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Ekstase bei den Propheten Israels


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2 Antworten in diesem Thema

#1
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

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Eigenart und Bedeutung der Prophetie Israels





Vielgestaltigkeit der Prophetie

Der hebräische Ausdruck aybin" für Prophet bedeutet »berufener Rufer«, und dessen griechische Wiedergabe mit profh,thj meint ursprünglich den »Sprecher der Gottheit vor dem Volk«.



Die Vielfalt der Wörter, mit denen die Hebräische Bibel die Propheten neben den Schriftpropheten bezeichnet, lässt noch die Vielgestaltigkeit der prophetischen Tätigkeit in Israel und seiner Umwelt durchscheinen: Die Bezeichnung ~yhil{a/-vyai (Samuel, Elischa) impliziert Wunderkraft (Heilung und Mantik).
Ebenfalls belegte Titel sind ha,r{ / hz,x' (Samuel, Bileam, Gad, ihrem Selbstverständnis nach wohl auch Amos und Jesaja), mit denen der durch Vision und Audition ergehende Empfang (bisweilen verbunden mit ekstatischen Erscheinungen) des Gotteswortes herausgestellt wird.
Der Titel aybin" ist die am häufigsten verwendete Prophetenbezeichnung. Im Singular wird sie für herausragende Gestalten (Mose, Mirjam, Debora, Samuel, Elija), für einflussreiche Hofpropheten (Nathan, Gad) und für die jüngere Schriftprophetie (Jer, Hab, Ez, Hag, Sach) verwendet. Im Plural werden damit positiv konnotiert ekstatische Prophetengruppen (um Samuel) und Ordenspropheten (um Elischa) sowie negativ konnotiert die Gegner der Schriftprophetie und die Baalspropheten bezeichnet.
Daneben gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Bezeichnungen für die »induktive Prophetie«, die mit Orakeltechniken arbeitete.




Typologie und Soziologie der Propheten Israels

Beachtet man die sozialen und geschichtlichen Kontexte, in denen Israels vielgestaltige Prophetie wirkte, kann man folgende Differenzierungen vornehmen:

Ordens- bzw. Genossenschaftspropheten

Sie heißen ~yaiybiN>h;-ynEb. und bilden Prophetengemeinschaften um Samuel (1Sam 19,18-24), Elia (2Kön 2,1-18) und Elischa (2Kön 4). Sei suchen Kontakt mit der Gottheit durch Ekstase und agieren als Naturmediziner, Erteiler von Gottessprüchen, volkstümliche Seelsorger, Wundertäter, aber auch als politische Unruhestifter (vgl. 2Kön 9). Sie leben als Bauern und Hirten, treffen sich jedoch zu ihren prophetischen Sitzungen bei ihrem Meister in der Prophetenschule (vgl. 2Kön 4,38-41; 6,1-7).


Tempel- bzw. Kultpropheten

Häufig werden sie mit der kritisch gemeinten Wortverbindung aybin"w> !heK{ bezeich-net. Ihre Hauptfunktion sind Fürbitte und Gotteszuspruch in kultischem Kontext. Sie haben eine gewissen Verbindung zu den Heiligtümern (in Jerusalem sind sie der Priesterschaft untergeordnet bzw. gehören zum königlichen Beamtenapparat), wirken aber auch außerhalb der Heiligtümer im Bereich der familiären Religion (z.B. bei Krankengottesdiensten). In der Tradition der Tempelprophetie stehen Habakuk, Nahum und Joel.


Hofpropheten

Die Hofpropheten, unter denen es auch Frauen gab (2Kön 22,14: Hulda; Jes 8,3: Jesajas Frau; Neh 6,14: Noadja), stehen im Dienst des Königs und seiner Politik. Von ihnen wird erwartet, dass sie den Frieden /das Heil sichern und Unheil abhalten. Ihre Mitwirkung bezieht sich daher besonders auf kritische Situationen wie Krieg und Katastrophen und festliche Vor-gänge wie Inthronisation und Vertragszeremonien.


Freie, oppositionelle Einzelpropheten


Ihrer geringen Zahl und dem schlechten Ansehen zur Zeit ihrer Wirkung zum Trotz bilden sie wirkungsgeschichtlich die bedeutendste Gruppe. Mit Ausnahme von Hab, Nah und Joel gehören alle Schriftpropheten der Hebräischen Bibel dazu. Traditionsgeschichtliche liegen ihre Wurzeln bei den ha,r{ der Frühzeit. Sie stammen aus unterschiedlichem sozialen Milieu (Amos und Micha: Bauern; Jesaja: Weisheitslehrer an der Jerusalemer Akademie; Jeremia und Ezechiel: Söhne angesehener Priesterfamilien), aus dem sie durch ihre spezielle Be-rufungserfahrung herausgerissen wurden. Ihre Berufung stellt die alleinige Legitimation ihrer Prophetie dar. Als öffentliche Kritiker beanspruchen sie eine über allen Institutionen und Einzelpersonen stehende Autorität. Als oppositionelle Einzelkämpfer sind sie zugleich permanentes Opfer von Spott, Marginalisierung und Verfolgung. Als Merkmale ihres Auftre-tens sind spektakuläre Szenerien, kräftige, schockierende und sogar obszöne Bilder, eine rhythmisch-poetische Sprache, kunstvolle Gedichte und Liedformen, Zeichenhandlungen, Rollenspiele, Pantomimen und Straßentheater, sowie der Einsatz von Flugblättern, Plakaten, Transparenten und Briefen bekannt. Als nun der Gang der Geschichte ihre Botschaft bestätig-te, wurden ihre Worte in aktualisierender Fortschreibung festgehalten, wodurch sie uns als Schriftpropheten überliefert sind.

Literarische Propheten
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#2
Guest_Pierre3_*

Guest_Pierre3_*
  • Guests
Könnte Verfasser so freundlich sein und die höchst originelle Transkription von hebräischen Worten erklären? Ich werde nicht schlau. Schalom.
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#3
1.Kor.1,30

1.Kor.1,30

    Advanced Member

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  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 849 Beiträge
Ungewollt verunglückt. Kommt bald möglichst.

Savlanut ( bissle Geduld)
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