ausgedehnte Handschriftenstudien betrieben haben, da er ca. 1505-1506 an einer lateinischen Übersetzung des NT aus dem Griechischen arbeitete.

Seine weiten Reisen brachten ihn in Kontakt mit vielen humanistischen Gelehrten, und seine ausgedehnte Herausgebertätigkeit (u. a. Ausgaben der bedeutendsten „Kirchenväter“) brachte ihm reiche Erfahrung im Umgang mit alten Texten und Handschriften ein. So wurde er durch Gottes Vorsehung ausgezeichnet auf seine große Aufgabe vorbereitet, die er selbst im Nachhinein auch als sein wichtigstes Werk ansah: die Herausgabe des griechischen Neuen Testaments.

Diese Fakten werden in den parteiischen Darstellungen der Textus-Receptus-Gegner oft unterschlagen. Ganz besonders ist es unrichtig, wenn Erasmus immer wieder unterstellt wird, er habe sich völlig willkürlich nur auf die eben „zufällig“ in Basel vorhandenen Handschriften gestützt.

Tatsache ist, daß Erasmus mit Sicherheit schon viele Jahre zuvor bei seinen Reisen griechische Handschriften des NT gesehen und, da er eine lateinische Übersetzung aus dem Griechischen anfertigte, auch ausgewertet hat (z. B. durch Niederschrift wichtiger Passagen daraus). Für diese lateinische Übersetzung mußte er schon 10 Jahre vor der Herausgabe des Textus Receptus einen festgelegten griechischen Text erarbeitet haben – sonst hätte er nicht übersetzen können! Die Anmerkungen von Erasmus zeigen auch, daß er die wichtigsten alexandrinischen Lesarten durchaus kannte, aber für seine Textausgabe verwarf.

Der englische Textforscher des 19. Jh. F. H. A. Scrivener ist m. W. einer der ganz wenigen, die diese Tatsachen erwähnen: „Jahre vor dieser Zeit [vor Frobens Ruf an Erasmus, das NT herauszugeben, RE] hatte Erasmus zahlreiche Anmerkungen vorbereitet, um eine revidierte lateinische Übersetzung zu veranschaulichen, die er seit langer Zeit vorbereitet hatte.“ Bei den Anmerkungen handelte es sich um Verweise auf den griechischen Grundtext, zu denen Erasmus griechische NT-Handschriften studiert haben muß. Scrivener erwähnt auch, daß Erasmus „in seinen Anmerkungen [zum griechischen und lateinischen NT, RE] nicht selten auf andere Handschriften verweist, die er im Laufe seiner Reisen gesehen hatte“ .

Erasmus sagt in seiner Vorbemerkung zur Ausgabe von 1516 ausdrücklich von sich, daß er „so viele griechische und lateinische Handschriften, so viele berühmte Autoren [d.h. „Kirchenväter“, deren NT-Zitate bis heute eine wichtige Quelle für die Bewertung von Lesarten sind, RE] zu Rate gezogen hat“. Diesen Hinweis kann man nicht ohne Beweise als bloße Prahlerei abtun. Nach dem humanistischen Gelehrtenverständnis, dem Erasmus ja voller Überzeugung huldigte, war ein solches Vorgehen auch selbstverständlich. Es muß also davon ausgegangen werden, daß Erasmus über eigene oder von anderer Hand zur Verfügung gestellte Aufzeichnungen Zugang zu zahlreichen Handschriftenzeugnissen hatte.

Die grundsätzliche Entscheidung des Erasmus für den byzantinischen Mehrheitstext war also mit Sicherheit nicht nur durch die in Basel vorhandenen Handschriften begründet. Erasmus hatte gewiß schon vorher erkannt, daß verschiedene Handschriften unterschiedliche Lesarten aufwiesen, und er war zu der von Gott geleiteten Schlußfolgerung gekommen, daß die byzantinische Überlieferung den zuverlässigen Text darstellte.

Ähnlich dachten zu seiner Zeit übrigens viele von der Kirche innerlich unabhängige Gelehrte. Vielleicht auch unter dem Einfluß des berühmten Gelehrten Lorenzo Valla, der die Vulgata mit den griechischen Handschriften der byzantinischen Überlieferung verglichen hatte, waren viele zu der Überzeugung geraten, daß die katholische Kirche Verfälschungen und Verderbnisse in ihrer lateinischen Bibelübersetzung hatte, während die byzantinischen Mehrheitstexthandschriften eine bessere, zuverlässige Überlieferung enthielten.


c) Hat Erasmus bei der Zusammenstellung des Textus Receptus
schludrige Arbeit geleistet?


Daß Erasmus bei der Herausgabe der ersten Ausgabe des Textus Receptus unter Zeitdruck stand, ist unbestritten, und er hat es auch nicht beschönigt. Dennoch ist mit nichts bewiesen, daß dies auch seine Textentscheidungen selbst betroffen hätte. Diese Textentscheidungen sind ja mit großer Wahrscheinlichkeit, wie oben erwähnt, großenteils schon Jahre vorher bei der Arbeit an seiner lateinischen Übersetzung gefallen.

Objektiv beweisbar ist die Tatsache einer großen Zahl von Druckfehlern. Wenn man die damals verwendete griechische Schrifttype kennt und berücksichtigt, daß die Schriftsetzer selbst wahrscheinlich kein Griechisch konnten, darf man annehmen, daß diese Fehler in erster Linie auf den Schriftsatz zurückgehen und aus Zeitnot nicht mehr ausreichend korrigiert werden konnten (Korrektor war übrigens laut Scrivener Oekolampatius und nicht Erasmus selbst).

Daß Erasmus, wie man in jeder Darstellung lesen kann, die letzten Verse der Offenbarung für seine Erstausgabe vom Lateinischen rückübersetzt hat, ist für die Verhältnisse der damaligen Zeit nicht so ungeheuerlich, wie es heute hochgespielt wird. Es wäre sicherlich nicht einfach und sehr zeitraubend gewesen, eine andere Handschrift der Offenbarung zu bekommen (sie sind auch heute recht selten und wurden damals nicht ohne weiteres von den Besitzern verliehen). Erasmus hat diesen Notbehelf offen zugegeben (ob das jeder heutige Wissenschaftler machen würde?) und später den Abschnitt entsprechend überarbeitet.

Es ist unredlich, wenn man die Qualität der ganzen, fünf Auflagen umfassenden Pionier-Textausgabe unter Hinweis auf die Fehler und Schwächen der Erstausgabe herabsetzen will. Dahinter steckt die parteiische Absicht der Textkritik, die Notwenigkeit ihrer kritischen Gegenausgaben zu „beweisen“!


d) Ist der Textus Receptus unglaubwürdig, weil Erasmus rationalistische
und textkritische Einwände gegen seinen Text hatte?


Erasmus hat in einigen seiner Anmerkungen zum Text des NT bestimmte umstrittene Lesarten, die er im Text brachte, in Zweifel gezogen und verstandesmäßig darüber spekuliert, ob sie echt sein könnten. In eine ähnliche Richtung weisen auch seine Zweifel bezüglich der Echtheit der Offenbarung. Dazu muß man sagen, daß in dieser ersten Umbruchszeit solche Unklarheiten und Neigungen zum Spekulieren auch bei gläubigen Reformatoren wie Luther, Calvin und Beza vorkamen.

Erasmus war, wie viele andere in seiner Zeit, nicht unbeeinflußt von humanistischer Skepsis und den philosophischen Spekulationen der „Kirchenväter“ (wieviele heutige Evangelikale sind beeinflußt von Zeitgeistströmungen der heutigen Zeit?). Dennoch erlaubte er es sich nicht, aufgrund dieser Spekulationen in den überlieferten byzantinischen Text seiner Ausgabe einzugreifen, sondern gab den Text so wieder, wie es die bewahrte Überlieferung bezeugte.

Die Zweifel und Überlegungen des Erasmus stellen den Textus Receptus als bewahrten Text keineswegs in Frage – im Gegenteil, sie zeigt uns, wie Gottes Vorsehung über diesem Text gewacht hat! Gott leitete Erasmus und später auch Beza so, die entsprechenden Stellen dennoch unverändert im Textus Receptus zu belassen, obgleich diese Männer in ihren Anmerkungen z. T. Zweifel äußerten. Dieser Text war nicht ihr Text, sondern der von Gott gegebene Text, und Gott lenkte in Seiner Souveränität ihre Textentscheidungen selbst gegen ihre eigenen Vernunftschlüsse.
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#9
Steffen

Steffen

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Hallo.

Unabhängig davon, dass ich kein Textus Receptus-Befürworter bin, kann ich für die obene erwähnte Übersetzung (kenne nur das NT bisher) von Bruder Herbert Jantzen und Bruder Thomas Jettel nur in die Bresche springen..... Ausgezeichnete und aufrichtige Arbeit.

Liebe Grüße
Steffen
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#10
Mirco

Mirco

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Ich finde die Ausführung von Ebertshäuser zu dem Thema sehr gut. Schade finde ich es leider besonders bei Ebertshäuser (und z.B. Kauffmann), das er auch auf einige Irrlehren Darbys hereingefallen ist. Dispentionalismus, Unverlierbarkeit des Heils Irrlehre (allerdings nicht nur Darby vertrat es Kauffmann allerdings nicht (Unverlierbarkeit des Heils).

Darby war auch ein Mitwegbereiter der Bibelkritik (Westcort u. Hort) durch die Elberfelder(Textkritik)Bibel, die keinesfalls die genauste Bibel ist, wie es auch mir immer eingebläut wurde, als ich mich 93 bekehrte sondern es ist eine der ersten textkritischen Bibeln gewesen, die überhaupt herauskam im deutschsprachigen Raum und zwar durch Brockhaus und Darby, das wußte ich auch lange Zeit nicht. Das kann man sogar bei Wikipedia nachlesen, wenn man mir nicht glaubt.

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Auszug:

Initiatoren der Übersetzung waren Julius Anton von Poseck, Carl Brockhaus und John Nelson Darby. Damit stand sie anfangs in enger Verbindung mit der Brüderbewegung und dem Dispensationalismus.


Die Elberfelder Übersetzung war eine der ersten deutschen Bibelübersetzungen, die im Neuen Testament mit dem Textus receptus grundsätzlich brach und neue Erkenntnisse der Textkritik widerspiegelte


Nebenher Darbys unbiblisches Abendmahls und Trennungsverständnis. Gerade als Apologet sollte man Darby besonders durchleuchten, und da wird man äußerst schnell fündig, wenn man seine Lehren mit der Bibel vergleicht.

Stattdessen hat er leider immer noch bis heute fast schon Anbetungsstatus, besonders in den Brüderkreisen. Das konnte ich schon z.B. im Vorwort des vergriffenen Buches Darby und die Anfänge einer Bewegung nachlesen. Das verstehe ich einfach nicht. Allen RICHTIG genannten FalschgeistBEINFLUSSUNGEN der Pfingstler und Charis zum Trotz, sie existieren ja schlieslich auch wirklich aber pauschal ist es eben nicht war in Bezug auf die Gaben.

Entschuldigung, das ich etwas abweiche, aber indirekt passt es dann doch.
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#11
Rolf

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Ich habe den Darby - Kommentar und kann Deine Bedenken bestätigen. Das Ebertshäuser Dispensationalist ist, war mir neu. Daher werde ich in seinen Ausarbeitungen darauf achten. Vermutlich hat seine grundsätzliche Ablehnung gegen alles Pfingstliche darin seine Begründung.

Seine Ausführungen zum textus Receptus überzeugen mich allerdings, sie entsprechen meinem Kenntnisstand. Ich nutze seit vielen Jahren zum Bibelstudium und für Vorbereitungen ausschließlich die Luther 1912 und bin damit bis heute sehr gut gefahren.


Herzliche Grüße


Rolf
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#12
Armin bei cd-mission.net

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Lieber Bruder Rolf,

besten Dank im Herrn und Heiland Jesus Christus für Deinen unermütlichen Dienst und weiterreichen der Dir zu Verfügung gestellten Information.

Zur technischen Seite meiner Seite:
gewisslich wirkt die Seite etwas "unübersichtlich" und benötigt schon etliches an Ladezeit; Sie ist rein "missionarisch" beim ersten Aufruf für Suchende zu verstehen und in der tiefe den Interessierten Christen stärken.

Allerdings möchte ich zu denken geben, soll diese auch nicht stereotyp den sonst üblichen Seiten entsprechen, sondern sich gegenüber den medial konformen üblichen Seiten unterscheiden dahingehend, daß der Besucher nicht durch hechtet sondern darin suchend die "Ecken" erforscht, sich Zeit nimmt in dieser hektischen Zeit.
Das Eingangsportal beinhaltet gleich im Oberen Bereich für "Ungeduldige" die Möglichkeit zu den Kernen zu gelangen... nach unten scrollend war der Gedanke anhand von Eckpunkten immer wieder anzuregen dann doch tiefer doch noch dem Wort Gottes sich zuzuwenden. Es erschien mir anfangs so den geistlichen Aspekt mehr darstellen zu können , daß Christus nicht Religion und perfektionierter Rettungsautomatismus ist.

Die Information per Mail, soll eigentlich Interessierten die "Kerne" direkt anbieten:

- Neues Testament neuste Ausgabe
- Unterwegs notiert
- christlicher Dienst-Predigtserver
- Richtigstellung der "gezielt verfälschten Biografie in Wikipedia von Herbert Jantzen", dessen Korrektur von Bruder Herbert selbst mir freigeben wurde - bei Wikipedia "abgelehnt wurde diese so zu übernehmen".

Es hatte sich dabei herausgestellt, daß NA - Textkritikanhänger gezielt verhinderten dort, daß die wahrheitsgemäße Biografie offiziell erscheint. Man hat den vollständigen von Herbert John Jantzen genehmigten Text abgelehnt, die Verfälschung beibehalten.

Da die Seite cd-mission.net immer wieder gewachsen ist, habe ich mich im Spätsommer dann aufgemacht die Seite erst mal weitgehend zu belassen - gänzlich zu überarbeiten und auszubauen; dies wird allerdings aufgrund der darin zu ergänzenden Projekte... wie zB. eine Onlineversion des HJJ+TJ NT+PS+SP und Ausbau "Der Lehr Ecke" mit allen zu Verfügung stehenden Herbert Jantzen und Thomas Jettel Dokumenten, noch einige Zeit beanspruchen. Ich hoffe, daß unser Heiland mir die Gnade gibt bis Feb-März 2012 damit dann durch zu sein. Es ist im Mom daher nicht einfach kompatibel.

Ich muß gestehen, habe ich mich mit dem laufenden Betrieb und den parallel laufenden Projekten körperlich überlastet habe; daher bin ich mit Bruder Thomas Jettel übereingekommen, die Seite erst mal so zu belassen, so zu sagen bis Jahreswechsel Urlaub zu machen... was leider nur zur Zeit mangelhaft gelingt da ja immer wieder Mailkontakte an Anfragen und Ratsuchende laufen .

Im übrigen hat sich bis dato seitens "den sonst auslassenden Besuchern, wie man so hier liest" nicht einer bis dato beklagt und versucht mit mir persönlich Kontakt zu finden. Auf fällt, daß gerade aus pfingstcharismatischen Kreisen ec. die das gebe ich zu sehr oft medial besonders begabt sind, wenig biblische Vorgehensweise der Kritik gelebt wird sondern, gerne präventives Afterreden in vielschichtiger Methode vorgezogen wird. Möchte mich allerdings diesbezüglich hier nicht beklagen, sondern dies aus dem laufenden missionsbetrieb einfach nüchtern nicht personenbezogen einfach feststellen; eher um anzuregen doch mal den biblischen Weg intensiver zu ergründen. Ich kann damit gut leben.

Besonders zeitintensiv ist der "christlicher Dienst-Predigtserver" den ich hier pflege. Dabei besonders erfreulich sind täglich meist zwischen 1 Gbyte und 10 GB downloads von Beiträgen.
Dieser meine ich , sei bei ca 2500 Beiträgen, sehr übersichtlich und funktional; hier gestaltet sich es dergestalt, daß ich faktisch alle Beiträge selbst gehört habe und darüber auch Bibelarbeite.
Der hier stehende und technisch überwachte Server stellt sicher, das kurzfristig direkt an dem technischen Ausbau gearbeitet werden kann; der gegenüber der öffentlich erhältlichen Server-Software speziell zu dem Dienst umgearbeitet wurde. Der Server ist damit er funktional in der Oberfäche und dienst funktioniert sehr sparsam gestaltet, wer mehr "auf Augenlust aus ist" als auf seinen Inhalt ist hier falsch am Platze. Der Dienst ist "vollständig kostenlos" fordert niemanden auf Geld zu geben; obwohl immer wieder Geschwister mich unterstützen, tragen wir unabhängig von jeglichen Denominationen - meine Frau und ich - den Dienst ohne jegliche Finanzerwartung. Der Dienst wurde aufgrund der Zuverlässigkeit und Sicherheit mit dem Hoster Strato im Eingangsportal - Hauptseite cd-mission.net .org .de .info aufgebaut und über dort der "christlicher Dienst - Predigtserver" per Dyn-DNS auf den eigens hier bei mir im Hause stehenden mp3 Server vernetzt. Dies war notwendig, damit der Server nicht durch ein wechseln der IP meines Providers nicht mehr in Suchanfragen find bar ist, sondern dauerhaft über

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Der dafür abgestellte Rechner läuft 24 Std. täglich..möglichst an 365 Tagen im Jahr. Der Sever wird mit viel Aufwand an kosten durch Kaspersky Lab Sicherheitssoftware abgesichert, wie das gesamte Netzwerk hier.

Unter anderem hat Bruder Thomas Jettel und Bruder Herbert Jantzen, alle zu verfügen bestehenden Beiträge kostenlos zur Veröffentlichung bei dem Dienst cd-mission.net zu Verfügung gestellt. Alle anderen Beiträge sind ebenso mit Genehmigung der Autoren. Dies ist im übrigen nicht selbstverständlich sondern bedingte zu den Referenten einen persönlichen Kontakt da ich nicht ohne deren Erlaubnis, wie oft üblich, einfach veröffentliche.

Auch der Missionsverlag FriedensBote, bei dem das NT+PS der Herbert Jantzen und Thomas Jettel Übersetzung zu kaufen möglich ist, hat in Übereinkunft mit beiden die kostenlose Weiterreichung der elektronischen Version dies erlaubt und Bruder Thomas Jettel dies mir im Auftrag von Bruder Herbert Jantzen erlaubt offiziell dies zu tun.
Ebenso ist "Unterwegs notiert - Eine Handreichung für Dienende" alle Ausgaben offiziell bei cd-mission.net/UN/index.html dauerhaft kostenlos zum weiterreichen bereitgestellt.


Ich hoffe sehr, daß man mir nachsieht, daß der Erfolg dieser Seite seit Bestehen und laufender Betrieb natürlich derweil eine Überarbeitung - auch mehr Übersichtlichkeit schaffen - nunmehr sicherlich bedingt und gewisslich nicht übersehen wurde meinerseits.

Zu tiefst wünsche ich allen Besuchern Stärkung im Glauben in Jesus Christus, was mit auch einem jeden der Autoren unser Beweggrund ist, deren beistehen von unserem Dienst Nutzern ermöglichen soll das Studium im Heiligen Wort Gottes zu vertiefen.



Segensreichen Gruß und der Friede unseres HErr und Heilandes Jesus Christus ruhe auf Euch und Euren Familien , als auch Allen die ein und ausgehen in den Häusern worin man diesen Allmächtigen fleischewordenen Retter anruft

wünscht

C/o cd-missions.net
- unabhängiger christlicher Dienst

Armin Obst
Försterkamp 11
D-30539 Hannover
Telefon: 0511-37386165
Telefax: 0511-80096008
Mobil: +49-177-6313046
Mail: info@cd-mission.net
Homepage:

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#13
Armin bei cd-mission.net

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Ergänzend zu dem Text von Bruder Rolf, der freundlicher Weise den gekürzten Text von Bruder Rudolf Ebertshäuser zu Verfügung gestellt hat, möchte ich ebenso einige fokusierte Gedanken meinerseits hier einfließen lassen.

Um nicht unnötig in eine schon längst ausgearbeitete Widerlegung zu rutschen, weise ich auf die hinreichenden Ausführungen ua. des Bruders Rudolf Ebertshäuser zum TR =>

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Eines sollten die NA Anhänger doch grundsätzlich wahrnehmen, denn dieses, daß gerade die katholische Kirche, eine christliche Sekte die vielfältig in Götzendienst ec. verstrickt ist, Ökumene betreibt, auf den NA-Text setzt und massiv diesen Text argumentativ gebraucht der unseren Herrn und Heiland Jesus Christus reduziert, ja seinen einschlägigen Rang demontiert. Wohl ist gerade daher die Werkegerechtigkeit mit unter, Paulus Entwertung seiner Jesus betätigenden Auslegungen, wie auch der organisatorische Vormachtsanspruch dieser Sekten dominant.
Außerdem „erweitert“ diese Sekten anderseits das Evangelium durch Ihrer daraus fehlgeleiteten Ersatztexte oder reduzieren übergreifende Zusammenhänge der Lehre, was in Folge zu unzähligen vermischten Lehrmeinungen und Auswüchsen führte...
Diese Anmaßungen sehen wir auch bei anderen Sekten wie zB. die Zeugen Jehova als mit unter die einer Organisation die massiv weitere Textteile fälschen; als auch die pfingstcharismatischen Lehren, NWO-Richtungen, die ebenso Ihre Vormachtsrituale auf ua. solcher Textgrundlage die kausale Reduktion betreibt, bzw. Lehranpassungen, als auch regelrecht eine Ächtung und Verfolgung von treuen Heiligen Schriftanhängern betreiben und gipfelnd in vulgär-sprachlichen Anhängern wie Voxbibel und Ausführungen in „gerechter Sprache“ die mitunter aus antichristlichem Familienbild selbst extrem gottlästerlich sind . Hinreichend ist ja derweil bekannt, daß der Humanismus, der Fuß der Freimauerei ist und in den höheren Stufen sein Gesicht der satanischen Angehörigkeit verschleiert, vielfältig die Gesellschaften bis hin in Religionen sich auch diesbezüglich liberal als auch fördernd an der Verbreitung interessiert zu sein scheint. Damit sich letztlich versuchst zu sichern, daß einerseits diesbezüglich treu Anhängende diesen NA-Texten der tiefe beraubt bleiben, Fälschungstextanhänger bleiben, als auch auswüchsend Bereitschaft zu Lehrverdrehungen als auch Textverzerrungen hingeben.
Der aus dem TR klar und damit strikter auffordernde Glaubenszuwendung und Sichtbarkeit zu Jesus Christus wird damit entschärft, als auch verbauendes betrüben manifestiert.
Gerade darin liegt auch heute die Bereitschaft weltlicher Auslegung der geistesgeschichtlichen Verläufe, die christlich religöses Verständnis ausprägen zu dem in der Heiligen Schrift beschrieben Veränderung und hingleiten in antichristlichen Einstellungen. Wesen vieler dieser Richtungen ist, daß die in 1.Timotheus 4,16 beschrieben ... Acht auf dich selbst und die Lehre;..“ so für den Nutzer socher verfälschungen vor den Augen verschlossen bleibt obwohl dies dennoch sichtbar wäre. Signivikant stellt das „selbst“ sich höher in Form von sich ua. zu Werken hinwendend, je nach Sektenrichtung und stellt die veränderte daraus Lehre danach gleich als dem „wahren Wort“.


Ebenso finden sich bei Rudolf Ebertshäuser diesbezüglich auf seiner HP www.das-wort-der-wahrheit.de ein ausführlicheren Korpus diesbezüglicher fundierter Informationen der , über konkreten Vergleich der Herausarbeitung bezüglich von Verfälschungen, die unsere Positionen gegen den NA und für den TR Text beinhalten.
Wir wissen sehr wohl, daß viele der Vertreter der NA Texte gar nicht die Dramatik der Verirrung erkennen und sehr wohl oft Gott nicht leugnen, jedoch nicht erkennen vermögen und wollen das darin schon ein anderer Christus sich reduktiv und verschlungen Abbildet, jedoch in den Textmanipulationen wahrnehmend, als auch daraus reichhaltig verführten Autor-Texten festhängt und geistig prägt.
Und schließlich ist die NA Auswirkung mit unter die übelste, wenn auch minderst clevere Verführung des wortkundigen Satan der gezielt wohl hier Text-Reduktionen und Erweiterung in Lehre und Ansprüchen vermischt als auch neu gewichtet. Die daraus entstehenden Uneinigkeiten und Verlagerungen der Lehrfülle musste zwangsläufig zum breit verlagerten Gemeinschaftsverläufen neben der in Jesus Christus gebauten Gemeinde führen, wie unschwer jeder bei den extremen nicht mehr Gemeinschaft habenden und könnenden Richtungen selbst wahrnehmen kann.

Daher ist keinesfalls, wie wir aus Überlieferung von der Eva und Adam sehen, hier Entwarnung und selbigen Stellung angezeigt, sondern die am Ende der Offenbarung als auch zwischen den Texten stehenden Warnungen ernst zu nehmen.
Auch ist dies schließlich selbst einem doch recht einfach geführtem Menschen wie mir , kausal zuordenend möglich, daß gerade die NA Vertretenden dezidierende Lehrauffassungen, nebeneinführend und teilweise lehrende Fächerungen hoch gehalten wird, neben den treuen Richtung darunter zu gehen , dann doch sich abheben wollend.
Die Unterscheidung ist ebenso dabei derweil schwerer, denn geistesvermischte Gepräge sind aller Orts derweil gerne gesehen.
Dies möge keinesfalls eine Entschuldigung für solche Auswüchse sein sondern ansporn doch immer wieder allemal zu sinnen welchen „Absoluten Anspruch Jesus der Christus in Johannes 14,6 hervorleuchten läßt. Denn in diesem mir immer wieder zentralem hervortreten stellt ER die Wahrheit damit auch „Sein Wort“ als kausal in seinem dahinbindenden Text als von Ihm erhalten dar.

Also bitte, wo soll dieser nun sein ? Alsdann bei den Kreisen, die in Ihren Textbezügen widersprüchlichste Häufung vergemeinschaften oder doch dort wo eindeutiger seine dem Text lang bestehende Wesensbestandteile in selbiger Tiefe einzigartig besteht.

Die Gnade unseres HErrn und Heiland Jesus Christus bewahre Dich durch sein unverfälschtes Evangelium, aus seinem überlieferten Wort, das ER wirkte - und ER der Allmächte bewahrte bis heute.

JA , mein ewiger Gott , danke daß DU erfüllst und bewahrst.

Armin



1
Ein Wort
zu den jüngsten Auseinandersetzungen
um den Textus Receptus -
Rudolf Ebertshäuser


Seit einiger Zeit ist zu beobachten, daß die Auseinandersetzung um den Grundtext des NT schärfere Formen
annimmt und sich zum Teil in einer geistlich besorgniserregenden Art und Weise entwickelt. Fleischliche Polemik
und Parteigeist auf beiden Seiten bringen die geistliche Auseinandersetzung um eine wichtige, aber insgesamt
doch untergeordnete Sachfrage auf eine völlig falsche Ebene. Die Beschäftigung mit der Frage, welches
der zuverlässige und von Gott bewahrte Grundtext der Bibel ist, erfordert aber geistliche Reife, Demut, Besonnenheit,
nüchternes Prüfen und Forschen in der Schrift und vor allem viel Gebet um Weisheit und Erkenntnis,
die allein Gott uns schenken kann (Eph 1,17). Es ist keine Frage, die durch laute Streitgespräche und polemische
Unterstellungen gelöst werden kann. Jüngere oder geistlich ungefestigte Gläubige tun gut daran, sich aus
der Debatte über diese Dinge herauszuhalten. Die führenden Brüder, Verkündiger und Lehrer des Wortes sind
besonders in der Verantwortung, diese Frage besonnen und geistlich zu behandeln. Nicht, daß man nicht in
aller Klarheit die unterschiedlichen Sichtweisen und Standpunkte aussprechen sollte; aber es ist wichtig, daß
nicht der andersdenkende Bruder verleumdet oder als Feind behandelt wird.
Auf der einen Seite gibt es immer wieder Berichte, daß einzelne Anhänger des Textus Receptus (TR) in überspitzter
Weise andere Gläubige angreifen oder ihnen ihre persönliche Überzeugung aufzwingen wollten. Es soll
vorgekommen sein, daß die textkritischen Bibeln pauschal als „New-Age-Bibeln“ oder als „okkulte Bibeln“ o.ä.
bezeichnet wurden. Prediger und geistliche Leiter in Gemeinden wurden offenbar auch angegriffen, weil sie aus
der „falschen Bibel“ verkündigten. Auch in Deutschland verbreitet sich, besonders durch das Internet, das Gedankengut
einer extremen Strömung der „King-James-Only“-Richtung. Das sind einige wirklich sektiererische
Leute (u.a. Peter Ruckman und Gail Riplinger), die Gift und Galle über alle ausschütten, die nicht ihrer Überzeugung
sind, und die den Standpunkt des Textus Receptus auf eine solch ungeistliche und absurd überspitzte
Art und Weise vertreten, daß sie viele Gläubige abschrecken und abstoßen. Diese Strömung hat in der Tat in
den USA schon manchen Schaden, Spaltungen und Nöte angerichtet und sorgt auch bei uns teilweise für
schädliche Unruhe und Streitigkeiten.
Ich selbst möchte hier noch einmal ganz klar sagen, was ich schon früher in meinen Schriften angedeutet habe
und was von Anfang an mein Standpunkt war: Ich halte diese Strömung für ungeistlich, gefährlich und sektiererisch
und habe mit ihr nichts zu tun; ich möchte auch jeden Gläubigen, der von der Zuverlässigkeit des Textus
Receptus überzeugt ist, ausdrücklich vor den Einfluß von Ruckman und seinen deutschen Anhängern (z.B.
Michael Bolsinger, „Luther 1545 only“) warnen.
Wenn einzelne Gläubige, durch entsprechende Schriften angestachelt, sich unbesonnen und sektiererisch verhalten,
dann sollte man sie in Sanftmut und Geduld zurechtweisen und ihnen deutlich machen, daß sie mit einer
solchen Haltung ihrem Anliegen und der bibeltreuen Gemeinde nur schaden. Ich habe in meinen Schriften
mehrfach darauf hingewiesen, daß wir eine Gesinnung der Demut und Achtung vor dem Andersdenkenden
brauchen, wenn wir über solche Dinge reden.
Streitigkeiten, Polemik und Parteigeist können bei der Beurteilung dieser Dinge nur schaden. Es kann
auch nicht darum gehen, solche Gläubige zu verurteilen, die im guten Glauben auf die textkritischen Bibeln
vertrauen und vielleicht dem Textus Receptus gegenüber aufgrund mangelnder Information oder
geistlicher Sicht ablehnend gegenüberstehen. Vielmehr sollte uns diese großangelegte Irreführung vieler
Christen in dringliches Gebet vor Gott führen, daß Er in Seiner Gnade doch noch vielen Seiner Kinder die
Augen auftut. In jedem Fall sollte Sorge getragen werden, daß nicht junge und schwächere Gläubige
durch diese Fragen verunsichert werden. Unterschiedliche Überzeugungen über den Textus Receptus
dürfen auch nicht der Anlaß für Spaltungen sein. Dies ist eine große Herausforderung an unsere geistliche
Gesinnung und sollte uns ins Gebet treiben, daß der Herr selbst Seine Gemeinde hier weiterführen
möge. (Der überlieferte Text des NT, 1. Aufl. 2002, S. 32)
2
Inzwischen habe ich angesichts der sich entwickelnden Auseinandersetzungen in den Neuauflagen meiner
Schriften noch etwas deutlicher dazu Stellung genommen:
Die Auseinandersetzung über die Frage des richtigen Grundtextes unter bibeltreuen Gläubigen sollte besonnen,
geistlich und unter Respektierung anderer Überzeugungen geführt werden. Das gilt für beide
Seiten. (…) Die Vertreter beider Standpunkte haben hier eine Verantwortung vor Gott, damit es nicht zu
einem zerstörerischen Glaubenskrieg über Grundtextfragen kommt. Es sollte möglich sein, daß Gläubige
verschiedener Überzeugung geistlich in einer Gemeinde oder sonst im Reich Gottes zusammenarbeiten
können, ohne daß es zu Diffamierungen und Trennungen kommt. Dabei sind auch die örtlichen Hirten
herausgefordert, weise und geistlich mit auftretenden Spannungen umzugehen und gegebenenfalls unreifen,
unausgewogenen Anhängern der einen oder anderen Seite zu helfen, richtig mit diesen Fragen
umzugehen. (Gottes zuverlässiges Wort, überarbeitete Auflage April 2005)
Meine Schriften sind in keiner Weise darauf angelegt, das Sektierertum der extremen „King-James-Only“-Leute
zu stützen, die mich umgekehrt auch schon mit ihrer Polemik bedacht haben. Im Gegenteil können meine Aussagen
Anhängern dieser Strömung zur Besonnenheit und einem biblischen Umgang mit ihrem Standpunkt verhelfen.
Ich möchte hier noch einmal betonen, daß niemand, der vom Textus Receptus als dem zuverlässigen
Text des NT überzeugt ist, diese seine Überzeugung anderen Geschwistern oder den Verantwortlichen seiner
Gemeinde aufdrängen sollte. Vielmehr sollte jeder Gläubige die Überzeugung andersdenkender Geschwister
und die der Leiter der Gemeinde achten und lieber in der Stille dafür beten, daß der Herr andere überzeugen
möge, anstatt lautstark zu diskutieren oder Streit anzufangen.
Leider gibt es nun einige Brüder, die in Gefahr sind, alle Befürworter des Textus Receptus mit der sektiererischen
„King-James-Only“-Bewegung in einen Topf werfen. Sie übersehen dabei die Tatsache, daß die Anerkennung
des Textus Receptus als zuverlässigem Text des NT eine sehr alte konservative, bibeltreue Ansicht
ist, die von der Reformation an etwa 350 Jahre lang von praktisch allen Gläubigen geteilt wurde, ob es nun Lutheraner,
Reformierte, Anglikaner, Pietisten, Puritaner, Täufer oder Baptisten waren. Die Befürworter der Textkritik
waren es, die diese Gläubigen verunsicherten und bedrängten, indem sie ihnen die modernen, nach dem
alexandrinischen Text veränderten Bibeln als „besser“ und „allein zuverlässig“ vorhielten. Die heutige Auseinandersetzung
um den Textus Receptus wurde von den Befürwortern der Textkritik in die bibeltreue gläubige
Gemeinde hineingetragen und ist etwa 150 Jahre alt. Seit dieser Zeit haben zahlreiche bibeltreue Gläubige den
Textus Receptus verteidigt, vor allem in den USA und England. Dagegen ist der extreme „King-James-Only“-
Standpunkt meines Wissens erst Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA öffentlich aufgetreten. Diese geschichtlichen
Tatsachen sind vielen heutigen Christen unbekannt, die ohnehin kaum noch die Geschichte der Gemeinde
kennen.
Es entspricht daher nicht den Tatsachen, wenn den Befürwortern des TR vorgeworfen wird, sie seien für die
bestehenden Meinungsverschiedenheiten und Spannungen in der Grundtextfrage verantwortlich und würden
von sich aus und ohne Not „Unruhe und Spaltung“ unter die Bibeltreuen tragen. In Wahrheit waren es die textkritischen
Bibeln, die auch in Deutschland vor allem seit den 50er Jahren Unruhe und Glaubensanfechtungen
unter denen auslösten, die mit der Lutherbibel 1912 aufgewachsen waren. Die Befürwortung des TR bedeutet
lediglich, daß Gläubige auch heute an dem bewährten Text der Reformationszeit festhalten und sich weigern,
die textkritisch veränderten Bibeln als die „besseren“ anzunehmen.
Deshalb gibt es in den USA und England eine relativ breite und in keiner Weise sektiererische Bewegung, die
den Textus Receptus verteidigt und akzeptiert, die aber besonnen, geistlich und sachlich argumentiert, ohne
Spaltungen und Aufruhr zu erzeugen. Zu dieser Bewegung gehört etwa die englische „Bible League“, die „Trinitarian
Bible Society“ in London, unabhängige bibeltreue Baptisten in den USA wie David Cloud („Way of Life“ /
„Fundamental Baptist Information Service“) oder Dan Waite („Dean Burgon Society“), aber auch Hunderttausende
einfacher bibeltreuer Christen aus allen Kreisen, die bewußt an der „King-James-Bibel“ festhalten, ohne
deswegen einen Glaubenskrieg zu entfachen.
Auch in Deutschland gibt es heute noch viele Tausende von bibeltreuen Gläubigen, besonders aus der Gemeinschafts-
und Heiligungsbewegung und den rußlanddeutschen Gemeinden, die vom Textus Receptus überzeugt
sind und an ihm festhalten wollen. Daneben gibt es vielleicht auch manche, die sich wegen des Grundtextes
nicht sicher sind, die aber im Zweifelsfall lieber den vollständigeren Text bevorzugen, der Christus mehr
verherrlicht. Ein Bruder sagte mir einmal sinngemäß: „Ich bin überzeugt, daß der Herr Jesus uns einmal im
Himmel nicht deswegen tadeln wird, weil wir den vollen Bibeltext [den TR] mit all den Stellen angenommen haben,
die Ihn verherrlichen und Sein Werk bezeugen.“
Wenn diese traditionelle konservative Überzeugung zur Grundtextfrage heute vermehrt wieder Anhänger findet,
und zwar auch in Gemeinden und Kreisen, die von ihrer traditionellen Lehrprägung her den Nestle-Aland-Text
befürworten, dann sollten geistlich gesinnte Gläubige dies akzeptieren und respektieren, ohne ihrerseits einen
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„Glaubenskrieg“ für die Textkritik und die modernen Bibeln anzuzetteln. Die Versuchung liegt nahe, solche
Gläubigen unter Druck zu setzen oder aus den Gemeinden zu drängen; damit würde man aber selbst einen
wahrhaft sektiererischen Parteistandpunkt einnehmen und sich gegen Gott und Seine Gemeinde versündigen.
Es ist doch die Pflicht der von Gott beauftragten Hirten und Aufseher einer biblischen Gemeinde, hier die Einheit
des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens (vgl. Eph 4,3) und das Entstehen von verkehrten
Trennungen zu vermeiden. Das bedeutet einerseits, die Überzeugung solcher Geschwister zu achten und ernst
zu nehmen, die den Textus Receptus befürworten, auch wenn man selbst völlig anderer Meinung ist. Andererseits
bedeutet es auch, solche Gläubigen, die sich wirklich sektiererisch und verkehrt verhalten, zu ermahnen,
daß sie nicht Streitigkeiten provozieren, sondern lernen, ihre Überzeugung in Demut, Sanftmut und Sorge um
den Frieden in der Gemeinde zu leben. Ähnliches gilt doch für eine ganze Zahl anderer „strittiger Fragen“ im
Volk Gottes, wie z.B. Frauenfrage, Wahl von Ältesten, Calvinismus, Israelfrage usw.
Besonders sind in der ganzen Auseinandersetzung auch meine Person und meine Schriften in einigen Kreisen
ins Schußfeld geraten, weil ich im deutschsprachigen Raum einer der wenigen bin, die sich öffentlich zu ihrer
Überzeugung für den Textus Receptus äußern und auch deutlich sagen, welche Gründe gegen den modernen
Nestle-Aland-Text sprechen. Daraus leiten manche den Vorwurf ab, ich würde Spaltungen und das Entstehen
einer „King-James-Only“-Richtung in Deutschland bewirken. Manche Brüder haben dabei ohne jede Prüfung
und ohne Beweise sogar Römer 16,17-18 angeführt und mich damit im Endeffekt als einen Irrlehrer und Sektierer
bezeichnet, der nicht Christus diene und die Leute verführen würde und den man meiden müsse. Jeder
Gläubige kann selbst beurteilen, ob ein solches Vorgehen geistlich und Gott wohlgefällig sein kann.
Der Stein des Anstoßes besteht in zwei Überzeugungen, die ich vor dem Herrn gewonnen habe und auch öffentlich
vertrete: 1. daß der auf den alexandrinisch-ägyptischen Handschriften beruhende Nestle-Aland-Text
Textformen enthält, die offenkundig durch gnostischen Einfluß entstanden sind, und 2. daß die weltliche und auf
dem glaubenszerstörenden Rationalismus (Vernunftglaube) gegründete Wissenschaft der Textkritik uns wiedergeborenen,
bibeltreuen Gläubigen keine zuverlässige Orientierung in bezug auf den Text der Bibel geben
kann. Daß ich hier deutlich gegen die Textkritik Stellung nehme und der Überzeugung bin, daß sie eine geistliche
Wesensverwandtschaft mit der Bibelkritik hat, wird mir von den modernen Evangelikalen übelgenommen,
die durch die Schule der evangelikalen Theologie gegangen sind. Daß ich dabei auch mit vorsichtigen Worten
und durchaus nicht feindselig feststelle, daß Bibellehrer wie Darby und Kelly nach meiner Überzeugung mit ihrer
Anerkennung alexandrinischer Textformen geirrt haben, wird mir zusätzlich von manchen Brüdern aus dem
Kreis der „Brüderbewegung“ sehr übelgenommen. Aber es muß nach meiner Überzeugung unter bibeltreuen
Gläubigen möglich sein, in einer sachlichen Weise solche Standpunkte zu äußern, ohne gleich als „Verführer“
abgestempelt und verleumdet zu werden.
Jeder unvoreingenommene Beobachter dieser Auseinandersetzung kann m. E. aus meinen Schriften erkennen,
daß ich (und zwar aus meiner geistlichen Überzeugung heraus) wiedergeborene Gläubige nicht polemisch angreife,
sondern allein die nicht wiedergeborenen, liberaltheologischen Köpfe der Textkritik. Über die wiedergeborenen
Brüder, die der Textkritik anhängen, bin ich nicht mit Polemik hergezogen und habe sie nicht als „Feinde“
oder „Verführer“ bezeichnet. Ich sage lediglich, daß sie fälschlicherweise die Denkweise und die Argumente
von Ungläubigen übernehmen und der bibeltreuen Sache dadurch Schaden zufügen. Ich habe nicht von mir aus
irgendwelche Streitschriften gegen gläubige Befürworter des Nestle-Aland-Textes verfaßt, sondern lediglich den
Brüdern geantwortet, die mich zuerst öffentlich und namentlich angegriffen haben. Umgekehrt aber greifen einige
Verteidiger des Nestle-Aland-Textes wiedergeborene, bibeltreue Gläubige z.T. mit massiver Polemik und
unsachlichen Argumenten auch persönlich an und versuchen, ihnen entweder den Verstand oder die geistliche
Redlichkeit abzusprechen und sie im Endeffekt aus der Gemeinschaft der bibeltreuen Gläubigen auszugrenzen.
Die öffentlichen Verteidiger des Nestle-Aland-Textes sind zumeist intellektuell hoch begabte Akademiker, und in
ihren Angriffen gegen den Textus Receptus bringen sie oft eine Menge von wissenschaftlich aufgemachten,
überzeugend klingenden Behauptungen, die den einfachen Gläubigen beeindrucken oder einschüchtern können.
Solchen verwirrten und eingeschüchterten Geschwistern möchte ich aber bezeugen, daß alle diese „Argumente“
den Textus Receptus nicht widerlegen oder entkräften können. Ich möchte allen verunsicherten Geschwistern
raten, sich aus allen Streitgesprächen zurückzuziehen und in aller Stille vor dem Herrn zu erwägen,
welcher Standpunkt der vor IHM richtige und IHM wohlgefällige ist. Der verschiedentlich sichtbare intellektuelle
Hochmut der Verteidiger des Nestle-Aland-Standpunktes sollte alle geistlich gesinnten Gläubigen warnen. Gott
hat die Beantwortung dieser Fragen nicht in die Hand einer kleinen Klerikerkaste von akademischen Gelehrten
gelegt, sondern Er versetzt jeden einfachen, aber geistlich mündigen Gläubigen in die Lage, diese Dinge geistlich
zu beurteilen, ohne daß er dafür Griechisch studiert und Hunderte von Handschriften untersucht haben
muß.
In dieser Frage haben wir m. E. eine vergleichbare Situation wie bei der Evolutionslehre: Es gibt auf der einen
Seite unbestreitbare, gesicherte Fakten, die jeder anerkennen und berücksichtigen muß. Das sind in bezug auf
die Evolution u.a. die Tatsachenbefunde der Biologie, der Genetik und der fossilen Funde. In der Textfrage sind
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das u.a. die erhalten gebliebenen Handschriften mit ihren Textformen, die Zitate der „Kirchenväter“, die Fakten
der Kirchengeschichte. Nun kann an aber diese Fakten auf zwei völlig verschiedenen Weisen deuten. In bezug
auf die Evolution geht die Schöpfungslehre aufgrund des Glaubens an Gott und an die biblische Offenbarung
davon aus, daß es eine Sechstageschöpfung, den Sündenfall und die Sintflut gegeben hat. Sie deutet von daher
die Fossilienfunde und die anderen Fakten völlig anders als die Evolutionisten und zeigt, daß diese Fakten
mit der biblischen Offenbarung völlig übereinstimmen. Sie stehen allerdings in unversöhnlichem Gegensatz zu
den ungläubigen, rationalistischen Deutungsmodellen der Evolutionsgläubigen.
Im Bereich der Textfrage verhält es sich genauso. Wenn ich aufgrund einer konsequent vom Glauben an Gottes
Offenbarungswort und seine göttliche Bewahrung geprägten Haltung an die verschiedenen Fakten der Textüberlieferung
herangehe, dann komme ich ganz folgerichtig dazu, den alexandrinischen Text zu verwerfen und
den Mehrheitstext bzw. Textus Receptus als zuverlässigen, bewahrten Text anzunehmen. Die konsequent
geistliche Bewertung der Textfrage unter Ausschluß der Vernunftschlüsse der modernen Wissenschaft zeigt die
Überlegenheit und Zuverlässigkeit des Textus Receptus. Diese Haltung steht in keinerlei Widerspruch zu den
gesicherten Fakten in der Textfrage, wohl aber in klarem Widerspruch zu den Deutungen und Schlußfolgerungen,
die die wissenschaftliche Textkritik daraus zieht. Es würde zu weit führen, die einzelnen parteilich verdrehten
Tatsachenbehauptungen der Verteidiger des Nestle-Aland-Textes alle zu widerlegen
Was Verteidiger des Nestle-Aland-Textes im Brustton der Überzeugung als „wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse“
hinstellen, sind in Wahrheit nichts anderes als subjektiv gefärbte Mutmaßungen, wie die Tatsachen
zu werten und zu sehen seien. Der rationalistische Textkritiker sagt z.B. vom Schluß des Markusevangeliums:
„Das haben irgendwelche Schreiber des 2. Jahrhunderts dazugefügt“, während der Verfechter des bewahrten
Textes sagt: „Das haben bestimmte Abschreiber aus dem gnostisch verseuchten Alexandria weggelassen“. Der
Fakt ist: es fehlt in einigen wenigen alexandrinischen Handschriften, befindet sich aber in vielen hundert z. T.
sehr alten Handschriften, vor allem des Mehrheitstextes.
Nun können die Verfechter der „wissenschaftlichen Textkritik“ sich noch so sehr ihrer „gesicherten Erkenntnisse“
rühmen und ihrer Verachtung über die dummen, angeblich so unwissenden Verfechter des Textus Receptus
Luft machen; die Tatsache bleibt einfach bestehen, daß man zu dieser Stelle wie zu all den anderen zwei Haltungen
einnehmen kann und das Fehlen dieses Textes in einigen wenigen Handschriften auf die zwei oben
beschriebenen Weisen erklären kann. Die Textkritiker können ihre Deutung noch so oft als „Wahrheit“ anpreisen;
sie bleibt nichts weiter als eine willkürliche Behauptung, die zudem unter geistlichen Gesichtspunkten als
fragwürdig und verkehrt erkennbar ist und die Faktenlage (das Zeugnis der überwältigenden Mehrheit der
Handschriften) gegen sich hat.
Wenn die gelehrten Verteidiger des Nestle-Aland-Textes also viele Einzelbeispiele und Faktenbehauptungen
anführen, um ihre Sicht angeblich zu „beweisen“, so stößt dies also völlig ins Leere und kann den Textus Receptus
gar nicht widerlegen, weil ihre ganze Sichtweise, ihr Denkansatz von der unbiblischen, rationalistischen
Wissenschaft geprägt ist und Gottes übernatürliche Bewahrung außer Acht läßt, und weil folglich auch ihre Deutung
der Fakten einseitig, gefärbt und willkürlich ist. Wenn der Grundansatz einer Rechnung falsch ist, dann
kann am Ende kein richtiges Ergebnis herauskommen! Die wirklichen Fakten der Überlieferung des NT lassen
sich aus der Sicht des Glaubens, wie bei der Schöpfungslehre, ganz folgerichtig in einem anderen Zusammenhang
deuten und stehen nicht im Gegensatz zu dieser Sicht. Viele „streng wissenschaftlichen“ Behauptungen
der Nestle-Aland-Befürworter werden überdies von anderen Textkritikern, die den Mehrheitstext befürworten,
auch auf der „wissenschaftlichen Ebene“ widerlegt.
Ich habe in meiner Schrift „Antworten auf Kritiker des Textus Receptus“ auf zwei persönliche Angriffe von
Brüdern gegen den Textus Receptus und mich geantwortet und bin dabei auf manche Einwände von dieser
Seite eingegangen. Ich werde, wenn es wirklich nötig ist, auch zu weiteren Angriffen Stellung nehmen. Ich habe
aber kein Interesse an einer ständigen Polemik und Streiterei über diese Fragen und kann nur davor warnen,
sich darauf einzulassen. Die bedeutsamsten Fakten, nämlich die wichtigsten unterschiedlichen Bibelstellen,
findet der interessierte Leser in meiner Schrift „300 wichtige Veränderungen im Text des NT“ dokumentiert.
Eine relativ ausführliche Widerlegung wichtiger Standardvorwürfe gegen den überlieferten Text findet man in
meiner Schrift „Gottes zuverlässiges Wort“ (alle erhältlich im ESRA-Schriftendienst, Postfach 1910, 71209
Leonberg bzw. als Datei unter www.das-wort-der-wahrheit.de).
Jeder geistlich reife Gläubige kann und sollte unter Gebet diese Argumente prüfen, wenn ihm diese Frage wichtig
ist. Vor Debatten in Internet-Foren und polemischen E-Mail-Kampagnen möchte ich persönlich warnen. Es
wäre der Sache viel zuträglicher, wenn alle Beteiligten mehr vor Gott stille werden, beten und in der Schrift forschen
würden, anstatt sich die Finger am PC wund zu schreiben. Ich denke, es wäre in der jetzigen Situation
geistlich am hilfreichsten, wenn die gegenseitige Polemik zu einem Ende käme und jeder es dem Herrn überläßt,
in dieser Sache zu wirken und Seine Wahrheit an den Herzen zu bezeugen. Die gegenseitigen Standpunkte
sind klar formuliert, und jeder kann den Herrn um Klarheit bitten und für sich selbst zu einer Überzeugung
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kommen. Ich selbst jedenfalls möchte, so weit es an mir liegt, nicht ständig weitere Schriften und Stellungnahmen
zu diesem Thema verfassen. Ich sehe die Grundtextfrage nicht als mein Hauptthema an; das war und ist
nach wie vor die Aufklärungsarbeit über die Charismatische Bewegung. Ich möchte meine Zeit so weit wie möglich
dafür einsetzen, auch an anderen wichtigen Themen zu arbeiten und das Wort Gottes zur Erbauung der
Gläubigen zu verkündigen.
Ich möchte hier auch einmal deutlich sagen, daß ich weder eine fleischliche Freude am Streit und der Auseinandersetzung
habe noch daran, mich in irgendwelche Winkelfragen zu verbeißen, die niemandem weiterhelfen.
Mein Verlangen ist es, mit den Gaben, die mir der Herr anvertraut hat, zur Auferbauung der Gläubigen und zur
Ehre des Herrn beizutragen. Ich habe viel Freude an erbaulicher Wortverkündigung und bin dankbar, daß ich
immer wieder das Wort auch evangelistisch verkündigen darf. Ich habe nach reiflicher Prüfung zu der Grundtextfrage
öffentlich Stellung bezogen, weil ich der Überzeugung bin, daß der Glaube an die Bewahrung von
Gottes Offenbarungswort so etwas wie ein notwendiger Damm ist, der neben anderen Dämmen wichtig ist,
damit die Gemeinde gegenüber den heranbrandenden endzeitlichen Flutwellen der Bibelkritik dauerhaft und
unbeschädigt standhalten kann. Ich sehe einfach, daß die gläubigen Befürworter der Textkritik hier eine geistliche
Schwachstelle haben, weil sie dem Rationalismus an diesem Punkt Glauben geschenkt haben und daher in
ihrem Kampf gegen die Bibelkritik geschwächt sind.
Wenn ich nicht vor Gott der Überzeugung wäre, daß der moderne Nestle-Aland-Text geistlich mit der Gnosis
und dem bibelkritischen und ökumenischen Strömungen der Endzeit verknüpft ist, hätte ich mich nicht in meinem
Gewissen verpflichtet gesehen, dazu so deutlich und ausführlich Stellung zu nehmen. Von diesen Stellungnahmen
kann ich auch nichts zurücknehmen, weil ich nach wie vor, so weit ich es vor dem Herrn erkennen
kann, davon überzeugt bin, daß sie der Wahrheit entsprechen. Dafür darf ich Schmähungen und Widerstand
erdulden, und möchte es mit Gottes Hilfe auch willig tun. Aber um der Sache und des Dienstes willen, den mir
der Herr anvertraut hat, sehe ich mich so geführt, angesichts der Angriffe öffentlich zu antworten, wie auch Paulus
seinen Dienst öffentlich verteidigt hat.
Zum Schluß möchte ich noch einmal deutlich sagen, daß eine hochkochende Polemik um den Textus Receptus
für unser gemeinsames Grundanliegen ausgesprochen schädlich ist, das uns allen doch höher stehen muß als
die Grundtextfrage. Ich habe in meiner Schrift „Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde“ (Leonberg,
ESRA-Schriftendienst, April 2005) versucht, deutlich zu machen, daß die bibeltreuen Gläubigen heute in
einem gewaltigen geistlichen Überlebenskampf gegen verderbliche und verführerische Einflüsse stehen, vor
allem gegen Bibelkritik, Charismatik, und Ökumene. Diese geistlichen Strömungen branden gegen die Gemeinde
an und suchen ihre Dämme zu durchbrechen und sie wie Flutwellen zu verwüsten und zu zerstören. Wir
sehen die Auswirkungen dieser geistlichen Strömungen überall in evangelikalen Kreisen.
Hier ist unsere Hauptfront, an der wir als bibeltreue Christen nach meiner Überzeugung auch unbedingt zusammenstehen
müssen, unabhängig davon, ob der einzelne eher den Nestle-Aland-Text oder den Textus Receptus
befürwortet. Die Haltung zur Grundtextfrage ist etwas Untergeordnetes; sie darf nicht zu einem Trennungsgrund
unter bibeltreuen Christen werden. Ich praktiziere diese Überzeugung seit Jahren in der örtlichen
Gemeinde, in der ich dienen darf, wie auch in der Zusammenarbeit mit andersdenkenden bibeltreuen Brüdern in
meinem Dienst. Es ist wichtig, daß wir uns hier nicht in zerstörerische Grabenkämpfe verstricken, die uns die
Kraft und Glaubwürdigkeit rauben, klar und öffentlich gegen die um sich greifende Unterhöhlung der Autorität
der Heiligen Schrift und gegen die Aufweichung der Stellung zur wörtlichen Inspiration der Bibel aufzutreten. In
dem entscheidenden Kampf gegen die endzeitliche Verführung in der Gemeinde sollten alle bibeltreuen örtlichen
Gemeinden und Diener des Herrn zusammenstehen und dabei lernen, sich nicht durch Nebenfragen auseinanderdividieren
zu lassen.
Wenn heute vielleicht mehr Gläubige unter den Bibeltreuen den Glauben an Gottes Bewahrung und den Textus
Receptus vertreten als früher, so ist das, richtig verstanden, eine Stärkung für die bibeltreue Sache und den
Kampf gegen die Bibelkritik. Wenn manche Brüder viel von ihrer Zeit und Kraft dafür einsetzen, diesen Standpunkt
zu bekämpfen und seine Vertreter in ein schlechtes Licht zu rücken, dann ist das meines Erachtens kein
guter Dienst für das übergeordnete Anliegen, die Schlacht gegen die Bibelkritik und den Rationalismus, gegen
die ökumenische und charismatische Verführung siegreich zu bestehen. Um dieses Anliegens willen, aber noch
mehr um unseres gemeinsamen Herrn und Retters willen, der uns alle mit Seinem kostbaren Blut erlöst hat,
sollten wir eifrig bemüht sein, daß aus traurigen, aber heute unvermeidlichen Unterschieden in unserer Überzeugung
nicht zerstörerische und schädliche Gegensätze und Feindseligkeiten werden. Möchten doch die Nöte
unserer heutigen Zeit uns alle viel mehr ins Gebet treiben, daß der Herr der Gemeinde sich erbarmt und uns
Erweckung, Glaubensstärkung und geistgewirkte Einmütigkeit schenkt!
Leonberg, den 7. 5. 2005 Rudolf Ebertshäuser
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